Liste der österreichischen Botschafter in Venezuela

Osterreich  Österreichische Botschaft Caracas
Ehemalige österreichische Behörde
Staatliche EbeneBund
Stellung der BehördeNachgeordnete Dienststelle (Auslandsvertretung)
AufsichtAußenministerium
Gründung1964
AufgelöstAugust 2018
HauptsitzVenezuela Caracas-Las Mercedes, Avenida Orinoco, Torre D & D

Die Liste der österreichischen Botschafter in Venezuela gibt die Botschafter, die obersten Beauftragten, der Republik Österreich in der Bolivarischen Republik Venezuela wider. Die Österreichischen Botschaft Caracas wurde im August 2018 aufgelöst und der Zuständigkeitsbereich wurde von der Österreichischen Botschaft in Havanna übernommen.[1]

Geschichte

Das kaiserliche Österreich[2] hatte kaum besondere Interessen im Karibischen Raum, es war keine Kolonialmacht. Dynastische Angelegenheiten wie in Brasilien (Kaiserin Leopoldine) und in Mexiko (Kaiser Maximilian) blieben kurzfristig, und den Revolutionsstaaten stand das absolutistisch denkende Kaiserhaus ablehnend gegenüber. Mit dem schon 1811 gegründeten Venezuela wurden erst am 28. Juli 1947 diplomatische Beziehungen aufgenommen,[3] zu einer Annäherung kam es erst nach 1955, mit ersten gegenseitigen Besuchen hochrangiger Politiker.[3] Ähnliches gilt für Haiti (1804 unabhängig)[4] und die Dominikanische Republik (1844 von Haiti abgespalten).

Die Botschaft in Caracas wurde im Herbst 1964 eröffnet.[5] zu der Zeit gab es in Südamerika erst vier österreichische Botschaften.

Es folgten 1966 die Unabhängigkeit von Guyana und sukzessive die diversen Inseln in der Karibik, die primär vom Vereinigten Königreich in die Unabhängigkeit des Commonwealth entlassen wurden: 1962 Trinidad und Tobago, 1966 Barbados, 1974 Grenada (von den Vereinigten Staaten), 1978 Dominica, 1979 St. Vincent und die Grenadinen, 1981 Antigua und Barbuda, 1983 St. Kitts und Nevis. 1973 wurde die Karibische Gemeinschaft (CARICOM) als internationale Organisation mit Sitz in Georgetown (Guyana) gegründet. 1992 entstand das CARIFORUM, und 2011 die Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (CELAC) als inzwischen wichtigster Gesprächspartner, seit dem EU-Beitritt Österreichs primär auf dieser Ebene.[6][7] Zentrale Basis ist heute die strategische Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und Lateinamerika sowie der Karibik, der EU-LAK-Prozess (EU-Lateinamerika-Gipfel, seit 1999),[6] das Abkommen von Cotonou von 2000 (KOM(2000)324), und die Gemeinsame Partnerschaftsstrategie EU-Karibik (Joint EU-Caribbean Partnership Strategy – JECS) von 2012.[7]

Daneben ist seit 2007 ist die Karibik aber auch eine Schwerpunktregion der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit (OEZA),[8][9] im Rahmen dessen auch das Regionalbüro des Amts für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten der Vereinten Nationen (UNOCHA) unterstützt wird. Die Austrian Development Agency (ADA), die die OEZA umsetzt, betreibt aber hier im Raum kein Büro.

Aufsehen erregte ein Raubüberfall in der Botschaft 2006.[10]

Die Ankündigung der Übersiedlung der Botschaft nach Bogota für nach 2015 wurde wegen der wirtschaftlichen Bedeutung Venezuelas – insbesondere als OPEC-Mitglied – auch kritisiert.[11]

Die Leitung der Österreichischen Botschaft Caracas erfolgte ab 1. September 2016 bereits nur durch einen Geschäftsträger a. i. Im August 2018 wurde die Botschaft letztendlich geschlossen und die Zuständigkeit für die Bolivarische Republik Venezuela der Österreichischen Botschaft in Havanna übertragen.[1]

Liste der Österreichischen Botschafter

NameAmtszeitAnmerkungen
Harald Gödel1971–1976davor Botschafter in Finnland, Botschafter in Chile
Alfred Missong jun.1982–1986davor Botschafter in Mexiko; danach in Portugal, Direktor Diplomatische Akademie Wien, OSZE-Mission für Tschetschenien
Erika LiebenweinJul. 1999–2004(?)
Marianne Feldmann2004–2008davor Botschafterin in Kolumbien; danach am BMeiA, Botschafterin in Brasilien
Thomas Schuller-Götzburg2008–2012davor an div. Botschaften;
Gerhard Mayer28. Dez. 2012 – 1. Sep. 2016[1]davor Stv. Missionschef in Argentinien

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Mag. Alexander Schallenberg, Bundesminister: Geschäftszahl: BMEIA-AT.90.13.03/0109-VI.2/2019. (PDF) Bundesministerium Europa, Integration und Äußeres, 14. September 2019, abgerufen am 24. Oktober 2023.
  2. dazu etwa: Erwin Matsch: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720-1920. Böhlau Verlag, Wien 1986, ISBN 978-3-205-07269-0, div. Ss.;
    Elisabeth Zeilinger: Österreich und die Neue Welt: Symposion in der Österreichischen Nationalbibliothek, Tagungsband, 1993, ISBN 978-3-01-000010-9;
    Heinrich Drimmel: Die Antipoden: die Neue Welt in den USA und das Österreich vor 1918 Verlag Amalthea, 1984, ISBN 978-3-85002-194-4.
  3. a b Österreich: Bilaterale Beziehungen zu Venezuela. (Memento vom 19. Februar 2016 im Internet Archive) Embajada de la República Bolivariana de Venezuela en Austria, austria.gob.ve (abgerufen am 16. Februar 2016).
  4. Haiti war einer der nur fünf Staaten weltweit, die Österreichs Schreiben um Anerkennung der Neutralität 1955 überhaupt nicht beantworteten. W. Hummer: Neutralität, 2007, S. 293; zit. nach Peter Hilpold: Solidarität und Neutralität im Vertrag von Lissabon: unter besonderer Berücksichtigung der Situation Österreichs. Verlag facultas.wuv/maudrich, 2010, ISBN 978-3-7089-0658-4, S. 25, Fußnote 54 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Österreichisches Jahrbuch 1964, S. 9 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. a b Lateinamerika und die Karibik. bmeia.gv.at → Außenpolitik (abgerufen am 22. Februar 2016).
  7. a b Lateinamerika und Karibik. In: Europaparlament: Kurzdarstellungen zur Europäischen Union. insb. D. Karibik (abgerufen am 14. Februar 2016).
  8. Entwicklungszusammenarbeit. Botschaft Caracas
  9. Karibik. (Memento vom 19. Februar 2016 im Internet Archive) entwicklung.at (beide abgerufen am 14. Februar 2016).
  10. Diplomat angeschossen. newsv1.ORF.at, 1. Juni 2006; Angeschossener österreichischer Konsul in Caracas aus Spital entlassen. In: der Standard online, 12. Juni 2006.
  11. Kurz mauert bei Einsparungen. In: Wiener Zeitung online, 10. September 2015.

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.