Liste der Ständigen Vertreter Österreichs bei der OECD

Osterreich  Ständige Vertretung Österreichs bei der OECD in Paris
Österreichische Behörde
Staatliche EbeneBund
Stellung der BehördeNachgeordnete Dienststelle
AufsichtBundesministerium für Europa, Integration und Äußeres
Gründung1958 (als Vertretung bei der OEEC)
HauptsitzParis, 3, rue Albéric Magnard
Behörden­leitungvakant
Bedienstete12
Websitehttps://www.bmeia.gv.at/oev-oecd-paris/

Der Ständige Vertreter Österreichs bei der OECD ist der diplomatische Vertreter der Republik Österreich bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD).

Diese internationale Organisation von 34 Industrienationen koordiniert Bestrebungen im Bereich Demokratie und Marktwirtschaft. Sitz der OECD ist Paris, der österreichische Vertreter steht im Rang eines Botschafters.

Geschichte und Organisation

Die OECD war 1961 als Nachfolgeorganisation der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit (OEEC) und des Marshallplans zum Wiederaufbau Europas gegründet worden. Die OEEC agierte seit 1948, und Österreich war deren einziges Mitglied, bei der die Sowjetunion als Besatzungsmacht eine – de facto – Mitsprache in wirtschaftspolitischen Angelegenheiten hatte.[1]

Die österreichische Vertretung wurde 1958 eingerichtet und 1960 in den Botschaftsrang erhoben.[2] Österreich war dann 1961 Gründungsmitglied der OECD. Die Ständige Vertretung bei der OECD unterstand bis Anfang 2018 dem Bundeskanzleramt.[3] Seit 8. Januar 2018 ist sie eine nachgeordnete Dienststelle des Außenministeriums.

Die Vertretung gilt als sehr bedeutender Posten, die Zusammenarbeit in der OECD ist heute besonders im Kontext der internationalen Maßnahmen gegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche relevant, und umfasst daneben allgemeine Abstimmungsfragen der Finanz- und Finanzierungspolitik in den Industriestaaten.[4] Weiters läuft auch die Finanzierung der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit über die OECD.

Liste der Botschafter

NameAmtszeitAnmerkungen
Osterreich Österreich → Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD
Carl Heinz Bobleter1958–1964an die OEEC, ab 1961 bei der OECD
nachher 1964–1968 Staatssekretär am Außenministerium; 1968–1978 2. Amtszeit
Arno Halusa1964–1968danach (lückenhaft) 1972–1977 Österreichischen Botschafter in den Vereinigten Staaten, 1977–1979 Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV)
Carl Heinz Bobleter1968–1978(2. Amtszeit)
Peter Jankowitsch1978–19831964–1970 Botschafter im Senegal, 1970–1973 Kabinettschef (Kreisky I), 1973–1978 Botschafter bei den UN und 1973/4 Vorsitzender des UN-Sicherheitsrats, Präsident des UN-Weltraumkomitees (COPUOS); danach 1986–1987 Außenminister, 1990–1993 Staatssekretär für Europafragen im Bundeskanzleramt, seit 1998 Generalsekretär des Österreichisch-Französischen Zentrums (OEFZ);[5] Präsident der Austrian Space Agency, und andere.
Georg Lennkh[6]1983–1993davor 1978–1982 im Kabinett Kreisky III/IV; danach 1993–2004 am Außenministerium (Generaldir. Entwicklungszusammenarbeit), 1998–2000 Burundi-Mission der EU, 2005–2010 österr. Sonderbotschafter für Afrika und 2006–2010 EU-Sonderbeauftragter im Tschad[7]
Peter Jankowitsch1993–1998(2. Amtszeit)
Karl Schramek1998–2003davor 1984–1985 Direktor Kulturinstitut in Budapest, 1985–1990 am Außenministerium (Abt. Abrüstung),[8] 1991–1996 Internationaler Sekretär der SPÖ, 1996–1997 Außenpolitischer Berater des Bundeskanzlers (Vranitzky, Klima), 1997–1998 des Generalsekretärs der OECD; danach 2004–2008 Österreichischer Botschafter in Syrien, seit 2008 in Belgien und Missionschef bei der NATO
Ulrich Stacher2003–2008[9]davor (lückenhaft) ab 1987 am Bundeskanzleramt (Sektionschef Koordinationsangelegenheiten)[10], 1999 Koordinationskommission für Informationstechnik (KIT) am BMöLS[11]
Wolfgang Petritsch2008–2013davor 1997–1999 Botschafter in Serbien und EU-Sonderbeauftragter für den Kosovo, 1999–2002 Hoher Repräsentant der UN für Bosnien und Herzegowina, 2002–2008 Botschafter bei den UN in Genf
Maria Elisabeth Stubits-Weidinger2013–2018davor Nationalbank, 2011 stellvertretende Kabinettchefin des Bundeskanzlers (Faymann) und Büroleiterin des Staatssekretärs für Medien und Regierungskoordination (Ostermayer) am Bundeskanzleramt[4]
Thomas Schnöll2018-2021davor 2015–2018 Pressesprecher des Außenministeriums, 2013–2015 Botschafter in Albanien, 2010–2013 Generalkonsul in Chicago, 2004–2009 am Außenministerium (Leiter des Westbalkanreferats)[12]
Gerhard Jandlseit 2022davor Leiter des Balkanreferats im Außenministerium, Botschafter in Sarajewo, Botschafter in Belgrad, Sicherheitspolitischer Direktor, Botschafter beim Europarat
Quelle: Bundeskanzleramt; Stand 2016[2]

Siehe auch

Literatur

  • Veronika Haschka, Petra Stefenelli, Isabelle Hassler, Daniela Herta, Roland Schneider, Brigitte Hutter, Thomas Eder (Mitarb.): 50 Jahre OECD – 50 Jahre Österreich in der OECD. Festbroschüre. Hrsg.: Bundeskanzleramt, Abteilung IV/7: OECD-Angelegenheiten, Wissenschaft und Forschung, Technologie, Bildung. Wien Juli 2011 (Online [PDF; 2,6 MB; abgerufen am 23. Juni 2021]).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zur Geschichte und zum Verständnis der OECD und Österreichs Beziehungen. In: Bundeskanzleramt (Hrsg.): 50 Jahre OECD. Von der OEEC zur OECD, S. 10.
  2. a b Lit. Bundeskanzleramt (Hrsg.): 50 Jahre OECD. 2011, Tabelle, S. 20.
  3. Struktur österreichischer Vertretungen innerhalb der EU. Bericht des Rechnungshofes: Bund 2014/8, Wien 2014, S. 28 und Fn. 6 ebd. (pdf (Memento desOriginals vom 16. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.rechnungshof.gv.at, rechnungshof.gv.at)
  4. a b Faymann befördert Mitarbeiterin nach Paris. In: der Standard. online, 4. Juli 2013.
  5. Österreichisch-Französisches Zentrum für Annäherung in Europa
  6. Georg Lennkh (Memento desOriginals vom 24. März 2012 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.worldpolicyconference.com (PDF; 210 kB), World Policy Conference, 9-11. Dezember 2011 Vienna – Austria (Lebenslauf, pdf)
  7. 2006 Vorsitz EU Africa Working Group, Chef der ersten EU-Troika im Tschad April 2006; Repräsendant der EU im High Level Working Group for Côte d’Ivoire, Somalia Contact group, AU-summit, etc.
  8. Abteilung II.8 für Rüstungskontrolle und Abrüstung, Nonproliferation; auch UN-Abrüstungskonferenz/Genf und -komitee/New York; IAEO
  9. vergl. Ingeborg Waldinger: Österreichs Botschafter bei der OECD, über den Globalisierungs – Wettbewerb: "Rentabilität sollte nicht das Maß aller Dinge sein", Interview mit Ulrich Stacher. In: Wiener Zeitung. 23. November 2007.
  10. als solcher bereiteten Stacher und Chefverhandler Manfred Scheich den EU-Beitritt Österreichs vor, Stacher war bei der Vertragsunterzeichnung anwesend, vergl. Unterzeichnung der Beitrittsakte zur Europäischen Union durch Österreich (Korfu, 24. Juni 1994), Foto: Jean Guyaux, Signature des actes d'adhésion à l'Union européenne. Corfou: Commission européenne, 24/06/1994, auf CVCE – Un centre de recherche et de documentation sur l'Europe au Luxembourg; vergl. auch Anfrage 505/AB@1@2Vorlage:Toter Link/www.parlament.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. XX GGP
  11. vergl. Verordnung der Bundesministerin für öffentliche Leistung und Sport über die Einsetzung und die Geschäftsordnung der Koordinationskommission für Informationstechnik (KIT) StF: BGBl. II Nr. 402/2000
  12. Der Botschafter. ÖB OECD Paris, abgerufen am 22. Juli 2019.

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Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.