Österreichische Botschaft in Budapest

OsterreichÖsterreichÖsterreichische Botschaft in Budapest
Logo
Logo
Staatliche Ebenebilateral
Stellung der BehördeBotschaft
Aufsichts­behörde(n)BMeiA
Bestehenseit 20. November 1918
HauptsitzUngarn Budapest
BotschafterAlexander Grubmayr[1]
Websitewww.bmeia.gv.at
Botschaftsgebäude

Die Österreichische Botschaft in Budapest ist die ständige diplomatische Vertretung der Republik Österreich in Ungarn.

Botschaftsschild in Budapest, Benczúr utca 16

Geschichte

Nach dem Austritt Ungarns aus der Realunion Österreich-Ungarn am 31. Oktober 1918 wurde am 20. November 1918 Hans Freiherr von Cnobloch (* 6. März 1871 in St. Ruprecht (Klagenfurt am Wörthersee), † 19. Februar 1962 in Salzburg) zum Vertreter der deutschösterreichischen Republik bei der ungarischen Republik ernannt.[2] Am 25. Februar 1920 wurde eine österreichische Gesandtschaft eingerichtet und Cnobloch erhielt den Titel außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister. Der Titel Gesandter wurde bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs geführt. 1946 wurde das Büro als inoffizielle ständige Vertretung bezeichnet und der Titel in inoffizieller ständiger Vertreter geändert. 1947 wurde die Bezeichnung des Büros in politische Vertretung geändert und ab 1948 wurden wieder die Bezeichnungen Gesandtschaft und Gesandter benutzt. Ab 1965 hieß das Büro dann Botschaft und der Titel Botschafter wurde benutzt.[3]

Gedenktafel für Raoul Wallenberg am Botschaftsgebäude

Geschichte des Botschaftsgebäudes

Das Gebäude, in dem sich die österreichische Botschaft befindet, wurde 1883 im Auftrag von Gusztáv Hübner als einstöckiges Miethaus erbaut. In den Jahren 1904 bis 1905 wurde es im Auftrag von Zsigmond Horvàth und Gyuláné Bun um ein Stockwerk erhöht. Seit 1959 mietete die Republik Österreich das Haus als Amtsgebäude, 1969 kaufte sie es. Während des Zweiten Weltkriegs war das Haus Eigentum von László Ocskay von Ocskó, Hauptmann der Königlich Ungarischen Armee. Dieser stellte es dem Internationalen Roten Kreuz zur Verfügung. Hierhin flüchtete Raoul Wallenberg vor den Pfeilkreuzlern. Wallenberg war 1944 im Auftrag der schwedischen Regierung unter Per Albin Hansson nach Budapest gekommen, um möglichst viele Menschen vor den Nationalsozialisten zu retten. Es gelang ihm zusammen mit den Diplomaten anderer neutraler Gesandtschaften und dem Schwedischen Roten Kreuz vielen zehntausenden Juden das Leben zu retten, teilweise, in dem er sie direkt aus den Zügen nach Auschwitz holte, sie in sicheren Herbergen unterbrachte und ihnen Schutzdokumente besorgte. 1945 wurde er von Roten Armee gefangen genommen und später ermordet. Am Botschaftsgebäude ist ein Gedenktafel für Wallenberg angebracht.[3]

Standort

Die diplomatische Vertretung befindet sich in der Benczúr utca 16, 1068 Budapest im VI. Budapester Bezirk.[4]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Österreichische Botschaft in Budapest – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Der Botschafter bei bmeia.gv.at. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  2. Personalia Cnobloch bei archivinformationssystem.at. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  3. a b Geschichte bei bmeia.gv.at. Abgerufen am 14. Januar 2024.
  4. Anfahrt und Öffnungszeiten bei bmeia.gv.at. Abgerufen am 14. Januar 2024.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Austrian embassy in Budapest, plaque (2019).jpg
Autor/Urheber: Palotabarát, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausztria budapesti nagykövetsége felirata (Budapest VI. Benczúr utca 16.)
Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
Austrian Embassy, Budapest, Bajza-Banczúr utca (2019).jpg
Autor/Urheber: Palotabarát, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ausztria budapesti nagykövetsége (Budapest VI. Bajza utca- Benczúr utca sarok)
Raoul Wallenberg Budapest06.jpg
Autor/Urheber: Original uploader was Csurla at hu.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Commemorative plaque of Raoul Wallenberg (1912-1947?), Swedish diplomat who worked in Budapest, during World War II to rescue Jews from the Holocaust. This plaque was affixed to the wall of the building where Wallenberg was abducted by the Soviet authorities. (Budapest, District VI, Benczúr Street Nr 16).