Liste der österreichischen Botschafter in Mexiko

Österreichische Botschaft in Mexiko-Stadt

Die Liste österreichischer Gesandter in Mexiko führt die Gesandten und Botschafter, die obersten Vertreter des Kaisertums Österreich, Österreich-Ungarns, dann der Republik Österreich in der Vereinigte Mexikanische Staaten, dem (2.) Kaiserreich Mexiko, heute den Vereinigten Mexikanische Staaten (Estados Unidos Mexicanos) an.

Geschichte

Die Regierungen von Antonio López de Santa Anna und Kaiser Ferdinand I. (Kaisertum Österreich) erkannten sich 1842 wechselseitig an.

Am 10. April 1864 nahm Erzherzog Maximilian, der jüngere Bruder von Kaiser Franz Joseph I. von Österreich, die ihm angebotene Kaiserkrone von Mexiko an. Franz Joseph I. entsandte Guido von Thun und Hohenstein zu Maximilian I. und erkannte somit dessen Regierung an. Maximilians Regierung wurde in der Folge gestürzt, Maximilian selbst 1867 standrechtlich zum Tod verurteilt und hingerichtet. Daraufhin bestanden mehr als 30 Jahre keine diplomatischen Beziehungen.

Nach einem Abkommen zwischen Österreich-Ungarn und Mexiko vom 23. März 1901 wurden die diplomatischen Beziehungen wieder aufgenommen.[1]

Während der Ständestaatsdiktatur unter Schuschnigg bestand nur eine Botschaft ohne Botschafter; mit dem „Anschluss“ an das Deutsche Reich vom 13. März 1938 wurde die Vertretung hinfällig. Mexiko war dann der weltweit einzige Staat, der die Annexion Österreichs vor dem Völkerbund offiziell verurteilte; 1956 benannte Wien zum Dank dafür seinen Mexikoplatz.

Nach dem Krieg wurden die diplomatischen Beziehungen wiederhergestellt, die Botschaft wurde 1949 wieder besetzt. Ab den 1950er Jahren war der Botschafter in Mexiko auch in Kuba und den zentralamerikanischen Republiken (Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Nicaragua, und Panama) mitakkreditiert.

Die Österreichische Botschaft Mexiko

Die österreichische Botschaft befindet sich heute in der Sierra Tarahumara 420, Stadtteil Colonia Lomas de Chapultepec, Mexico, D.F. (11000).

An der Botschaft befindet sich heute auch das Kulturforum Mexiko.[2]

Neben der Botschaft bestehen vier konsularische Vertretungen (Honorarkonsulate) Österreichs in Mexiko: Cancún,[A 1] Guadalajara,[A 2] Monterrey,[A 3] und Tijuana.[A 4] Das Konsulat Mérida ist (Stand Januar 2020) vorübergehend geschlossen.

Liste österreichischer Gesandter und Botschafter

Ernennung
Akkreditierung
NameBemerkungenernannt vonakkreditiert bei der RegierungPosten verlassen
3. September 1864Guido Graf von Thun und Hohenstein1868–1869 Gesandter in Preußen[A 5]Franz Joseph I. (Kaisertum Österreich)Maximilian I. (Mexiko)1866
1. Jänner 1867Eduard von Lago[A 6]Geschäftsträger[A 7]Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Maximilian I. (Mexiko)18. Juni 1867
18. Juni 1901Gilbert von Hohenwart zu Gerlachstein[A 8]Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Porfirio Díaz10. September 1905
23. Oktober 1906Karl von Giskra1906 / 1907 auch k.u.k. Gesandter in Chile; 1909 Gesandter in Bulgarien[3]Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Porfirio Díaz21. März 1909
21. März 1909Maximilian Hadik von FutakFranz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Francisco León de la Barra30. Juni 1911
30. Juni 1911Franz Riedl von RiedenauFranz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Victoriano Huerta1. Oktober 1913
15. Oktober 1913Koloman von KányaAmtssitz war 2a Calle de Orizaba 42; 1925–1933 ungarischer Gesandter in Berlin, ab 1933 ungarischer Außenminister[4]Franz Joseph I. (Österreich-Ungarn)Victoriano Huerta11. November 1918
13. Mai 1930Edgar Leo Gustav ProchnikGeschäftsträger, gleichzeitig bei den Vereinigten Staaten akkreditiert[5]Bundespräsident Miklas, Bundesregierung Schober IIIPascual Ortiz Rubio13. März 1938 („Anschluss“ an das Deutsche Reich)
1949Wolfgang Höllerab 1951 an der Handelsmission Mexiko[6]Bundespräsident Renner, Bundesregierung Figl I oder IIMiguel Alemán Valdés1955
1955Rudolf BaumannBundespräsident Körner, Bundesregierung Raab IAdolfo Ruiz Cortines1961
7. Juni 1961Erich FilzBundespräsident Schärf, Bundesregierung Gorbach IAdolfo López Mateos11. Februar 1966
15. Februar 1966Hans ThalbergBundespräsident Jonas, Bundesregierung Klaus IGustavo Díaz Ordaz8. November 1971
2. Oktober 1972Eugen BureschBundespräsident Jonas, Bundesregierung Kreisky IILuis Echeverría Álvarez27. August 1977
1977Alfred Missong jun.Bundespräsident Kirchschläger, Bundesregierung Kreisky III1982
26. Februar 1982Heimo KellnerBundespräsident Kirchschläger, Bundesregierung Kreisky IVMiguel de la Madrid Hurtado1987
1988Klaus DaublebskyBundespräsident Waldheim, Bundesregierung Vranitzky II1994
1994Kurt HenglBundespräsident Klestil, Bundesregierung Vranitzky III oder IV1997
1997Helga Winkler-CampagnaBundespräsident Klestil, Bundesregierung Klima2000
2001Rudolf LennkhBundespräsident Klestil, Bundesregierung Schüssel IVicente Fox Quesada2005
2005Johannes Druml[A 9]Bundespräsident Fischer, Bundesregierung Schüssel II2009
2009Alfred LängleBundespräsident Fischer, Bundesregierung Faymann IFelipe Calderón Hinojosa2014
14. Februar 2014Eva HagerBundespräsident Fischer, Bundesregierung Faymann IIEnrique Peña Nieto2017
Nov. 2017Franz Josef Kuglitsch2021
Feb. 2021Elisabeth KehrerBundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundesregierung Kurz IIAndrés Manuel López Obrador

Siehe auch

Literatur

  • Rudolf Agstner: Austria(-Hungary) and her diplomatic and consular missions in Mexico and Guatemala. In: Mitteilungen des Österreichischen Staatsarchivs, Band 51, 2005 (Inhalt, oesta.gv.at; Buchbesprechung, StudienVerlag)

Weblinks

Anmerkungen

  1. Av.Nichupte Lote 20, SM 19, Mza 2. Edificio Atrium 410 Cancun, Quintana, Roo C.p. 77500
  2. Calle 7 No. 319, col. Ferrocarril, 4440 Guadalajara
  3. Ave. Ricardo Margaín No. 260, Colonia Valle del Campestre, Garza García, Nuevo León, C. P. 66265, Torre Villacero, Segundo Piso
  4. Calle de las Magnolias Número 187, Colonia del Prado, C.P. 22105 Tijuana, Baja California
  5. * 1823; † 1904, von 3. Juli 1868 bis 13. Dezember 1869 k.u.k. Gesandter in Preußen
  6. Eduard von Lago (* 1823)
  7. Der Gesandte Guido Graf Thun-Hohenstein war krankheitshalber beurlaubt.
  8. * 1854
  9. * 9. Mai 1951

Einzelnachweise

  1. Erwin Matsch: Der Auswärtige Dienst von Österreich(-Ungarn) 1720-1920. S. 148 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  2. Österreichische Stellen – Botschaft Mexiko. In: bmeia.gv.at. Abgerufen am 17. Januar 2020.
  3. Nach Ludwig Flotow: November 1918 auf dem Ballhausplatz, S. 67 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  4. Kánya blieb bis Juli 1919 in Mexiko, 27. Oktober 1925 bis 1933: ungarischer Gesandter in Berlin; 4. Feber 1933. – 28. November 1938. ungarischer Außenminister; nach Spencer Tucker, Priscilla Mary Roberts: World War I: encyclopedia, Band 1, S. 626 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche)
  5. Edgar L. G. Prochnik: “Acting Consul of Austria-Hungary”, in Pittsburgh; August 1920 Gesandter in Schweden; Von 7. Mai 1925 bis 1938: Gesandter in den USA. Nach Peter Eppel: Österreicher im Exil: USA, 1938–1945. Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes, Österreichischer Bundesverlag, Wien 1995, S. o.A. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche); Gretch and the Girls: 1924. Abb. von Gretchen Prochnik, National Photo Company Collection glass negative, shorpy.com. Business of a Bicentennial. In: Time Magazine, 15. Februar 1932 (time.com)
  6. Wolfgang Höller: “On November 1, 1951 the Federal Economic Chamber opened its 24th trade mission in Mexico City. In the spring of 1958 Dr. Rudolf Baumann, charge d' affaires en pied in Mexico City since 1955, was appointed Austrian minister”, nach Lit. Agstner: XI. From Legation to Embassy – Austria in Mexico since 1949, S. 300 [ff]

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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