Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO

Osterreich  Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO in Paris
Österreichische Behörde
Staatliche EbeneBund
Stellung der BehördeNachgeordnete Dienststelle
AufsichtAußenministerium (derzeit Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten, BMEIA)
Gründung1948
HauptsitzFrankreichFrankreich Paris, 1, Rue Miollis
Behörden­leitungRegina Figl
Bedienstete4[1]
Websitewww.bmeia.gv.at/oev-unesco-paris

Die Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO ist die diplomatische Vertretung der Republik Österreich bei der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization), UNESCO.[2]

Diese Sonderorganisation der Vereinten Nationen (UNO) gilt als rechtlich eigenständige internationale Organisation. Sie koordiniert Bestrebungen im Bereich der Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur sowie Kommunikation und Information. In den letzten Jahren konnte die Organisation ihr Profil schärfen und sich in der VN-Familie prominenter positionieren. Mit der Annahme wichtiger globaler Empfehlungen zu Open Science und den ethischen Aspekten von Künstlicher Intelligenz (KI) sowie einem mehrjährigen Reflexionsprozess über die Zukunft der Bildung blickt die UNESCO wieder selbstbewusst in die Zukunft. Im Juli 2023 kehrten die USA als vollwertiges 194. Mitglied in die Organisation zurück. Sitz der UNESCO ist Paris, der Leiter der österreichischen Vertretung steht im Rang eines Botschafters („UNESCO-Botschafter“).

Geschichte und Organisation

Am 16. November 1945 unterzeichneten 37 Staaten in London die Verfassung der UNESCO und legten damit den Grundstein für die Arbeit der Organisation. Offizieller Gründungstag ist der 4. November 1946: Mit der Hinterlegung der 20. Ratifizierungsurkunde durch Griechenland trat die Verfassung der UNESCO in Kraft.

Österreich trat der Organisation am 13. August 1948 bei und ist bei ihr akkreditiert.[3] Seither gibt es auch die österreichische Vertretung bei der UNESCO in Paris. Die nationale Verbindungsstelle der UNESCO in Österreich, die Österreichische UNESCO-Kommission, entstand 1949.[3]

Die Vertretung in Paris untersteht dem Außenministerium (derzeit Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten, BMEIA),[1] das für Angelegenheiten der kulturellen Auslandsbeziehungen und für die Vertretung der Republik Österreich gegenüber der UNESCO zuständig ist. Der Vertreter steht in Botschaftsrang und ist der bilateralen Botschaft in Paris zugeordnet.[4] Zeitweise war der Botschafter in Frankreich auch derjenige bei der UNESCO. Seit Februar 2023 wird die Ständige Vertretung Österreichs bei der UNESCO von Botschafterin Regina Figl geleitet.

Die Vertretung unterhält den laufenden Arbeitskontakt zum UNESCO-Sekretariat. Sie vertritt Österreich in den diversen Stellen der Organisation (Generalkonferenz, Exekutivrat, subsidiäre Organe, Komitees und Räten – die Teilnahme eines Landes erfolgt jeweils in Funktionsperioden) und unterstützt österreichische Anliegen. Österreich wurde im November 2021 für das Mandat 2021–25 mit den zweitmeisten Stimmen in den aus 58 Mitgliedstaaten bestehenden Exekutivrat gewählt und beeinflusst damit den Kurs der Organisation wesentlich mit. Durch die weitgestreuten Agenden der UNESCO sind neben dem Außenministerium (Bundesministerium für Europäische und Internationale Angelegenheiten, BMEIA) auch noch etliche andere Ministerien involviert: Bildungsministerium, Wissenschaftsministerium, Lebensministerium, Gesundheitsministerium, und auch das Bundeskanzleramt.[3]

Liste der Botschafter (Ständigen Vertreter) Österreichs bei der UNESCO

Liste lückenhaft
NameAmtszeitAnmerkungen
Osterreich Österreich → UNESCO UNESCO
Alwin Westerhof00?0-1979danach Kulturattache in Belgien
Anton Prohaska[5]1979-1984davor Büroleiter des UN-Generalsekretärs (Waldheim), dann Kabinettschef des Außenministers (Pahr); danach Botschafter in Saudi-Arabien, der Schweiz, in Frankreich und 2. Amtszeit bei der OECD
Tassilo Ogrinz1998–2002(?)davor Botschafter in Côte d’Ivoire (Elfenbeinküste) und in Luxemburg
Anton Prohaska2002(?)-2007(?)(2. Amtszeit), auch Botschafter in Frankreich
Harald Stranzl2011–2015davor stv. Botschafter in Slowenien; Pressesprecher des Außenministeriums
Ursula Plassnik2015–2018auch Botschafterin in Frankreich; Ständige Vertreterin bei der UNESCO
davor Kabinettschefin des Außenministers/Vizekanzlers/Bundeskanzlers (Schüssel); kurz Botschafterin in der Schweiz, dann Außenministerin, Nationalratsabgeordnete
Claudia Reinprecht01.08.2017–31.08.2022Leiterin der Österreichischen Vertretung bei der UNESCO

Botschafterin / Alternierende Ständige Vertreterin

Thomas Schnöll01.09.2022–15.01.2023Geschäftsträger a. i. bei der Ständigen Vertretung bei der UNESCO
Wolfgang Wagner16.01.2023–07.02.2023Geschäftsträger a. i. an der Ständigen Vertretung bei der UNESCO
Regina Figlab 08.02.2023Leiterin der Österreichischen Vertretung bei der UNESCO

Botschafterin / Alternierende Ständige Vertreterin

Stand 2024

Siehe auch

Belege

  1. a b Struktur österreichischer Vertretungen innerhalb der EU. Bericht des Rechnungshofes: Bund 2014/8, Wien 2014, S. 28 (Angabe zu den Mitarbeitern: Tab. S. 74; pdf, rechnungshof.gv.at)
  2. Permanent Delegation of Austria to UNESCO in Paris, auf bmeia.gv.at
  3. a b c Österreich und die UNESCO (Memento desOriginals vom 25. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unesco.at und Österreich in der UNESCO. (Memento desOriginals vom 16. Februar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.unesco.at Österreichische UNESCO-Kommission, unesco.at, beide abgerufen am 16. Februar 2016.
  4. Österreichische Stellen: Andere Österreichische Stellen in Frankreich. Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Homepage der Österreichischen Botschaft Paris.
  5. Diplomat Anton Prohaska. In: der Standard online, 18. April 2008 (Nachruf)

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Flag of UNESCO.svg
Flagge der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO)
Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.