Olympische Sommerspiele 1992/Leichtathletik – Diskuswurf (Männer)

SportartLeichtathletik
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtMänner
Teilnehmer32 Athleten aus 24 Ländern
WettkampfortOlympiastadion Barcelona
Wettkampfphase3. August 1992 (Qualifikation)
5. August 1992 (Finale)
Medaillengewinner
Romas Ubartas (Litauen 1989 LTU)
Jürgen Schult (Deutschland GER)
Roberto Moya (Kuba CUB)
Das Olympiastadion von Barcelona im Jahr 2008

Der Diskuswurf der Männer bei den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona wurde am 3. und 5. August 1992 im Olympiastadion Barcelona ausgetragen. 32 Athleten nahmen teil.

Olympiasieger wurde der Litauer Romas Ubartas, der vor dem Deutschen Jürgen Schult gewann. Die Bronzemedaille errang der Kubaner Roberto Moya.

Für Deutschland ging neben dem Medaillengewinner Schult Lars Riedel an den Start. Er scheiterte in der Qualifikation.
Auch der Schweizer Christian Erb schied in der Qualifikation aus.
Athleten aus Österreich und Liechtenstein nahmen nicht teil.

Aktuelle Titelträger

Olympiasieger 1988Jürgen Schult (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)68,82 mSeoul 1988
Weltmeister 1991Lars Riedel (Deutschland Deutschland)66,20 mTokio 1991
Europameister 1990Jürgen Schult (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)64,58 mSplit 1990
Panamerikanischer Meister 1991Anthony Washington (Vereinigte Staaten USA)65,04 mHavanna 1991
Zentralamerika und Karibik-Meister 1991Herbert Rodríguez (El Salvador El Salvador)46,46 mXalapa 1991
Südamerika-Meister 1991João dos Santos (Brasilien 1968 Brasilien)58,08 mManaus 1991
Asienmeister 1991Yu Wenge (China Volksrepublik Volksrepublik China)62,20 mKuala Lumpur 1991
Afrikameister 1992Adewale Olukoju (Nigeria Nigeria)60,66 mBelle Vue Maurel 1992
Ozeanienmeister 1990Ian Boller (Australien Australien)47,80 mSuva 1990

Bestehende Rekorde

Weltrekord74,08 mJürgen Schult (Deutschland Demokratische Republik 1949 DDR)Neubrandenburg, DDR (heute Deutschland)25. August 1991[1]
Olympischer Rekord68,82 mFinale OS Seoul, Südkorea1. Oktober 1988

Der bestehende olympische Rekord wurde bei diesen Spielen nicht erreicht. Der weiteste Wurf gelang dem späteren Olympiasieger Romas Ubartas aus Litauen mit 66,08 m in seinem ersten Versuch der Qualifikation am 3. August. Damit blieb er 2,74 m unter dem Olympia- und genau acht Meter unter dem Weltrekord.

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Qualifikation

Datum: 3. August 1992[2]

Für die Qualifikation wurden die Athleten in zwei Gruppen gelost. Drei von ihnen (hellblau unterlegt) übertrafen die direkte Finalqualifikationsweite von 63,00 m. Damit war die Mindestanzahl von zwölf Finalteilnehmern nicht erreicht. So wurde das Finalfeld mit neun weiteren Wettbewerbern aus beiden Gruppen (hellgrün unterlegt) nach den nächstbesten Weiten auf zwölf Wettbewerber aufgefüllt. Für die Finalteilnahme reichten schließlich 60,20 m.

Gruppe A

9:30 Uhr[2]

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Costel GrasuRumänien Rumänien61,30 mx63,06 m63,06 m
2Attila HorváthUngarn Ungarn62,26 m59,98 m58,30 m62,26 m
3Dmitri KowzunIOCIOC EUN60,88 m61,62 m61,14 m61,62 m
4David MartínezSpanien Spanien61,22 mxx61,22 m
5Juan MartínezKuba Kuba56,00 m60,34 m59,70 m60,34 m
6Dmitri SchewtschenkoIOCIOC EUN57,20 m60,22 mx60,22 m
7Lars RiedelDeutschland Deutschland57,54 mx59,98 m59,98 m
8Vaclavas KidykasLitauen 1989 Litauenx59,10 m59,96 m59,96 m
9Ramón Jiménez-GaonaParaguay 1990 Paraguay56,98 mx59,98 m59,98 m
10Michael BuncicVereinigte Staaten USAx57,84 m59,12 m59,12 m
11Imrich BugárTschechoslowakei Tschechoslowakei53,88 m58,70 m56,84 m58,70 m
12Nikolaj KolewBulgarien Bulgarien50,94 m58,12 mx58,12 m
13Brian BlutreichVereinigte Staaten USA57,08 m54,44 m55,40 m57,08 m
14Simon WilliamsVereinigtes Konigreich Großbritannienx53,12 m52,96 m53,12 m
15Dragan MustapićBosnien und Herzegowina 1992 Bosnien und Herzegowinax47,88 m48,80 m48,80 m
16Herbert RodríguezEl Salvador El Salvador43,22 mx40,76 m43,22 m

Gruppe B

11:00 Uhr[2]

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Romas UbartasLitauen 1989 Litauen66,08 m66,08 m
2Jürgen SchultDeutschland Deutschland61,04 m63,46 m63,46 m
3Werner ReitererAustralien Australien60,64 mx62,20 m62,20 m
4Anthony WashingtonVereinigte Staaten USA58,18 m57,86 m62,18 m62,18 m
5Roberto MoyaKuba Kubax62,06 m61,44 m62,06 m
6Vésteinn HafsteinssonIsland Island60,20 m58,64 m58,08 m60,20 m
7Olav JenssenNorwegen Norwegen60,00 m59,74 mx60,00 m
8Yu WengeChina Volksrepublik Volksrepublik China58,92 mx59,42 m59,42 m
9József FicsórUngarn Ungarn56,30 m58,84 mx58,84 m
10Ray LazdinsKanada Kanadax55,60 m58,26 m58,26 m
11Nicholas SweeneyIrland Irland57,68 m57,26 m56,22 m57,68 m
12Mickaël ConjungoZentralafrikanische Republik Zentralafrikanische Republik57,46 mx54,40 m57,46 m
13Wolodimir SintschenkoIOCIOC EUN56,94 m56,64 m56,46 m56,94 m
14Christian ErbSchweiz Schweizx55,16 m54,38 m55,16 m
15Khaled al-KhalidiSaudi-Arabien Saudi-Arabienxx47,96 m47,96 m
NMLuchiano ZerbiniItalien ItalienxxxogV

Finale

Olympiasieger Romas Ubartas
(hier im Jahr 2011)

Datum: 5. August 1992, 19:30 Uhr[2]

PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultat
1Romas UbartasLitauen 1989 Litauen60,90 m62,64 m64,36 mx65,12 mx65,12 m
2Jürgen SchultDeutschland Deutschland64,26 m63,54 m63,84 m63,38 m64,94 m63,08 m64,94 m
3Roberto MoyaKuba Kuba64,12 mxx62,72 mx62,02 m64,12 m
4Costel GrasuRumänien Rumänien59,90 m60,50 m62,18 m62,86 m62,40 mx62,86 m
5Attila HorváthUngarn Ungarn62,50 m62,72 m62,82 mx62,56 m62,06 m62,86 m
6Juan MartínezKuba Kuba61,72 m61,30 m61,86 m62,64 m62,10 mx62,64 m
7Dmitri KowzunIOCIOC EUNx60,04 m60,58 mx60,66 m62,04 m62,04 m
8Dmitri SchewtschenkoIOCIOC EUN61,78 m60,92 mxxxx61,78 m
9David MartínezSpanien Spanien59,74 m59,54 m60,16 mnicht im Finale der
besten acht Werfer
60,16 m
10Werner ReitererAustralien Australien60,12 m58,92 mx60,12 m
11Vésteinn HafsteinssonIsland Island60,06 mx58,90 m60,06 m
12Anthony WashingtonVereinigte Staaten USA59,96 mx58,76 m59,96 m

Für das Finale hatten sich zwölf Athleten qualifiziert, drei von ihnen über die geforderte Qualifikationsweite, die neun anderen über ihre Platzierungen. Zwei Kubaner trafen auf zwei Vertreter des Vereinten Teams. Komplettiert wurde das Finalfeld durch jeweils einen Teilnehmer aus Australien, Deutschland, Island, Litauen, Rumänien, Spanien, Ungarn und den USA.

Der amtierende Weltmeister Lars Riedel aus Deutschland hatte sich überraschenderweise nicht für das Finale qualifizieren können. Zum Favoritenkreis gehörten nun vor allem der Olympiasieger von 1988 und Weltrekordler Jürgen Schult – bei diesen beiden vorangegangenen Wettkämpfen für die DDR startend, der Litauer Romas Ubartas, der 1988 Silber für die UdSSR gewonnen hatte, und der ungarische WM-Dritte Attila Horváth.

Die Führung nach dem ersten Versuch übernahm Schult mit 64,26 m vor dem Kubaner Roberto Moya – 64,12 m – und Horváth – 62,50 m. Ubartas kam im zweiten Durchgang bis auf acht Zentimeter an Horváth heran. In der dritten Runde warf Ubartas die Scheibe dann auf 64,36 m und ging damit in Führung vor Schult, Moya und Horváth. An der Reihenfolge auf den Medaillenrängen änderte sich in der Folge nichts mehr. Ubartas verbesserte sich in Versuch fünf noch einmal auf 65,12 m, Schult auf 64,94 m. Der Rumäne Costel Grasu schob mit seinem vierten Wurf Attila Horváth von Platz vier um einen Rang nach hinten. Romas Ubartas wurde Olympiasieger vor Jürgen Schult und Roberto Moya. Die ganz großen Weiten blieben aus bei diesem Wettkampf aus, Olympiasieger Romas Ubartas kam mit seinem ersten Wurf aus der Qualifikation auf 66,08 m Jürgen Schults olympischem Rekord von 68,82 m der Spiele von 1988 in Seoul noch am nächsten.

Romas Ubartas war der erste Olympiasieger und Medaillengewinner für Litauen.

Videolinks

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Athletics - Progression of outdoor world records, Discus throw - Men, sport-record.de (englisch), abgerufen am 21. Dezember 2021
  2. a b c d Official Report of the Games of the XXV Olympiad, Barcelona 1992, Volume 5: The Results, Resultate Leichtathletik: S. 51, katalanisch/spanisch/englisch/französisch (PDF, 38.876 KB), abgerufen am 21. Dezember 2021

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Lars Riedel beim VOX "Ewige Helden" Pressetermin, im Dezember 2015.