Wolfgang Wolf (Rennfahrer)

Wolfgang Wolf (* 1950) ist ein ehemaliger deutscher Automobilrennfahrer.

VW Golf von Renneisen/Wolf beim 1000-km-Rennen 1977 auf dem Nürburgring

Karriere

Wolfgang Wolf ist Gärtnermeister aus Marburg. Seine Motorsportkarriere begann 1970 im Tourenwagensport. In dem und im folgenden Jahr startete er mit einem Opel Kadett bei einer Rennveranstaltung für Opel-Fahrzeuge auf dem Nürburgring. Beim Rennen 1971 kam er auf Platz eins der Gruppe T1.15.[1]

1975 startete er zusammen mit Willi Bergmeister in einem NSU 1200 TT in der 1. Division der Tourenwagen-Europameisterschaft (ETCC) beim 6-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und erreichte den vierten Platz. 1977 fuhr er mit Paul Wunsch einen VW Scirocco nochmals beim Großen Preis der Tourenwagen in der ETCC – konnte das Rennen jedoch nicht beenden.[1] Ein Jahr später fuhr er mit Manfred Mohr mit einem Alfa Romeo Alfasud Sprint in der 1. Division beim ETCC-Rennen in Zolder auf den vierten Rang. 1980 startete er zusammen mit Fred Rosterg in einen Audi 80 GTE bei drei Läufen in der 2. Division der ETCC. Beim Großen Preis der Tourenwagen auf dem Nürburgring erreichten beide den 13. Platz.[2]

Von 1976 bis 1981 ging er in der 2. Division der Deutschen Rennsport-Meisterschaft (DRM) an den Start.[3] Im ersten Jahr fuhr er für das Team Spiess-Tuning mit einem VW Scirocco und erreichte beim Rennen in Kassel-Calden einen zweiten Rang.[1] 1977 fuhr er einen Fiat X1/9 und 1978 startete er mit einem Ford Escort II RS von Zakspeed und einen BMW 320 von BMW-Faltz-Essen in der Rennserie.[3] Beim Rennen in Mainz-Finthen 1978 fuhr er nochmals auf einen zweiten Platz.[1] In dem Jahr erreichte er mit dem 15. Rang sein bestes DRM-Gesamtergebnis in seiner Karriere.[3] 1979 und 1980 fuhr er jeweils nur ein Rennen in der DRM und fuhr dort in die Top-Ten-Ränge. 1981 bestritt er wieder eine komplette Saison auf einem Audi 80 Coupé GT 5S für Kilian-Tuning[2] und wurde am Ende 18. in der Jahreswertung.[3]

Mit Änderung des DRM-Reglements wechselte Wolf in die Division 2 der Deutschen Automobil-Rennsport-Trophäe und ging dort 1982 und 1983 mit dem Audi 80 Coupé GT 5S an den Start. Dort platzierte er sich in drei Rennen auf den dritten Rang.[2]

Wolfgang Wolf startete zwischen 1977 und 1979 bei einigen Langstreckenrennen in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring 1977 erreichten er und Bernd Renneisen mit einem VW Golf den 30. Platz.[1] Ein Jahr später mussten er und Klaus Breitenbach das Rennen auf dem Nürburgring nach 21 Runden aufgeben. Beim 6-Stunden-Rennen von Misano belegte er zusammen mit Dieter Quester auf einem Gruppe-5-BMW 320 den fünften Platz.[1] Sein letztes WM-Rennen fuhr er 1979 auf dem Nürburgring, in dem er und Heinz Gilges nach 15 Runden ausfielen.[2]

Er bestritt in seiner Fahrerlaufbahn ein 24-Stunden-Rennen 1978 in Spa-Francorchamps. In diesem Nicht-Meisterschaftsrennen belegte er und seine Fahrer-Kollegen des Teams KWS Euro-Motor den Gruppensieg der Gruppe 1 2.5 und den sechsten Rang in der Gesamtwertung.[1]

Wolfgang Wolf trat von 1986 bis 1989 im Porsche 944 Turbo Cup an. Dort erzielte er 1988 mit dem vierten Rang seine beste Platzierung in dieser Markenmeisterschaft.[4] Danach beendete er seine aktive Motorsportkarriere.

Privates

Wolfgang Wolf ist verheiratet. Das Ehepaar Wolf hat eine Tochter und hatte einen Sohn, der 1997 bei einer Testfahrt zum Porsche Carrera Cup in Colmar im Alter von 18 Jahren tödlich verunglückte. 1999 verkaufte Wolf seine Gärtnerei und zog mit seiner Frau nach Altea in Spanien, kehrte aber nach einiger Zeit nach Deutschland zurück und ließ sich in Gisselberg nieder.

Statistik

1000-km-Rennen auf dem Nürburgring–Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1977Deutschland Kamei-AutoextrasVW GolfDeutschland Bernd RenneisenRang 30
1978Deutschland Klaus BreitenbachVW SciroccoDeutschland Klaus BreitenbachAusfallunbekannt
1979Deutschland Kilian TuningAudi 80Deutschland Heinz GilgesAusfallunbekannt

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567891011121314151617
1977KameiVW GolfVereinigte Staaten DAYItalien MUGFrankreich DIJItalien MONVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRItalien VALItalien PERVereinigte Staaten WATPortugal ESTFrankreich LECKanada MOSItalien IMOOsterreich SALVereinigtes Konigreich BRHDeutschland HOKItalien VAL
30DNF
1978Klaus Breitenbach
BMW Faltz
VW Scirocco
BMW 320
Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien MISVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATItalien VALVereinigte Staaten ROD
DNF5
1979Kilian TuningAudi 80Vereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien MUGVereinigte Staaten TALFrankreich DIJVereinigte Staaten RIVVereinigtes Konigreich SILDeutschland NÜRFrankreich LEMItalien PERVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten WATBelgien SPAVereinigtes Konigreich BRHVereinigte Staaten ROAItalien VALEl Salvador ELS
DNF
Commons: Wolfgang Wolf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Racingsportscars – Internetseite: Complete Archive of Wolfgang Wolf. Auf: www.racingsportscars.com, abgerufen am 7. Mai 2019.
  2. a b c d Racingsportscars – Internetseite: Complete Archive of Wolfgang Wolf (page 2). Auf: www.racingsportscars.com, abgerufen am 7. Mai 2019.
  3. a b c d DriverDB – Internetseite: Wolfgang Wolf. Auf: www.driverdb.com, abgerufen am 7. Mai 2019.
  4. DriverDB – Internetseite: Porsche 944 Turbo Cup 1988 standings. Auf: www.driverdb.com, abgerufen am 7. Mai 2019.

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Kamei-VW-Golf, Bernd Renneisen u. Wolfgang Wolf (1977-05-29 Sp).jpg
Autor/Urheber: Lothar Spurzem, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
VW Golf, gemeldet von Kamei Autoextras, Fahrer Bernd Renneisen und Wolfgang Wolf, beim 1000-km-Rennen auf dem Nürburgring (Foto in der damaligen Nordkurve). Nach Angaben auf der Kamei-Homepage leistete der Motor des Golf „über 175 PS“; Gewicht des Fahrzeugs „gerade einmal 750 Kilogramm“. Der Wagen beschleunigte in knapp 7 Sekunden auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von rund 220 km/h. Der Golf entsprach dem Reglement der damaligen Gruppe 2: unter anderem viersitzige Karosserie, mindestens 1000 Stück in 12 Monaten gebaut, Serienherkunft erkennbar, Zahl der Nockenwellen und Ventile gegenüber Serienmodell unverändert, Kotflügelverbreiterungen maximal 5 cm