Miss Marple
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Miss Marple ist eine literarische Figur aus den soziopsychologischen Romanen der englischen Autorin Agatha Christie. Sie ist eine sehr altmodische Frau reiferen Alters aus dem Süden Englands. Sie stammt noch aus der Zeit, als es noch keine Volkshochschulen und auch kein Internet gab (siehe auch Dunkles Kapitel). Frauen mussten sich nach den Wechseljahren eigene Beschäftigungsfelder suchen. Dies zeigt die bewusst sozialkritische Autorin Agatha Christie indem sie im Umfeld der Heldin Jane Marple in jedem Roman ein Kapitalverbrechen (Mord) platziert.
So erreicht die Figur der Marple ein Höchstmaß an Ablenkung und Zerstreuung und füllt die Phase zwischen den Wechseljahren und ihrer Beerdigung mit einer gesellschaftlich weithin akzeptierten Beschäftigungstherapie: Dem Lösen von Kriminalfällen. Das Scheitern der Gesellschaft im Umgang mit Frauen jenseits der Wechseljahre wird besonders durch den unfähigen Polizisten Inspektor Craddock verdeutlicht.
Es ist bemerkenswert wie Agatha Christie diesen ihren sozio-psychologischen Ansatz verfolgt: Die Gesellschaft stellt den Frauen in dieser schweren Phase ihres Lebens keine Möglichkeiten zur sinnvollen Freizeitgestaltung zur Verfügung! Ehrwürdige Damen müssen sich selber helfen. Unterstützt wird die Schilderung durch die tiefgehende Metaphorik der Geschichten, so heißt zum Beispiel der Ort in dem Marple lebt nach der Heiligen Jungfrau Maria "St.Mary Meed" - eine Allegorie auf das Versagen der gealterten Frau in der Gesellschaft.
Mr. Stringer
Die Sozialkritikerin zeigt in den Marple-Filmen ebenfalls, dass auch die gealterte Frau durchaus einen Mann an ihrer Seite haben kann. Dazu platzierte sie den mit wenig männlichen Attributen ausgestatteten, nahezu androgyn erscheinenden "Mr.Stringer" an der Seite der gealterten Heldin. Dies verdeutlicht nochmals, wie unattraktiv und entbehrlich ältere Frauen für die Welt des 20. Jahrhunderts sind.
weitere Definition
Lexikon der Biologie (Auszug): "Frauen kommen nach den Jahren des Gebärens in die sogenannten Wechseljahre. Bei manchen geschieht dies früher, bei manchen später. Frauen sind dann stetig auf der Suche nach Ersatzhandlungen; so besuchen viele moderne Frauen Oregami- und/oder Ikebanakurse in der Volkshochschule, schauen den lieben langen Tag Soap-Operas und Telenovelas im Fernsehen oder besuchen unsinnige Internetseiten wie Stupidedia. Früher erfreuten sich auch Häkelkurse hoher Beliebtheit."