FC Oberneuland
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
FC Oberneuland | |
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Vereinsdaten | |
Vereinsname | FC Oberneuland |
Gründung | 1974 als Bank SV Oberneuland |
Arena | Stadion-hinter-dem-unbenannten-Entwässerungsgraben |
Plätze | Knapp 700 |
Trainer | Ausgediente Ex-Profis von Werder |
Liga | DFB-Pokal |
In irgendeiner Liga, in irgendeinem Landesverband des DFB, fristet ein kleiner, vollkommen unbekannter Verein sein Dasein.
Vollkommen unbekannt? Nein. Denn jedes Jahr aufs neue wagt sich der FC Oberneuland tapfer in die erste Runde des DFB-Pokals. Nur um sofort wieder raus zu fliegen. Was die Oberneuländer jedes Jahr aufs Neue dazu antreibt wie eine Fliege gegen die Scheibe zu klatschen, wird von Experten kontrovers diskutiert. Lustig ist es allemal. Denn eine reelle Chance auf ein Weiterkommen im Pokal sehen selbst die Oberneuländer nicht.
Inhaltsverzeichnis
Herkunft
Wo oder was ist Oberneuland? Unter einem FC kann man sich etwas vorstellen, aber unter Oberneuland? Da müsste man schon spekulieren. In der Sportschau heißt es alle Jahre wieder, Oberneuland sei lediglich der Name eines Stadtteils. Das ist jedoch höchst unwahrscheinlich, da sich so etwas anhören würde wie FC St. Pauli oder SG Wattenscheid.
Vielmehr ist anzunehmen, dass Oberneuland eine Kleinstadt oder ein Dorf im Ruhrgebiet ist. Da das Ruhrgebiet die höchste Bevölkerungsdichte Deutschlands hat, herrscht dort eine entsprechend hohe Vereinsdichte vor. Dadurch ergibt sich eine hohe mathematische Wahrscheinlichkeit, dass der FC Oberneuland aus dem Ruhrpott stammt.
Auf der offiziellen Clubwebseite (www.FCOberneuland.tk) wird als Adresse nur ein Postfach ohne Landesangabe angegeben. Ein Anfahrtsweg zu Stadion und Geschäftsstelle ist zwar auf der Seite vorhanden. Dieser zeigt jedoch nur die nähere Umgebung und sagt nichts darüber aus, in welchen Ort man sich zur Anfahrt zu begeben habe.
Ligazugehörigkeit
Die Ligazugehörigkeit ist schwer festzustellen, da Oberneuland nicht im Atlas verzeichnet ist. In irgendeiner Liga werden sie aber spielen.
Auf der Clubwebseite veröffentlicht der Webmaster des FCO regelmäßig die aktuellen Punktspielergebnisse. Jedoch werden die Gegner nur ungenau benannt, so dass durch diese auch keine weitere Aufklärung über den FCO stattfinden kann.
Als Saisonziel wird, im Zwei-Jahres-Wechsel, der direkte Wiederaufstieg bzw. der Klassenerhalt angegeben.
Die erste Pokalrunde
Der FCO war sogar schon einmal in der zweiten Pokalrunde. Daran haben sich damals aber schon in der dritten Runde nur noch die Statistiker von ran erinnert. Seinerzeit spielte man in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals gegen . Die Rheinländer begannen zu diesem Zeitpunkt (vermutlich in exakt jenem Spiel), in fünf Jahren fünf mal abzusteigen und Oberneuland gewann überraschend. Gegen diesen Sieg wäre selbst ein bestochener Schiedsrichter machtlos gewesen.
In der zweiten Runde verloren die Oberneuländer dann wunderschön gegen Wolfsburg. Sie spielten das Spiel aber nicht im eigenen Stadion sondern in Blumenthal. Wo auch immer das sein mag. Vermutlich auch im Ruhrgebiet.
Ansonsten verläuft die erste Pokalrunde für den FCO eher ernüchternd als spektakulär. Zweitbestes Spiel war eine 0:1-Niederlage gegen Freiburg. Die eher negative Pokalbilanz des FCO zeigt sich wie folgt (Siege sind kursiv gedruckt):
0:3; 2:5; 1:0; 0:7; 1:3; 0:2; 0:1; 1:4; 0:3; 1:2; 0:5
Bis auf das 1:0 ist die Pokalbilanz der Oberneuländer zwar nicht gut, jedoch auch nicht komplett beschissen. Der FCO verliert zwar i.d.R., aber das tut er mit Würde. Und das 0:7 war gegen den damaligen Deutschen Meister.
Stadion
Der FCO trägt seine Heimspiele für gewöhnlich im Stadion-hinter-dem-unbenannten-Entwässerungsgraben aus. Der Name des Stadions erinnert damit stark an andere flussbezogene Stadionnamen wie Rhein-Neckar-Arena oder Dreisamstadion.
Das Stadion-hinter-dem-unbenannten-Entwässerungsgraben fasst nach Vereinsangaben 700 Zuschauer. Diese bestehen haupstsächlich aus Freunden und Verwandten der beteiligten Akteure. Auch die Jugendspieler werden auf die einzige Sitzplatztribüne gebeten.
Den Rest des Spielfeldrands ziert eine heruntergekommene dreistufige Stehplatztribüne aus alten, grasüberwucherten Steinplatten die schon bessere Zeiten gesehen haben. Die Stehplätze werden auf Grund von Zuschauermangel i.d.R. nicht genutzt und stammen noch aus der Anfangszeit des FC Oberneuland. In der Saison 1925/26 fand hier ein spannendes Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft statt, als der VfB Leipzig den BTuFC Berlin mit 8:2 schlug.
Da das Stadion des FCO nicht ganz so geil ist, trägt das Team seine Pokalspiele gerne in fremder Leute Stadion aus und okkupiert diese, um den dortigen Rasen mit Schande zu beflecken. Das ist auch der Grund, warum die Gästefans keine Auskunft darüber geben können, wo Obernuland liegt.
Fans
Es kommt nicht häufig vor, dass ein deutscher Fußballclub keine Fans hat. Selbst der kleinste Dorfverein im Hochgebirge hat noch zwei bis drei Quoten-Opas die am Sonntagnachmittag den Bolzplatz aufsuchen, um die dritte Mannschaft anzufeuern, in der sie selber vor 50 Jahren gespielt haben. Die im oberen Abschnitt genannten Zuschauer sind eben nur Zuschauer. Für den FCO interessieren sie sich nicht wirklich.
Zukunft
Der FC Oberneuland wird weiterhin gegen Topgegner wie Borussia Bashing und LSD Labersülz 1899 antreten und nicht die geringste Chance haben. Die Zukunftsplanungen des Clubs sehen dennoch einen baldigen Pokalsieg vor. Dieser würde zur Teilnahme an der Europa League berechtigen. Würde die auch gewonnen, wäre der FCO in der nächsten Saison als Titelträger automatisch qualifiziert oder auch nicht und die Kassen klingeln. Vielleicht hat der FCO nach Auslebung dieser Zukunftspläne ja mal die Chance sich in der Regionalliga zu etablieren.