Pot Black

Pot Black
Turnierstatus
Ranglistenturnier:
Minor-ranking-Turnier:
Einladungsturnier:1969–1986, 1991–1993, 2005–2007
Turnierdaten der letzten Auflage
Austragungsort:Sheffield City Hall, Sheffield
Preisgeld (gesamt):40.000 £
Preisgeld (Sieger):10.000 £
Frames im Finale:Best of 1
Rekorde
Die meisten Siege:EnglandEngland Steve Davis (4×)
Höchstes Break:119
Wales Mark Williams (2006)
Austragungsort(e) auf der Karte
England

Der Pot Black, 2005 und 2006 offiziell Pot Black Cup, war ein professionelles Snooker-Einladungsturnier, das eine wichtige Rolle bei der Popularisierung des modernen Snooker gespielt hat. Ab der Erstaustragung im Jahr 1969 wurde das von der BBC im Serienformat ausgestrahlte Turnier jährlich bis einschließlich 1986 ausgetragen, Neuauflagen fanden von 1991 bis 1993 sowie von 2005 bis 2007 statt. Rekordsieger ist Steve Davis mit vier Titeln; das höchste Break der Turniergeschichte war Mark Williams’ 119er-Break bei der Ausgabe 2006.

Geschichte

Ende der 1960er-Jahre gab es seit kurzem die Möglichkeit des Farbfernsehens. Die BBC suchte nach Möglichkeiten, diese neue Technik sinnvoll zu nutzen. Man entschied sich dabei unter anderem für ein Snookerturnier. Der ursprüngliche Vorschlag dafür kam von Ted Lowe,[1] doch Programmdirektor David Attenborough unterstützte ihn. Maßgeblich für die Entscheidung war, dass man Snooker mit seinen zahlreichen farbigen Bällen leichter im Farbfernsehen als im Schwarz-Weiß-Bild verfolgen konnte,[2] auch wenn der Sport gerade im Niedergang begriffen war. Zum Turnier wurden einige Spieler der Weltspitze eingeladen.[1] Ted Lowe wurde Organisator des Turnieres und auch TV-Kommentator.[3][4] Im Laufe der Turniergeschichte spielten die Teilnehmer in verschiedenen Modi den Turniersieger, traditionell gingen die meisten Spiele aber nur über einen einzigen Frame. In späteren Jahren gab es aber einige Endspiel, die über mehrere Frames gingen. Das Turnier wurde beginnend mit der Erstausgabe in den Pebble Mill Studios in Birmingham um den Jahreswechsel herum ausgetragen und aufgezeichnet. Im folgenden Winter und Frühjahr wurde das Turnier im Fernsehen als Serie ausgestrahlt,[1] genauer gesagt auf BBC2.[5] Pro Woche wurde ein Spiel gezeigt, sodass eine Sendung in etwa 30 Minuten dauerte. Die Beteiligten, also auch die Spieler sowie die Presse, mussten derweil über die Ergebnisse schweigen.[1]

Durch die Übertragung im Fernsehen sorgte das Turnier dafür, dass der Snookersport wieder populärer wurde. Damit gilt es der Beginn des Turnieres als wichtiges Ereignis in der Geschichte des Snookers. Durch den Pot Black wurden zudem auch einzelne Spieler national bekannt. Da der Sport in den 1980er-Jahren derart populär war, wurden längst zahlreiche andere Turniere im Fernsehen gezeigt, sodass der Pot Black an Relevanz verlor. 1986 wurde das Turnier deshalb eingestellt. Zwischen 1991 und 1993 folgt eine Neuauflage an drei verschiedenen Orten in England, bei der versucht wurde, durch eine Zeitbegrenzung die Spiele interessanter zu machen. Eine weitere Neuauflage folgte zwischen 2005 und 2007 in London und Sheffield, während der zweimal ein neues Rekordbreak erzielt werden konnte. In den Jahren 2005 und 2006 firmierte das Turnier offiziell unter dem Namen Pot Black Cup, welcher sich aber nicht durchsetzen konnte. Nach der Ausgabe 2007 wurde das Turnier aber endgültig eingestellt. Zwischenzeitlich gab es mit dem Junior Pot Black und dem Seniors Pot Black auch zwei Ableger des Turnieres.[1]

Von 1975 bis 1984 gab der Produzent der Show etwa jährlich ein Buch namens Pot Black heraus, das verschiedenste Aspekte des Snookersportes behandelte.[6] Später nutzten auch verschiedene Snooker-Jahrbücher den Namen des Turnieres.[7]

Sieger

Die folgende Tabelle zeigt die Finalergebnisse des Pot Blacks.[1]

Legende: Pkt. = Punkte, sofern nicht anders angegeben aus einem Frame; Fr. = Frames

JahrAustragungsortSiegerErgebnisFinalistSponsorSaison
Pot Black – Einladungsturnier
1969Birmingham
Pebble Mill Studios
Wales Ray Reardon88:29 (Pkt.)EnglandEngland John Spencer
1970EnglandEngland John Spencer88:27 (Pkt.)Wales Ray Reardon
1971EnglandEngland John Spencer61:40 (Pkt.)EnglandEngland Fred Davis1970/71
1972AustralienAustralien Eddie Charlton75:43 (Pkt.)Wales Ray Reardon1971/72
1973AustralienAustralien Eddie Charlton93:33 (Pkt.)EnglandEngland Rex Williams1973/74
1974EnglandEngland Graham Miles147:86 (Pkt.)1EnglandEngland John Spencer1974/75
1975EnglandEngland Graham Miles81:27 (Pkt.)Nordirland Dennis Taylor1975/76
1976EnglandEngland John Spencer69:42 (Pkt.)Nordirland Dennis Taylor1976/77
1977Sudafrika 1961 Perrie Mans90:21 (Pkt.)Wales Doug Mountjoy1977/78
1978Wales Doug Mountjoy2:1 (Fr.)EnglandEngland Graham Miles1978/79
1979Wales Ray Reardon2:1 (Fr.)Wales Doug Mountjoy1979/80
1980AustralienAustralien Eddie Charlton2:1 (Fr.)Wales Ray Reardon1980/81
1981Kanada Cliff Thorburn2:0 (Fr.)Kanada Jim Wych1981/82
1982EnglandEngland Steve Davis2:0 (Fr.)AustralienAustralien Eddie Charlton1982/83
1983EnglandEngland Steve Davis2:0 (Fr.)Wales Ray Reardon1983/84
1984Wales Terry Griffiths2:1 (Fr.)EnglandEngland John Spencer1984/85
1985Wales Doug Mountjoy2:0 (Fr.)EnglandEngland Jimmy White1985/86
1986EnglandEngland Jimmy White2:0 (Fr.)Kanada Kirk Stevens1986/87
1991Stoke-on-Trent
Trentham Gardens
EnglandEngland Steve Davis2:1 (Fr.)Schottland Stephen Hendry1991/92
1992Blackpool
Norbreck Castle Hotel
EnglandEngland Neal Foulds252:176 (Pkt.)2Thailand James Wattana1992/93
1993Birmingham
Pebble Mill Studios
EnglandEngland Steve Davis2:0 (Fr.)EnglandEngland Mike Hallett1993/94
2005London
Royal Automobile Club
Wales Matthew Stevens53:27 (Pkt.)EnglandEngland Shaun Murphy2005/06
2006Wales Mark J. Williams119:13 (Pkt.)Schottland John Higgins2006/07
2007Sheffield
Sheffield City Hall
Irland Ken Doherty71:36 (Pkt.)EnglandEngland Shaun Murphy2007/08
1 
Als Ausnahme wurde hier das Endspiel durch die Summe der Punkte zweier Frames entschieden.
2 
Es wurde eine bestimmte Zeit gespielt und die erzielten Punkte zusammengerechnet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Chris Turner: Pot Black / Junior Pot Black – Invitation Events. In: Chris Turner’s Snooker Archive. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Februar 2012; abgerufen am 3. Mai 2021 (englisch).
  2. Rolf Kalb: Die faszinierende Welt des Snooker. Edel Books, Hamburg 2018, ISBN 978-3-8419-0611-3, S. 33.
  3. Jimmy White, Chris Brereton: Second Wind. My Autobiography. Trinity Mirror Sport Media, Liverpool 2014, ISBN 978-1-908695-90-1, S. 64.
  4. Clive Everton: Ted Lowe obituary. The Guardian, 1. Mai 2011, abgerufen am 3. Mai 2021 (englisch).
  5. Clive Everton: Snooker & Billiards. 2. Auflage. The Crowood Press, Marlborough 2014, ISBN 978-1-84797-792-2, S. 10.
  6. Gary Clarke: A Billiards & Snooker Compendium. Paragon Publishing, Rothersthorpe 2008, ISBN 978-1-899820-46-7, S. 182 ff.
  7. Gary Clarke: A Billiards & Snooker Compendium. Paragon Publishing, Rothersthorpe 2008, ISBN 978-1-899820-46-7, S. 186–189, 191, 198.

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