Snooker Shoot-Out

Snooker Shoot-Out
Turnierstatus
Ranglistenturnier:seit 2017
Minor-ranking-Turnier:
Einladungsturnier:1990, 2011–2016
Aktuelle Turnierdaten
Titelverteidiger:EnglandEngland Chris Wakelin
Teilnehmer:128
Austragungsort:, Swansea
Preisgeld (gesamt):171.000 £[1]
Preisgeld (Sieger):50.000 £
Frames im Finale:Best of 1
Rekorde
Die meisten Siege:Wales Darren Morgan
EnglandEngland Nigel Bond
EnglandEngland Barry Hawkins
EnglandEngland Martin Gould
Wales Dominic Dale

Wales Michael White
Finnland Robin Hull
Schottland Anthony McGill
Zypern Republik Michael Georgiou
Thailand Thepchaiya Un-Nooh
EnglandEngland Michael Holt
Wales Ryan Day
Iran Hossein Vafaei
EnglandEngland Chris Wakelin (je 1×)
Höchstes Break:142
Nordirland Mark Allen (2021)
Austragungsort(e) auf der Karte

Das Snooker Shoot-Out ist ein Snookerturnier, das erstmals 1990 ausgetragen wurde. Es war – bis 2016 – ein Einladungsturnier, für das es keine Punkte für die Snookerweltrangliste gab. In der Saison 2016/17 wurde das Turnier zu einem Ranglistenturnier aufgewertet, indem die Teilnehmerzahl von 64 auf 128 verdoppelt wurde. Damit zählen die Preisgelder – ab Runde 2 – auch für die Snookerweltrangliste.

Modus

Die 128 besten Spieler der Snookerweltrangliste treten in einem K.-o.-System gegeneinander an. Eine Setzliste gibt es nicht, so dass jede Runde neu ausgelost wird. Es wird in jeder Runde pro Paarung nur ein Frame auf Zeit gespielt (auf 10 Minuten begrenzt), wobei der Spieler mit den dann meisten Punkten Sieger des Frames ist und in den Lostopf zur nächsten Runde kommt.

Regeln

  • Der Gewinner des lags darf entscheiden, ob er oder der Gegner mit dem ersten Stoß beginnt.
  • Während der ersten 5 Minuten haben die Spieler 15 (bis 2012: 20) Sekunden Zeit pro Stoß (Shot clock).
  • Während der zweiten 5 Minuten haben die Spieler 10 (bis 2012: 15) Sekunden Zeit pro Stoß.
  • Spielt ein Spieler in der vorgegebenen Zeit keinen Stoß, so ist dies ein 5-Punkte-Foul.
  • Nach jedem Stoß muss ein Ball on fallen oder irgendein Ball eine Bande berühren, sonst ist es ebenfalls ein 5-Punkte-Foul.
  • Nach jedem Foul hat der Gegner Ball in Hand auf dem gesamten Tisch.
  • Der Spieler, der nach 10 Minuten die meisten Punkte hat, gewinnt.
  • Steht es nach 10 Minuten unentschieden, folgt ein Entscheidungsspiel auf den blauen Ball, welcher auf seiner Aufsetzmarke liegt. Der Spielball wird pro Runde und Spieler je ein Mal aus dem „D“ gespielt. Der Spieler, der den lag zu Beginn des Spiels gewonnen hat, darf entscheiden, wer zuerst spielt. Gewinner ist der Spieler, welcher in einer Runde einen Locherfolg verzeichnet, in der der Gegner sich einen Fehlversuch leistet. Flukes zählen hier nicht als Locherfolg.[2]

Geschichte

Ein ähnliches Turnier wurde bereits 1990 ausgetragen, jedoch in den Folgejahren nicht fortgesetzt. Während sich die Regeln an die normalen Snookerregeln anlehnten, wurde auch damals in jeder Runde nur ein einziger Frame gespielt. Lediglich im Finale wurde Best of 3 gespielt.[3]

Nachdem Barry Hearn 2010 den Vorsitz des Snookerweltverbands übernommen hatte, gab es wieder viele neue Turniere im Main-Tour-Kalender, darunter das Shoot-Out. Seit 2011 wird das Turnier jährlich meist Ende Januar als dreitägiges Turnier ausgetragen. In den ersten Jahren fand das Turnier in der Circus Arena des Blackpool Tower statt, die in den 1950er Jahren schon mehrfach Austragungsort der Snookerweltmeisterschaft gewesen war. 2016 wechselte das Snooker Shoot-Out ins Hexagon in Reading, in den 1980ern und 1990ern Austragungsort des Snooker Grand Prix. Im Zuge der Erweiterung des Teilnehmerfeldes wechselte man erneut den Austragungsort. Von 2017 bis 2020 fand die Veranstaltung im Watford Colosseum in Watford statt. 2021 fand das Snooker Shoot Out wie die meisten Snookerturniere in diesem Jahr coronabedingt in der Marshall Arena in Milton Keynes statt, bevor es für zwei Jahre in eine neue Snookerspielstätte in Leicester wechselte. 2023 wurde mit dem südwalisischen Swansea erstmals ein Austragungsort außerhalb von England gewählt.

Die Veranstaltung ist auch insofern bemerkenswert, als im Laufe der Jahre über Wildcards mehrere Spielerinnen der Frauen-Snookertour wie Reanne Evans, Emma Parker, Nutcharut Wongharuthai und Rebecca Kenna teilgenommen haben.

Trivia

Im Gegensatz zu regulären Snooker-Turnieren gehören beim Shoot-Out-Wettbewerb Zwischenrufe, Kommentare, Gesänge, Gespräche zwischen Zuschauern und Spielern, frenetischer Szenenapplaus, bisweilen das Rennen der Spieler um den Tisch ebenso zum Ritual wie La Ola (Zuschauerwelle) beim Spielen des gelben Balls, Buhrufe beim Spielen des blauen Balls etc. Der Referee schreitet nicht ein und mahnt das Publikum nicht zur Ruhe. Auch sind emotionale Reaktionen der Spieler nicht verpönt (z. B. das Zeigen der Faust). Die reguläre Berufskleidung der Spieler und der Referees wird hier durch Polo-Shirts ersetzt, wobei die Spieler farblich gleiche, mit ihrer Shoot-Out-Ranking-Nummer auf den Ärmeln, ihrem Namen auf der Rückenseite, sowie darüber dem Text „#Clock is Ticking“ tragen. Die Schiedsrichter tragen farblich abgesetzte Shirts mit der Aufschrift „REFEREE“ anstelle des Namens. Das Muster der Shirts bleibt jedes Jahr gleich, nur die Farben ändern sich jeweils.

Centurybreaks sind beim Shoot-Out möglich, aber selten. In der gesamten Geschichte wurden bislang (2023) nur 28 gespielt. Ein Maximum Break wurde bislang (2023) nicht gespielt, das höchste Break mit 142 Punkten spielte Mark Allen im Jahr 2021. Bei längeren Save-Duellen können auch niedrige Ergebnisse erzielt werden, das bislang niedrigste Ergebnis wurde 2021 erzielt, als sich Hamim Hussain und Peter Lines mit 9:7 trennten.

Das Shoot-Out ist ein „Turnier der Outlaws“: Noch nie hat ein Spieler, der irgendwann Weltmeister war, gewonnen, noch je ein Spieler der jeweils aktuellen Top-16.

Sieger

JahrAustragungsortSiegerErgebnisFinalistHauptsponsorSaison
International One Frame Shoot-out
1990Stoke-on-TrentTrentham GardensWales Darren Morgan12:11EnglandEngland Mike Hallett1990/91
Snooker Shoot-Out
2011Blackpool
Tower Circus
EnglandEngland Nigel Bond58:24EnglandEngland Robert MilkinsCaesarscasino2010/11
2012EnglandEngland Barry Hawkins61:23Schottland Graeme DottPartypoker2011/12
2013EnglandEngland Martin Gould104:000Nordirland Mark AllenBetfair2012/13
2014Wales Dominic Dale77:19EnglandEngland Stuart Bingham888casino2013/14
2015Wales Michael White54:48China Volksrepublik Xiao Guodongbetway2014/15
2016Reading – The HexagonFinnland Robin Hull50:36Belgien Luca BrecelCoral2015/16
2017Watford – Watford ColosseumSchottland Anthony McGill67:19China Volksrepublik Xiao Guodong2016/17
2018Zypern Republik Michael Georgiou67:56Schottland Graeme Dott2017/18
2019Thailand Thepchaiya Un-Nooh74:0EnglandEngland Michael HoltBetVictor2018/19
2020EnglandEngland Michael Holt64:1China Volksrepublik Zhou Yuelong2019/20
2021Milton KeynesMarshall ArenaWales Ryan Day67:24EnglandEngland Mark Selby2020/21
2022Leicester – Morningside ArenaIran Hossein Vafaei71:0Wales Mark Williams2021/22
2023 (1)EnglandEngland Chris Wakelin119:0Belgien Julien Leclercq2022/23
2023 (2)Swansea~NiemandslandNiemandsland–:–~NiemandslandNiemandsland2023/24
1 
hier Frames, sonst Punkte

Quellen

  1. worldsnooker.com: Indicative Prize Money Rankings Schedule 2016/17 Season. (PDF; 145 kB) World Professional Billiards and Snooker Association, 3. Juni 2016, abgerufen am 2. Februar 2017.
  2. worldsnooker.com: Snooker Shoot-Out 2017 - Competition Rules. (PDF; 105 kB) World Professional Billiards and Snooker Association, 10. Januar 2017, abgerufen am 2. Februar 2017.
    Regeln auf worldsnooker.com (Memento vom 9. Juni 2012 im Internet Archive)
  3. Geschichte des Turniers auf Chris Turner's SNOOKER ARCHIVE. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. März 2012; abgerufen am 2. Februar 2011.

Weblinks

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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
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Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
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