Irish Masters

Irish Masters
Irish Masters Snooker 2003.png
Turnierstatus
Ranglistenturnier:2003–2005
Minor-ranking-Turnier:
Einladungsturnier:1975–2002, 2007
Turnierdaten der letzten Auflage
Austragungsort:Citywest Hotel, Dublin
Preisgeld (gesamt):?
Preisgeld (Sieger):50.000 £
Frames im Finale:Best of 19
Rekorde
Die meisten Siege:EnglandEngland Steve Davis (8×)
Höchstes Break:147 (Maximum Break)
Schottland John Higgins 2000
Austragungsort(e) auf der Karte

Das Irish Masters war ein professionelles Snookerturnier. Es war eines der traditionsreichsten Turniere im modernen Snooker und gehörte von 1978 bis 2005 zur Profitour. Bis 2002 war es ein Einladungsturnier und wurde in den letzten drei Jahren zu einem Weltranglistenturnier.

Geschichte

Die Ursprünge des Turniers liegen in einem Match zwischen dem Engländer John Spencer und dem Nordiren Alex Higgins, das 1975 in Dublin ausgetragen und vom Zigarettenhersteller Benson & Hedges gesponsert wurde. In den folgenden beiden Jahren wiederholte man die Veranstaltung, jedoch als Turnier mit jeweils vier Spielern, 1976 als Ausscheidungsturnier, 1977 als Rundenturnier mit zusätzlichem Finale. Es war ein loses Turnier, das auch als Ireland Tournament oder Irish Championship bezeichnet wurde.

Da sich Standort und Konzept bewährt hatten, beschloss man, es ab 1978 als erstes Profiturnier in Irland fest zu etablieren. Es bekam den Namen Irish Masters, als Austragungsort wurde die Ortschaft Kill vor den Toren Dublins ausgewählt. Der Pferdeauktionator Goffs hatte dort in den 1970ern neue Stallungen und eine Arena mit 144 Sitzplätzen für seine Auktionen errichtet, die auch sehr gut für ein Snookerturnier geeignet war.[1]

In den ersten Jahren experimentierte man noch mit dem Veranstaltungsmodus und erhöhte nach und nach die Teilnehmerzahl. Ab 1982 setzte sich ein Format mit 12 Spielern durch, die ein Ausscheidungsturnier von 4 Runden spielten, wobei die 4 besten Spieler für die zweite Runde gesetzt waren. Meist nahmen die Top 8 der Weltrangliste geschlossen teil, dazu kamen weitere Topspieler oder Nachwuchsspieler. Es gehörte immer mindestens ein irischer oder nordirischer Spieler zu den Teilnehmern.[2]

In der Anfangsphase dominierten walisische Spieler das Turnier, vor allem Terry Griffiths, der ab 1980 als einziger Spieler das Turnier dreimal in Folge gewinnen konnte. Nach ihm war aber bis in die 1990er hinein der Engländer Steve Davis der herausragende Spieler. Bis 1994 gelangen ihm 8 Turniersiege. Abgesehen von Joe Davis, der vor dem Zweiten Weltkrieg die Snookerweltmeisterschaft zwei Jahrzehnte lang alleine beherrscht hatte, schaffte kein Spieler so viele Siege bei ein und demselben Profiturnier.[3]

1998 kam es zu einem Skandal, als Ronnie O’Sullivan, der im Finale Ken Doherty besiegt hatte, nachträglich den Titel aberkannt bekam, weil bei seiner Dopingprobe Haschisch nachgewiesen wurde. Es war der einzige Titelverlust wegen Dopings im Profisnooker. Dafür wurde Doherty nachträglich zum einzigen Sieger des Irish Masters, der aus der Republik Irland kam. O’Sullivan konnte später in den 2000ern das Turnier noch dreimal regulär gewinnen.

Gegen Ende der 1990er litt die gesamte Profitour unter den aufkommenden Werbe- und Sponsoringverboten für die Tabakindustrie. 2001 verlor auch das Irish Masters den Sponsor Benson & Hedges. Das Turnier konnte aber gerettet werden, weil das Citywest Hotel in Saggart in South Dublin sowohl als Sponsor als auch als Veranstaltungsort einsprang. Als immer mehr Weltranglistenturniere aus Geldmangel eingestellt wurden, entschloss man sich 2003, das Irish Masters zu einem Ranglistenturnier zu machen. Drei Jahre lang wurde in Irland um Punkte für die Weltrangliste gespielt, dann fiel auch dieses Turnier nach der Saison 2004/2005 aus der Snooker Main Tour heraus. Die WSA begründete diesen Schritt damit, dass sich die Organisatoren des Turniers nicht mit dem Citywest Hotel und RTÉ einigen konnten.

2007 wurde das Turnier noch einmal als Gedenkturnier für den im Vorjahr verstorbenen Paul Hunter neu aufgelegt. Zahlreiche Topprofis nahmen daran teil. Es fand in Kilkenny statt und war kein anerkanntes Profiturnier. Deshalb erscheint auch das Maximum Break, das Ronnie O’Sullivan dort erzielte, nicht in der offiziellen Maximum-Liste. Doppeltes Pech für den Engländer war, dass er auch das Auto nicht bekam, das ursprünglich als Prämie für ein Maximum vorgesehen war, aber kurzfristig und ohne es öffentlich zu machen wieder zurückgezogen worden war.[4]

Sieger

JahrAustragungsortSiegerErgebnisFinalistHauptsponsorSaison
Ireland Tournament – kein Ranglistenturnier-Status
1975Dublin
National Stadium
EnglandEngland John Spencer9:8Nordirland Alex HigginsBenson & Hedges1974/75
1976EnglandEngland John Spencer5:0Nordirland Alex Higgins1975/76
1977Dublin
Leopardstown Racecourse
Nordirland Alex Higgins5:3Wales Ray Reardon1976/77
Irish Masters – kein Ranglistenturnier-Status
1978Kill
Goff’s, Kill, Co.
EnglandEngland John Spencer5:3Wales Doug MountjoyBenson & Hedges1977/78
1979Wales Doug Mountjoy6:5Wales Ray Reardon1978/79
1980Wales Terry Griffiths9:8Wales Doug Mountjoy1979/80
1981Wales Terry Griffiths9:7Wales Ray Reardon1980/81
1982Wales Terry Griffiths9:5EnglandEngland Steve Davis1981/82
1983EnglandEngland Steve Davis9:2Wales Ray Reardon1982/83
1984EnglandEngland Steve Davis9:1Wales Terry Griffiths1983/84
1985EnglandEngland Jimmy White9:5Nordirland Alex Higgins1984/85
1986EnglandEngland Jimmy White9:5EnglandEngland Willie Thorne1985/86
1987EnglandEngland Steve Davis9:1EnglandEngland Willie Thorne1986/87
1988EnglandEngland Steve Davis9:4EnglandEngland Neal Foulds1987/88
1989Nordirland Alex Higgins9:8Schottland Stephen Hendry1988/89
1990EnglandEngland Steve Davis9:4Nordirland Dennis Taylor1989/90
1991EnglandEngland Steve Davis9:5EnglandEngland John Parrott1990/91
1992Schottland Stephen Hendry9:6Irland Ken Doherty1991/92
1993EnglandEngland Steve Davis9:4Schottland Alan McManus1992/93
1994EnglandEngland Steve Davis9:8Schottland Alan McManus1993/94
1995EnglandEngland Peter Ebdon9:8Schottland Stephen Hendry1994/95
1996Wales Darren Morgan9:8EnglandEngland Steve Davis1995/96
1997Schottland Stephen Hendry9:8Wales Darren Morgan1996/97
1998Irland Ken Dohertya1997/98
1999Schottland Stephen Hendry9:8EnglandEngland Stephen Lee1998/99
2000Schottland John Higgins9:4Schottland Stephen Hendry1999/00
2001Dublin
Citywest Hotel
EnglandEngland Ronnie O’Sullivan9:8Schottland Stephen HendryCitywest Hotels2000/01
2002Schottland John Higgins10:3EnglandEngland Peter Ebdon2001/02
Irish Masters – Ranglistenturnier-Status
2003Dublin
Citywest Hotel
EnglandEngland Ronnie O’Sullivan10:9Schottland John HigginsCitywest Hotels2002/03
2004EnglandEngland Peter Ebdon10:7EnglandEngland Mark King2003/04
2005EnglandEngland Ronnie O’Sullivan10:8Wales Matthew Stevens2004/05
Irish Masters – kein Ranglistenturnier-Status
2007Kilkenny
Ormonde Hotel
EnglandEngland Ronnie O’Sullivan9:1EnglandEngland Barry HawkinsKilkenny2006/07
a Das Finale 1998 hatte ursprünglich Ronnie O’Sullivan mit 9:3 gegen Ken Doherty gewonnen, nach einer positiven Dopingprobe wurde aber das Ergebnis annulliert, Doherty wurde der Sieg zugesprochen und O’Sullivan aus der Ergebnisliste gestrichen.

Quellen

  1. Irish Masters. Chris Turner's Snooker Archive, archiviert vom Original am 16. Februar 2012; abgerufen am 4. November 2019 (englisch).
  2. Irish Masters. CueTracker, abgerufen am 4. November 2019 (englisch).
  3. Chris Turner: On this Week. In: Eurosport. 21. März 1987, abgerufen am 31. Oktober 2019 (englisch).
  4. Charles Whebell: O'Sullivan driven to victory. In: The Telegraph. 12. März 2007, abgerufen am 4. November 2019 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Northern Ireland.svg
Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
Flag of Northern Ireland (1953–1972).svg
Ulster Banner is a heraldic banner taken from the former coat of arms of Northern Ireland. It was used by the Northern Ireland government in 1953-1973 with Edwardian crown since coronation of Queen Elizabeth II, based earlier design with Tudor Crown from 1924. Otherwise known as the Ulster Flag, Red Hand of Ulster Flag, Red Hand Flag.
Flag of Ireland.svg
Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Irish Masters Snooker 2003.png
Irish Masters Snooker 2003
Ireland adm location map.svg
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Irland