Weiden am See

Marktgemeinde
Weiden am See
WappenÖsterreichkarte
Wappen von Weiden am See
Weiden am See (Österreich)
Basisdaten
Staat:Österreich
Bundesland:Burgenland
Politischer Bezirk:Neusiedl am See
Kfz-Kennzeichen:ND
Fläche:32,51 km²
Koordinaten:47° 56′ N, 16° 52′ O
Höhe:127 m ü. A.
Einwohner:2.614 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte:80 Einw. pro km²
Postleitzahlen:7100, 7121
Vorwahl:02167
Gemeindekennziffer:1 07 22
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Raiffeisenplatz 5
7121 Weiden am See
Website:www.weiden-see.at
Politik
Bürgermeister:Heinrich Hareter (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022)
(23 Mitglieder)
Insgesamt 23 Sitze
Lage von Weiden am See im Bezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Weiden am See im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)AndauApetlonBruckneudorfDeutsch JahrndorfEdelstalFrauenkirchenGattendorfGolsHalbturnIllmitzJoisKittseeMönchhofNeudorf bei ParndorfNeusiedl am SeeNeusiedl am SeeNickelsdorfPamaPamhagenParndorfPodersdorf am SeePotzneusiedlSankt Andrä am ZickseeTadtenWallern im BurgenlandWeiden am SeeWinden am SeeZurndorfBezirk Neusiedl am See
Lage der Gemeinde Weiden am See im Bezirk Neusiedl am See (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Weiden am See (ungarisch: Védeny) ist eine Marktgemeinde mit 2614 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023) im Burgenland im Bezirk Neusiedl am See in Österreich.

Weiden am See

Geografie

Die Weinbaugemeinde am Nordostufer des Neusiedler Sees befindet sich etwa zwei Kilometer südöstlich von der Bezirkshauptstadt Neusiedl am See. Einzige Ortschaft ist Weiden am See, Ortsteile der Ortschaft sind die Feriensiedlung, die Siedlung Grenzgasse, der Seepark und die Strandbadsiedlung.

Die Gemeinde hat eine Fläche von 32,51 Quadratkilometer. Davon entfallen mehr als vierzig Prozent auf den Neusiedler See, 38 Prozent sind landwirtschaftliche Nutzfläche, elf Prozent Weingärten.[1]

Geschichte

Funde im Bereich der Grenzgasse zeigen, dass das Gebiet schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Aus der Bronzezeit wurden zwei Gräber mit Gefäßen als Grabbeigaben gefunden. Aus der Zeit der römischen Besatzung wurde ein Grab mit einem Steinsarkophag aus dem 2. bis 3. Jahrhundert nach Christus entdeckt.[2]

Weiden wurde erstmals urkundlich 1338 als Weyden erwähnt und kam nach 1413 in den Besitz des Raaber (Győr) Domkapitels. 1588 wurde dem Ort das Marktrecht verliehen.[2] Schwere Schäden erlitt der Ort im Zuge der Türkenkriege 1529 und 1683 sowie im Kuruzzenkrieg 1704 bis 1709. 1606 verwüstete ein Großbrand den Ort.

Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (sog. „Deutsch-Westungarn“). Seit 1898 musste aufgrund der Magyarisierungspolitik der Regierung in Budapest der ungarische Ortsname Védeny verwendet werden.[3]

Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen der überwiegende Teil des deutschsprachigen Westungarns in den Verträgen von St. Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Weiden am See seit 1588 (durch Marktrechtsverleihung Rudolf II.).

Bevölkerungsentwicklung


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Weiden (Mitte links) und Umgebung am damals ausgetrockneten Neusiedler See, um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftssektoren

In den Jahren 1999 bis 2010 nahm die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 250 auf 131 ab. Von diesen waren 77 Haupterwerbsbauern, die mehr als zwei Drittel der Flächen bewirtschafteten. Im Produktionssektor arbeiteten 36 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft und 25 im Bereich Herstellung von Waren. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale undöffentliche Dienste (111) und der Handel (104 Mitarbeiter).[4][5][6]

WirtschaftssektorAnzahl BetriebeErwerbstätige
2011200120112001
Land- und Forstwirtschaft 1)13125098119
Produktion21146150
Dienstleistung14954343205

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln

Im Jahr 2011 lebten 1141 Erwerbstätige in Weiden am See. Davon arbeiteten 292 in der Gemeinde, beinahe zwei Drittel pendelten aus.[7]

Bahnhof Weiden am See

Verkehr

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat hat insgesamt 23 Sitze.

  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 1997 hatte die Gemeindevertretung mit 21 Sitzen folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 UBW und 5 SPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 2002 hatte die Gemeindevertretung mit 21 Sitzen folgende Verteilung: 12 ÖVP, 9 SPÖ.[10]
  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 2007 hatte die Gemeindevertretung mit 21 Sitzen folgende Verteilung: 11 ÖVP, 10 SPÖ.[11]
  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 2012 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 13 ÖVP, 7 SPÖ, und 3 GUW.[12]
  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 2017 hatte die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 11 ÖVP, 7 SPÖ, 3 GUW und 2 UPW.[13]
  • Mit den Gemeinderatswahlen im Burgenland 2022 hat die Gemeindevertretung folgende Verteilung: 10 ÖVP, 9 SPÖ und 4 ULW.[14]
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Bürgermeister

  • 1997–2022 Wilhelm Schwartz (ÖVP)
  • seit 2022 Heinrich Hareter (SPÖ)
Wahl 2017

In der Marktgemeinde Weiden am See konnte der bislang amtierende ÖVP-Bürgermeister Wilhelm Schwarz sein Amt bei der Stichwahl verteidigen. Er setzte sich gegen den SPÖ-Kandidaten Heinrich Hareter mit 951 zu 872 Stimmen durch. Die ÖVP verlor jedoch die absolute Mehrheit im Gemeinderat und fiel auf 45,80 % zurück (11 statt 13 Mandate). Die SPÖ legte um 0,8 Prozentpunkte zu und kam auf 29,85 %, womit sie ihre sieben Mandate weiterhin behalten konnte. Auf 12,78 % und erneut auf 3 Mandate kam die Liste Die Grünen und Unabhängigen Weiden am See. Auf 8,8 % (2 Mandate) kam die erstmals kandidierende Unabhängige Partei Weiden (UPW).[15][16]

Wahl 2022

Bei der Wahl 2022 konnte beim ersten Wahlgang keiner der drei Kandidaten die absolute Mehrheit erringen. In der Stichwahl gewann Heinrich Hareter mit 57,73 Prozent der Stimmen.[17]

Wappen

Blasonierung: „Ein roter Schild, der in der Mitte von einem natürlichen Fluss gequert wird und die lateinische Bezeichnung ‚Lacus Fertö‘ in sich trägt. Aus einem sich aus dem Wappenboden erhebenden grünen Dreiberg wachsen zwei sich kreuzende grüne Reben mit zwei roten Trauben empor. Im oberen Teil rechts und links zwei goldene Sterne, in der Mitte ein großes silbernes W, die Initiale des Ortsnamens.“[18]

Städtepartnerschaften

Persönlichkeiten

  • Alexander Hareter (1883–1954), Kleinbauer und Politiker
  • Silvia Fuhrmann (* 1981), Politikerin
  • Karl Krikler (1915–1986), Politiker
  • Max Matissek (* 1987), Windsurfer

Literatur

  • Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 462/463

Weblinks

Commons: Weiden am See – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Weiden am See – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Ein Blick auf die Gemeinde Weiden am See, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. August 2021.
  2. a b Geschichte. Gemeinde Weiden am See, 13. Februar 2019, abgerufen am 20. August 2021.
  3. Dehio-Handbuch – Die Kunstdenkmäler Österreichs – Burgenland. Bearbeitet von Adelheid Schmeller-Kitt mit Beiträgen von Friedrich Berg, Clara Prickler-Wassitzky und Hannsjörg Ubl: Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs. Verlag Anton Schroll, Wien 1976, ISBN 3-7031-0401-5.
  4. Ein Blick auf die Gemeinde Weiden am See, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. August 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde Weiden am See, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. August 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde Weiden am See, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. August 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde Weiden am See, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 20. August 2021.
  8. ÖBB. Abgerufen am 20. August 2021.
  9. Neusiedler See Radweg. bergfex, abgerufen am 20. August 2021.
  10. a b Gemeinderatswahl 2002. Land Burgenland, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  11. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2007 in Weiden am See. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 21. Oktober 2007, abgerufen am 17. Januar 2020.
  12. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2012 in Weiden am See. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 4. November 2012, abgerufen am 17. Januar 2020.
  13. Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2017 in Weiden am See. Amt der Burgenländischen Landesregierung, 29. Oktober 2017, abgerufen am 17. Januar 2020.
  14. Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  15. Land Burgenland: Wahlergebnisse, (abgerufen am 8. November 2017)
  16. Überraschung in Weiden am See blieb aus in: BVZ.at vom 29. Oktober 2017 (abgerufen am 8. November 2017)
  17. Bürgermeisterstichwahl in zwölf Gemeinden. ORF, 23. Oktober 2022, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  18. Wappen. Gemeinde Weiden am See, 11. Februar 2022, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  19. Daten & Fakten. Gemeinde Weiden am See, 13. Februar 2019, abgerufen am 20. August 2021.

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Weiden am See, Burgenland, Austria
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Haltestelle Weiden am See der Neusiedler Seebahn im Burgenland
Weiden am See im Bezirk ND.png
Bezirk Neudsiedl am See
Aufnahmeblatt 4858-1 Zurndorf Nickelsdorf Weiden Gols Mönchhof.jpg
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XVI Section a (später 4858/1). Zurndorf, Nickelsdorf, Weiden, Gols, Mönchhof im Seewinkel bzw. nördlichen Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000. Rayon des Brucker Lagers nur schematisch dargestellt (siehe dazu die Karten im Maßstab 1:12.500).