Apetlon
Marktgemeinde Apetlon | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Burgenland | |
Politischer Bezirk: | Neusiedl am See | |
Kfz-Kennzeichen: | ND | |
Fläche: | 82,22 km² | |
Koordinaten: | 47° 45′ N, 16° 50′ O | |
Höhe: | 120 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.736 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 21 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 7132, 7143, 7161 | |
Vorwahl: | 02175 | |
Gemeindekennziffer: | 1 07 02 | |
NUTS-Region | AT112 | |
UN/LOCODE | AT APT | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kirchengasse 3 7143 Apetlon | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Silvia Pitzl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (21 Mitglieder) | ||
Lage von Apetlon im Bezirk Neusiedl am See | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Apetlon (ungarisch Mosonbánfalva, Bánfalu)[1] ist eine Marktgemeinde mit 1736 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Neusiedl am See im Burgenland in Österreich. Sie liegt im Osten des Neusiedler Sees in der Region Seewinkel.
Geografie
Geografische Lage
Apetlon liegt im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel am Ostufer des Neusiedler Sees direkt an der ungarischen Grenze. Die Ortschaft selbst ist auf 120 Meter Seehöhe gelegen. Im Gemeindegebiet gibt es aber auf 114 m ü. A. auch eine Stelle, die mit „tiefst gemessener Punkt Österreichs“ beschildert ist. Dies ist allerdings nicht mehr korrekt, da im Zuge von flächendeckendem Airborne Laserscanning in Andau ein noch niedriger Punkt auf 113 m ü. A. ermittelt wurde.[2] Charakteristisch für die Landschaft dort sind weite, offene Ebenen und eine Salzflora, die viele kleine Lacken, wie etwa den Darscho, umgibt.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Apetlon mit der gleichnamigen Ortschaft. In der Ortschaft befinden sich das Feriendorf Vogelparadies, die Reihersiedlung und drei Meierhöfe.
Nachbargemeinden
Podersdorf am See | Frauenkirchen | |
Illmitz | Sankt Andrä am Zicksee | |
Sopron | Hegykő | Pamhagen |
Geschichte
Urkundlich wurde die Gemeinde erstmals 1318 erwähnt. Der Ort gehörte wie das gesamte Burgenland bis 1920/21 zu Ungarn (Komitat Moson). Sein erster Name ist ungarisch Vitézfelde (Land der Recken),[3] später Apátlan (Vaterlos), in einer Ausgabe der Wiener Zeitung des Jahres 1814 findet die Ortschaft als „Appetlohn“ Erwähnung[4]. Daraus wurde dann wahrscheinlich der heutige deutsche Name.
Nach Ende des Ersten Weltkriegs wurde nach zähen Verhandlungen Westungarn in den Verträgen von Saint-Germain und Trianon 1919 Österreich zugesprochen. Der Ort gehört seit 1921 zum neu gegründeten Bundesland Burgenland (siehe auch Geschichte des Burgenlandes). Marktgemeinde ist Apetlon seit 1991 (durch VO 79).
Historische Landkarten
- Apethlon (rechts oben) und seine südwestliche Umgebung
- Im Südosten liegt Pamhagen
- Im Nordwesten: Illmitz
- Nordosten mit dem Seewinkel
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Katholische Pfarrkirche Apetlon
- Seit Dezember 2001 ist der Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel UNESCO-Weltkulturerbe.
- Dorfbild in Apetlon
- Tiefster Messpunkt Österreichs
- Ziehbrunnen und Schilfhütte am Darscho
Sprache
Apetlonerisch ist ein eigener Dialekt im Seewinkel.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Apetlon wird hauptsächlich Weinbau betrieben. Der Fremdenverkehr besitzt ebenfalls große Bedeutung. Besonders im Mai kommen alljährlich zahlreiche Ornithologen aus ganz Europa, um die seltene Vogelwelt an der Langen Lacke und den vielen Pusztagebieten zu beobachten und zu fotografieren. Lange vor der Errichtung des Nationalparks war die Lange Lacke schon ein bedeutendes Naturschutzgebiet, in dem bereits vor über einhundert Jahren wissenschaftliche Datensammlung zur Vogelwelt betrieben wurde.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat umfasst aufgrund der Einwohnerzahl insgesamt 21 Mitglieder.
Partei | 2022[5] | 2017[6] | 2012[7] | 2007[8] | 2002[9] | 1997[9] | ||||||||||||
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Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | Sti. | % | M. | |
ÖVP | 750 | 49,05 | 11 | 781 | 52,63 | 11 | 889 | 54,24 | 12 | 839 | 50,36 | 11 | 755 | 48,24 | 11 | 693 | 49,46 | 10 |
SPÖ | 680 | 44,47 | 9 | 544 | 36,66 | 8 | 637 | 38,87 | 8 | 745 | 44,72 | 9 | 681 | 43,51 | 9 | 582 | 41,54 | 9 |
FPÖ | 99 | 6,47 | 1 | 159 | 10,71 | 2 | 113 | 6,89 | 1 | 82 | 4,92 | 1 | 129 | 8,24 | 1 | 126 | 8,99 | 2 |
Wahlberechtigte | 1918 | 1947 | 1986 | 1953 | 1800 | 1680 | ||||||||||||
Wahlbeteiligung | 85,77 % | 84,85 % | 89,83 % | 89,81 % | 93,11 % | 92,26 % |
Gemeindevorstand
[veraltet]Dem Gemeindevorstand gehören neben Bürgermeisterin Silvia Pitzl (SPÖ) und Vizebürgermeister Eric Lang (ÖVP) weiters Sandra Kögl (SPÖ), Andrea Preiner (ÖVP), Gottfried Pingitzer (SPÖ) Walter Mollner (ÖVP) und Michael Tschida (ÖVP) an.[10]
Bürgermeister
Im Jahr 2022 folgte Silvia Pitzl (SPÖ), Ronald Payer (ÖVP) nach.
Beim ersten Wahlgang erreichte kein Kandidat die erforderlichen 50 Prozent im ersten Wahlgang. Bei der Stichwahl setzte sich Silvia Pitzl mit einem Vorsprung von 26 Stimmen gegen Ronald Payer durch und wurde Bürgermeisterin von Apetlon.[11]
Liste der Bürgermeister
- 1924–1932 Lorenz Göltl (Landbund)
- 1982–2007 Johann Loos (ÖVP)
- 2007–2022 Ronald Payer (ÖVP)
- seit 2022 Silvia Pitzl
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Kögl (1873–1947), Landwirt und Politiker
- Michael Gangl (1885–1977), Geistlicher und Politiker
- Lorenz Göltl (1889–1934), Landwirt und Politiker, von 1924 bis 1932 Bürgermeister von Apetlon
- Gregor Munzenrieder (* 1947), ÖBB-Bediensteter und Politiker
- Johann Loos (1949–2018), Offizier des Bundesheers und Politiker, von 1982 bis 2007 Bürgermeister von Apetlon
- Josef Münzenrieder (* 1950), Steuerberater und Politiker
Personen mit Bezug zur Gemeinde
- Wilhelm Hufnagl (1904–1994), Rundfunksprecher ORF und Schauspieler
- Brigitte Swoboda (1943–2019), Schauspielerin
Literatur
- Marktgemeinde Apetlon. Festschrift, Herausgegeben anlässlich der Erhebung zur Marktgemeinde, Apetlon 1991
- Peter Gräftner: Lautlehre der Ortsmundarten von Apetlon, Gols und Weiden im burgenländischen Seewinkel. Vom Leben und Sterben der alten Formen. Dissertation, Universität Wien 1966.
- Alexandra Köninger: Die naturnahen Pflanzengesellschaften im Gemeindegebiet von Apetlon-Burgenland. Diplomarbeit, Universität für Bodenkultur Wien 1996.
- Abschnitt „Die Partnergemeinden“ in „TÜPL Bruckneudorf – 150 Jahre Brucker Lager“ von Petra Weiß, Hrsg. Stadtgemeinde Bruck an der Leitha, April 2017, S. 420/421
Weblinks
- 10702 – Apetlon. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Erwin Schranz (Hrsg.): Orts-, Fluss- und Flurnamen im burgenländisch-pannonischen Raum. Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen 2008, S. 77.
- ↑ Geografische Mittelpunkte von Österreich und den Bundesländern. In: www.ppete.de
- ↑ Die abgekommenen Orte des Heidebodens. ( vom 1. April 2010 im Internet Archive) unter Berufung auf Josef Klampfer: Das Land um den Neusiedlersee. Bergland Verlag, 1963.
- ↑ Wiener Zeitung 1814
- ↑ Gemeinderatswahlen 2022-10-02. Land Burgenland, abgerufen am 30. Oktober 2022.
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2017 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2012 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2007 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ a b Land Burgenland: Wahlergebnis Apetlon 2002 (abgerufen am 3. Dezember 2017)
- ↑ Marktgemeinde Apetlon:Gemeindevorstand ( des vom 3. Dezember 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (abgerufen am September 2022)
- ↑ Stichwahl in der Gemeinde Apetlon: Pitzl ist neue Bürgermeisterin. MeinBezirk, 23. Oktober 2022, abgerufen am 30. Oktober 2022.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
Bezirk Neudsiedl am See
Autor/Urheber: Austrianbird, Lizenz: CC BY 3.0
Apetlon: Wappen in den Originalfarben: blau/gold
Autor/Urheber: Haeferl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Das auf ein Alter von 250 Jahren geschätzte Hufnaglhaus ist eines der letzten erhaltenen typisch burgenländischen Häuser. Im Dehio wird der barocke Volutengiebel und die Rohrdeckung erwähnt. Das Haus gilt als ein Wahrzeichen der Gemeinde, siehe Das Hufnaglhaus. Der Ziehbrunnen davor wurde im Mai 2021 restauriert und bekam eine Brunnenfassung aus Stein statt zuletzt aus Holz.
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XVI Section c (später 4858/3). Halbthurn, Podersdorf, Frauenkirchen, St. Andrä, Andau, Tadten im Seewinkel, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:12.500.
Autor/Urheber: Haeferl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kath. Pfarrkirche hl. Margaretha in Apetlon
historische Landkarte: Gradkartenblatt Zone 14 Colonne XV Section d (später 4857/4). Oslip, Rust, Oggau, St. Margarethen, Mörbisch, Schützen/Gschiesz, westliches Podersdorf und mittlerer (ausgetrockneter) Neusiedlersee, Burgenland, Österreich. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Aufnahmeblatt 1:25.000.
historische Landkarte: Arbeitsfassung von: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XV Section NO (Nordost) (später 4957/2 oder 4957/0-1-4 oder 108/1 und 2). Ödenburg / Sopron, Kroisbach / Rakos, Wolfs / Balf, Kohlenhof / Kophaza, Harkau / Harka, Holling / Boz, Hidegseg / Andrae Klein, Apetholon und südlicher Teil des (damals ausgetrockneten) Neusiedler Sees in Westungarn, später teilweise Seewinkel. Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Maßstab 1:25.000. Stand nach begleitenden Angaben um 1881.
Polski:Herb Apetlon, Burgenland, English:Coat of arms of Apetlon, Burgenland
historische Landkarte: Arbeitsfassung von: Gradkartenblatt Zone 15 Colonne XVI Section NW (Nordwest) (später 4958/1). Saród/Schrollen, Pamhagen, Walla und Einserkanal in Westungarn (später teilweise Seewinkel, Burgenland). Franzisco-josephinische (3.) Landesaufnahme der österreichisch-ungarischen Monarchie. Maßstab 1:25.000.
Autor/Urheber: Joadl, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Schild: „tiefst gemessener Punkt Österreichs am Schnittpunkt der Wege. Höhe: 114 m.“ in der Gemeinde Apetlon am Ostufer des Neusiedlersees im Burgenland / Österreich / Europäische Union. Neben dem Schild befindet sich eine Informationssäule mit Hinweisen zu Fauna und Flora der Umgebung. Blickrichtung Südwesten. Wie an der Person (Mann mit gelbem T-Shirt und Hut) im Bild erkennbar, fällt das Gelände in der Sumpfwiese neben dem Messpunkt noch ein wenig tiefer ab. Bei einen Besuch ab Mitte Mai ist ein Schutz gegen Stechmücken empfehlenswert.
Karte des österreichischen Bundeslandes Burgenland, Neusiedl am See hervorgehoben
Autor/Urheber: Haeferl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Für die Puszta typischer Ziehbrunnen mit Schilfhütte (genannt "Hiata-Hittn", hochdeutsch Hüterhütte) am Darscho im Nationalpark Neusiedler See-Seewinkel. Die Ziehbrunnen hatten bis in die Zeit nach dem 2. Weltkrieg große Bedeutung als Viehtränken, denn es gab eine jahrhundertelange extrensive Beweidung des Seewinkels mit Rindern, Schafen, Pferden und Schweinen, deren Ergebnis die heutige Steppenlandschaft ist. Tradition und Natur sind hier also untrennbar miteinander verbunden, weshalb auch heute noch bzw. wieder Weidetiere zum Erhalt der Landschaft eingesetzt werden.