Dreiberg
Der Dreiberg ist ein Begriff aus der Heraldik und bezeichnet einen Hügel mit wenigstens drei Wölbungen, wobei die mittlere Wölbung erhöht ist. Er kann eine gemeine Figur und auch Heroldsbild im Wappen sein.
Darstellung
Bei der Darstellung im Schildfuß ist der Dreiberg oft ein Heroldsbild, da er in diesem Fall als Wappenschnitt von Schildrand zu Schildrand verläuft. Die Bögen symbolisieren häufig Berge, daher der Name. Besteht er nicht aus Bögen, spricht man auch von dreispitziger Berg oder dreigespitzigem Berg. Beim eigentlichen Dreiberg ist die mittlere Kuppe meist erhöht, und oft auch insgesamt vergrößert, bei der gespitzten Form meldet man eine erhöhte Mittelspitze. Die Figur ist weit verbreitet und häufig.
Fünf und sieben Berge in dieser Anordnung sind selten. Hingegen ist der Sechsberg, aus sechs Hügeln gebildet, besonders in der italienischen und schweizerischen Heraldik beliebt. Ist die Anzahl größer als sechs, wird in der Heraldik von Schroffen[1] gesprochen. Diese sind auch mit Flammen als brennende Schroffen bekannt.
Ist im Wappen ein Berg mit heraldischen Blumen, oft mit der Lilie besteckt, wird das als blühender Berg blasoniert.
Häufig ist der Dreiberg auch Stellplatz für ein Wappentier. Im Suhler Wappen ist … im geöffneten Tore stehend nach rechts auf grünem Dreiberge eine schwarze Henne mit rotem Kamm. Genauso gerne ist der Berg von einem (auf der Mittelkuppe), oder von drei Bäumen (dann auf jeder Kuppe) bestanden. Dann symbolisiert er allgemein bewaldete Berge. Bergün zeigt auf dem Dreiberg bedeutungsvoll einen schwarzen, aufrechten Steinbock mit blauem Schwert.
Die bekanntesten Dreiberge finden sich im Wappen Ungarns sowie dem Wappen der Slowakei. Hier werden die drei Gebirge Tatra, Fatra und Mátra dargestellt. Der Dreiberg auf dem Wappen Sloweniens stellt den Triglav (Dreikopf), den höchsten Berg Sloweniens dar (redendes Wappen).
Beispiele von Wappen mit dem Dreiberg
Staaten
Gemeinden in Deutschland
- Bliestorf (Dreibergschnitt)
Gemeindeverband: Samtgemeinde
Gemeinden in Österreich
Gemeinden in der Schweiz
Varianten
- Auf den Kopf gestellt, St. Anton im Montafon
- schwebend, Elzach
- Mit „Schatten“, Petersberg (Hessen)
- Fünfberg, Berg (Pfalz)
- Sechsberg, Fichtenberg, redend
- Sechsberg, Friedberg (Bayern)
- Sechsberg, Geltendorf
- Sechsberg, Mahlberg/Ortenaukreis
- Sechsberg im Papstwappen von Johannes Paul I.
- Achtberg, Amt Biesenthal-Barnim
- Neunberg, Wuppenau
- Zehnberg, Salenstein
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Walter Leonhard: Das große Buch der Wappenkunst. Entwicklung, Elemente, Bildmotive, Gestaltung. 2., durchgesehene und erweiterte Auflage. Georg D. W. Callwey, München 1978, ISBN 3-7667-0345-5.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Wappen von Salenstein, Kanton Thurgau, Schweiz
Wappen der Gemeinde Aurach am Hongar in Österreich
Wappen der österreichischen Stadt Kufstein
Wappen der Slowakei
Sankt Anton im Montafon, Vorarlberg: In einem von Rot und Schwarz schräglinks geteilten Schild rechts ein gestürzter grüner Dreiberg am Oberrand, darunter eine schwarzbedachte, silberne Kirche, links ein gekreuztes goldenes Schlüsselpaar. (Verleihung: 8. November 1966)
The national coat of arms of Slovenia. Slovenias Coat of Arms defines three stars that represent the Counts of Celje, Triglav mountain and Adriatic sea.
Wappen der Gemeinde Ascheffel im Kreis Rendsburg-Eckernförde, Schleswig-Holstein.
Blasonierung: In Blau ein erhöhter goldener Dreiberg, darauf über einem blauen Wellenbalken ein blaues, von zwei begrannten blauen Getreideähren begleitetes Scheffelmaß.
Wappen der Gemeinde Bliestorf im Kreis Herzogtum Lauenburg.
Blasonierung: Von Silber und Grün im Dreibergschnitt geteilt, links oben ein grüner rechtsgewendeter Strahl, unten die Frontalansicht eines silbernen Giebelhauses.
Wappen von Wuppenau, Kanton Thurgau, Schweiz
Wappen von Lufingen (Zürich, Schweiz), Darstellung nach einer Postkarte der Antiquarischen Gesellschaft Zürich, um 1921-1940
Fichtenberg (Württ.) Wappen
Wappen von Frauenstein