Schloss Ottenschlag
Das Schloss Ottenschlag steht in leicht erhöhter Lage an der Nordseite des Marktplatzes in der Marktgemeinde Ottenschlag im Bezirk Zwettl in Niederösterreich. Das Schloss steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag).
Geschichte
Das ehemalige Wasserschloss wurde 1523 unter Wolfgang von Rogendorf gegründet. Die anfänglich vierseitig konzipierte Anlage wurde um eine mittelalterliche Burg errichtet, eine Burg, die bis ins 18. Jahrhundert bestand.
Es ergab sich ein häufiger Besitzerwechsel: von 1596 bis 1666 die Freiherren von Polheim, im 18. Jahrhundert die Grafen von Herberstein, im 19. Jahrhundert die Grafen von Falkenhayn.
1904 erfolgte die Nutzungsänderung als Fabrik durch den Industriellen Munk. Ab 1931 im Besitz vom Stift Göttweig, ging das Schloss 1986 an das Land Niederösterreich. Von 1992 bis 2022 wurde es als Schulgebäude genutzt und 2023 an eine Privatperson verkauft.[1][2]
Architektur
- Äußeres
Die regelmäßige hufeisenförmige zweigeschoßige Anlage hat drei wuchtige runde Ecktürme unter Zeltdächern. Im Osten ist der Innenhof durch eine Bruchsteinmauer geschlossen. Der Zugang erfolgt von Süden durch ein pilasterflankiertes Renaissance-Portal mit der Nennung 1554 ehedem mit einer Zugbrücke. Das Portal zeigt manieristische Rankenreliefs mit Grotesken und Wappen. Die Einfahrt hat ein Stichkappentonnengewölbe mit Stuckgraten. Der Südtrakt hat gotische abgefaste Rechteckfenster. Der Westtrakt hat vermauerte Erdgeschoßarkaden. Die Hoffassaden zeigen sich in der Ausführung der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
- Inneres
Im Südturm befindet sich das älteste Gewölbe als achtteiliges Zellengewölbe mit einem sternförmigen Schlussstein. Im Südtrakt gibt es einen mächtigen tonnengewölbten Keller. Im Westtrakt gibt es Kreuzgratgewölbe und hofseitig einen platzlgewölbten ehemals offenen Gang und ein Schulterbogenportal aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts.
Literatur
- Die Kunstdenkmäler Österreichs. Dehio Niederösterreich nördlich der Donau 1990. Ottenschlag, Gemeinde Ottenschlag, Schloss Ottenschlag. S. 848.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sonja Eder: Neuer Ottenschlager Schlossherr steht fest: Bürgermeister zufrieden. In: noen.at. 1. August 2023, abgerufen am 1. August 2023.
- ↑ Dieter Holzer: Aus für Fachschule Ottenschlag. In: noen.at. 7. Juli 2022, abgerufen am 1. August 2023.
Koordinaten: 48° 25′ 30,8″ N, 15° 13′ 12,2″ O
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Ottenschlag Castle
Ottenschlag may have been founded by Otto von Lautisdorf in 1100. The castle, with its three towers was started in 1523 and the Haupttor or main gate is dated 1556.
In 1596 Ottenschlag was the scene of armed conflict during the peasant uprisings. During the Reformation in the 16th Century Ottenschlag became a center of Protestantism. In the Thirty Years' War the Swedes besieged the castle and ruined place and church. Ottenschlag was a staging point on the Imperial Poststrasse (postal route) to Bohemia. The town has been ravaged by fire on six occasions, most recently in 1911. On 20 April 1945 Ottenschlag was bombed by the Russians bombers when 56 houses were hit.Autor/Urheber: Stefan Buzanich, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Der Südturm von Schloss Ottenschlag
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Renaissance-Portal des Schlosses Ottenschlag
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Burg Hardegg in Niederösterreich
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Schloss Ottenschlag, Niederösterreich - Westseite