Ruine Hinterhaus

Burgruine Hinterhaus

Ruine Hinterhaus

StaatÖsterreich
Entstehungszeit12. Jahrhundert
BurgentypHöhenburg
ErhaltungszustandRuine
Geographische Lage48° 22′ N, 15° 24′ O
Ruine Hinterhaus (Niederösterreich)
Ruine Hinterhaus
Lithografie um 1830

Die Ruine Hinterhaus, auch Oberhaus genannt, ist eine nahezu tausend Jahre alte Wehranlage in Spitz an der Donau, Niederösterreich auf einem Ausläufer des Jauerling. Sie wurde erstmals 1243 erwähnt. Die im Bereich der Wachau befindliche Ruine liegt nahe dem „Tausendeimerberg“, einem Weinberg, der jedes Jahr eine bestimmte Erntemenge an Trauben hergibt, und auf einem Felsrücken des sogenannten Hausberges, einem Teil des Jauerlingstockes. Hier in der Nähe hat die Rebsorte „Riesling“ ihren Ursprung.

Die Höhenburg ist deutlich in drei voneinander abgeschlossene Teile gegliedert: die nordöstlich niedriger gelegene Vorburg, die Hauptburg, die den größten Teil des Felsrückens einnimmt, und die südwestliche Vorburg.

Der älteste Bestandteil – die Hauptburg – bestand allerdings schon im 12. Jahrhundert. Im 13. und 14. Jahrhundert beherrschten die Ritter von Spitz diese Burg, welche ihrerseits den Kuenringern unterworfen waren.

In einem österreichischen Ausflugstipp heißt es dazu: „Viele Sagen und Erzählungen ranken sich um die Ruine Hinterhaus. Angeblich spukt es bis heute auf dieser Ruine. Der Geist der verstorbenen Adelheid, Frau Heinrich des Eisernen, erscheint jedes Jahr zum Todestag ihres Gatten auf der Ruine Hinterhaus in der Wachau. Heinrich heiratete kurz nach ihrem Tod eine neue Frau, obwohl man damals ein Trauerjahr einhalten musste. Kurz darauf starb auch er. Viele sahen es als Strafe für sein schändliches Verhalten.“

Ruine Hinterhaus, Sept. 2020

Literatur

  • Friedrich-Wilhelm Krahe: Burgen des deutschen Mittelalters, Grundrisslexikon. Würzburg 1994, S. 274.
  • Hans Tietze: Die Denkmale des politischen Bezirkes Krems. Österreichische Kunsttopographie I, Wien 1907, S. 399 f.
  • Gerhard Stenzel: Von Burg zu Burg in Österreich. 1973, S. 184.
  • Bertrand Michael Buchmann, Brigitte Faßbinder: Burgen und Schlösser zwischen Krems, Hartenstein und Jauerling. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 16 (Birken-Reihe), St. Pölten/Wien 1990, S. 33 f.
  • Rudolf Büttner: Burgen und Schlösser an der Donau. Birkenverlag, Wien 1977, S. 140 ff.
  • Otto Piper, Thomas Kühtreiber (Hrsg.): Die Burgen Niederösterreichs / von Otto Piper. Schleinbach, Ed. Winkler-Hermaden 2012, ISBN 978-3-9503151-0-3, S. 107.
  • Franz Eppel: Die Wachau. Verlag St. Peter, Salzburg 1975, S. 201.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon, Linz 1992, ISBN 9783902397508, S. 192.[1]
  • Gerhard Reichhalter, Karin und Thomas Kühtreiber: Burgen Waldviertel Wachau. Verlag Schubert & Franzke, St. Pölten 2001, ISBN 3705605305, S. 364 ff.
  • Erich Schöner: Geschichte des Marktes Spitz an der Donau. 2 Bände, Spitz an der Donau 1979.
  • Falko Daim, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber: Burgen – Waldviertel, Wachau, Mährisches Thayatal. 2. Auflage, Verlag Freytag & Berndt, Wien 2009, ISBN 978-3-7079-1273-9, S. 499 ff.
  • Georg Binder: Die Niederösterreichischen Burgen und Schlösser. 2 Bände. Wien/Leipzig 1925, II, S. 33 f.
  • Heinz Gerstinger: Ausflugsziel Burgen. 30 Burgen rund um Wien. Pichler, Wien 1998, ISBN 3-85431-158-3, S. 185 ff.
  • Georg Matthäus Vischer: Topographia Archiducatus Austriae Inferioris Modernae 1672. Reprint Graz 1976 V.O.M.B., Nr. 113.
  • Evelyn Benesch, Bernd Euler-Rolle, Claudia Haas, Renate Holzschuh-Hofer, Wolfgang Huber, Katharina Packpfeifer, Eva Maria Vancsa-Tironiek, Wolfgang Vogg: Niederösterreich nördlich der Donau (= Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs). Anton Schroll & Co, Wien u. a. 1990, ISBN 3-7031-0652-2, S. 1107.
  • Ilse Schöndorfer: Steine und Sagen – Burgruinen in Niederösterreich, 1. Auflage 1999, Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, St.Pölten/Wien, ISBN 3-85326-114-0, S. 118 ff.
  • Wilfried Bahnmüller: Burgen und Schlösser in Niederösterreich. Die 103 schönsten Ausflugsziele. Kral-Verlag, Berndorf 2015, ISBN 978-3-99024-001-4, S. 164.
  • Otto Piper: Österreichische Burgen. Band 1, Hölder, Wien 1902, S. 75.[2]
  • Andreas Brudnjak: Aussichtswartenführer für Niederösterreich. 72 Aussichtswarten und ihre Geschichte und Baukonstruktion – Band 1: Weinviertel, Waldviertel, Donauraum-NÖ und Mostviertel. Kral-Verlag, Berndorf 2012, ISBN 978-3-99024-095-3, S. 142–144.
  • Gerhard Stenzel: Österreichs Burgen. Himberg 1989, S. 110.
  • Martina Lorenz, Karl Portele: Burgen Schlösser Österreich. Wien 1997, S. 67.

Weblinks

Commons: Ruine Hinterhaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Online bei Austria-Forum
  2. Online bei: Münchener Digitalisierungszentrum

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Ruine Hinterhaus Sept 2020 2.jpg
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Burgruine Hinterhaus
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Ruinen des Schlosses Hinterhaus. Niederoesterreich,
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Runie Hinterhaus, lower Austria