320. Infanterie-Division (Wehrmacht)

320. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 320. Infanterie-Division

1. Truppenkennzeichen
Aktiv2. Dezember 1940 bis Mai 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TypInfanteriedivision
GliederungSiehe Organisation
AufstellungsortLübeck
SpitznameGrünherz-Division
Zweiter WeltkriegDeutsch-Sowjetischer Krieg
Woronesch-Charkiwer Operation
Schlacht bei Charkow (1942)
Unternehmen Zitadelle
Operation Jassy-Kischinew
Kommandeure
Liste derKommandeure
Insignien
2. Truppenkennzeichen: HolstentorHolstentor als Truppenkennzeichen

Die 320. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht im Deutschen Reich.

Geschichte

Die 320. Infanterie-Division wurde am 2. Dezember 1940 im Wehrkreis X (Lübeck) als bodenständige Division der 13. Aufstellungswelle aus Truppenteilen der 58. Infanterie-Division vom Wehrkreis X und der 254. Infanterie-Division vom Wehrkreis VI aufgestellt.

Zunächst war die Division in Frankreich stationiert. Als im Zuge der sowjetischen Angriffe am Don die deutschen Stellungen an vielen Stellen durchbrochen worden waren, wurde die Division an die Ostfront verlegt, nördlich von Kupjansk zur Verteidigung eingesetzt und von den sowjetischen Angriffsverbänden bei Stary Oskol nördlich von Charkow eingekesselt.

Nach Verstärkungen und Umgliederung zum 18. September 1943 stand die Division im Januar und Februar 1944 im Raum Kirowograd. Sie kämpfte auch anschließend in der Südukraine, bis sie im August 1944 vernichtet und am 9. Oktober 1944 offiziell für aufgelöst erklärt wurde.[1] Im März 1944 war eine Auffrischung der Division aus Teilen der Infanterie-Division Milowitz erfolgt.

Am 27. Oktober 1944 wurde im Wehrkreis II aus der für die 32. Welle in Aufstellung befindlichen 588. Infanterie-Division, welche kurze Zeit vorher aus der Schatten-Division Möckern gebildet worden war, die 320. Volksgrenadier-Division auf dem Truppenübungsplatz Groß Born neu aufgestellt.[1] Dabei wurden auch Reste der alten Division herangezogen. Nach den Kämpfen um Krakau und in den Karpaten, wurde die Division aufgrund schwerer Verluste im März 1945 zurückgezogen und aufgefrischt.[1] Dabei wurde noch im April 1945 das Grenadier-(Führernachwuchs-)Regiment 1243 aus Potsdam als Grenadier-Regiment 585 eingegliedert. Die Division kam im mährischen Deutsch-Brod in sowjetische Gefangenschaft.[1]

Organisation

Die Division wurde zunächst als bodenständige Division aus Bataillonen der 58. und 254. Infanterie-Division zusammengesetzt und im Herbst 1942 zum Angriffsverband umgegliedert. Am 18. September 1943 fand eine weitere Umgliederung statt.[1]

  • Infanterie-Regiment 585 (I.–III. Btl. aus 58. Infanterie-Division)
  • Infanterie-Regiment 586 (I.–III. Btl. aus 254. Infanterie-Division)
  • Infanterie-Regiment 587 (I.–III. Btl. aus 58. und 254. Infanterie-Division)
  • Artillerie-Regiment 320 (I.–III. Abt. aus 58. und 254. Infanterie-Division)
  • Füsilier-Bataillon 320 (ab 1943)
  • Divisions-Einheiten 320:
    • Pionier-Bataillon 320
    • Feldersatz-Bataillon 320
    • Panzerjäger-Abteilung 320
    • Aufklärungs-Abteilung 320
    • Divisions-Nachrichten-Abteilung 320
    • Divisions-Nachschubführer 320

Mit der Neuaufstellung Ende Oktober 1944 hatte die Division folgende Gliederung:[2]

  • Grenadier-Regiment 585
  • Grenadier-Regiment 586
  • Grenadier-Regiment 587
  • Artillerie-Regiment 320
  • Divisions-Einheiten 320

Kommandeure

DienstzeitDienstgradName
15. Dezember 1940 bis 2. Dezember 1942GeneralleutnantKarl Maderholz
2. Dezember 1942 bis 26. Mai 1943GeneralleutnantGeorg-Wilhelm Postel
26. Mai bis 20. August 1943GeneralleutnantKurt Röpke
20. August 1943 bis 10. Juli 1944GeneralleutnantGeorg-Wilhelm Postel
10. Juli bis 2. September 1944GeneralmajorOtto Schell
1. November 1944 bis 11. Februar 1945Oberst/GeneralmajorLudwig Kirschner
14.–19. Februar 1945OberstRolf Scherenberg
19. Februar bis Mai 1945Oberst/GeneralmajorEmmanuel von Kiliani

Unterstellung und Einsatzräume

Unterstellung und Einsatzräume[1]
DatumKorpsArmeeHeeresgruppeEinsatzraum
Dezember 1940ErsatzheerLübeck
Mai 1941XXXVII.15. ArmeeDDünkirchen
Januar 1942LX.
Juni 1942LXXXIV.7. ArmeeKanal im Raum Cotentin
Januar 1943ReserveVerlegung
Februar 1943XXIV.Armee-Abteilung LanzBIsjum
März 1943RausKempfSüdCharkow
Juni 1943 (Kgr.)XI.Belgorod
September 19438. ArmeeCharkow
Oktober 1943XXXXVII.
Oktober 1943Krementschuk
Januar 1944Kirowograd
April 1944LII.6. ArmeeSüdukraineBug
Mai 1944 (Kgr.)XXXX.Dnjestr
Juni/Juli 1944LII.Kischinew
August 1944„Verbleib unbekannt“
November/Dezember 1944Neuaufstellung in Groß-Born (Schlesien)
Januar 1945XI. SS17. ArmeeAKrakau
Februar 1945XXXXIX.1. PanzerarmeeMitteKarpathen
April 1945Oberschlesien
Mai 1945ReserveMähren

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9: Die Landstreitkräfte 281–370. Biblio-Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-0872-1, S. 138–142.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9: Die Landstreitkräfte 281–370. Biblio-Verlag, Osnabrück 1974, ISBN 3-7648-0872-1, S. 138f.
  2. Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 7. Die Landstreitkräfte 131–200. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1173-0, S. 236 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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