254. Infanterie-Division (Wehrmacht)

254. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 254. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv26. August 1939 bis 8. Mai 1945
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TypInfanteriedivision
GliederungSiehe: Gliederung
Zweiter WeltkriegWestfeldzug
Schlacht von Dünkirchen

Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945

Leningrader Blockade
Kesselschlacht von Demjansk
Dritte Ladoga-Schlacht
Kesselschlacht von Kamenez-Podolski
Kommandeure
Siehe:Liste der Kommandeure
Insignien
Identifikationssymbolsteigendes Pferd

Die 254. Infanterie-Division war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Geschichte

Aufstellung

Die Division wurde am 26. August 1939 im Wehrkreis VI in Detmold als Division 4. Aufstellungswelle aus der Hälfte der Ergänzungseinheiten des Wehrkreises gebildet.

Westfeldzug

Die Division trat im Mai 1940 im Rahmen des Westfeldzugs zum Angriff an und erreichte Dünkirchen.

Am 17. November 1940 gab die Division ein Drittel ihrer Truppenteile zur Aufstellung der 320. Infanterie-Division ab: den Stab des Infanterie-Regiments 454 sowie jeweils das III. Bataillon aller drei Infanterie-Regimenter. Außerdem die III. Abteilung des Artillerie-Regiments 254, sowie Teile der Divisionseinheiten. Die Abgaben wurden durch Neuaufstellungen ersetzt.

Unternehmen Barbarossa

Beim Angriff auf die Sowjetunion kämpfte sich die Division über das Baltikum bis nach Leningrad vor und bezog anschließend Stellungen am Wolchow.

Anfang 1943 verlegte die Division in das Kampfgebiet südlich des Ilmensees und nahm an der Räumung des Kessels von Demjansk teil: Nach dem Bahntransport von Tschudowo und Nowgorod in den Raum Staraja Russa verlegte die Division im Fußmarsch in den „Schlauch“ zur Korpsgruppe Hoehne, um mit den Bataillonen II./454, I./474 und II./484 im Abschnitt der 225. Infanterie-Division bei Lewoschkino eingesetzt zu werden, bis zum 15. Januar 1943 die 225. Infanterie-Division abzulösen, die erbitterten Angriffe auf die Landverbindung in den Kessel abzuwehren und gemeinsam mit der 123. Infanterie-Division die Räumung des „Kampfraums Demjansk“ zu sichern. Am 27. Februar 1943 ging die Division hinter die Robja-Linie zurück und bezog Stellungen bei Staraja Russa.

Umgliederung

Später verlegte die Division, im Laufe des Jahres zu einer Division neuer Art 44 umgegliedert, wieder an die Front am Wolchow, wurde jedoch Anfang 1944 an die Heeresgruppe Süd abgegeben und geriet bei Kamenez-Podolsk in den „wandernden“ Hube -Kessel. Nach dem unter schweren Verlusten gelungenen Ausbruch aus dem Kessel wurden das Grenadier-Regiment 474 und die III. Abteilung des Artillerie-Regiments 254 am 10. Mai 1944 aufgelöst und durch die im Raum Buczacz gesammelten Reste der aufgelösten 82. Infanterie-Division ersetzt. Am 4. Juli 1944 wurde die verbliebene Divisionsgruppe 82 zum Grenadier-Regiment 474 umgegliedert. Das Regiment wurde im April 1945 aufgelöst und durch das Grenadier-(Fahnenjunker) Regiment 1238 ersetzt.

Kapitulation

Die Division kam bei Kriegsende im Raum Deutsch-Brod in sowjetische Gefangenschaft.

Unterstellung und Einsatzräume

ZeitraumKorpsArmeeHeeresgruppeEinsatzraum
September 1939Reserve5. ArmeeCEifel
Oktober 1939XXII.4. ArmeeBNiederrhein
Dezember 19396. Armee
Mai 1940XXVI.
Juni 1940Reserve.18. ArmeeADünkirchen
Juli 1940VII.16. ArmeeLille
August 1940XXIII.
September 1940XXXVIII.9. ArmeeRouen
Mai 1941I.18. ArmeeCOstpreußen
Juni 1941XXXVIII.NordRiga
August 1941XXVI.Reval
September 1941ReserveLeningrad
Oktober 1941XXXIX.16. ArmeeWolchow
Dezember 194118. Armee
Januar 1942I.
November 1942XXXVIII.
Februar 1943II.Demjansk
März 1943X.16. ArmeeStaraja Russa
April 1943LIV.Leningrad
Oktober 1943XXVI.18. Armee
Februar 1944XXXXVI.1. PanzerarmeeSüdHube-Kessel
April 1944
Mai 1944LIX.1. PanzerarmeeNord-UkraineTarnopol
Juli 1944XXIV.Karpaten
Juli 1944XXIV.
August 1944XI.
Oktober 1944A
Februar 1945XVII.
März 1945VIII.17. ArmeeMitteSchlesien
April 1945XXVI.1. PanzerarmeeOberschlesien
Mai 1945LXXII.Mähren

Gliederung

  • Infanterie-Regiment 454 (ab 1943 Grenadier-Regiment mit zwei statt drei Bataillonen)
  • Infanterie-Regiment 474 (ab 1943 Grenadier-Regiment mit zwei statt drei Bataillonen)
  • Infanterie-Regiment 484 (ab 1943 Grenadier-Regiment mit zwei statt drei Bataillonen)
  • Füsilier-Bataillon 254 (ab 1943)
  • Artillerie-Regiment 254
  • I./Artillerie-Regiment 52 (am 7. September 1940 vom Artillerie-Regiment 16 der 16. Infanterie-Division abgegeben, da diese zur Panzerdivision umgebildet wurde)
  • Pionier-Bataillon 254
  • Panzerabwehr-Abteilung 254 (später Panzerjäger-Abteilung)
  • Aufklärungs-Abteilung 254
  • Feldersatz-Bataillon 254 (ab 1943)
  • Nachrichten-Abteilung 254
  • Divisions-Nachschubführer 254
  • Divisionsgruppe 82 (Frühjahr 1944)

Kommandeure

DatumDienstgradName
26. August 1939GeneralmajorFriedrich Koch
30. April 1940GeneralleutnantWalter Behschnitt
20. Juli 1941OberstGerhard von Schwerin
August 1941GeneralleutnantWalter Behschnitt
1. Mai 1942GeneralmajorFriedrich Köchling
5. September 1942OberstHellmuth Reymann
1. Oktober 1942unbekannt
19. November 1942Generalmajor/GeneralleutnantFriedrich Köchling
16. August 1943GeneralleutnantAlfred Thielmann
20. März 1944unbekannt
31. Dezember 1944GeneralmajorRichard Schmidt
Erster Generalstabsoffizier (Ia)
DatumDienstgradName
1939MajorLudwig Zoller
September 1940MajorGerhard Wagner
August 1942OberstleutnantHans-Jürgen Freiherr von Ledebur
Juni 1943MajorOtto Walter
20. Mai 1944OberstleutnantWolfgang Oldenburg

Bekannte Divisionsangehörige

Literatur

  • Werner Haupt: Leningrad, Wolchow, Kurland. Bildbericht der Heeresgruppe Nord 1941–1945. Podzun-Pallas-Verlag, Friedberg (Dorheim) 1976, ISBN 3-7909-0056-7.
  • Werner Haupt: Demjansk, 1942. Ein Bollwerk im Osten. Podzun, Bad Nauheim 1963, OCLC 10337054
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen Band 2 - 2.-4.Aufstellungswelle Sommer 1939. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1992, ISBN 3-7909-0445-7.
  • Clemens Freiherr von Boenninghausen: 254. (rheinisch-westfälische) Infanterie-Div. im Osten 1941–1945. Selbstverlag.
  • Werner Haupt: Heeresgruppe Nord 1941–1945. Podzun, Bad Nauheim 1967, OCLC 3954438
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. 2. Auflage. Band 8: Die Landstreitkräfte 201–280. Biblio-Verlag, Bissendorf 1979, ISBN 3-7648-1174-9.

Weblinks

Koordinaten: 51° 56′ 11,3″ N, 8° 51′ 58,2″ O

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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