26. Infanterie-Division (Wehrmacht)

26. Infanterie-Division

Truppenkennzeichen der 26. Infanterie-Division
Truppenkennzeichen
Aktiv1. April 1936 bis September 1944
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TruppengattungInfanterie
TypInfanterie-Division
GliederungGliederung
GarnisonKöln
SpitznameDom-Division
Zweiter WeltkriegSchlacht von Rschew
Kommandeure
Liste derKommandeure

Die 26. Infanterie-Division (26. ID), ab 17. September 1944 26. Volksgrenadier-Division, war ein Großverband des Heeres der deutschen Wehrmacht.

Divisionsgeschichte

Aufstellung

Die 26. ID wurde am 1. April 1936 in Köln im Wehrkreis VI hauptsächlich aus Westfalen und Rheinländern aufgestellt[1] und war während der Mobilmachung im August 1939 Teil der 1. Aufstellungswelle. Wegen ihres Divisionsabzeichens wurde sie Dom-Division genannt.[1]

Westwall

Beim Überfall auf Polen war die Einheit nicht beteiligt. Die Division verblieb im Westen als Teil der Sicherung gegen mögliche Angriffe aus Frankreich.

Westfeldzug

Die Division war zwar am Westfeldzug 1940 beteiligt, wurde jedoch bei den Angriffsoperationen im französisch-belgisch Grenzgebiet kaum in die Kampfhandlungen bei der Besetzung Luxemburgs und in der Aisne/Champagne-Region verwickelt. Es folgten im Mai 1941 die Verlegung nach Polen.

Unternehmen Barbarossa

An der Ostfront war sie 1941 am Vorstoß auf Moskau und Leningrad beteiligt, als Teil der 9. Armee gemeinsam mit der 206. Infanterie-Division in der Schlacht von Rschew und wurde massiv während der Winteroffensive 1941/42 eingesetzt. 1942 erfolgte der Einsatz im zentralen Sektor der zurückweichenden deutschen Verteidigungslinien.

Unternehmen Zitadelle

Die Division nahm 1943 am Unternehmen Zitadelle teil und erlitt empfindliche Verluste. In der Folge kam es zur Umgliederung in eine Division mit drei Regimentern, zu je zwei Bataillonen.[1]

Die Division kämpfte 1943 bei Orel und bei Smolensk. Während der sowjetischen Sommeroffensive 1944 bei Kowel in der Ukraine; Ende Juli noch durch die 174. Reserve-Division aufgefrischt; konnte die Division der Vernichtung entgehen, wurde dann aber an der ostpreußischen Grenze im September 1944 überrannt und musste von der Front zurückgezogen werden.[2]

Auflösung

Die Reste wurden in die 253. Infanterie-Division eingegliedert.

26. Volksgrenadier-Division

Die Aufstellung der 26. Volksgrenadier-Division erfolgte im September/Oktober 1944 auf dem Truppenübungsplatz Warthelager bei Posen aus dem Stab der 26. Infanterie-Division und Truppenteilen der kurz vorher aufgestellten 582. Volks-Grenadier-Division unter Umbau auf zwei Bataillone je Regiment heraus. Die Truppen bestand hauptsächlich aus Marine- und Luftwaffenpersonal. Die Division wurde im November 1944 an der Westfront im Bereich von Luxemburg eingesetzt.

Ardennenoffensive

Es folgte der Einsatz bei der Ardennenoffensive mit der Belagerung von Bastogne. Während der Kampfhandlungen sank die Stärke der Division auf eine Kampfstärke von rund 1780 Mann. ,Doch verblieb der Verband im Kampfgebiet bei Prüm im Februar 1945 im Einsatz. Mitte April 1945 erfolgte noch mal eine Auffrischung mit Personal aus der Auflösung der Infanterie-Division Donau.

Kapitulation

Die Reste der Division kamen, zurückgezogen von der Westfront, in der Harzregion im Mai 1945 in amerikanische Gefangenschaft.[2]

Unterstellung

Unterstellung der 26. ID während des Zweiten Weltkriegs
DatumKorpsArmeeHeeresgruppeSchauplatz
September 1939z. Vfg.5. ArmeeCEifel (Trier)
Oktober 1939XXIII6. ArmeeB
Dezember 1939 bis Januar 1940VII16. ArmeeA
Mai 1940z. Vfg.Luxemburg, Somme
Juni 1940XVII12. ArmeeAisne, Champagne
Juli 1940XXIII9. ArmeeBelgien, Frankreich
August 1940XXXVIII16. Armee
September 1940 bis April 19419. Armee
Mai 194115. ArmeeD
Juni bis September 1941VI9. ArmeeMittePolozk, Düna
Oktober 1941Panzer-Gruppe 3Bely
November bis Dezember 19419. ArmeeKalinin
Januar bis Juli 1942Rshew
August bis Oktober 1942LIII2. PanzerarmeeBolchow, Orel
November bis Dezember 1942XXXV
Januar 1943z. Vfg.8. italienische ArmeeBDonbogen
Februar 19432. ArmeeKursk
März 1943XIIIMitte
April bis Juli 1943VII
August 1943LIII2. PanzerarmeeOrel
September 1943XII9. Armee
Oktober 19434. ArmeeSmolensk (Gorki)
November 1943 bis Januar 1944XXXIX
Februar bis April 1944XXVII
Mai 1944LVI2. ArmeeKowel
Juni bis August 19444. PanzerarmeeNordukraine
Unterstellung der 26. Volksgrenadier-Division während des Zweiten Weltkriegs
DatumKorpsArmeeHeeresgruppeSchauplatz
September/Oktober 1944BdEPosen
November 1944z. Vfg.7. ArmeeBEifel
Dezember 1944LXVI
Januar 1945XXXiX5. PanzerarmeeArdennen
Februar 1945LXVIIEifel
März 1945BotschRhein
April 1945stellv. IX.11. ArmeeOberbefehlshaber WestHarz

Gliederung

Veränderungen in der Gliederung der 26. ID von 1939 bis 1944
193919421943–1944
Infanterie-Regiment 39 (Düsseldorf)Füsilier-Regiment 39
Infanterie-Regiment 77 (Bonn)Grenadier-Regiment 77
Infanterie-Regiment 78 (Aachen)Grenadier-Regiment 78
Füsilier-Bataillon 26
Aufklärungs-Abteilung 26 (Düsseldorf)Radfahr-Abteilung 26
Artillerie-Regiment 26
I./Artillerie-Regiment 62
Pionier-Bataillon 26
Panzerabwehr-Abteilung 26Panzerjäger-Abteilung 26
Nachrichten-Abteilung 26
Feldersatz-Bataillon 26 (ab 1940 zur 196. Infanterie-Division)
Kommandeur der Infanterie-Divisions-Nachschubtruppen 26

Das Artillerie-Regiment 26 unterteilte sich in die Abteilungen I bis III und hatte zusätzlich die I. Abtlg./AR 62 in der Unterstellung.

Aufstellung Ende 1944 als 26. Volksgrenadier-Division

  • Füsilier-Regiment 39 aus dem Grenadier-Regiment 1206
  • Grenadier-Regiment 77 aus dem Grenadier-Regiment 1207
  • Grenadier-Regiment 78 aus dem Grenadier-Regiment 1208
  • Artillerie-Regiment 26 aus dem Artillerie-Regiment 1582
  • Divisions-Füsilier-Kompanie 26 aus Divisions-Füsilier-Kompanie 1582 (ab November 1944 als Bataillon)
  • Panzer-Jäger-Abteilung 26 mit Sturmgeschütz-Abteilung 1026

Divisionskommandeure

Divisionskommandeure der 26. ID/26. VGD
DienstzeitDienstgradName
1. April 1936 bis 31. Oktober 1938GeneralleutnantFritz Kühne
10. November 1938 bis 15. Januar 1941GeneralleutnantSigismund von Förster
15. Januar 1941 bis 15. April 1942GeneralmajorWalter Weiß
15. April 1942 bis 5. August 1943Oberst/Generalmajor/GeneralleutnantFriedrich Wiese
5. August 1943 bis Juli 1944Oberst/Generalmajor/GeneralleutnantJohann de Boer
Juli 1944 bis 10. August 1944OberstHans Frommberger
10. August bis zur AuflösungOberst/GeneralmajorHeinz Kokott

Bekannte Divisionsangehörige

Auszeichnungen

Insgesamt erhielten 16 Angehörige der 26. ID das Ritterkreuz und 100 wurden mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet.

Weblinks

Commons: 26. Infanterie-Division – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur

  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945, Band 4: Die Landstreitkräfte. Nr. 15–30. 2. Auflage Osnabrück 1976, ISBN 3-7648-1083-1, VI, 300 S.
  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen 1-50. Podzun-Pallas Verlag, Friedberg 1991, ISBN 3-7909-0413-9.

Einzelnachweise

  1. a b c Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 72 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b Samuel W. Mitcham: German Order of Battle: 1st-290th Infantry divisions in World War II. Stackpole Books, 2007, ISBN 978-0-8117-3416-5, S. 73 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Balkenkreuz.svg
Balkenkreuz der deutschen Streitkräfte
26. Infanterie-Division(Wehrmacht).svg
Autor/Urheber: Bassoonstuff (Bobby C. Hawkins), Lizenz: CC BY-SA 3.0
Truppenkennzeichen der 26. Infantrie-Division (Wehrmacht), 2. Weltkrieg.