323. Infanterie-Division (Wehrmacht)

323. Infanterie-Division

Aktiv15. November 1940 bis Februar 1943
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
TeilstreitkraftHeer
TypInfanteriedivision
GliederungSiehe Gliederung
AufstellungsortFranken
Kommandeure
Liste derKommandeure

Die 323. Infanterie-Division war ein militärischer Großverband der Wehrmacht.

Divisionsgeschichte

Die 323. ID wurde im November 1940 in Franken als bodenständige[1] Division der 13. Aufstellungswelle aufgestellt. Sie setzte sich aus jeweils drei Infanterie-Bataillonen der 62. und 73. Infanterie-Division zusammen. Im Februar 1942 erfolgte die Umgliederung in eine Angriffs-Division für den Einsatz an der Ostfront. Zunächst wurden die Infanterie-Regimenter um jeweils eine 13. und 14. Kompanie aufgestockt und die 323. ID erhielt den Befehl zur Küstensicherung am Ärmelkanal in der Normandie. Danach führte sie der Weg nach Charleroi in Belgien und von dort aus im Mai 1942 die endgültige Verlegung nach Russland, wo sie in der Ukraine der Heeresgruppe Süd unterstellt wurde. Die 323. ID marschierte mit der 2. Armee von Rowno über Schitomir, Kiew, Konotop, Kursk bis an den Don westlich von Woronesch. Am stark umkämpften Brückenkopf von Woronesch hatte die 323. ID ihren ersten größeren Gefechtseinsatz und es kam zu mehreren Abwehr- sowie Angriffskämpfen. Da die Linien nicht mehr zu halten waren, musste sich die 323. ID über den Don über die Dewiza[2] nach Gorschetschnoje zurückziehen. Von dort aus wurde ein Durchbruchsversuch auf den Oskol begonnen, der jedoch wieder abgebrochen werden musste. Die Division musste sich fluchtartig von Stary Oskol entlang des Psel[3] auf Sudscha zurückziehen und wurde so stark dezimiert, dass man sie im Februar 1943 offiziell auflöste.

Die Überlebenden wurden auf die 75. und 26. Infanterie-Division aufgeteilt und im November in die Divisionsgruppe 323 zusammengefasst, welche der 88. Infanterie-Division unterstellt war.

Personen

Divisionskommandeure der 323. ID
DienstzeitDienstgradName
15. November 1940 bis 10. Januar 1942Generalmajor/GeneralleutnantMax Mühlmann
10. Januar bis 5. November 1942Oberst/GeneralmajorHans Bergen
5. November bis 25. Dezember 1942GeneralmajorViktor Koch
25. Dezember 1942 bis 2. Februar 1943OberstAndreas Nebauer
2. Februar 1943 bis unbekanntOberstleutnant/OberstRoland Koschella

Gliederung

Veränderungen in der Gliederung der 323. ID von 1940 bis 1943
19401943
Infanterie-Regiment 591Grenadier-Regiment 591
Infanterie-Regiment 593Grenadier-Regiment 593
Infanterie-Regiment 594Grenadier-Regiment 594
Ski-Bataillon 323
Artillerie-Regiment 323
Panzerjäger-Abteilung 323
Pionier-Bataillon 323
Nachrichten-Abteilung 323
Nachschubstruppen 323

Literatur

  • Werner Haupt: Die deutschen Infanterie-Divisionen. Ed. Dörfler im Nebel-Verlag, Eggolsheim 2005, ISBN 3-89555-274-7.
  • A. Schwarz, H. Bitternmann: Datentafel 323. Infanteriedivision – Das Ski-Bataillon 323 – 31. Oktober 1942 bis 20. Februar 1943, Eckert, Fürth 1966.
  • Georg Tessin: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939–1945. Band 9. Die Landstreitkräfte 281 – 370. Biblio-Verlag, Bissendorf 1974, ISBN 3-7648-1174-9.

Weblinks

Anmerkungen und Einzelnachweise

  1. „bo“ oder bodenständige Division im Gegensatz zur feldeinsatztauglichen Angriffs-Division
  2. Nebenfluss des Don
  3. Nebenfluss des Dnepr

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Balkenkreuz.svg
Balkenkreuz der deutschen Streitkräfte