Weltkritiker-Spiel
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Das Welt|kri|ti|ker-Spiel ist ein modernes, interaktives Spiel, was heutzutage primär im Fernsehen stattfindet und dort zur Unterhaltung und Entrüstung dient. Zwar startet das Spiel nur mit einem Weltkritiker, aber dennoch ist es ein Gemeinschaftsspiel. Ziel ist nämlich, dass der Zuschauer die ihm vorgelegten Thesen, aufgreift und damit selbst zum Weltkritiker wird.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Nachdem Spiele wie 'Werde Öl-Millionär!', 'Invasion des Paradieses' oder 'Lebe-den-amerikanischen-Traum' definitiv aus der Mode kamen, wurde ein etwas sozialeres entwickelt. Das 'Doof-rumsitzen-und-Fernsehgucken-Spiel' oder auch Couch Potatoing genannt. Und wenn genug Bier und Mitspieler da waren, war dies auch gesellschaftlich sehr angesehen. (Zumindest sagte das die Glotze) Leider hatte der arme Schopf Michael Moore weder Bier noch Freunde, weshalb er beschloss, in seiner tiefsten Langeweile, ein neues, besseres Spiel zu entwickeln. Das Weltkritiker-Spiel entstand. Es basierte zwar noch darauf, dass ein gelangweilter Zuschauer vor dem Fernseher hockt, doch - und das war das wichtigste - Moore durfte draußen und wichtig sein.
Frühgeschichte
Wie jeder Trend, gab es ihn schon zuvor, nur war er da noch nicht trendy. Und so ist es auch beim Weltkritiker-Spiel. Jedoch wurde es meist nicht beachtet. Es gab nur manchmal einige Meldungen im Sportteil der Bild-Zeitung, die waren aber hauptsächlich Verleumderisch.
Anleitung
Das zu erreichende Ziel
Als Weltkritiker muss man durch kreative Berichterstattung und Faktensimulation einen - von dem Elend nichts ahnenden - Mitspieler (zur Vereinfachung im Folgenden Zuschauer genannt) von seiner Idee zu überzeugen. Ihn zum Verfechter der Idee, gar zu einem selbstständigen Weltkritiker zu machen. Das Spiel beginnt mit diesem Weltkritiker dann erneut - Überzeugungstäter Gregor Gysi nannte dies den Domino-Effekt.
Recherchieren & Informieren
Der anfängliche Weltkritiker muss zuallererst einen Missstand im allgemeinem System der Welt selber finden. Er muss Hintergründe und Motive der "Bösen" recherchieren und das daraus folgende Leid der Leidtragenden genauestens dokumentieren. Jedoch sollte außer Acht gelassen werden, dass es vielleicht auch andere Wege und Lösungen zu diesen Problemen gibt. Es heißt schließlich Kritiker- und nicht Löserspiel. Und mit diesem Gedankengang müssen die angesammelten Fakten auf den Zuschauer losgelassen werden. Und nicht die grausamen Bilder der Leidenden und die Gier des Kapitals vergessen.
Fragen stellen - Bloßstellung
Nachdem sich nun der Kopf des Zuschauers mit diesen Informationen gefüllt hat, ist dieser immer noch nicht überzeugt. Er ist höchstens erschrocken. Denn ist der Zuschauer ja nicht naiv - er denkt sicher sehr kritisch über solche Berichterstattung. Und so muss man seinen Wunsch erfüllen und die Gegenseite sprechen lassen. Die Argumentation der Gegenseite muss jedoch so dargestellt werden, dass sie klar die Anfangs gezeigten, wahren Tatsachen widersprechen. Jedoch muss auf Diskretion geachtet werden: Man darf dieses Paradoxon niemals laut aussprechen, es muss subtil an den Zuschauer weitergeleitet werden, damit dieser es selber löst. Denn erst dann fühlt er sich zum Kritiker berufen und erst dann bekommt er das Gefühl, dass das Böse ihn belügt und betrügt - in dieser dunklen, kalten Welt.
Therapeutische Nutzen
Viele Psychologen raten Paranoid-Vereinsamten, sich ins Fernsehen zu schwingen und Weltkritiker zu werden. Dies funktioniert ähnlich wie die Delphin-Therapie: Der Verrückte darf endlich mal mit großen Fischen schwimmen und fühlt sich deshalb sehr wichtig. Außerdem verbessert sich das Umfeld des nun Weltkritikers drastisch: Seine Familie und Freunde (wenn er den welche hat) fühlen sich sofort befreit von einer Last und sind ganz froh, dass sie sich um einen weniger scheren müssen.
Internationales Ranking
Als seriöses Spiel, gibt es auch eine gewisse Konkurrenz beim Weltkritiker-Spiel. Der Erfolg eines Weltkritikers wird gemessen an der Menge an infiltrierten Interviews, an der Zahl der Rauswürfe aus Dow-Jones-Firm-Zentralen oder auch nur an den Anschuldigungen, die er spontan zu einem beliebigen, kapitalistischen Unternehmen geben kann.
Momentan ist Michael Moore Spitzenhalter, jedoch hat er das Spiel so häufig gewonnen, dass zu viele Weltkritiker durch ihn inspiriert wurden, weshalb er sich selbst abgeschafft hat.
Weltkritiker in anderen Medien
Dieses Spiel ist nicht nur auf das Fernsehen beschränkt, bloß ist es dort am aufdringlichsten. Es gibt auch Sekten, Kommunistische Zeitungen, viele Bücher und auch (Achtung: Ironie!) kritischen Journalismus, aber sicher noch mehr Subjekte, auf welche sich dieses Schema übertragen lässt.
Wertvolle Beispiele
- The Yes Man - von the Yes Mans (deut. der Ja-Sager)
- Stupid White Men - geschrieben von Michael Moore (nicht zufällig ein dummer weißer Fettsack)