Wiedemar

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 28′ N, 12° 12′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Nordsachsen
Höhe:115 m ü. NHN
Fläche:95,55 km2
Einwohner:5436 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:57 Einwohner je km2
Postleitzahl:04509
Vorwahlen:034202, 034207, 034602, 034954
Kfz-Kennzeichen:TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel:14 7 30 340
Gemeindegliederung:17 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Kyhnaer Hauptstr. 29
04509 Wiedemar, OT Kyhna
Website:www.wiedemar.de
Bürgermeister:Steve Ganzer (CDU)
Lage der Gemeinde Wiedemar im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte
Kirche Wiedemar

Wiedemar ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen des Freistaats Sachsen.

Geographie

Die Gemeinde Wiedemar liegt im westlichsten Zipfel des Landkreises Nordsachsen an der Grenze zu Sachsen-Anhalt (Landkreise Anhalt-Bitterfeld und Saalekreis). Halle (Saale) liegt ca. 17 km westlich und Delitzsch 13 km nordöstlich des namensgebenden Ortsteils Wiedemar. Die Gemeinde wird durch die großen, ebenen Felder der Leipziger Tieflandsbucht geprägt.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Wiedemar gliedert sich in drei Ortschaften entsprechend den bis zum 31. Dezember 2012 bestehenden einzelnen Gemeinden mit jeweils mehreren Ortsteilen:[2]

  • ehemalige Gemeinde Neukyhna mit den Ortsteilen Doberstau, Kyhna, Lissa, Pohritzsch, Quering, Serbitz, Zschernitz und Zaasch
  • ehemalige Gemeinde Wiedemar mit den Ortsteilen Klitschmar, Kölsa, Peterwitz, Rabutz, Werlitzsch und Wiesenena
  • ehemalige Gemeinde Zwochau mit den Ortsteilen Grebehna und Zwochau.

Geschichte

Wiedemar wurde erstmals als Villa Wedemar im Jahr 1272 urkundlich erwähnt. Wiesenena wurde erstmals 1242 als Besitz des Ritters Hermann von Wiesenena und Klitschmar (siehe Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen (HOV)) und erstmals als Gliczene im Jahr 1349 urkundlich erwähnt. Der Name kommt ebenfalls aus dem Slawischen und dürfte so viel wie „Ort an der Quelle“ bedeuten.

Alle heutigen Ortsteile Wiedemars gehörten bis 1815 zum kursächsischen Amt Delitzsch.[3] Einzig Kölsa bildete eine zum Amt Schkeuditz gehörige Enklave im Amt Delitzsch.[4] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kamen die Orte einschließlich Kölsa zu Preußen und wurden 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem sie bis 1952 gehörten.[5] Im Zuge der Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurden sie dem Kreis Delitzsch im Bezirk Leipzig zugeteilt, der 1994 im Landkreis Delitzsch aufging.

Zum 1. Januar 2013 schloss sich die bisherige Gemeinde Wiedemar mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar zusammen.[6] Die Gemeinden arbeiteten bis dahin im Verwaltungsverband Wiedemar zusammen, der mit dem Gemeindezusammenschluss aufgelöst wurde. Als Sitz der Verwaltung wurde der Ortsteil Kyhna festgelegt.

Eingemeindungen

Ehemalige GemeindeDatumAnmerkung
Doberstau1950Eingemeindung nach Zschernitz
Flemsdorf mit Ettelwitz1936Eingemeindung nach Zwochau
Gördenitz1934Eingemeindung nach Pohritzsch
Grabschütz1950Eingemeindung nach Zwochau; 1985 durch Braunkohletagebau Delitzsch-Südwest devastiert
Grebehna1950Eingemeindung nach Zwochau
Großkyhna1936Zusammenschluss zu Kyhna
Großlissa1950Zusammenschluss zu Lissa
Kleinkyhna1936Zusammenschluss zu Kyhna
Kleinlissa1950Zusammenschluss zu Lissa
Klitschmar1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Kölsa1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Kyhna1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Lissa1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Neukyhna1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Peterwitz1950Eingemeindung nach Klitschmar
Pohritzsch1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Quering1950Eingemeindung nach Kyhna
Rabutz1950Eingemeindung nach Wiesenena
Schladitz1936Eingemeindung nach Zwochau
Serbitz1950Eingemeindung nach Zaasch
Werlitzsch1950Eingemeindung nach Wiesenena
Wiedemar1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar
Wiesenena1994Zusammenschluss zu Wiedemar
Zaasch1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Zschernitz mit Nösselwitz1994Zusammenschluss zu Neukyhna
Zwochau1. Januar 2013Zusammenschluss zur Einheitsgemeinde Wiedemar

Bevölkerung

JahrEinwohner
20022.297
20052.248
20102.094
20155.208
JahrEinwohner
20205.306
20215.385
20225.436

Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres (Angaben des Statistischen Landesamtes Sachsen)[7]

Der deutliche Anstieg der Einwohnerzahl 2015 ist auf den Zusammenschluss Wiedemars mit den Gemeinden Neukyhna und Zwochau im Jahr 2013 zurückzuführen.

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 führte zu folgendem Ergebnis:[8]

Partei / WählergruppeStimmenanteilSitze
CDU46,8 %8
Freie Wählervereinigung Wiedemar (FWVW)32,0 %5
SPD13,2 %2
Heimatverein „Sächsischer Nordzipfel“08,0 %1
Gesamt100 %16

Bürgermeister

  • 1994–2013: Karin Bödemann (CDU)[9]
  • 2013–2020: Ines Möller[10]
  • seit 2020: Steve Ganzer (CDU)

Ganzer wurde in der Bürgermeisterwahl am 20. September 2020 mit 60,5 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von sieben Jahren[11] gewählt.[12]

letzte Bürgermeisterwahlen
WahlBürgermeisterVorschlagWahlergebnis (in %)
2020Steve GanzerCDU60,5
2013Ines MöllerCDU, SPD67,2
2008Karin BödemannCDU98,9
200181,4

Sehenswürdigkeiten

Dorfkirche Kölsa
Dorfkirche Klitschmar

Verkehr

Die Bundesautobahnen A 14 (im Süden) und die A 9 (zentral von Norden nach Süden) führen durch das Gemeindegebiet und kreuzen sich im Schkeuditzer Kreuz auf dem Gemeindegebiet. Erstere ist über den Anschluss Gröbers, letztere über den Anschluss Wiedemar erreichbar.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Wiedemar verbunden

Weblinks

Commons: Wiedemar – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Öffentlich-rechtliche Vereinbarung über die Umwandlung des Verwaltungsverbandes Wiedemar und seiner Mitgliedsgemeinden Neukyhna, Wiedemar und Zwochau zur neuen Einheitsgemeinde Wiedemar. (Memento desOriginals vom 8. Dezember 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wittich.de wittlich.de, abgerufen am 4. Januar 2013.
  3. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, ISBN 978-3-937386-14-0, S. 56 f.
  4. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas 1790. Gumnior, Chemnitz 2009, S. 84 f.
  5. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  6. Freiwillige Gemeindezusammenschlüsse. www.medienservice.sachsen.de, 28. Dezember 2012.
  7. Statistische Berichte / A / I / 2. Bevölkerungsentwicklung im Freistaat Sachsen nach Gemeinden. In: www.statistischebibliothek.de. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
  8. Gemeinderatswahl 2019. In: wahlen.sachsen.de. Abgerufen am 5. Dezember 2023.
  9. Bürgermeisterwahl 1994. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
  10. Bürgermeisterwahl 2011. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023.
  11. Rechtsstellung des Bürgermeisters. In: Sächsische Gemeindeordnung, § 51 (3). Abgerufen am 5. Dezember 2023.
  12. Bürgermeisterwahl 2020. In: www.statistik.sachsen.de. Abgerufen am 7. Dezember 2023.

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Wappen vom Landkreis Nordsachsen.svg
Wappen des Landkreises Nordsachsen
„In Gold zwischen zwei blauen Wellenpfählen ein aufgerichteter rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe.“
Der Kreistag des Landkreises Nordsachsen hat am 10. Dezember 2008 beschlossen, das vorstehend beschriebene Wappen zu führen.
WiedemarKirche.jpg
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Church in Wiedemar (Nordsachsen district, Saxony)
Wiedemar in TDO.png
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Wiedemar in Saxony - Landkreis Nordsachsen
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Dorfkirche Klitschmar (Gde. Wiedemar)
Kölsa-Kirche.jpg
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Kirche in Kölsa