Naundorf wurde im Jahre 1241 erstmals urkundlich erwähnt. Die Gegend hatte wie viele andere auch im Dreißigjährigen Krieg zu leiden. Eine Urkunde aus dem Jahre 1656 vermerkt, dass im Jahr 1637 das ganze Dörflein Zöschau durch die Soldaten eingeäschert wurde und dazu die Einwohner durch den Würgeengel, die Pest, geschlagen worden sind, so dass alles zur Einöde ward.
Der Ortsteil Casabra war 1665–1666 von Hexenverfolgung betroffen. Georg Pfütze, alt und schwach, geriet unter dem Vorwurf des abergläubischen Kurierens in einen Hexenprozess. Die Verurteilung zur ewigen Landesverweisung wurde umgewandelt in Einsatz beim Festungsbau in Dresden.[2]
1935 wurde auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutes Hof-Raitzen durch die Sächsische Bauernsiedlung GmbH das erste sächsische Neubauerndorf in der Zeit des Nationalsozialismus geschaffen und auf den Namen Haage getauft.
HauptamtlicheBürgermeisterin der Gemeinde ist Cathleen Kramm (parteilos). Sie wurde 2019 mit 56,4 Prozent der Stimmen gegen Heinz Schumann (parteilos) gewählt. Ihr Vorgänger war Michael Reinhardt (parteilos).
Anna Löhn-Siegel (1830–1902), Frauenrechtlerin, Schriftstellerin und Königliche Hofschauspielerin
Artur Kühn (1883–1944), Schlosser, Kunstschmied und Unternehmer
Max Hammer (1886–1970), Politiker
Günther Gerstner (* 1955), im Ortsteil Hof geborener Theaterregisseur
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Bundesstraße B 6 befindet sich etwa 5 Kilometer entfernt. Naundorf hat einen Bahnhof an der Döllnitzbahn.
Literatur
Helmuth Gröger: Schloss Naundorf bei Oschatz. In: Burgen und Schlösser in Sachsen, Verlag Heimatwerk Sachsen, 1940, S. 102
Cornelius Gurlitt: Naundorf. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 28. Heft: Amtshauptmannschaft Oschatz (II. Teil). C. C. Meinhold, Dresden 1905, S. 197.
20060810300DR Hof (Naundorf) Altes Schloß Renaissance.jpg Autor/Urheber:Jörg Blobelt
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Lizenz:CC BY-SA 4.0 08.10.2006 04758 Hof (Naundorf bei Oschatz): Altes Schloß (um 1540). Heute Gemeindeverwaltung. Renaissancedecke im Festsaal im Obergeschoß. Die Bilder in den Kassettenfeldern sind auf Leinwand gemalt.
[DSCN11107.TIF]20060810300DR.JPG(c)Blobelt