Uljanowka (Leningrad)

Siedlung städtischen Typs
Uljanowka
Ульяновка
Flagge
FöderationskreisNordwestrussland
OblastLeningrad
RajonTosnenski
OberhauptWladimir Slawgorodski
Erste Erwähnung1727
Frühere NamenSablino (bis 1922)
Siedlung städtischen Typs seit1927
Bevölkerung11.601 Einwohner
(Stand: 14. Okt. 2010)[1]
Höhe des Zentrums30 m
ZeitzoneUTC+3
Telefonvorwahl(+7) 81361
Postleitzahl187010
Kfz-Kennzeichen47
OKATO41 248 564
Websiteadmsablino.ru
Geographische Lage
Koordinaten59° 38′ N, 30° 45′ O
Uljanowka (Leningrad) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Uljanowka (Leningrad) (Oblast Leningrad)
Lage in der Oblast Leningrad
Liste großer Siedlungen in Russland

Uljanowka (russisch Улья́новка) ist eine Siedlung städtischen Typs in der Oblast Leningrad (Russland) mit 11.601 Einwohnern (Stand 14. Oktober 2010).[1]

Geographie

Die Siedlung liegt etwa 40 km südöstlich des Oblastverwaltungszentrums Sankt Petersburg am Flüsschen Sablinka unmittelbar oberhalb seiner Mündung in den linken Newa-Nebenfluss Tosna.

Uljanowka gehört zum Rajon Tosnenski und befindet sich 12 km nordwestlich von dessen Verwaltungszentrum Tosno. Es ist Sitz und einziger Ort der Stadtgemeinde Uljanowskoje gorodskoje posselenije.

Geschichte

Der Ort wurde erstmals 1727 auf einer Karte von Ingermanland als Chartschewnja Sablina erwähnt, offensichtlich eine Gastwirtschaft eines Sablin. Bis 1810 nur ein kleiner Ort, siedelten sich dann Familien aus dem Gouvernement Jaroslawl an. Im 19. Jahrhundert gehörten die Ländereien verschiedenen hohen Adeligen, so der Frau des Hofmeisters des Zaren, Anna Naryschkina, später dem Grafen Nikolai Rumjanzew.

Nach der Eröffnung der Nikolaibahn von Sankt Petersburg nach Moskau 1851 entstand eine Siedlung um die Bahnstation. Bis gegen Ende des Jahrhunderts entwickelte sich daraus eine größere Datschensiedlung, genannt Datschnoje Sablino. Von 1905 bis um 1918 existierte dort eine Pferdestraßenbahn.

Die Ortsteile wuchsen allmählich zusammen und erhielten am 9. Dezember 1922 den Namen Uljanowka. Der – zum Zeitpunkt der Umbenennung noch lebende – Staatsführer Lenin (eigentlich Wladimir Uljanow) hatte dort 1905–1906 bei seiner Schwester Anna Jelisarowa-Uljanowa gewohnt. Seit 16. Mai 1927 hat Uljanowka den Status einer Siedlung städtischen Typs.

Im Zweiten Weltkrieg war der Ort während der Leningrader Blockade von Herbst 1941 bis zum 24. Januar 1944 von der deutschen Wehrmacht besetzt.

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohner
19263.732
193911.609
195916.493
197016.017
197914.117
19899.595
20029.244
201011.601

Anmerkung: Volkszählungsdaten

Sehenswürdigkeiten

In Uljanowka steht die Nikolai-Kirche (церковь Николая Чудотворца, zerkow Nikolaja Tschudotworza) von 1899.[2] Seit 2001 gibt es ein Ortsmuseum.

Persönlichkeiten

Alexei Tolstois Anwesen Pustynka vor der Zerstörung

Am Rande Uljanowkas unweit der Tosna befand sich das im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörte Anwesen Pustynka des Schriftstellers Alexei Tolstoi (Kosma Prutkow), der dort häufig von Persönlichkeiten wie dem Philosophen Wladimir Solowjow oder dem Schriftsteller Iwan Turgenew besucht wurde. In der Siedlung lebten zeitweilig unter anderem der Schriftsteller Witali Bianki und die Dichterin Olga Bergholz.

Verkehr

In Uljanowka befindet sich bei Kilometer 40 der Bahnhof Sablino, der auf diesem Abschnitt seit 1960 elektrifizierten Bahnstrecke Sankt Petersburg – Moskau. Nach Sankt Petersburg besteht Vorortzugverkehr. Bei Sablino zweigt eine Querverbindung für den Güterverkehr nach Mga an der Strecke Sankt Petersburg – Wologda ab.

Südwestlich der Siedlung führt die föderale Fernstraße M10 Rossija von Moskau nach Sankt Petersburg vorbei, die südlich der Siedlung von der A120, dem Südlichen Halbring um Sankt Petersburg, gekreuzt wird. Durch die Siedlung verläuft die nach Otradnoje am linken Newa-Ufer führende Regionalstraße 41K-028.

Einzelnachweise

  1. a b Itogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)
  2. Kirche bei sobory.ru (russisch)

Weblinks

Commons: Uljanowka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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