Landtag Schwarzburg-Rudolstadt (1919–1923)
Dieser Artikel behandelt den (letzten) Landtag Schwarzburg-Rudolstadt 1919–1923.
Landtagswahl
Nach der Novemberrevolution wurde mit dem „Wahlgesetz für den Landtag des Freistaates Schwarzburg-Rudolstadt“ vom 8. Dezember 1918 erstmals eine völlig freie und gleiche Wahl durchgeführt. Hierzu gehörte auch die Einführung des Frauenwahlrechts. Die Landtagswahl fand am 16. März 1919 statt. Die SPD erhielt elf Abgeordnete und damit eine absolute Mehrheit. Drei Sitze gingen an die DDP, zwei an die Bürgerliche Liste und einer an die Listenverbindung DNVP/DVP.
Sitzverteilung
Partei | Stimmenanteil in % | Sitze |
---|---|---|
SPD | 54,10 % | 11 Sitze |
DDP | 14,73 % | 3 Sitze |
Bund der Landwirte | 13,61 % | 2 Sitze |
DNVP und DVP | 10,75 % | 1 Sitz |
Abgeordnetenliste
Als Abgeordnete wurden gewählt:
Name | Partei | Wohnort | Wahlkreis | Anmerkung |
---|---|---|---|---|
Carl Otto Hildebert Apel | BL | Horba | O | Mandat am 20. April 1922 niedergelegt. Nachfolger Crone |
Friedrich Robert Crone | BL | Leutenberg | O | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung. Am 13. März 1922 als Stellvertreter und am 22. Mai 1922 als Nachfolger von Apel wieder eingetreten |
Paul Carl Emil Albert Ginnel | SPD | Katzhütte | O | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung |
Anton Theodor Louis Rinkhard Gutgesell | SPD | Schmalenbuche | O | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung |
Ernst Emil Hartmann | SPD | Rudolstadt | O | |
Paul Hermann Gustav Hartwig | SPD | Ichstedt | U | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung |
Oskar Günther Wilhelm Hertel | DDP | Rudolstadt | O | |
Louis Karl Kratz | SPD | Frankenhausen | U | Ab 27. Februar 1920 als Nachfolger von Winter. Mandat niedergelegt am 26. Mai 1920. Kein Nachrücker, da die Liste erschöpft war. |
Christian Eduard Krauße | SPD | Rudolstadt | O | Mandat am 21. Juni 1919 niedergelegt. Nachrücker war Nummer |
Paul Landgraf | DDP | Frankenhausen | U | |
Karl Friedrich Leder | SPD | Frankenhausen | O | |
Hermann Günther Meißner | DVP | Stadtilm | O | |
Arno Hugo Otto Müller | DDP | Oberweißbach | O | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung |
Richard Johann Wilhelm Nummer | SPD | Schlotheim | U | Eingetreten am 18. August 1919 für Kratz. Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung. |
Ernst Robert Otto | SPD | Rudolstadt | O | |
Wilhelm Alwin Rosenbusch | SPD | Cursdorf | O | Ausgeschieden am 31. März 1921 wegen der Verkleinerung der Gebietsvertretung. Am 22. Mai 1922 als Nachfolger Krauße wieder eingetreten |
August Friedrich Wilhelm Rückebeil | SPD | Seehausen | U | |
August Albin Albert Scholl | SPD | Königsee | O | |
Franz August Wilhelm Winter | SPD | Frankenhausen | U | Verstorben am 13. Februar 1920. Nachfolger Hartwig |
Der Landtag wählte unter Alterspräsident Eduard Krause seinen Vorstand. Landtags-Director (Parlamentspräsident) wurden:
- Franz Winter (6. Mai 1919 bis 13. Februar 1920)
- Robert Crone (13. Februar bis 5. März 1920)
- Friedrich Leder (5. März 1920 bis 24. März 1923)
Als Stellvertreter wurden gewählt:
- Robert Crone (6. Mai 1919 bis 31. März 1920)
- Oskar Hertel (22. September 1921 bis 24. März 1923)
Der Landtag kam zwischen dem 5. Mai 1919 und dem 24. März 1923 zu 23 öffentlichen Plenarsitzungen in einer ordentlichen und vier außerordentlichen Sitzungsperioden zusammen.
Nach der Bildung des Landes Thüringen wurde aus dem Landtag die Gebietsvertretung. 1921 wurde sie verkleinert und 1923 endete ihr Mandat.
Literatur
- Jochen Lengemann: Landtag und Gebietsvertretung von Schwarzburg-Rudolstadt 1821–1923. Biographisches Handbuch. G. Fischer, Jena Stuttgart 1994, S. 127–130, 277–278.
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Wappen des Deutschen Reiches in der Frühzeit der Weimarer Republik. Eingeführt mit der
Bekanntmachung betreffend das Reichswappen und den Reichsadler vom 11. November 1919.
»Auf Grund eines Beschlusses der Reichsregierung gebe ich hiermit bekannt, daß das Reichswappen auf goldgelben Grunde den einköpfigen schwarzen Adler zeigt, den Kopf nach rechts gewendet, die Flügel offen, aber mit geschlossenem Gefieder, Schnabel, Zunge und Fänge von roter Farbe.
Wird der Reichsadler ohne Umrahmung dargestellt, so sind das gleiche Bild und die gleichen Farben, wie beim Adler im Reichswappen, zu verwenden, doch sind die Spitzen des Gefieders nach außen gerichtet.
Die im Reichsministerium des Innern verwahrten Muster sind für die heraldische Gestaltung des Reichswappens maßgebend. Die künstlerische Ausgestaltung bleibt für jeden besonderen Zweck vorbehalten.
Berlin, den 11. November 1919.
Der Reichspräsident
Ebert
Der Reichsminister des Innern
Koch«
Quelle: http://www.documentarchiv.de/wr/rwappen.html
1928 wurde dieses Wappen durch das neue Reichswappen von Tobias Schwab abgelöst, das Theodor Heuss im Februar 1950 auch als Bundeswappen verkündete: Reichs- bzw. Bundeswappen