Ilse Steppat

Ilse Paula Nosseck, geborene Steppat (* 30. November 1917 in Barmen; † 21. Dezember 1969 in Berlin-Tempelhof), war eine deutsche Theater- und Filmschauspielerin.

Ilse Steppat (in Bildmitte, mit Hut) und George Lazenby bei den Dreharbeiten zu Im Geheimdienst Ihrer Majestät auf dem Schilthorn (November 1968)

Leben

Ilse Steppat erhielt im Herbst 1933 ihr erstes Engagement am Städtischen Theater von Rheydt. Es schlossen sich Auftritte in Düsseldorf, Osnabrück und Oldenburg an. 1937 wurde sie Mitglied des Ensembles der Volksbühne Berlin, weitere Stationen waren das Alte Theater in Leipzig, das Meininger Theater und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg das Hebbel-Theater in Berlin.

1947 spielte sie im Film Ehe im Schatten, der das tragische Schicksal des Schauspielers Joachim Gottschalk zeigte, seine jüdische Ehefrau.

Zeitweilig war die Mimin auch als Synchronsprecherin im Einsatz und lieh beispielsweise Lana Turner in Die drei Musketiere ihre rauchige Stimme.

1954 erhielt sie den Deutschen Kritikerpreis.

In den sechziger Jahren spielte Ilse Steppat in einigen Edgar-Wallace-Filmen mit, darunter Die Gruft mit dem Rätselschloß, Der unheimliche Mönch oder Die blaue Hand. Dadurch erlangte sie große Bekanntheit in Deutschland.

Die einzige englischsprachige Rolle spielte Steppat im James-Bond-Film Im Geheimdienst Ihrer Majestät. Bei dem ersten englischsprachigen Gespräch zwischen der Schauspielerin und dem Produzenten Albert R. Broccoli verwechselte Steppat „verlobt“ (englisch: „engaged“) mit dem Wort „engagiert“. Trotzdem bekam sie die Rolle der Handlangerin des Schurken Ernst Stavro Blofeld (Telly Savalas), auch weil Regisseur Peter R. Hunt die von Harry Saltzman (neben Broccoli gleichberechtigter Inhaber der Produktionsfirma Eon Productions) eigentlich favorisierte griechische Schauspielerin Irene Papas für zu sympathisch hielt.

Steppat war mit dem Regisseur Max Nosseck verheiratet. Die Eheschließung fand am 29. Oktober 1955 in Berlin-Zehlendorf statt, die Ehe wurde geschieden. Ilse Steppat starb am 21. Dezember 1969 um 15:38 Uhr im St. Joseph Krankenhaus in Berlin-Tempelhof im Alter von 52 Jahren, zwei Tage nach dem Kinostart des James-Bond-Films in der Bundesrepublik. Sie wohnte zuletzt in der Kaubstraße 8 in Berlin-Wilmersdorf.[1] Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Waldfriedhof Dahlem in Berlin.

Filmografie

Kinofilme

Fernsehen

  • 1957: Der entscheidende Augenblick
  • 1957: Das Geheimnis
  • 1957: Der versteinerte Wald
  • 1958: Sie schreiben mit
  • 1961: Der jüngste Tag
  • 1961: Schau heimwärts, Engel
  • 1964: Das Haus der Schlangen
  • 1964: Hafenpolizei – Reisebegleiterin gesucht
  • 1965: Sie schreiben mit – Die Entscheidung
  • 1965: Der Krake
  • 1965: Niemandsland
  • 1966: Hinter diesen Mauern
  • 1968: Hauptstraße Glück
  • 1968: Eine etwas sonderbare Dame
  • 1968: Liliomfi
  • 1968: Altaich
  • 1968: Berliner Antigone
  • 1969: Alle Hunde lieben Theobald – Diana und die Landgräfin

Synchronrollen

Jahr der
Synchronisation
FilmtitelRolleDarstellerJahr der
Dreharbeiten
1950Die Affäre MacomberMargaret MacomberJoan Bennett1948
1950Gefährliche BegegnungAlice ReedJoan Bennett1944
1950Die drei Musketiere (1948)Lady de WinterLana Turner1948

Hörspiele

Literatur

  • Kay Weniger: Das große Personenlexikon des Films. Die Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Produzenten, Komponisten, Drehbuchautoren, Filmarchitekten, Ausstatter, Kostümbildner, Cutter, Tontechniker, Maskenbildner und Special Effects Designer des 20. Jahrhunderts. Band 7: R – T. Robert Ryan – Lily Tomlin. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2001, ISBN 3-89602-340-3, S. 474 f.

Einzelnachweise

  1. Standesamt Tempelhof von Berlin, Sterberegister 1969. In: ancestry.de. Landesarchiv Berlin, abgerufen am 30. Dezember 2024 (2785 / 1969).

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Mürren, Schilthorn, Piz Gloria. On her Majesty's Secret Service, James Bond, Dreharbeiten