Fischaugeneffekt
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Der Fischaugeneffekt ist eine Augenkrankheit, ähnlich dem Keratokonus. Es handelt sich dabei um eine vorübergehende Linsenkrümmung. Das Interessante dabei ist ohne Zweifel, dass die Sehschwäche objektbedingt ist. Das heißt, der Patient kann alles Mögliche fehlerfrei sehen. Nur bei bestimmten Objekten, tückischerweise meist vertrauten Personen, spielt ihm sein Auge einen Streich. Dann krümmt sich partiell die Linse, so dass das Gesehene (für den Betroffenen unbemerkt) mehr oder weniger deutlich verzerrt wird. Weitere Gegenstände oder der Hintergrund der Szenerie bleiben unverändert, was das sichere Erkennen der Krankheit unmöglich macht.
Der Fischaugeneffekt ist in der modernen Gesellschaft sehr, sehr weit verbreitet.
Einige Fallbeispiele und wirre Erklärungsversuche der Mediziner
Manchmal, wenn Frauen vor dem Spiegel stehen, finden sie sich „…gar nicht mal sooo dick“. Sie sind sich zwar nicht wirklich sicher, aber positives Denken muss ja auch von außen gefördert werden. Daher fragen sie in solchen Momenten gerne den Mann nach seiner Meinung. Etwa: „Schaahaatz?! …. Schatziiii!!!..... Du, sachma! Findste, isch bin zu dick?“ Für den ahnungslosen Gefragten gilt es, eine einfache Frage mit einem klaren Wort einfach und verständlich zu beantworten. Ja oder Nein. Doch Vorsicht. Hier spielen die feinen Fassetten des so weit verbreiteten Fischaugeneffektes eine nicht zu unterschätzende Rolle. Denn die Sehstörung legt sich nicht selten aufs Gemüt.
Man muss hier die Wahrnehmung beider Beteiligten genau hinterfragen. Leidet einer der beiden oder vielleicht sogar beide am Fischaugeneffekt? Ist die Wahrnehmung der Frau gestört, die wegen einer unzureichenden Positivkrümmung oder gar einer fortgeschrittenen Negativkrümmung nicht erkennen kann, wie breit sie im letzten halben Jahr geworden ist? In diesem Fall ist wegen der häufig mit dem FAE (Fischaugeneffekt) (sowas blödes: erst abkürzen und dann doch noch ausschreiben, ist ja länger als ohne Abkürzung!) gemeinsam auftretenden Hypersensibilität und Reizbarkeit absolute Behutsamkeit vonnöten. (Bei den ganzen Klammern verliert man ja total den Faden. Am besten ist: den Satz nochmal von vorne lesen, aber ohne die bekloppten Klammern.) Man sollte sich hier (auch zum Selbstschutz) mit der halben Wahrheit begnügen, maßlos untertreiben oder notfalls lügen, bis sich die sprichwörtlichen biegen. Anderenfalls könnte man bleibende seelische Schäden verursachen und – in schweren Fällen - auch selbst körperlich angegriffen werden.
Vielleicht ist auch die Wahrnehmung des Mannes - durch eine morbide Überwölbung im Plusbereich der Linse - Schuld an dem Bild, für das er geneigt ist, einen Schritt zurückzutreten, um es ganz erfassen zu können. In diesem Fall darf ihm die ehrliche Antwort keineswegs übel genommen werden. Denn auch bei ihm kann die Krankheit schon eine verminderte seelische Feinfühligkeit verursacht haben.
Natürlich ist auch genauso gut möglich, dass ‚Sie‘ eine latente Linsenauswölbung hat, die ihre Figur im Spiegel etwas runder erscheinen lässt. Möglich, dass ‚er‘ – völlig gesund – ihre Bedenken zerstreuen kann.
Auch Aussagen, wie: „Aaach ich mag meinen Kuschelbaer so, wie er ist.“ stoßen angesichts der geschätzten 180 kg des gemütlichen Fleischhaufens bei Dritten häufig auf Unverständnis. Doch sollte man sich in solchen Fällen nicht allein auf die eigene Wahrnehmung verlassen. Niemand weiß, ob er nicht sogar selbst betroffen ist. Schließlich ist der FAE (Was hieß das nochmal? Ach ja: Fischaugeneffekt. Welcher bekloppte Doc hat sich nur diesen beschissenen Namen ausgedacht?) medizinisch kaum erforscht, eine Diagnose so gut wie unmöglich, die Heilung ausgeschlossen.
Verbreitung
Es gibt noch kein Testverfahren, aber in den besten Forschungsinstituten wird fieberhaft nach Erkennungsmöglichkeiten gesucht. Es wird vermutet, dass weltweit ca. 70 % aller Menschen an dieser Sehschwäche leiden. Etwa 98 % der Betroffenen sind quasi beschwerdefrei, und wissen nichts von ihrer Krankheit. Allerdings sind schätzungsweise 82 % aller wie auch immer verbandelten Menschen der Überzeugung, dass ihr Partner eine krankhaft gestörte Wahrnehmung hat. Das hat sich bei medizinisch statistischen Umfragen gezeigt. Auf weitere Nachfrage gaben diese Partner an, dass sich die Unzulänglichkeit nur auf sie zu beziehen scheint. Seit der Entdeckung der Krankheit durch Dr. Hella von Sinnen stehen sämtliche Mediziner vor einem Rätsel, was die Therapierung betrifft.