Amazon
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Amazon finanziert sich hauptsächlich durch Kreditkartenbetrug und Drogendeals in Tarnung von Ausleihdildos.
Dass Amazon.com eine illegal arbeitende Gesellschaft ist, fällt nur dadurch auf, dass bei vermeintlicher Bestellung häufig Kreditkarten- und Bankkontonummer sowie die Handynummer der großen Schwester verlangt werden. Bei direkter Bestellung jedoch wird lediglich eine Fehlermeldung ausgegeben.
Selbstverständlich fällt es Opfern vom Amazon.com auf, dass ihre Bestellung nicht eintrifft. Jedoch werden sie durch die schlagkräftige Amazon-Mafia (auch Amazon-Familie) eingeschüchtert, sodass bis heute noch keiner die Wahrheit preisgeben konnte.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Sicherheit
- 2 Das Unternehmen
- 3 Aussprache
- 4 Der Warenkorb
- 5 Rezensenten
- 6 Versandkosten
- 7 Geschichte
- 8 Artikel kaufen
- 9 Anmelden
- 10 Die beliebtesten Waren
- 11 Die Arbeiter von Amazon
- 11.1 Picker lat. Homo sapiens suchus, kurz Ork
- 11.2 Die Stower: lat. Homo sapiens, die Eckpfeiler
- 11.3 Die Receiver lat. Homo sapiens reinmehrus, die Empfänger
- 11.4 Packer lat. Homo sapiens packus, die da sind
- 11.5 ICQA, lat. Homo sapiens, nummerus, die Speerspitze
- 11.6 Die Oberschicht: HR (Human resources) lat. Homo sapiens verschwindibus, die die das machen
- 11.7 Payroll lat. Homo sapiens euros, die Geld machen
- 11.8 Area und Opperationsmanager, lat. Homo sapiens, die was zu sagen haben
- 11.9 Leads
- 11.10 Joblevel 1-Mitarbeiter
- 11.11 Der loyale Mitarbeiter
- 11.12 Co-Worker
- 11.13 Winteraushilfen und Re-Hire`s
- 11.14 Der Betriebsrat, auch bekannt als Homo sapiens Wendehalsus Opportunistikus
Sicherheit
Unabhängige Quellen bestätigen zudem Mutmaßungen aus Pressekreisen, dass der Bundesnachrichtendienst auf nationaler Ebene mit Amazon.de zusammenarbeitet. Hierbei geht es insbesondere um den Austausch von internen Kundendaten sowie die Sicherstellung einer fundierten Bildung für sämtliche vom BND überwachten Individuen. Denn wie es im Unternehmensleitbild von amazon.de heißt, ist "...eine monetär geregelte staatliche Kontrolle der literarischen Vorlieben von Staatsfeinden von hohem moralischen und materiellem Wert".
Kundendaten werden auf beiden Seiten dazu genutzt, dem allgemeinen Verlangen nach weniger Intimsphäre und einer gründlicheren Aufhebung der Persönlichkeitsrechte gerecht zu werden. Das klingt wohl sehr nach nervenklinischer Verfassung. Die Beweismittel werden wahrscheinlich im vorauseilenden Gehorsam vernichtet.
Das Unternehmen
Amazon wurde im Mittelalter gegründet, ca. am 19. April 1643 um 14.04.12 Uhr, Jeff (wir nennen ihn Ronny, aber eigentlich heißt er Maik) hatte die Idee jeden Menschen zu beliefern. Damals, weil es noch kein Internet gab, kamen die Bestellungen per SMS und Twitter. Das fand Maik voll doof und erfand das Internet. Durch die geringe Anzahl von Computern 1673 erfand er auch den Computer. Ist ja auch logisch. Zwei Jahre später haben alle einen Computer, sogar mit MS-Dos7.1, super. Jeff, der eigentlich Maik heißt, ist nun Multi-Millionär. Heute sind zehn Aktien mehr wert als sechs - so schnell geht das.
Aussprache
Fälschlicherweise wird der Name oft wie der Fluss (bloß ohne "as") ausgesprochen. Auch die Aussprache "Ämazn" ist zwar schon etwas richtiger, aber immer noch ziemlich falsch! Der unbekannte Gründer von Amazon stammte einst aus dem Amazonas-Gebiet in der ehemaligen DDR, wo er den Namen (jetzt aber 101 % richtig ausgesprochen!) "Ämääsöhn" schuf. Kapitalisten aus dem Westen beseitigten aber die urige Schreibweise und nannten das Unternehmen fortan nur noch "Amazon".
Der Warenkorb
Der Warenkorb bei Amazon wurde auf Anregung Erich Honeckers entwickelt, da Warenkörbe in der DDR immer leer blieben ("Ham wa nich!") und das vermutlich anfangs auch bei Amazon so war. Als das erste Pornovideo von Paris Hilton erschien, kaufte Amazon alle Exemplare und machte das Geschäft seines Lebens. Heute kostet das Video das Leben: Man wird es nie mehr sehen!
Paris hat sich zwar schon für weniger gebückt (Tinkerbell verlieren etc.), aber da 89 % Prozent aller Amazon-Kunden männlich sind (und der Rest Frauen mit Geschlechtsumwandlung und Brusthaartoupet), muss wirtschaftliches Denken gewahrt bleiben.
Rezensenten
Rezensenten hocken 24 Stunden am Tag vor dem Bildschirm und verreißen Artikel, die sie einen Scheißdreck interessieren. Viele wenden die Alphabet- an: erst alle Artikel mit A, dann alle mit B usw.
Versandkosten
Ab € liefert Amazon versandkostenfrei. Das ist insofern erstaunlich, als dass 99 % aller Artikel unter 29 € kosten. Da aber für das Wirtschaftsmanagement der Seite Michael Glos, der Bundesverschuldungsminister, verantwortlich ist, verwundert dieser Umstand nicht weiter. Versandkosten werden generell erforderlich, sobald ein Gegenstand verpackt wird (egal ob nun der bestellte oder irgendein anderer, jeder zählt). Das führt dazu, dass man oft bis zu 1 Milliarde € für Verpackung bezahlen muss. Um diesem Umstand ein Ende zu bereiten, wurden Kaufhäuser wie "Das Kaufhaus" erfunden. Abgesehen davon variieren die Versandkosten nach der Art des gewählten Versandes. Kunden können beim Verkauf unter verschiedenen Arten auswählen:
Standardversand
Kostet 2,95 € plus Zoll plus Nachnahme plus Rechnungsgebühr plus Spezialversandgebühr für Artikel mit Jugendgefährdung. Hierbei gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten des Ankommens: Entweder das Paket lässt mehrere Monate auf sich warten, obwohl es schon übermorgen kommen sollte - oder aber die Ware ist eigentlich erst in vier Wochen versandfertig, wird aber trotzdem schon morgen ausgeliefert. Meist genau dann, wenn man gerade beim Einkaufen ist. Ansonsten wird man sehr oft geweckt, da die Amazon-Postboten bisweilen schon um drei Uhr nachts kommen.
Premiumversand
Ist eigentlich genau das Gleiche wie der Standardversand, heißt nur anders. Und ist natürlich teurer.
Overnight-Express
Der gewünschte Artikel wird zusammen mit einigem anderen Schrott gleich am nächsten Tag geliefert. Pech, wenn der Artikel auch so am nächsten Tag gekommen wäre. 13€ zum Teufel.
Evening-Express
Kostet 25€ und der Schrott wird noch am selben Tag geliefert. Fragt sich, ob das in Anbetracht der Durchschnittsqualität der meisten Artikel empfehlenswert ist. Und dabei gibt es auch noch ein Problem. Wenn man das am Abend bestellt kommt der Schrott erst am Abend vom nächsten Tag. Da waren die 25€ viel zu viel.(Eigentlich kostet immer alles viel zu viel)
Mailversand
Hierbei wird der Artikel eingescannt und per Mail an den Besteller verschickt. Funktioniert sogar, allerdings nur bei Leuten mit mehreren Terabyte Postfachspeicher. Und bei Leuten, die bereit sind, die 175€ Versandkosten zu bezahlen.
Botenversand
Bei dieser Versandart macht sich ein Kind auf Rollschuhen mit den Artikeln unterm Arm direkt zum Besteller auf den Weg, um speziell für ihn die Sachen abzuliefern. Seltsamerweise klappt das sogar mit schweren Artikeln wie Computern oder Flugzeugen. Premium-Mitglieder zahlen einen ermäßigten Tarif von 985€, alle anderen zahlen laut der Amazon-Website "genau soviel, dass sie es sich gerade so nicht leisten können".
Sofortversand
Wer Sofortversand wählt, erhält den Artikel sofort innerhalb einer Sekunde. Nicht einmal ein Postbote ist nötig. Der Artikel ist dann einfach da. Er erscheint förmlich aus dem Nichts, direkt nach Abgabe der Bestellung und der Zahlung einer exorbitant hohen Summe. Da Amazon allerdings ständig an der Verkürzung der Lieferzeiten arbeitet, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis jemand auf den kommt, nur noch den Sofortversand zuzulassen.
Gesternversand / Vorausschauender Versand
Amazon rühmt sich damit, inzwischen seine Ware so schnell verschicken zu können, dass sie bereits beim Kunden eintrifft, bevor sie überhaupt bestellt wurde. Da so ein Vorgang jedoch ein Paradoxon wäre, welches das Universum zerstören würde, gehen Kosmologen davon aus, dass wir in einem Universum leben, in welchem noch nie ein Amazon-Kunde diese Versandart gewählt hat. Ab 2014 startet Amazon eine Zusammenarbeit mit Olga Machslochov, um eine Vision von Jeff zu realisieren: „Vorausschauender Versand“, wo man Pakete ohne Bestellung verschicken will.
Drohnenversand
Da in Deutschland Entfernungen in Meter gemessen werden und nicht Meilen, ist der Deal der Deutschen Bundeswehr mit der Amerikanischen Militärpolizei, Kampfdrohnen von den Amerikanern zu kaufen geplatzt. Diese Drohnen hatten nur ein Amerikanisches Navigationssystem und hätten somit in Deutschland/ Europa und Mittelerde die Orientierung verloren. Diese überschüssigen Drohnen sollten bei Amazon verkauft werden. Amazon jedoch behielt diese Drohnen zurück, bestückte diese mit Paketen aller Art um die Bevölkerung damit (unbemerkt und in großer Höhe) zu bombardieren. Der ersten erfolgreichen Militärschlag seitens Amazon ging als "Prime Air" in die Geschichte ein.
Geschichte
Als Gerhard Schröder genug von Berlin hatte, wollte er es verkaufen. Zuerst erfand Edfresse Betoiber das Internet und dann Amazon, um ganz Berlin loszuwerden (von Aalen bis Zysten). Als das Nazi-Regime gestürzt wurde, geriet Amazon in Vergessenheit. Doch 1949 begann Konrad Adenauer, seine Falten zu verkaufen. Ihm folgten alle Bundeskaiser:
- Ludwig Erhard verkaufte seine Zigarren
- Kurt Georg Kiesinger seine Wählerstimmen
- Willy Brandt seine Rücktrittsgesuche
- Helmut Schmidt seine Schmalzlocken
- Helmut Kohl die Berliner Mauer
- Gerhard Schröder seine Currywürste und
- Angela Merkel die CDU.
- DayZ und seine Bugs.
Somit hat Amazon nun Hoch und ist das umsatzstärkste Unternehmen aller Zeiten.
Artikel kaufen
Zunächst muss man den Artikel in den bereits erwähnten Warenkorb legen. Anschließend meldet man sich an, wobei 37 Mal überprüft wird, ob man auch wirklich Lukas Podolski ist. Nun kann man seine Adresse angeben (die man schon 30 Mal bei der Anmeldung eingeben durfte) und dann ein Bankeinzugsverfahren wählen. Und dann, Dummheit muss bestraft werden, kriegt man den in seltenen Fällen sogar nach zwei bis drei Jahren zugeschickt.
Anmelden
Zum Anmelden klickt man auf "Anmelden". Klingt komisch, ist aber so. Dann wählt man einen Benutzernamen (z. B. icke3000) und wird dann darauf hingewiesen, dass der Benutzername bereits vergeben ist. Nachdem man sich dann doch für hänschen_müller entschieden hat, darf man sämtliche private Daten angeben (nur bei der Telefonnummer darf man scherzen, 0190 macht immer wieder Spaß). Dann heißt es: Petri Heil!
Die beliebtesten Waren
Obwohl immer wieder darauf hingewiesen wird, dass man auf amazon.de ganz normale Dinge erwerben kann, wird dieser nur in den seltensten Fällen beachtet, was man an folgender Auflistung der beliebtesten Gegenstände, oder was auch immer es ist, erkennt (Achtung: den Großteil (99 %) der Sexspielzeuge mussten wir aus unserer Liste entfernen, damit man erkennt, dass auch andere merkwürdige Objekte gekauft werden, obwohl die "Spielwaren" natürlich den hauptsächlichen Teil der Einnahmen machen. Und hier nun die Liste:
- Vibrator in Form von Franz Müntefering für Frauen, die sich von ihrer Sexsucht aufgrund der von amazon.de angebotenen Objekte losreißen wollen.
- Gummipuppe in Form von Angela Merkel für Männer, die sich von ihrer Sexsucht aufgrund der von amazon.de angebotenen Objekte losreißen wollen.
- Sex-Bücher in jeglicher Variation von "S & M im alten Ägypten" bis zu "zärtliche Stellungen für Vollblut-Schwule", hier gibt's einfach alles.
- Kondome, die sich bei Gebrauch verformen, um die Partnerin zu beeindrucken.
- NintenPO, der tragbare Arsch mit Ohren.
- das "gewisse Etwas", für nur 3,99€.
- die große Disney-Abteilung für Erwachsene.
Die Arbeiter von Amazon
Viele Menschen fragen sich sicherlich, wie ihre Bestellungen so schön verpackt zu Ihnen kommen. Dafür sind die Amazonier, irgendwelche dubiosen Zeitarbeitsfirmen (in Zuammenarbeit mit Rudolf Heß höchstpersönlich) und natürlich die Arbeitsämter zuständig. Gott sei Dank lassen sich irgendwo immer ein paar Schlecker-Frauen, spanische Lehrerinnen und gescheiterte Langzeitarbeitslose finden, die trotz unzähliger Warnungen im Netz die Arbeit dankend annehmen und schön für einen Hungerlohn in den Auffanglagern den Arsch aufreißen. Ob diese ach so loyalen Mitarbeiter hinterher als Sozialhilfeempfänger im Rentenalter immer noch so dankbar sein werden?
99,9% aller Amazon-Mitarbeiter sind befristet beschäftigt, darunter sind auch einige Studenten, die einige Zeit die Amazonsuppe löffeln müssen, bis sie hoffentlich etwas anderes gefunden haben. In ein festes Beschäftigunsverhältnis wird nur derjenige übernommen, der weiterhin HartzIV zum Aufstocken bezieht, innerhalb von fünf Jahren mehr als 20 Vertragsverlängerungen überlebt hat und daneben brav weiterhin auf das Kinderhaben verzichtet hat. Rekrutiert wird vor der Weihnachtszeit eigentlich so gut wie jede eigenartige Gestalt, welche zwei Beine hat und 15.000 Gramm hochgehoben bekommt. Auch wenn man vielleicht ein prall gefülltes Vorstrafenregister und sogar zu den zehn meistgesuchten Flüchtigen des FBI gehört hat - Es zählt nicht, wer du früher mal warst und was du überhaupt von Körperpflege hältst. Es zählt NUR, ob du dich gerne für 8 oder 9 Euro nochwas abmühen möchtest. Dank Leiharbeit und sachgrundlose Befristung zu Dumpinglöhnen bis zu den Zustelldiensten (Herpes-Versand und Co.) kann sich selbst Arno Dübel die Produkte bei Amazon leisten. Damit das alles schön so bleibt, werden Widerständler, die sich beispielsweise für einen Tarifvertrag stark machen wollen, in die Illegalität gedrängt, gejagt und eliminiert. Oder sie werden im schlimmsten Falle hinter dem Rücken als Kinderschänder bezeichnet und bekommen den Status als Temp-Lead entzogen. Damit solche kritischen Umstände kaum wahrgenommen werden und Weihnachtsgeld zurzeit noch sehr teuer ist, müssen einmal jährlich die Manager und Leads mit einem natürlichen Lächeln an die hilfebedürftigen Mitarbeiter kleine Geschenke wie Brotdosen und Schneidebretter (Made in China) verteilen.
Für einen leckeren Schokohasen verzichten die Amazonier dann gerne auf einen vernünftigen Lohn von Anfang an, vernünftige Zuschläge bei Sonntag und Nachtarbeit sowie Urlaubsgeld und volles Weihnachtsgeld. An ganz bestimmten Tagen gibt es Verlosungen und ein lustiges Konzert mit vermeintlichen Superstars, um bei den Amazoniern die Intensität jeglicher Gedanken an einen Tarifvertrag auf ein Minimum zu reduzieren. Dafür gibt es doch PRP (Leistungsbezogene Zusatzleistung abhänig von der Krankenquote) und ach so tolle Aktien, geben dann einem die Knechte zu verstehen. Aber: Der sogenannte PRP macht sich jedoch in der Abrechnung nur in Cent-Beträgen bemerkbar, würde nicht ständig ein bekiffter New Hire in der Nachtschicht über eine Palette stolpern oder ein Befristeter unter Zahlendruck die Ware ständig falsch einstowen. Der seit zwei Jahren beschäftigte und unfallfreie Picker Uwe aus der anderen Schicht kann den PRP nicht unmittelbar beeinflussen und mit seinem miesen Lohn nicht mal einen Besuch im nahegelegenen Bordell gönnen, damit bei ihm das Elend endlich untenrum mal aufhört und er nicht mehr ständig irgendwelche hässliche Picker-Damen sexuell belästigen muss. Und die Aktien...Tja, falls man die zwei Jahre überhaupt überlebt, spätestens die Verkaufsprozedur wird man kaum überleben. Und hinterher fragt man dann sich: „Was soll ich denn mit den beschissenen Aktien, wenn doch locker die Hälfte versteuert wird?“
Mehrmals im Jahr findet eine heiß ersehnte Vertragstombola statt, leider Gottes werden dann immer ein paar Würfel geworfen und unter dem Damoklesschwert „auslaufende Verträge“ oder „Ende der Probezeit“ massenweise Top-Mitarbeiter rausgeworfen. Sämtliches Vieh, welches nicht mit der Herde mitspringen wollte, wird an diesen Tagen aussortiert und auf die Schlachtbank geführt, welcher bereits mit Teppichboden ausgelegt wurde. Umso besser, wenn das Vieh hoffentlich bis zu diesem Tag unmenschliche Höchstleistungen gebracht hat, von denen nichts im Arbeitsvertrag steht. Die Kriterien für die Weiterbeschäftigung oder Nichtverlängerung sind zwar ein streng gehütetes Geheimnis, sollen aber angeblich wie folgt aussehen: In der Personalabteilung werden Fotos der Mitarbeiter an die Wand geheftet und anschließend mit Pfeilen drauf geworfen, bei einem Treffer darf dann die Person bei Amazon bleiben. Oder es kommt vom Manager eine Aussage wie:
- „Hmm, diese Pickerin war oft unentschuldigt krank und hat auch noch miese Zahlen - Aber irgendwie ist sie doch geil anzuschauen, dann machen wir sie eben zu einer PS-lerin und geben ihr dazu einen unbefristeten Vertrag.“
Es kann daneben auch hilfreich sein, wenn man sich nie über Dinge wie mangelnde Körperpflege einiger Kollegen, Mobbing durch Vorgesetzte, zahlreiche Fehler in der Lohnabrechnung, Urlaubssperren und Pflichtsonntage beschwert. Oder wenn man zu dumm ist, den eigenen Schichtplan zu verstehen und deshalb einfach jeden Tag reinkommt. An diesen besagten Tagen stehen immer für die Leute, die ihren Arsch umsonst aufgerissen haben bzw. eine Niete gezogen haben, die Abfallcontainer für die Arbeitsschuhe, die Wasserflasche und die Mitarbeiterkisten schon am Ausgang bereit, die Vorgesetzten sind dabei so herzlich und gefühlsecht wie Heidi Klum bei „Heute habe ich kein Foto für dich“. Es ist dann für die alten Hasen (welche ebenfalls um eine Vertragsverlängerung bangen müssen) immer lustig anzusehen, wenn die ausgebrannten und frischgebackenen Hartz-IV-Empfänger nun ohne Badge, aber dafür immerhin mit einer Packung „Milka Kleines Dankeschön Pralinés“ vorbei an einer Horde von New Hires nach Hause gehen müssen. Wenn man jedoch eine 64-GB-Speicherkarte mitgehen lässt (wohl um den miesen Lohn etwas aufzubessern) und dabei erwischt wird bzw. mit dem teuren Schmuck an der Sicherheitsschleuse scheitert, gibt es leider zum Schluss keine Schokolade. Dass so viele Amazon-Mitarbeiter ihren Lohn unerlaubterweise ein wenig “aufbessern”, wird wohl eine Konsequenz davon sein, dass sich Amazon bekannterweise einen feuchten Kehricht um die Vergangenheit der Mitarbeiter kümmert. Ist ein Großteil der Belegschaft erst mal weg, gilt es dann jedesmal den ganzen Mist, der von ihnen verbockt worden ist, wieder mühsam zu beseitigen. Doch die nächste Oster- und Weihnachtszeit kommt bestimmt!
Da Langzeitbeschäftigte hinter vorgehaltener Hand als extrem kostspielig angesehen werden, setzt man lieber die ausgebildeten „Fachkräfte“ und frischgebackenen „Verdianer“ am besten noch vor Ende der Probezeit auf die Straße und lässt im gleichen Zug die nächste Horde von frischen, unerfahrenen Leiharbeiter ankommen. Und dann geht das “Casting-Spiel” mit neuen, unverbrauchten und unwissenden Gesichtern von vorne los, bis früher oder später auch ganz Deutschland einen Einblick in die Amazon-Lager hatte. Weil bekannterweise so gut wie niemand ein zweites Mal bei Amazon um einen Job wirbt, wird die vergebliche Suche auf ärmere Nachbarländer ausgeweitet, wo man bekannterweise auch gleich für paar Euros mehrere Busse Leiharbeiter aus dem Ausland “importieren” lassen kann.
Es kann natürlich ab und zu vorkommen, dass man bei der Arbeit im Picktower umkippt, da die Luft dort alles andere als frisch ist. Eine beliebter Safety Tipp zu diesem Thema seitens Amazon lautet: “Viel trinken!”. Wenn man sich ständig dieselbe Leier anhören muss, dann würde man wirklich gerne “viel trinken” im Betrieb. Allerdings ganz andere Flüssigkeiten als Wasser. Ach ja. „Work Hard. No Fun. Make Rate or You're History.“
Picker lat. Homo sapiens suchus, kurz Ork
Nicht umsonst hat man diesen Leuten einen ganzen Song auf YouTube gewidmet. Ein aufgewecktes Kerlchen, lauffreudig sucht er nach pickfähigem Material, welches die Eckpfeiler des Unternehmens (die Stower) für ihn bereitgestellt haben. Die Augen stets auf einen mysteriösen Handscanner gerichtet, läuft er wie ein Depp im ganzen Pick-Tower herum und muss für jedes nahezu wertlose Kleinteil fast schon einen Halbmarathon hinlegen. Dabei reißt er seine Beute an sich, ein Buch oder einen Dildo. Je nachdem was sich der PC-Anwender aus dem Internet sich wünscht, also der Kunde. Die Beobachtung der kleinen wieselflinken Leute ist recht schwierig, fast elfengleich schleichen sie sich an ihr Fach. Und dann ist dieser Moment, wo man sie beobachten kann, abgelenkt vom Scanner und dem Mobiliar im Fach, lässt er sich anschauen. Stupsen will man ihn, oder wegrammen mit seinem Cart, wenn man als Stower unterwegs ist. So verharrt es einige Sekunden in absoluter Stille, ein wunderbarer Anblick. Und dann dreht es sich um! Gegenüber ist sein Beutetier, einfach falsch hingeguckt auf seinen Scanner. Oder er ist halt eben zu dumm, um zu lesen, wie auch immer. Ja so ist er, oder sie, freudestrahlend entnimmt er diesem Fach ein paar Socken (gebraucht, wie neu) und dreht sich wie ein tasmanischer Teufel im Kreis, um zu schauen, wo er wieder pickfähiges Material findet.
Wie erkennt man einen Picker?
Das sieht man sofort, kennt man aus Kaufhäusern. Das sind die, die sich deinen Einkaufwagen schnappen, und Zeug reinlegen, das man nicht braucht. Ca. 160 cm groß, auffallend starrer Blick nach unten und ständig rufend "no more work" oder "Massepick". Um uns diese Individuen vom Hals zu schaffen, wurden Auffanglager eingerichtet, deren Anzahl sich erhöht um sicherzustellen, dass sie in einem natürlichen Habitat werkeln können. Vor allem zur Weihnachtszeit strömen Picker mit grünen Batches in die Lager, angetrieben von dem eigenem Picktrieb, dubiosen Zeitarbeitsfirmen oder von Agenturen für Arbeit. Abschreckend wollen sie wirken, um die Stower zu vertreiben. Was ihnen meist gelingt, zumindest wenn sie ihre popelige Beutekarre dabeihaben. Manch einer wurde erfasst und erst mit großen Mühen, wiederbelebt. Ansonsten sind sie sehr verletzungsanfällig, daher wird ihnen auch der Zugang von schneidfähigem Material untersagt, da hat sich der Stower zu kümmern, dass er überall ran kann, ohne ein Messer zu verlangen.
Die Stower: lat. Homo sapiens, die Eckpfeiler
Sie sind das Hirn des Unternehmens, hochmotiviert füllen sie die Fächer für die Picker. Man nennt ihn auch den besten Freund des Pickers, also wie beim Hund nur anders rum. Es ist seine Aufgabe den Picker zu beschäftigen, sie könnten übereinander herfallen, sich beißen oder schlimmer noch sich vermehren!
Ausgerüstet mit mobilen Datenerfassungsgeräten (MDE, bzw Handscanner), gehen sie auf Wanderschaft. Vollgepackt mit schönen Sachen, die die Picker glücklich machen, sucht der gemeine Stower verzweifelt nach irgendwelchen Lücken in den Regalen. Und sie finden selbst bei übervollen Regalen immer noch irgendwie Platz. Jeder von ihnen hat sein Stow-Kreuz dabei, handgeklöppelt aus vergoldetem Holz. Stolz schreitend bahnt er sich seinen Weg, vor ihm ein Cart, (ein majestetischer Anblick), hüpft er panisch vor jedem Picker beseite, und sucht sich sein Ziel, ein Fach, wo er seine Beute versteckt. Und dann nimmt er wieder alles raus (einzigartiger Begrenzungsfehler), flucht und packt die 273 Units ins Nachbarfach. Das sollte man gesehen haben, ein Anblick von solcher Grazie und Anmut. Gerne knallt er die Regalfächer von unten bis oben so voll, dass es den nachfolgenden Leuten fast unmöglich zu zählen/picken wird. Diese brauchen nur EINEN Artikel aus dem Fach zu ziehen und es werden ihnen sämtliche Artikel entgegenkommen. Unter Zeitdruck oder durch mangelnde Motivation vergisst der befristete Stower gerne auch mal den Handscanner zum Einlagern zu benutzen.
Wie erkennt man einen Stower?
Engelsgleich und schwebend wie eine Schildkröte, bewegt er sich langsam durch das Gehege. Als Nahrungskettenoberhaupt hat er ja auch nichts zu befürchten, er hat sein Cart bei sich (Picker stellen es unachtbar ab). Also ist er im Vorteil, falls der Picker sich beschwert, ein kurzer Stoß in die Seite und der arme Picker bleibt liegen. Oft in Gedanken, aber sobald ein Picker sich räuspert, hüpft das kleine Stower panisch beseite, diese schnelle Reaktion traut man ihm wahrlich nicht zu. Doch ihm wurde von seinen Leads immer wieder eingetrichtert, dass die armen Picker unter Zeitdruck leiden und sich nicht so einen herrlichen Lenz machen können.
Die Receiver lat. Homo sapiens reinmehrus, die Empfänger
Ein wenig lauffreudiges Wesen. Verharrt auf seinem Platz, und schaltet Leuchten ein um sich zu erleichtern. Beliefert die Stower mit phantastischem Pickmaterial. Macht einen guten Eindruck, aber sonst naja. Auch sie tragen , aus gutem Grund denn so werden sie nicht einfach als Inventar wahrgenommen. Sondern sind nützlich, sie machen in gelbe Kisten oder auf . Und haben ständig Probleme, wofür ein mobiler Problemlöser da ist. Dann sagen sie ihm das ihr PO geschlossen ist, was ihm nicht freut. Jetzt mag jeder an Verstopfung denken aber es ist viel härter, der Receiver bekommt seinen Scheiß nicht in Empfang. Der Problem-Receiver guckt dann und sagt "Ist o.k., ich mach das". Ein richtiger Held, stolz und frei schiebt er seine Kuh (Cow, Computer on wheels) vor sich her. Er ist es der Messias, der Mann der Screp, und isbnstat-2 hat. Und vieles mehr.
Packer lat. Homo sapiens packus, die da sind
Das PACK! Zu denen muss man nicht viel erklären, die machen in Kartons. Wenn man nicht ein Buch in einer C-Kartonage in weniger als 10 Sekunden und für eine CD/DVD in einem A-Umschlag weniger als 5 Sekunden verpackt bekommt, dann wird es eng! Dann ist der Traum um die Vertragsverlängerung geplatzt und man muss schließlich aufpassen, dass man hinterher nicht verhungert und seine Kinder als Sexsklaven oder Soldaten verkaufen muss.
Die Picker und Packer bilden eine Symbiose der eine kann nicht der andere will nicht. Der Picker bringt seine Beute zum Packer der macht daraus einen Karton. Ein austauschbarer Verwandlungskünstler, Christo in Perfektion. Ihn erkennt man, weil er ständig einen Aufkleber am Oberteil hat. Warum ist sehr umstritten, weil er sich damit von der denkenden Masse distanziert oder weil der Computer nicht gesagt hat: nimm den ab.
Aber sie sind das Herz des Unternehmens, bring ihm eine Zahnbürste und er macht ein drei Kubikmeter großes Paket daraus. Und der Kunde freut sich auf den Schwertransport und den 2.9 Kubikmeter Müll. Und entnimmt freudestrahlend seine Zahnbürste. Unkaputtbar verpackt. Ein Hoch auf sie. Außerdem hat er jetzt auch eine Garage für seinen Smart.
ICQA, lat. Homo sapiens, nummerus, die Speerspitze
Nicht zu verwechseln mit einem bestimmten Instant Messaging Programm oder Intercity-Express.
Während die Picker und die Stower in vergeblicher Hoffnung auf eine Vertragsverlängerung durch die Gänge hetzen, ist er eher eine sehr ruhige und gemächliche Art Mensch. Komm ich heute nicht, komm ich morgen. Aber immens wichtig. Sie haben das einzigartige Wissen, des Zählens. Da nur fünf von drei Menschen es überhaupt beherrschen, also nur 2 % der Gesamtbevölkerung grob geschätzt, werde ich es kurz erklären. Jeder von euch kennt bestimmt so 2-3 Zahlen. Ich kenne z. B. die 6 und die 2, ein anderer kennt andere auch sehr wichtige, aber die kennen bestimmt fast alle. Und jetzt wird es kompliziert, sie fügen alle Zahlen aneinander, aufsteigend von 1, was die kleinste angenommene Einheit beschreibt, daraufhin wird diese mit 1 addiert, daraus ergibt sich dann eine höhere Zahl, die 2 - und so weiter und so fort.
Angeeignet wurde es ihnen von Rentnern, also die, die immer passend zahlen wollen. (Kennt man ja, obwohl jeder weiß, dass passend nur die EC-Karte ist). Das erklärt auch, dass sehr Angenehme, Langsame arbeiten. Mit diesem sich angeeigneten, hochkomplexen Wissen zählen sie, was im Fach ist. Je mehr Dummheiten von Pickern und Stowern begangen werden, umso mehr gibt es für die Abteilung ICQA zu tun. Was aber der Geschäftsleitung so gut wie kaum stört, denn sie müssen ja schließlich nicht den Mist selber beseitigen, der ständig verbockt wird. Auf jeden Fall erscheint dann ein Auditor bei dem Fehlerverursacher (falls dieser überhaupt noch bei Amazon arbeitet) und unterrichtet ihm von seinem Fehler.
Die Oberschicht: HR (Human resources) lat. Homo sapiens verschwindibus, die die das machen
Die von HR sind Teppichläufer, erkennbar am Schuhwerk, die Unterschicht trägt Amazon-Boots. Hübsch anzusehen sind sie, keine Narben, geimpft und agil, wenn es um Nahrungsaufnahme geht. Stehen ständig vor den arbeitenden Massen, die für Nahrungsaufnahme ganze 25 Minuten Zeit haben. Sind heilfroh darüber, dass ständig Leute entlassen und erneut eingestellt werden, damit sie selber nicht während der Arbeitszeit dumm in die Decke starren müssen.
Payroll lat. Homo sapiens euros, die Geld machen
Sind da und machen Geld, für den Pöbel. Auch Teppichläufer, Pumps tragend schreitend sie mit erhobenen Hauptes durch die Welt. Arbeitszeit, von früh um 9 Uhr bis 15 Uhr. Kann auch mal später sein, also die Anfangszeit.
Area und Opperationsmanager, lat. Homo sapiens, die was zu sagen haben
Erkennbar am aufrechten Gang, ideenreich und Motivator. Frisch aus dem Ei geschlüpft behandeln sie die Mitarbeiter arrogant von oben herab. Oft handelt es sich um 23- bis 27-jährige Sesselfurzer mit null Berufserfahrung und null Rückgrat, die nicht mal einen Haufen Leute sozial und menschlich führen können. Man muss sich nur die Leute frisch von der Uni holen. Was sie da überhaupt studiert haben, ist eigentlich so gut wie scheißegal. Sie haben ein eigenes Habitat, ein Glasgehege, wo sie in aller Ruhe über Zahlen und Durchschnittswerte, Algorithmen und Logarithmen schwadronieren können. Blindlinks folgen sie den Jubelberichten der Geschäftsleitung und den “Success-Stories” ohne diese an der Realität zu messen. Dabei versuchen sie auch noch krampfhaft während der Rede im Startmeeting wie Mel Gibson im Film „Braveheart“ zu wirken. Sie haben kein richtiges Zuhause, sind 12 Stunden vorher da, gehen 23 Stunden später und bleiben meist nicht lang in einer Abteilung, klar man kennt dann ja die ganzen Assis. Zeit für neue Aufgaben oder bessere Jobangebote in anderen Unternehmen. Kennt sich oft mit Arbeitsrechtgesetzen nicht aus, weil es in der Uni auch nicht gelehrt wurde. Facebook-Freundschaftsanfragen und Gespräche im „Privatleben“ erst ab Joblevel 3 möglich.
Leads
Ein notwendiges Übel, aber nicht nutzlos. Machen so Sachen und rollen mal da und mal dort hin. Wichtig ausschauen ist ihr Job, gelingt nur zum Teil. Ansprechbar nur nach der Pause und auf 1,50 Meter - da sie sich nur sitzend bewegen. Falls Aufgaben anstehen, die für sie unerreichbar wären mit ihrem Stuhl, werden Lakaien gesendet, sogenannte Co-Worker. Leads, die zuvor als gewöhniche Sklaven tätig waren und nun den Weg als Temp-Lead gehen, wirken vor allem nach einem längeren Aufenthalt in Luxemburg oft sehr befremdlich. Sie vermeiden jeden privaten Kontakt zu Joblevel-1-Mitarbeitern. Sie haben in vielen Fällen bis auf das gelbe Band kaum etwas vorzuweisen und führen ein ziemlich einsames und frustrierendes Leben. Sie suchen krampfhaft nach „Fehlern“ oder „Inaktivitäten“ und regen sich über diese auf. Immer noch besser, als bei sich selber anzufangen.
Joblevel 1-Mitarbeiter
Sind alle gleich wertlos. Erkennbar an seiner Turnhose und schlechten Klamottengeschmack. Wer innerhalb Joblevel 1 aufsteigen möchte (zB als Sweeper oder Problemsolve) braucht zumindest tageslichttaugliches Aussehen und Markenklamotten.
Der loyale Mitarbeiter
Der „loyale Mitarbeiter“ war in den meisten Fällen zuvor Langzeitarbeitsloser (Stufe 2) - Oder falls er doch berufstätig gewesen sein sollte, hatte er „Arbeit für jemanden, der Vater und Mutter erschlagen hat“ und war aufgrund seiner Persönlichkeitsstörungen häufig Mobbing-Attacken ausgesetzt. Er ist heilfroh, bei seinem neuen Arbeitgeber kaum noch gemobbt zu werden und preist im Netz die Mitarbeiter-Aktien als besonders toll an, ohne jemals welche davon besessen zu haben und überhaupt zu wissen, wie das Ganze mit den Aktien funktioniert und was man überhaupt dazu tun muss, um diese auszahlen zu lassen. Er trägt ein stinkendes „Ich-liebe-Amazon“-T-Shirt und sieht alle seine Kollegen (sogar die, die sich für ihn nicht interessieren) als seine eigene Familie, seine Facebook-Freundesliste besteht ausschließlich aus Amazon-Mitarbeitern, vor der Aufnahme der Beschäftigung war er wohl eher der Typ „desozialisierter Kasper Hauser“. Er ist felsenfest davon überzeugt, dass Amazon blitzschnell genauso wie Schlecker pleite gehen könnte und ALLE Standorte aus Deutschland von heute auf morgen nach Afrika verlagert werden würden, wenn die Gewerkschaft Verdi nicht so bald wie möglich gestoppt wird. Komischerweise kann er aber nicht erklären, warum und weshalb genau damals Herr Schlecker Insolvenz anmelden musste. Er hat sämtlichen Mitarbeitern, die ihren Kindern auch mal etwas bieten wollen (wie z.B. Urlaub etc.), längst den Kampf angesagt und macht dabei auch vor Beleidigungen und Mobbingattacken gegenüber gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern nicht halt. Dazu verzichtet er selbstverständlich auf das mickrige Weihnachtsgeld und erstellt auch schon mal peinliche YouTube-Videos unter einem reißerischen Titel, wo er Lobeshymnen über seinen Arbeitgeber ausspricht. Wer weiß, vielleicht liest ja sogar ein Area-Manager diesen Quatsch mit und hinterher gibt es sogar einen Festvertrag.
Co-Worker
Erkennbar am orangenen Bändchen, das sie stolz im Wind flattern lassen. Sie sind dafür da, um neues Arbeitsmaterial zu knechten. "Anzulernen" heißt es wohl. Eigentlich keine große Kunst, schließlich könnten selbst dressierte Affen die Arbeit in nur paar Minuten erlernen. Viele „New Hires“ lassen sich oft zunächst von ihnen beeindrucken. Bis sie feststellen, dass eigentlich viele Co-Worker oft selber nur paar Tage dabei sind und außer Zahnbelag nichts drauf haben. Angestellte der Leads und Manager, werden sie oft als Vorbild der arbeitenden Masse propagiert. Einige von ihnen führen sich auf wie Oberlehrer oder stellvertretende Manager. Dabei sind sie tatsächlich nicht mal den Putzfrauen bei Amazon übergeordnet. Es handelt sich in der Regel um ehemalige Langzeitarbeitslose, die nun das erste Mal in ihrem Leben die Chance sehen, eine richtig geile Karriere zu machen. Dabei ist der Titel “Co-Worker” nichts anderes als ein Motivationsinstrument im Logistik/im Lagerbereich, da die armen Mitarbeiter ja sonst keine Aufstiegsmöglichkeiten haben und auch niemals haben werden. Gibt man dann diesen Leuten zu verstehen, was sie eigentlich für Flachpfeifen sind, rennen sie gleich heulend zu ihren Leads. Sie machen das selbstverständlich alles ohne einen Cent mehr zu bekommen, eigentlich ein Titel ohne Mittel.
Winteraushilfen und Re-Hire`s
Er bleibt fast das ganze Jahr zuhause, wo er an Hartz-IV-Decathlon teilnimmt. In dieser Zeit sitzt er tagtäglich vor dem Telefon und wartet sehnlichst darauf, dass er von HR als Weihnachtsaushilfe angeworben wird. Scheinbar kommt für ihn einzig und alleine Amazon als Arbeitgeber in Frage, denn er hat keinen Stolz oder keine brauchbaren Qualifikationen. Wozu denn auch Bewerbungen verschicken, wenn man doch die Zeit mit seinen Fernsehserien verbringen kann? Dann geht er für 4 - 8 Wochen picken und lässt sich kurz vor Silvester einen Arschtritt verpassen. Und nächstes Jahr geht das Spiel hoffentlich wieder von vorne los. Seine einzige Bitte: „Ruft mich bitte im Oktober wieder an.“
Der Betriebsrat, auch bekannt als Homo sapiens Wendehalsus Opportunistikus
Den Homo sapiens Wendehals Opportunistikus erkennt man leicht am ständigen Kommunikationsbedarf und einer Performance, die ein einbeiniger, blinder NewHire am ersten Tag schon übertrifft. Das ausgeprägte Kommunikationsbedürfnis zeigt sich in jeder Situation. Dein Thema ist ihm unbekannt, kein Sachverhalt zu komplex. "Von nichts eine Ahnung, aber zu allem eine Meinung!" ist der Wahlkampfspruch. Grundsatzdiskussionen zu jedem Thema, fernab jeder Sachkenntnis gehören zum Standardrepertoire. Oft erkennt man dieses possierliche Tierchen an dem nicht vorhandenen Hochschulabschluss und einem Lebenslauf, der in seiner Löchrigkeit und Inkonsistenz oft nur durch ein altes Fischernetz übertroffen wird. Würde man ihn zu Günther Jauch auf den Stuhl bei "wer wird Millionär" setzen, hätte Günni Jauch jede Menge Arbeit ihn über die 500-€-Schwelle zu hieven.
Besondes interessant ist das verdeckt asoziale Verhalten des Homo sapiens Wendehalsus Opportunistikus. Es wird Wasser gepredigt, aber Wein getrunken. Er will jederzeit für den Mitarbeiter da sein, immer ansprechbar sein. Aber eine ständige Schichtabdeckung gewährleisten? Och nö, lieber nicht. Wenn ein Mitarbeiter am Samstag Abend ein Problem hat, dann soll er das doch bitte für sich behalten und Montag zur Sprechstunde wiederkommen. Ist ja auch lästig, so ein Schichtdienst. Pech hat der Mitarbeiter auch, wenn der Homo Sapiens Wendehalus Opportunistikus sich in wöchtenlichen Kaffeekränzchen zusammenfindet, die auch gerne mal einen ganzen Tag dauert. Heraus kommt, wie so oft, nix. Aber der Mitarbeiter wartet bitte. Ebenso asozial ist das Verhalten, wenn es um Weiterbildungen geht. Während sich alle anderen Mitarbeiter, die zu anderen Standorten müssen Mietwagen teilen, fährt der Wendehalsus Opportunistikus gerne mit seinem Privatwagen (0.3€ / km! Das rechnet sich) zu Weiterbildungen, die in aller Regel dort liegen, wo es besonders schön und teuer ist. Sylt, Ostseebäder, Kurorte, Alpenvorland...alles ist dabei. Bezahlen kann das alles schön der Arbeitgeber. Man stellt sich die Frage, was man sonst so alles feines mit diesem Geld für die Mitarbeiter hätte anstellen können. Der Mitarbeiter erfährt davon in aller Regel nichts, denn offene, ehrliche Kommunikation findet nicht statt. Kommuniziert wird ohnehin nur "Dagegen! Alles Fotzen ausser Mutti!". Immer wieder gibt es Ausnahmeerscheinungen in dieser Spezies. Ehrliche Exemplare mit Rückgrat und dem Anspruch, als Team etwas zu verbessern. Leider ist dieses Exemplar vom Aussterben bedroht. Sein natürlicher Feind, der Homo sapiens Marionettikus verdi, macht ihm leider viel zu oft das Leben schwer.
Der Einzelhandel in der Stupidedia:
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