Freistaat (Provinz)

Foreistata
Vrystaat Provinsie
Free State Province
Freistaat
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Lage
Symbole
Wappen
Wappen
Basisdaten
StaatSüdafrika
HauptstadtBloemfontein
Fläche129.825 km²
Einwohner2.964.412 (Zensus 2022[1])
Dichte23 Einwohner pro km²
ISO 3166-2ZA-FS
Webauftrittfreestateonline.fs.gov.za (englisch)
Politik
PremierministerMxolisi Dukwana
ParteiANC
Koordinaten: 29° 7′ S, 26° 13′ O

Freistaat (setswana Foreistata, afrikaans Vrystaat, englisch Free State) ist eine südafrikanische Provinz in der Mitte der Republik. Sie ist aufgeteilt in vier Distrikte mit 18 Gemeinden und einer Metropolgemeinde.

Vorläufer sind die 1854 gegründete Burenrepublik Oranje-Freistaat, die bis zum Ende des Zweiten Burenkrieges im Jahr 1902 selbstständig war und 1910 mit dem Rest des Landes zur Südafrikanischen Union vereinigt wurde. Der Oranje-Freistaat (Oranje-Vrystaat) behielt seinen Namen, war jedoch nunmehr eine Provinz, deren Name schließlich durch das Änderungsgesetz Constitution of the Republic of South Africa Amendment Act No. 20 of 1995 vom Juli 1995 zu Free State verkürzt wurde.[2][3]

Geographie

Freistaat liegt im zentralen Flachland Südafrikas und ist von Agrarwirtschaft geprägt. Über 30.000 Farmen erzeugen mehr als 70 % der südafrikanischen Landwirtschaftsprodukte. Daneben liegen einige der reichsten Gold- und Diamantenminen der Welt im Freistaat.

Im Südosten grenzt der Freistaat an Lesotho.

Distrikte mit den Gemeinden

Distrikte im Freistaat

Die Territorialstruktur der Provinz Freistaat besteht aus vier Distriktgemeinden mit 18 Lokalgemeinden und einer Metropolgemeinde.

Distrikt / MetropolgemeindeLokalgemeinden
1.Fezile DabiMafube, Metsimaholo, Moqhaka und Ngwathe
2.LejweleputswaMasilonyana, Matjhabeng, Nala, Tokologo und Tswelopele
3.Thabo MofutsanyanaDihlabeng, Maluti-a-Phofung, Mantsopa, Nketoana, Phumelela und Setsoto
4.XhariepKopanong, Letsemeng und Mohokare
5.Mangaung Metropolitan MunicipalityMetropolgemeinde

Städte

Die größten Städte der Provinz sind die Hauptstadt Bloemfontein, Welkom, Botshabelo, Kroonstad, Virginia und Kutlwanong (bei Welkom).

Demografie

Verteilung der Sprachen im Freistaat (Zensus 2001):
  • keine dominierende Sprache
  • Nach den Ergebnissen der Volkszählung von 2001 rechneten sich 88 % der schwarzen Bevölkerungsgruppe zu, 8,8 % den Weißen, 3,1 % den Coloureds (afrikaans: Kleurlinge, wörtlich „Farbige“) und 0,1 % den Indern und Asiaten.[4] Der niedrige Anteil der Asiaten rührt daher, dass während der Apartheid den Asiaten der Zuzug in den Freistaat verweigert wurde.

    Gemäß der Volkszählung von 2011 waren die Erstsprachen Sesotho mit 64,2 % der Bevölkerung, Afrikaans 12,72 %, IsiXhosa 7,52 %, Setswana 5,24 %, IsiZulu 4,41 %, Englisch 2,94 % und IsiNdebele 0,37 %.[5]

    Einwohnerentwicklung
    JahrEinwohnerzahl[6]
    1951[7]1.018.000
    1996 (Zensus)2.633.504
    2001 (Zensus)2.706.775
    2011 (Zensus)2.745.590
    2017[8]2.866.678
    Juni 2021[9]2.932.441
    2022 (Zensus)2.964.412

    Geschichte

    Oranje-Freistaat

    Parlament in Bloemfontein

    Nachdem die Kapkolonie unter britische Herrschaft gekommen war, fürchteten die Buren um ihre kulturelle Identität und versuchten im Großen Treck, weiter im Landesinneren gelegene Gebiete zu kolonisieren, so auch das Gebiet zwischen Oranje und Vaal. Die Afrikaaner, wie sich die Buren selbst nannten, gründeten im Landesinneren mehrere unabhängige Burenrepubliken. Eine davon war der Oranje-Freistaat (Oranje Vrystaat).

    Dieses Gebiet wurde bereits 1848 von Großbritannien annektiert und als Orange River Sovereignty bezeichnet, konnte aber 1854 unter dem Namen Oranje-Freistaat (niederländisch „Oranje-Vrijstaat“, afrikaans „Oranje-Vrystaat“) seine Selbstständigkeit erreichen. Von Anfang an war die Republik unter Druck sowohl Großbritanniens als auch der benachbarten Basotho, mit denen es unter deren Herrscher Moshoeshoe I. zu mehreren Kriegen kam (siehe Geschichte Lesothos).

    Nach dem Zweiten Burenkrieg wurde 1902 der Oranje-Freistaat endgültig britisch annektiert und 1910 Provinz („Orange Free State“) der Südafrikanischen Union. Name, Territorium und Hauptstadt blieben jedoch unverändert. In den 1960er Jahren wurden als eine Maßnahme der damaligen südafrikanischen Apartheidspolitik Stammesgebiete der schwarzen Bevölkerung vom Provinzterritorium abgetrennt. Es entstanden das Homeland QwaQwa um Phuthaditjhaba und ein Teil des Homelands Bophuthatswana um Thaba Nchu. 1994 wurden diese Gebiete in die Provinz reintegriert.

    Im Jahre 1995 wurde der Provinzname von Orange Free State auf Free State verkürzt.[10]

    Liste der Premierminister

    • Mosiuoa Lekota (ANC, 11. Mai 1994 bis 18. Dezember 1996)
    • Ivy Matsepe-Casaburri (ANC, 18. Dezember 1996 bis 15. Juni 1999)
    • Winkie Direko (ANC, 15. Juni 1999 bis 26. April 2004)
    • Frances Beatrice Marshoff (ANC, 26. April 2004 bis 2009)
    • Ace Magashule (ANC, 6. Mai 2009 bis 27. März 2018)
    • Sisi Ntombela (ANC, seit 27. März 2018 bis 23. Februar 2023)[11][12]
    • Mxolisi Dukwana (ANC, seit 24. Februar 2023)[13]

    Politik

    Sitzverteilung in der Provinzversammlung des Freistaates:
  • EFF (4)
  • ANC (19)
  • DA (6)
  • VF+ (1)
  • Bei den Wahlen 2019 zur Provincial Legislature blieb der ANC in der Provinz Freistaat trotz Verlusten die stärkste Partei. Die Mandate verteilen sich wie folgt.

    ParteiSitze+/−
    African National Congress (ANC)19−3
    Democratic Alliance (DA)06+1
    Economic Freedom Fighters (EFF)04+2
    Vryheidsfront Plus (VF+)01±0
    Summe30

    Parks und Naturschutzgebiete

    Weblinks

    Commons: Free State – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
    Wikivoyage: Freistaat – Reiseführer

    Einzelnachweise

    1. Statistics South Africa: South Africa | Census Dissemination. online auf census.statssa.gov.za, abgerufen am 16. Februar 2024
    2. South Africa Survey 1995/96. SAIRR, Johannesburg 1996, S. 432
    3. No. 20 of 1995: Constitution of the Republic of South Africa Amendment Act, 1995. (PDF) Republic of South Africa, justice.gov.za (englisch). In: Government Gazette, 1995-07-03, Vol. 361, Nr. 16522, S. 5.
    4. Volkszählung von 2001. (Memento vom 18. Mai 2012 im Internet Archive; PDF; 624 kB) info.gov.za, S. 12.
    5. Volkszählung 2011: Free State. adrianfrith.com; abgerufen am 11. Oktober 2020.
    6. Südafrika: Provinzen und größere Siedlungen – Einwohnerzahlen, Karten, Grafiken, Wetter und Web-Informationen. Abgerufen am 7. Januar 2019.
    7. Bertelsmann Weltatlas. 36. Auflage. Bertelsmann, Gütersloh 1960, S. 269.
    8. South Africa Survey 2018. SAIRR, Johannesburg 2017. S. 16 (nach Stats SA Census 2011, Statistical release P0302, 31. Juli 2017).
    9. Statistics South Africa: Statistical Release P0302. Mid-year population estimates 2021. (PDF) statssa.gov.za, S. 34–35 (englisch).
    10. SAIRR: South Africa Survey 1995/96. Johannesburg 1996. S. 432.
    11. Eyewitness News: Sisi Ntombela named FS Premier-Elect & Refilwe Mtsweni MP Premier-Elect. auf ewn.co.za (englisch).
    12. Anonymus: Free State Premier Sefora Ntombela has Resigned. Mitteilung vom 21. Februar 2023, auf www.centralnews.co.za (englisch).
    13. Norman Masungwini: Dukwana sworn in as the new Free State premier. Mitteilung bei City Press vom 24. Februar 2023, auf www.news24.com (englisch).

    Auf dieser Seite verwendete Medien

    Flag of South Africa.svg

    Flagge Südafrikas

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    Lage der Provinz XY (siehe Dateiname) in Südafrika.
    Free State 2001 dominant language map.svg
    Map showing the dominant home languages in the Free State province of South Africa, according to Census 2001 at the "Subplace" level. In this context, a language is dominant if it more than 50% of the population in an area speak it at home, or more than 33% speak it and no other language is spoken by more than 25%.
     
    Afrikaans
     
    English
     
    isiXhosa
     
    isiZulu
     
    Sesotho
     
    Setswana
     
    No language dominant
    Map of the Free State with districts labelled (2016).svg
    Autor/Urheber: Htonl, Lizenz: CC BY-SA 4.0
    Map of municipal boundaries in the Free State, as they are after the municipal elections of 3 August 2016, with district and metropolitan municipalities named.
    Free State Provincial Legislature 2019.svg
     
    Economic Freedom Fighters: 4 seats
     
    African National Congress: 19 seats
     
    Democratic Alliance: 6 seats
     
    Freedom Front Plus: 1 seat
    Free State coa.png
    Autor/Urheber:

    unbekannt, Uploader auf Commons war Craigy144

    , Lizenz: PD-Amtliches Werk

    Wappen der südafrikanischen Provinz Freistaat

    Bloemfontein01.jpg
    Autor/Urheber: Anne97432, Lizenz: CC BY 2.5
    Parliament building in Bloemfontein, South Africa, with monument to Christiaan de Wet.