Metropolgemeinde (Südafrika)

Karte der Metropolgemeinden in Südafrika (Stand August 2016)

Eine Metropolgemeinde (englisch: Metropolitan Municipality) ist eine territoriale, kommunale Verwaltungseinheit der Kategorie A in Südafrika.

Geschichte

Für die mit der Verfassung von 1996 vorgesehenen Metropolgemeinden (Gemeinden Kategorie A) gab es bereits vor den demokratischen Wahlen im Jahr 1994 eine begriffliche Entsprechung. Als Metropolgebiete (Metropolitan areas) galten um 1991 folgende urbane Oberzentren: Bloemfontein, Durban, East London, Kapstadt, Pietermaritzburg, Pretoria, Port Elizabeth, das Witwatersrand-Gebiet sowie die Goldfelder in der damaligen Provinz Oranje-Vrystaat.[1]

1998 wurde der Local Government: Municipal Structures Act (No. 117 / 1998) verabschiedet, der die Bildung von Metropolgemeinden erlaubte. Die ersten Metropolgemeinden entstanden im Jahre 2000, um Ballungsräume mit mehreren Stadtverwaltungen unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen. Teilweise ging dieser Prozess mit einer Namensänderung einher. Zuletzt wurden 2011 die Metropolgemeinden Mangaung und Buffalo City gebildet. Das Gesetz unterlag bis 2006 mehrmals legislativen Novellierungen.

Gegenwart

Aktuell (Stand 2016) existieren acht Metropolgemeinden. Sie zeichnen sich durch konurbane Strukturen, eine hohe Bevölkerungsdichte und ein hohes Bevölkerungswachstum aus. An der Spitze stehen der Executive Mayor (deutsch, etwa wie: „Oberbürgermeister“) mit seinem Mayoral Committee (deutsch etwa: die Dezernenten) sowie das Kollegialorgan Council (deutsch: „Gemeinderat“). Alle anderen südafrikanischen Lokalgemeinden sind zu Distriktgemeinden (kurz: Distrikte) zusammengefasst.

Folgenden Metropolgemeinden wurden in Südafrika geschaffen:

Planung

Der Prozess zur Bildung weiterer Metropolgemeinden ist nicht abgeschlossen. Die seit 2013 in Erwägung gezogene Fusion der Lokalgemeinden Emfuleni und Midvaal des Distrikts Sedibeng zur künftigen Vaal Metropolitan River City (kurz: Vaal Metro) verzögerte sich. Sie sollte nach 2016 vollzogen werden, in dessen Verlauf Wahlen zu den Vertretungen der Lokalgemeinden (2016 Municipal Elections) stattfanden. Ein politischer Konflikt dieses Vorhabens besteht darin, dass die einzige Lokalgemeinde (Midvaal) in der Provinz Gauteng, die schon vor 2016 und nun auch weiterhin[2] nicht vom African National Congress, sondern von der Democratic Alliance regiert wurde bzw. wird, dabei entfiele.[3][4][5]

Mit Bildung der neuen Metropolgemeinde soll die Distriktgemeinde Sedibeng komplett aufgelöst werden. In diesem Zusammenhang ist vorgesehen, die verbleibende Lokalgemeinde Lesedi aus dem bisherigen Distrikt herauszulösen und der benachbarten Metropolgemeinde Ekurhuleni an deren südlichen und östlichen Flanken einzugliedern. Die Neuordnung lokaler Verwaltungseinheiten liegt in der Verantwortung des Municipal Demarcation Board.[6]

Übersicht

MetropolgemeindeVoller NameCodeVerwaltungssitzEinwohner
Volkszählung 2011
Fläche
(km²)
Provinz
MangaungMangaung Metropolitan MunicipalityMANBloemfontein747.4316284,031Freistaat
EkurhuleniCity of Ekurhuleni Metropolitan MunicipalityEKUGermiston3.178.4701924,42Gauteng
City of JohannesburgCity of Johannesburg Metropolitan MunicipalityJHBJohannesburg4.434.8271644,96Gauteng
City of TshwaneCity of Tshwane Metropolitan MunicipalityTSHPretoria2.921.4882174,57Gauteng
eThekwinieThekwini Metropolitan MunicipalityETHDurban3.442.3612291,89KwaZulu-Natal
Nelson Mandela Bay Metropolitan MunicipalityNelson Mandela Bay Metropolitan MunicipalityNMAGqeberha1.152.1151958,93Ostkap
Buffalo CityBuffalo City Metropolitan MunicipalityBUFEast London755.2002527,79Ostkap
City of Cape TownCity of Cape Town Metropolitan MunicipalityCPTKapstadt3.740.0262454,72Westkap

1 seit 2016 rund 9700 km²

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SAIRR: Race Relations Survey 1991/92. Johannesburg 1992, S. 5.
  2. Electoral Commission of South Africa: Results Summary: Local Government Election 2016, Gauteng, Midvaal. auf www.elections.org.za (englisch)
  3. Sedibeng District Municipality: Metro process is delayed (Memento desOriginals vom 6. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sedibeng.gov.za. Meldung vom 28. September 2015 auf www.sedibeng.gov.za (englisch)
  4. The Citizen: Vaal metro on the cards (Memento desOriginals vom 6. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/citizen.co.za. Meldung vom 15. Oktober 2013 auf www.citizen.co.za (englisch)
  5. Olebogeng Molatlhwa: Premier backs merging DA enclave with ANC municipalities (Memento desOriginals vom 6. März 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/m.timeslive.co.za. Meldung vom 5. August 2015 auf www.m.timeslive.co.za (englisch)
  6. Government Communication and Information System: Gauteng welcomes redetermination of municipal boundaries (Memento desOriginals vom 23. Februar 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.sanews.gov.za. auf www.sanews.gov.za (englisch)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Map of the metropolitan municipalities of South Africa (2016).svg
Autor/Urheber: Htonl, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Map of South Africa with provincial and district borders, and with the metropolitan municipalities highlighted in red and named. This map shows the situation as it is after the municipal elections of 3 August 2016. Based on File:Map of South Africa with district borders (2011).svg.