Wanderlismus
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Beim Wanderlismus handelt es sich um eine ältere Sportart, welche die Menschen aus der Tierwelt abgekupfert haben, wie man zum Beispiel auch den Kunstflug von den Vögeln übernahm oder versuchte sich mit U-Booten den Delfinen anzupassen. Die Herkunft des Wanderlismus findet sich in der jährlichen Vogelwanderung. Erste Schritte des Übernehmens der Sportart in menschliche Gefilde waren Völkerwanderungen, doch nach und nach merkte man, dass es im großen Team nicht so schnell geht wie in der Kleingruppe oder gar alleine. Zu oft entstehen sonst Uneinigkeiten.
Inhaltsverzeichnis
Reisegruppen
Es gibt Namibia-Abenteuerurlaub-Reisegruppen mit dickbäuchigen Mittfünfzigern an der Spitze, Jugendreisegruppen bei denen man die Teilnehmer von den Hoheitspersonen nicht unterscheiden kann, Kaffeefahrtenreisegruppen, die an jeder Autobahnraststätte halten müssen, damit die Senioren ihr Geschäft verrichten können, Himmelfahrtsreisegruppen, die mit dem Auto losfahren um Abends dann festzustellen, dass sie viel zu betrunken sind, als das sie noch nach Hause fahren dürften und es gibt Wanderer, die sich zu Reisegruppen zusammenschließen.
Zu erkennen sind diese Reisegruppen an folgenden Merkmalen:
- Wanderstöcke aus modernem Aluminum, gelegentlich aus schlichtem Holz.
- 30x30-Zentimeter-Rucksack auf dem Rücken.
- Thermoskanne mit Früchtetee in einer Hand, in der anderen Hand eine Karte, damit man sich nicht verläuft.
- Ein sportlich aussehendes Stirnband, das über die Ohren gezogen wird.
Die Reisegruppe kommt natürlich gemeinsam (Teamgeist!) im Reisebus eines, man will seiner Heimat schließlich was Gutes tun, heimatlichen Unternehmens an. Sobald man einen geeigneten Wanderrastplatz irgendwo im Gebirge gefunden hat sucht man zuerst einmal die Bustoilette auf. Danach steht man eine Stunde lang vor dem Bus, redet über dies und das (man hatte ja auch im Bus keine Zeit zu reden) dankt dem Busfahrer für die hervorragende Fahrt und beschwert sich über Rückenprobleme.
Wanderorte
Vom Wanderlismus Besessene wandern meistens nur in ihrem Heimatland, alles andere ist ihnen zu weit weg und viel zu kompliziert. Wo wirklich gewandert wird ist eigentlich auch egal, denn es ist sowieso immer "...viel zu hoch und viel zu anstrengend" und wenn dann doch mal einer weiß, wo man gerade genau wandert, dann versteht man es als Normalbürger sowieso nicht. Oder wüssten sie, wo sie gerade sind, wenn ihnen gesagt wird, dass "'s grad im artsch bwege.". Egal wo man denn nun wandert: Die gesamte Reisegruppe, oder besser das, was noch davon übrig geblieben ist, übernachtet im Hotel ganz oben auf dem Berg. Dort versammelt man sich dann noch einmal abends und erzählt sich, sein wie vieltes Gipfelkreuz das heutige nun schon ist und freut sich, dass man immer noch so gut in Schwung ist.
Sinn des Wandern
Der Sinn des Wandern ist in den verschiedenen Personengruppen ein anderer:
- Die Geocacher nutzen das Wandern zur aufbesserung ihrer Geocaching-Statistik, zu welchem Zweck sie Geocaches suchen.
- Die wenigen Fitnessfanatiker, die das Fitnessstudio innerhalb der Öffnungszeiten verlassen, wandern um Speck los zu werden und Muskeln zu bekommen.
- Die Pfadfinder, die auch später noch einmal erwähnt werden, wandern, um sich Auszeichnungen in Form von Orden und ähnlichem zu verdienen.
- Die Vogelkundler nutzen das Wandern - wie alle anderen Wissenschaftler auch - um ihr Wissen über Vögel zu vergrößern (bei anderen Wissenschaftlern, insbesondere Biologen geht es um andere Bereiche der Wissenschaft).
- Soldaten wandern bzw. marschieren um Gegner, Feinde und Verbündete aufzusuchen, wo sie zum Teil große Gemetzel anrichten, was nicht gut für den Frieden ist, denn es verbreitet schließlich den Tod, womit es dem Mord gleichkommt.
Weitere Wandertypen
Nicht nur Rentner wandern, es gibt auch einige jüngere Personen, die sich diesem Sport hingeben. Allseits bekannt sind da sicherlich die Pfadfinder, denen das Wandern so lange schön geredet wird, bis sie Jubel jauchzend auf dem Boden liegen und sich an der Natur ergötzen. Beim Wandern erkennt man die Reisegruppe der Pfadfinder an dem roten Tuch, welches sich alle Teilnehmer um den Hals gebunden haben und an den Wanderliedern, die sie hoch motiviert die gesamte Wanderzeit über trällern. Auch nachts, denn sonst kommen böse Tiere. Typisch für Pfadfinder, die dem Wanderlismus zugewandt sind ist das Wanderungen abschliessende Lagerfeuer, bei dem auf einer schlecht gestimmten Gitarre Schallplattenmusik gespielt wird.
Beim Nordic Walking geht das ganze schon graziler vor. Bei dieser Art des Wanderlismus kann man wirklich von Sport reden, ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu bekommen. Nordic Walker sind stets in Rudeln anzutreffen, in 80% aller Fälle weiblich und auf 2 Kilometer Entfernung durch heiteres Gelächter und ein rhythmisches Klick-Klack zu hören. Frauen üben die Sportart meistens nur aus, um ihr Gewissen zu beruhigen und sagen zu können, dass man Sport treibe. Solche Gruppen machen an jeder Kreuzung eine mehr oder weniger lange Pause, in der sie Verschnaufen und dabei nicht aufhören zu lächeln und sich Geschichten zu erzählen. Was nicht fehlen darf ist natürlich die Kopfbedeckung, die je nach Wetterlage variiert. Nordic Walker, die dem Wanderlismus angehören sind nämlich 365 Tage im Jahr unterwegs.
An Wochenenden sind auch für die Wanderlismus-Szene untypischen Abhandlungen in vielen Gebirgen zu erkennen. Der Geräuschpegel der sonst so ruhigen Bergwelt steigt und an jeder Ecke sitzt ein quengelndes Kind, das von seinen Eltern aufgefordert wird jetzt doch endlich weiter zu gehen. Merkmale solcher Wanderer bei einem besinnlichen Familienausflug im Zuge des Wanderlismus sind:
- Mindestens zwei Kinder.
- Eltern mit 2x2 Meter Rucksäcken und Proviant für die nächsten drei Wochen.
- Die Kinder sind entweder ihren Eltern vorrausgerannt oder schleichen hinter ihnen her.
- Alle zwei Minuten fällt das Wort "langweilig".
- Die Kinder haben Hunger und Durst. Außerdem müssen sie mal auf die Toilette.
Wenn der Ausflug dann zu Ende ist hat es letztendlich doch allen gefallen, doch die Kinder wollen es nicht wirklich zugeben. Dementsprechend ist der Wanderlismus sehr beliebt.
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