Liste von Karstquellen in Nordrhein-Westfalen


Dies ist eine Liste von Karstquellen in Nordrhein-Westfalen. Sie enthält eine Auswahl von Karstquellen in Nordrhein-Westfalen.
Allgemeines
Bedeutende Karstgebiete in Nordrhein-Westfalen sind unter anderem die Paderborner Hochfläche, die Briloner Hochfläche, die Warsteiner Hochfläche (hier sind die meisten Karstquellen, z. B. Lörmeckequellen und Hillenbergquelle II, zwecks Wasserversorgung der Region Warstein und Teilen der südlichen Hellwegregion gefasst), der Nordrand des Haarstrangs (entlang des Hellwegs), sowie die Baumberge, welche lokal verkarstet sind und viele kleinere Karstquellen aufweisen, und der Schöppinger Berg. Weitere kleine Massenkalkvorkommen sind im Schiefergestein von Sauerland, Bergischem Land und Eifel (Kalkeifel) eingelagert.
In Nordrhein-Westfalen treten die Karstquellen in drei verschiedenen Erscheinungsformen zu Tage. Neben den sogenannten perennierenden (ständig wasserführenden) Quellen kommen vor allem im Bereich der Paderborner Hochfläche intermittierende (temporär wasserführende) Quellen vor. Diese werden im Paderborner Land Quickspringe genannt. Wasser führen sie nur nach starken Regenfällen, oder während der Schneeschmelze. Außerdem treten (teils auch außerhalb der größeren Karstgebiete) Karstquellen auf, um welche sich Kalktuff abgelagert hat.
Vor allem entlang des Hellwegs reiht sich eine Karstquelle an die andere. Das Wasser, welches zuvor in Klüften des Massenkalkkomplexes der Haar versickert ist, sammelt sich hier unterirdisch und staut sich am sogenannten Emscher Mergel (einer wasserundurchlässigen Schicht) an, um dann gezwungenermaßen empor zu steigen. Es tritt dann an der Grenze zwischen Kalk (Karst) und Mergel entlang eines Quellhorizonts zu Tage. Dieser zieht sich nach Osten weiter bis zur Paderborner Hochfläche, dem größten Karstgebiet in Nordrhein-Westfalen.
Liste von Karstquellen
Hinweise
- Die Schüttungswerte können abweichen, wenn der Herausgeber der Daten lediglich den Durchschnittswert von MNQ und MHQ errechnete. Die mittlere Schüttung liegt deutlich darunter. Falsche Zahlen können auch durch Angeben des MHQ als MQ entstehen.
- Die Liste enthält bei weitem nicht alle Karstquellen in Nordrhein-Westfalen, sondern nur einige mehr oder weniger bekannte. Viele kleinere Karstquellen sind heutzutage schlecht zugänglich, oder in Städten unterirdisch gefasst und nicht sichtbar; zu diesen Quellen gibt es nur sehr ungenaue Informationen. Die Zahl der Einzel-Karstquellen in Nordrhein-Westfalen bewegt sich im dreistelligen Bereich.
- Eine umfangreiche Liste von deutschen Karstquellen außerhalb Nordrhein-Westfalens ist in der Liste von Karstquellen in Deutschland aufgeführt.
Die Liste
Bild | Name | Mittlere Schüttung (l/s) | Ort | Regierungsbezirk (Kreis) | Fluss- system | Bemerkung | Lage |
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Ahequelle | 100 | Erwitte | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | ||
![]() | Ahrquelle | 12 | Blankenheim | Köln (Euskirchen) | Rhein | entspringt im Keller eines Fachwerkhauses | ⊙ |
![]() | Ahsequelle | >100 | Lohne | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | |
Almequelle | 800 | Alme | Arnsberg (Hochsauerlandkreis) | Rhein | Größte Karstquelle im Sauerland | ⊙ | |
Altenauquelle | Blankenrode | Detmold (Paderborn) | Rhein | ⊙ | |||
Barmer Teich | Hagen | Arnsberg - | Rhein | verkarsteter Quellteich unterhalb des Weißensteins | ⊙ | ||
![]() | Berlebecker Quellen | Berlebeck | Detmold (Lippe) | Weser | teils zur Trinkwasserversorgung gefasst | ||
![]() | Bullerteich | 93 | Warstein | Arnsberg (Soest) | Rhein | entwässert die Warsteiner Hochfläche | ⊙ |
![]() | Erftquelle | Nettersheim | Köln (Euskirchen) | Rhein | ⊙ | ||
![]() | Erwitter Quellen | 100 | Erwitte | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | |
![]() | Feldhofquelle | 400 | Menden | Arnsberg (Märkischer Kreis) | Rhein | ||
Freiligrathquelle | 500 | Menden | Arnsberg (Märkischer Kreis) | Rhein | |||
![]() | Gellinghausener Quellen | 160 | Gellinghausen | Detmold (Paderborn) | Rhein | ⊙ | |
Geseker Spring | 100 | Geseke | Arnsberg (Soest) | Rhein | Quelle ist unterirdisch gefasst | ⊙ | |
![]() | Gieselerquellen | 100 | Eikeloh | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | |
Hederquellen | 1900 | Upsprunge | Detmold (Paderborn) | Rhein | zweitstärkstes Quellgebiet in NRW; 2006 umgestaltet | ⊙ | |
Hellwegquellen | Mühlhausen | Arnsberg (Unna) | Rhein | zweitgrößtes Quellgebiet in NRW (rund 40 Quellen, teils artesisch) | ⊙ | ||
![]() | Hüttenspring | Oberrödinghausen | Arnsberg (Märkischer Kreis) | Rhein | Quellwasser treibt den Oberrödinghauser Hammer an. | ⊙ | |
![]() | Jordanquelle | 300 | Bad Lippspringe | Detmold (Paderborn) | Rhein | unterirdisch mit der Lippequelle verbunden | ⊙ |
![]() | Karstquelle bei der Ruine Falkenburg | Berlebeck | Detmold (Lippe) | Weser | ⊙ | ||
![]() | Karstquellen im Frettertal | Frettermühle | Arnsberg (Olpe) | Rhein | meist als Brunnen gefasst, sichtbare Quelle (nicht gefasst) liegt in einer Wiese nahe dem Fretterbach | ⊙ | |
Leerbachquelle | Leer | Münster (Steinfurt) | Rhein | als Naturdenkmal geschützt | ⊙ | ||
![]() | Lippequelle | 740 | Bad Lippspringe | Detmold (Paderborn) | Rhein | ⊙ | |
Löwenspring | 30 | Ennepetal | Arnsberg (Ennepe-Ruhr) | Rhein | 2015 durch Zufall bei Bauarbeiten entdeckt | ⊙ | |
![]() | Lutterquelle | Bielefeld | Detmold | Rhein | ⊙ | ||
![]() | Moosspring | 130 | Alme | Arnsberg (Hochsauerlandkreis) | Rhein | nahe dem gleichnamigen Forsthaus | ⊙ |
Paderquellen | 5000 | Paderborn | Detmold (Paderborn) | Rhein | Größtes und stärkstes Quellgebiet in NRW | ⊙ | |
Rethlager Quellen | Lage | Detmold (Lippe) | Weser | mit angrenzendem Naturschutzgebiet | ⊙ | ||
![]() | Rosenteich | 80 | Geseke | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | |
![]() | Salzbachquelle | Werl | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | ||
Schwarthoffs Quelle | Leer | Münster (Steinfurt) | Rhein | ⊙ | |||
![]() | Sieben Quellen | Seffent | Köln (Städteregion Aachen) | Rhein | ⊙ | ||
Sieben Quellen | Sükerhook | Münster (Coesfeld) | Rhein | als Naturdenkmal geschützt | ⊙ | ||
Sieben Quellen | Schapdetten | Münster (Coesfeld) | Rhein | ⊙ | |||
![]() | Soester Quellen (u. a. Großer Teich) | 600 | Soest | Arnsberg (Soest) | Rhein | Der große Teich wird von Quellen am Seegrund gespeist. | ⊙ |
Storchenkolk | 120 | Borchen | Detmold (Paderborn) | Rhein | ⊙ | ||
Störmeder Spring | Störmede | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | |||
Strundequelle | 50 | Herrenstrunden | Köln (Rheinisch-Bergischer Kreis) | Rhein | erhielt 2011 eine neue Quellfassung | ⊙ | |
Völmeder Spring | 100 | Geseke | Arnsberg (Soest) | Rhein | ⊙ | ||
![]() | Wiederaustritt des Bilsteinbachs | Warstein | Arnsberg (Soest) | Rhein | Beim Eingang der Bilsteinhöhle | ⊙ | |
Wiederaustritt der Hönne | Menden | Arnsberg (Märkischer Kreis) | Rhein | Unterhalb der Burg Klusenstein | ⊙ |
Siehe auch
Weblinks
Auf dieser Seite verwendete Medien
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Die Strundequelle in Herrenstrunden
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Sieben Quellen (Septem Fontes) zu Laurensberg, Aachen, Deutschland. Das kleine Mädchen im Vordergrund ist meine Tochter, rechts unten ist mein Schatten zu sehen.
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Karstquelle des Salzbachs im Kurpark von Werl.
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Quellteich der Ahse und Infotafel in Lohne oberhalb der Mühle
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Die Karstquelle Storchenkolk bei Kirchborchen
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kleine Karstquelle im Frettertal oberhalb von Frettermühle (Kreis Olpe), südöstlich der L737.
Autor/Urheber: Tsungam, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Naturdenkmal "Karstquelle bei der Ruine Falkenburg" in Detmold, Kreis Lippe
© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
eine der vielen Karstquellen der Heder.
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Karstquelle Erwitter Spring mit Schloss
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Bielefeld, Deutschland: Quelle des Flusses Lutter.
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Die Quelle des Leerbaches bei Leer am Fuß des Schöppinger Berges ist ein bedeutendes Naturdenkmal im Münsterland. Beim Schöppinger Berg liegen auf den aus Tonmergel bestehenden wasserundurchlässigen „Osterwicker Schichten“ des Untercampans kluftige Kalksand- und Kalkmergelsteinen der „Coesfelder Schichten“ des Obercampans auf. Das Wasser durchdringt die oberen Lagen und staut sich auf den muldenförmig gebogenen Osterwicker Schichten. Auf einem Quellhorizont in Höhe von etwa 85 m über NHN tritt das Wasser in mehreren Quellen, von denen die Leerbachquelle mit einer Schüttung zwischen 25 und 100 Liter pro Sekunde die ergiebigste ist, aus dem Berg. Der Quelltopf misst 8 bis 10 m im Durchmessser und weist bis zu 14 Wasseraustrittsstellen auf. Das Quellwasser hat eine im Jahresverlauf nur wenig schwankende Temperatur zwischen 8° und 11° C. Durch die konstanten Bedingungen hat sich im Quellbereich eine spezielle Flora und Fauna entwickelt. Die Absperrungen um das Biotop sollten respektiert werden.
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kleine Karstquelle "Feldhofquelle" im NSG Hönnetal nahe Burg Klusenstein, unterhalb der gleichnamigen Höhle. Die Quelle befindet sich zwischen Hönne und Bahndamm unmittelbar im südlichen Hönneuferbereich.
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Karstquelle Bullerteich in Warstein; im Vordergrund die Wester
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Eine von mehreren Karstquellen bei Berlebeck (Detmold).
Autor/Urheber: Sjaak Kempe, Lizenz: CC BY 2.0
Großer Teich in der Soester Altstadt mit Dom im Hintergrund
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Karstquelle Rosenteich in Geseke.
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Karte zeigt die ungefähre Lage von Karstgebiete und Karstquellen in Nordrhein-Westfalen.
Die Karstquellen sind in drei Untergruppen unterteilt: - perennierende (dauerhaft Wasser schüttende) Karstquellen - intermittierende (zeitweise Wasser schüttende) Karstquellen/Quickspringe
- und Karstquellen mit Kalktuffablagerungen© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Ungefähre Lage der Karstquellen in Nordrhein-Westfalen (Deutschland). Die Datei zeigt Karstquellen die in der "Liste von Karstquellen in Deutschland" in der deutschen Wikipedia aufgeführt werden. Bei Fragen und Verbesserungsvorschlägen kontaktiere den Urheber.
Autor/Urheber: Reinhard Kraasch; User RKraasch on de.wikipedia, Lizenz: CC BY-SA 3.0
de:Blankenheim (Ahr), Ahrquelle
© Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karstquelle "Wiederaustritt des Bilsteinbachs" nahe der Bilsteinhöhle bei Warstein
© Günter Seggebäing, CC BY-SA 3.0
Dieses Bild zeigt das Schutzgebiet in der World Database on Protected Areas (WDPA) mit der Nummer
© Freak-Line-Community / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0
Die Dammpaderquelle in Paderborn, Karstquelle, Deutschland
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Pader im Westlichen Paderquellgebiet; im Vordergrund: Quellbecken der Dammpader
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Karstquellen Gieselerquellen bei Eikeloh im Naturschutzgebiet
Autor/Urheber: Ath, Lizenz: CC0
Gellinghausener Quelle in Gellinghausen zwischen Kirchborchen und Etteln
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Kleiner Teich im Quellbereich der Karstquelle "Hüttenspring" oberhalb des Oberrödinghausener Hammers nahe Menden (Sauerland). Die eigentliche Quelle liegt wenige Meter oberhalb schlecht zugänglich in einer Wiese.
Autor/Urheber: Gmoeller, Lizenz: CC BY 1.0
Odins Auge, das markannte Merkmal des Karstquelltopfs der Lippe bei Bad Lippspringe in Nordrhein-Westfalen, Deutschland.
Autor/Urheber: Bärwinkel,Klaus, Lizenz: CC BY 3.0
Barmer Teich am Weißenstein in Hagen an der Hohenlimburger Straße (B 7). Der Barmer Teich ist einer der wenigen verkarsteten Quellteiche in Europa und die einzige Vauclusequelle in Westfalen. Gespeist wird diese Karstquelle durch drei Bäche, die von Süden kommend auf den Karst treffen und dort in den Untergrund abfließen (Bachschwinde). Direkt am Fuße des ca. 70 Meter aufragenden Massenkalkkegels „Weißenstein“, mit der archäologisch bedeutenden Blätterhöhle, befindet sich dieser bemerkenswerte Teich, mit seinen artenreichen Wasser- und Uferpflanzengesellschaften als Laichgewässer für Amphibien, wie z.B. Erdkröte, Teichmulch, Alpenstrudelwurm und Quellschnecke. Der Barmer Teich ist Teil des Naturschutzgebietes „Mastberg und Weißenstein“.
Autor/Urheber: Dampftrain, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Quellteich der Karstquelle Moosspring bei Brilon-Oberalme