Diverses:Die pornösen Abenteuer der Fotzetta Immerfeucht

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

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Dieser Artikel ist so extrem sexy, dass er bei einigen Lesern Schocks, epileptische Zustände oder nasse Hosen hervorrufen könnte.
Den Lesern, die Probleme damit haben, ihre Hormone unter Kontrolle zu halten, wird dringend empfohlen, auf einen anderen Artikel zu gehen.
Allen anderen wünschen wir viel Spaß und Beherrschung.
Ein Kathoey? Vielleicht? Vielleicht auch nicht? Die Beschreibung der Bildquelle war auf thailändisch.
An einem milden Frühlingssonntag lag der dickbäuchige Elektriker David Erhard im verschmutzen Unterhemd auf seinem abgewetzten Kunstledersofa, dessen stechendes Plastikodeur schon vor Jahren dem fahlen Gestank gerauchter Zigaretten gewichen war, und bemühte sich eifrig, seinen Mannesstolz zu reparieren, welcher in Trümmern lag, seit er im trunkenen Zustande vor einigen Nächten im Glauben, es handle sich um eine Frau, einen Kathoey auf den Straßen Phukets kennengelernt und auf sein Zimmer genommen hatte, wo er jedoch, nachdem die Hose heruntergelassen und der Irrtum damit ans Licht gekommen war, nicht seinem eigentümlichen Männlichkeitsverständnis folgte, indem er den Gast wutentbrannt aus dem Zimmer wies, sondern von unbekannter Erregung ergriffen den schlaffen Penis seines neuen Liebhabers in den Mund nahm und bis zur Klimax stimulierte.

Um diese Schmach, die eigentlich keine war, zu tilgen und das Naschen an der thailändischen Lakritzstange als einmalige Verkostung, als singulären Irrtum kaschieren zu können, besuchte Erhard schon wenige Stunden nach seiner Rückkehr ein verwahrlostes Laufhaus am Wiener Gürtel, wo er genötigt durch die österreichischen Preise eine ältere Polin mit Kopfgrind und Bieratem aufs Zimmer führte. Doch die ersehnte Erektion wollte sich nicht einstellen, weder beim obszönen Anblick der unrasierten Vulva, die aufgrund eines gelblichen Ausflusses an eine eitrige Axtwunde erinnerte, noch als leopardenfellgleiche Zähne im verspielten Versuch mit peinsamen Ergebnis an der ledrigen Vorhaut zerrten. Nun handelte es sich nicht um das erste Mal, dass der Geist willig, das Fleisch aber schwach war, nur hatte es nie zur Kränkung gereicht, trugen ja immer die Anderen die Schuld, nämlich dickbäuchige Ukrainerinnen, trollhändige Bulgarinnen oder rindsäugige Weißrussinnen, die Penisse traktieren wie ein Hund sein Kauspielzeug. Aber vor dem Hintergrund der aufwühlenden Liebesnacht in Phuket stürztet dieses Versagen den Elektriker in eine veritable Krisis, die keineswegs zur Einsicht führte, dass Fellatio per se nichts Verwerfliches sei, sondern metaphysischen Überlegungen zum Ewigweiblichen die Bahn brach.

Aus eben diesem Grunde lag Erhard in seiner Plattenbauwohnung am Wiener Stadtrand und redete sich ein, dass jener Peniskuss in Thailand gar kein sodomitischer Akt, sondern ganz im Gegenteil äußert antischwul gewesen war, weil das Antlitz jenes Fräuleins, ja selbst der kleine, süße Penis, der wie ein Schlängelchen aus der schwarzen Krone gehangen war, soviel Weiblichkeit ausgestrahlt hatte, dass man gar nicht von einem Mann sprechen könne, als ihn ein gurgelndes Geräusch, das Anlass zur Sorge gab, der Geschirrspüler könnte eine Störung haben, aus der Präsentation seiner Thesis riss und in die Küche eilen ließ, wo aber nur die Essenreste der letzten Tage in der Abwasch gammelten und das Fundament ihrer Partizipation am evolutionären Process legten, weshalb Erhard unverrichteter Dinge auf das Sofa zurückkehrte. Tatsächlich hatte es dieses Geräusch gegeben, nur lag seine Quelle nicht in der Küche des Elektrikers, sondern eine hellhörige Wand weiter im Wohnzimmer von Verginia Voluptuosa.

Die junge Frau kniete unbekleidet am Boden ihrer Wohnung und spürte trotz einer fremden Hand am üppigen Busen und eines drängenden Glieds im Rachen jene Leere, die die kummervolle Frage begleitete, was man denn mit seinem Leben anstelle. Eigentlich hatte das Projekt Reichtum, welches zwecks Glücksmaximierung Anfang des Jahres in Angriff genommen worden war, mehr als vielversprechend begonnen, war sie doch auf offener Straße vom berühmten, französischen Modelscout Erectus Dicárd angesprochen und zu einer privaten Unterredung samt Probephotos in sein Büro geladen worden. Nur blieb der erhoffte Anruf und damit eine Karriere auf den Laufstegen in Mailand, Paris oder New York trotz sexueller Gefälligkeiten auf einer schwarzen Ledercouch aus. Stattdessen kamen nur Rechnung von Einkäufen ins Haus, die ein Model getätigt hatte, ohne aber je ein Model gewesen zu sein.

Erectus Dicárds Büro. (Noch ohne Flecken am Sofa)
Sowohl von Mammon wie von Erectus Dicárd missachtet und verlassen, folgten für Verginia Voluptuosa peinsame Nächte, in denen sie in Gesellschaft von salzigen Tränen, künstlich gesüßtem Vanilleeis sowie schnulziger Musik ihre Klage wider Fortunas Grausamkeit und die Menschenfühllosigkeit in die Welt hinausschluchzte, um ihren Kummer über die schlimmste aller Trennungen – nämlich die vom Geld – zu bewältigen. Doch alles Jammern und Weinen, ja selbst ein bizarres Intermezzo, das einen durch Silberlöffelmanneskraft aphrodisierten Teddybären in der Rolle der Masturbationshilfe sah, blieb ohne Wirkung, verschlimmert einzig die Krisis noch weiter, waren Rechnungen im Allgemeinen zwar tränenfest und lamentationssicher aber keineswegs geduldig. Da die finanziellen und sozialen Ressourcen entgegen aller goldfiebrigen Tagträume und selbstmitleidssauren Weltverwünschungen partout keinerlei Anstalten machten, sich nun endlich dem gewünschten modus vivendi anzupassen, dauerte es nicht lange, bis eine Entwicklung in die entgegengesetzte Richtung begann, zersetzte die ätzende Wirkung der Realität doch Hoffnung wie Erscheinung gleichermaßen.

Kein kecker Blick, sondern nur mehr dumpfes Rindergestarre entkam den großen, blaugrünen Augen. Kein anregendes Rot huschte in Augenblicken einfacher Lebensfreude, die es nicht mehr zu geben schien, über die vollen Wangen. Kein einladendes Lächeln schmückte den kleinen Mund, stattdessen hingen die vollen Lippen, welche einen leichten Überbiss kaschierten, ohne Lust und Spannung scheintot zwischen Kinn und Nase. Die hohe, blasse Stirn wurde von Falten des Kummers und der Verzweiflung entstellt. Der leicht gelockte, mahagonirote Schopf – ehedem glänzend-kräftiger Blickfang – war stumpf und strohig, ein krauses Vogelnest am Hexenkopf. Das Haar spross dafür an anderer Stelle – nämlich unter den Achseln – in gesunder Vitalität. Dass es auch am Venushügel wuchs, hatte weniger mit Verginias Selbstaufgabe, sondern mehr mit ihrer Erfahrung zu tun, dass Männer zwar im Allgemeinen allerlei Gegröhle über die Abartigkeit von Schambehaarung ausstöhnten, dann aber in concreto keineswegs von einer entblößten Vulva abließen, bloß weil diese nicht rasiert war.

Doch der körperliche Wandel des nie gewesenen Models wurde vom Verfall des Kleidergeschmacks kaschiert und übertroffen: Verginia Voluptuosa trug Jogginganzug; sogar außerhalb ihrer Wohnung. Diese Uniform der stillosen Dekadenz, die meist von nihilistischen Kuschelhedonisten getragen wurde, denen selbst schaler Excess zu viel Sinngehalt hatte, wurde ihr zur zweiten Haut, schrie durch Speiseeisflecken und Siestafalten verstärkt die Selbstaufgabe der jungen Frau in die Welt hinaus.

Verginia Voluptuosa legte den Mantel der Würde ab, um sich einen Jogginganzug anziehen zu können.
Ein Ruf, der bei einem bestimmten Menschenlage besonderes Gehör fand, nämlich den Männern, die Sexualität ausschließlich quantitativ fassten, den Würstelstandcasanovas, den Parkbankanatols, den Flatratediskothekendonjuans, kurzum den Leporellos dieser Welt. Unter ihnen war Dimitri Tscherkov, der meist nur Dick genannt wurde, weil die gewesenen Liebschaften, so seine Erklärung, seinen Penis nicht aus den Kopf bekommen konnten. Er hatte Verginia Voluptuosa vor einigen Monaten bei einem missglückten Anmachversuch kennengelernt und war ihr seitdem immer wieder begegnet, ohne dass je mehr als ein Gruß ausgetauscht worden wäre, doch als er sie in Resignation und Kleingarteneskapismus gewandet am U-Bahnbahnsteig antraf, sah er seine Chance gekommen. Und tatsächlich dauerte es nur zwei Tage, bis die junge Frau, deren zerrüttetes Selbstwertgefühl die plumpe Werbung dankbar annahm, den Fertigpizzenstecher gelockert durch Balkonmarihuana aus biologischem Anbau zu den Klängen von Morgens »Love« ihr Herz ausschüttete.

Dick Tscherkov überging die emotionale Misere seines Lustobjekts, da eine aufrichtige Erörterung einen Leidenshorizont erfordert hätte, der über brennende Harnwegsinfektionen hinauswies, bot aber zumindest einen Lösungsvorschlag für die finanzielle Krisis an: Amateurpornographie. Gemäß des Mottos »Von der Glotze in die Fotze« sollte Verginia Voluptuosa nach Vorschlägen der Internetnutzer Filme drehen, welche dann auf bestimmten Wegen kostenpflichtig zu erwerben wären. Um die Produkte zu bewerben, würde man bei allen bedeutenden Pornoseiten Konti eröffnen, wo man Teaser hochlüde, die dann auf die Kaufmöglichkeiten verwiesen. So stünde man einerseits durch die Kommentarfunktion unter den einschlägigen Videos mit einem großen Publikum in Kontakt, genösse aber andererseits auch die Vorteile bestimmter Verkaufsplattformen. Es fehlten nur die ersten Beiträge, um die ersten Zuschauer und damit auch die ersten potentiellen Kunden anzulocken.

Als dieser groben Ideenskizze Skepsis entgegenschlug, holte Tscherkov, gestützt auf Jahre der Pornoforschung, wie er die Arbeitslosigkeit zu nennen pflegte, zu einem spontanen Vortrag über die Gewinnmöglichkeiten privater Amateurpornoproduzenten aus, der damit endete, dass er die fleckige, graue Jogginghose, die er trug, auszog und seinen erigierten, überdurchschnittlich großen, aber keineswegs staunenswürdigen Penis der neuen Geschäftspartnerin vor das Gesicht hielt, um ihre Fellatiokünste testen zu können. Noch bevor er entgegen aller Versprechungen in ihren Rachen ejakulierte, hatte das Projekt und damit die Konti auf jenen Seiten, die niemand kannte, einen aus unerwünschtem Dirty Talk entstandenen Namen: Die pornösen Abenteuer der Fotzetta Immerfeucht.

Obschon die Präsentation am Gaumen einen unguten Nachgeschmack hinterlassen hatte, begann Verginia Voluptuosa motiviert durch Tscherkovs Enthusiasmus und den schwefelsauren Geifer geldgieriger Banken, welcher in ihrem Alabasternacken brannte, mit der Arbeit an ihrer Karriere als Fotzetta Immerfeucht. Ihr erster Schritt bestand darin, zwei gewesene Liebschaften zu kontaktieren, von denen sie sich Rat und Hilfe erhoffte, nämlich Peter Kronhuber und Josef Horvath. Jener arbeitete als Regisseur für den österreichischen Rundfunk und erklärte bei einem Döner am Naschmarkt verschiedene Kameraeinstellungen.

Horvath hatte schon Erfahrung mit der Adaption bedeutender Stoffe. Hier sein alternatives Ende für Büchners »Woyzeck«
Dieser war Philosoph sowie Schriftsteller und hatte in intimen Stunden einen ausgeprägten Hang zu Rollspielen an den Tag gelegt, denen meist eine halbstündige Werkeinführung vorangegangen war, damit Verginia ansatzweise eine Ahnung hatte, wie etwa die Pamina oder die Salome zu spielen sei. So wunderte es nicht, dass Horvarth bereitwillig bei Sachertorte mit Schlagobers im Café Central diverse Szenarien entwarf, die bühnenwirksame Stoffe fickbar machen sollten.

Doch die Mühen der jungen Frau wurden nicht gewürdigt, denn Dick Tscherkov fand, dass die gesammelten Ideen und Ratschläge schwul seien, womit er ausdrücken wollte, dass sie nicht für Pornographie mit heterosexuellem Zielpublikum, in seinen Augen echt geile, sprich einzig wahre Pornographie, taugten. Während die Verwendung anderer Kameraeinstellungen als die des Meat Shots und der unscharfen Totalaufnahme ohne Diskussion verworfen wurde, da Pornos auch ohne exemplii gratia Trunk Shots auskämen, unbedeutend wie oft Quentin Tarantino diese Technik verwende, sah Tscherkov in Horvarths Liste zumindest begrenzten Nutzen, was aber keineswegs bedeutete, dass man sich nun daran machte, unschuldige Knittelverse für ein unerfahrenes Gretchen zu schreiben.

Wozu auch, wenn eine Deepthroatszene am Drehplan stand, in der die Rhythmik des weiblichen Gegurgels einzig und allein durch die Stöße des Penetrators bestimmt wurde. Aber selbst dessen Rolle war von den starren Konventionen der Mainstreampornographie bestimmt. Ohne rahmendes Vorspiel wie etwa eine sinnspendende Rede begann der Deepthroat in einem Andante teneramente. Legatoartig verschwammen die sanften Stöße zu einem zärtlichen Pochen, welches sich nach kurzer Exposition in Tempo und Charakter zu einem Allegro con brio wandelte, bis der Fluss der Bewegung durch die Beschleunigung zum Presto resoluto in ein hämmerndes Stakkato zerfiel. Zum Finale, welches in der Regel aus wenigen, grave ausgeführten Lendenzuckungen bestand, kam es jedoch nicht, da sich Dirigent Tscherkov dazu entschlossen hatte, ebenfalls nicht zu kommen, sprich die Aufführung abzubrechen. Das Instrument Verginia Voluptuosa, dem dieses Gestoße und Gedränge vom ersten Takte an bloße Kakophonie war, akzeptierte freudig die unerwartete Konzertpause und spürte kein schlechtes Gewissen als man ihm erklärte, dass sein unbefriedigender Klang zum Abbruch geführt hätte:

»So funktioniert es nicht. Das klingt, als würde ich ein Abwasserrohr vögeln. Wo bleibt dein Gestöhne?« »Entschuldigung, dass ich damit beschäftigt war, dir nicht auf die Hose zu kotzen. Wenn du mir dein Ding weiter so in den Rachen rammst, stehen wir bald am Set von One girl no cup« »Vergi, horch mir zu. Fade Liebhabfilmchen kannst du mit deinem Teddybären machen, aber wir drehen Pornos mit echter Action und ohne schwulen Kuschelscheiß. Wir sind ja nicht verheiratet.« »Was?« »Du kennst mein Lebensmotto.« 

Tscherkov hatte sonderbare Vorstellungen von der Ehe
Mit monotoner Stimme, als wäre sie ein Prüfling, der seiner Prüfung schon vor der ersten Frage überdrüssig war, antwortete die junge Frau: »Ist es: Abtreibung ist das einzig wahre gefühlsechte Kondom?« »Das Motto, das sich reimt.« »Ob große oder kleine Titten, mich muss man nicht zweimal bitten?« »Das ist es auch nicht, aber wurscht. Du kannst ja nichts dafür, dass ich ein Mann mit vielen Prinzipien bin. Und was die Ehe betrifft, so gilt für mich: Rein ins Loch, statt Ehejoch.« Von den Sinnsprüchen ihres Drehpartner unbeeindruckt spottete sie: »Hast du schon einmal daran gedacht als Plakatpoet für die FPÖ zu arbeiten? Blunzenfett statt Minarett? Oder vielleicht: Burenheidl statt Moslembeidl? Lassen dich Muslima überhaupt ran? Die dürfen ja eigentlich kein Schwein essen.« »Gott ist groß, aber mein Schwanz ist größer.« »Also wenn das stimmt, ist Gott nicht wirklich groß,« höhnte Verginia und betrachtete den erschlafften Penis, der unbeteiligt, ja fast schon gelangweilt am Unterleib herumbaumelte, während Dirk Tscherkov mit zornverzerrtem Gesicht den erhobenen Zeigefinger drohend wider die junge Frau wedelte und wissen wollte: »Wie meinst du das?« 

Diese deutete mit ausgestreckten Arm auf seinen Unterleib und fing, nun da sie mit ganzer Aufmerksamkeit jene Region musterte, zu lachen an. Es war ein girrendes Mädchengekicher, das tief im Rachen saß und aus ihr herausquoll wie Wasser aus einem überkochenden Topf, weil ihr plötzlich bewusst geworden war, wie lächerlich ein Mann wirkte, der versuchte hart zu sein, während sein weiches Glied jede energische Körperregung in ein heiteres Winken wandelte. Als Tscherkov sich murmelnd rechtfertigte, dass er eben nicht geil werde, wenn er das Gefühl habe, eine verstopfte Abwasch zu ficken, und begann mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand an seinem schlaffen Penis herumzuzupfen als wollte er ihn wie ein Teleskoprohr ausziehen, erwuchs das hohle Gegackere zu einem bösen Hexenlachen aus vollem Halse. Mit grausem Spott im Sinn öffnete Verginia Voluptuosa ihre Schenkel, zog, ihren Drehpartner nachäffend, an den äußeren Schamlippen, während dieser mit hochrotem Kopfe versuchte durch furioses Fuchteln eine Erektion zu erlangen. Einige Augenblicke verharrten sie so, am eigenen Körper herumzupfend wie schüchterne Jugendliche bei ihrem ersten Pettingversuch, dann flüchtete der Hobbypornoforscher schamerfüllt ins Bad.

Kurze Zeit blieb die junge Frau von der eigenen Bösartigkeit überrascht mit gespreizten Beinen am Boden sitzen, dann stand sie rasch auf und zog sich ihren ausgeblichenen Snoopypullover über, als müsste sie ihre Scham vor einem ungesehen Beobachter verstecken. Tatsächlich gab es diesen Beobachter, nur handelte es sich nicht um eine konkrete Person. Eine drückende Ahnung von Unsittlichkeit hatte sich im Hinterkopf festgesetzt; nebulös und unklar, aber doch anklagend gab sie dem nie gewesenen Model das Gefühl, etwas getan zu haben, dass sich nicht für ein junges Fräulein schickte, das nicht zu billigen war.

Die Sittlichkeit war zur Züchtigung bereit.
»So, mein purpurbehelmter Liebeskrieger ist nun dazu bereit, ein paar feuchte Grotten zu erforschen,« verkündete der aus dem Exil zurückgekehrte Dirk Tscherkov mit wiedergefundenen Mannesstolz und stieß, um seine Worte zu unterstreichen, mit der Fingerkuppe gegen den erigierten Penis, welcher wie ein Sprungbrett nach der Nutzung einige Male auf- und abwippte. Verginia Voluptuosa wandte sich um und erwiderte lakonisch, den leeren Blick ins Nichts gerichtet: »Gut.« »Sogar bestens. Dann können wir jetzt endlich weitermachen. Wir haben ja nicht zustande gebracht.« »Wir haben die Deepthroatszene. Das könnten wir für Toscas Vergewaltigung durch Scarpia verwenden.« »Was?« Sie nahm zwei handbeschriebene Scheden vom Tisch. »Du weißt schon: Die Defloration von Tosca. Einer von Josefs Vorschlägen. Tosca willigt in Scarpias Erpressungsversuch ein, beißt ihm aber den Schwanz ab, woran er stirbt, und eilt dann zur Engelsburg, um Cavaradossi vor der Hinrichtung noch einen zu blasen.« 

»Ich habe dir schon gesagt, dass wir nichts von der Liste machen, die dir der Hurensohn gegeben hat.« »Der Hurensohn, wie du ihn nennst, ist Bachmannpreisträger.« »Und du glaubst, weil er ein paar Mal auf dein hübsches Gesicht abspritzen durfte, verrät er dir jetzt seine guten Ideen?« Sie stemmte ihre Hände energisch in die Hüfte: »Nur zu deiner Information: Josef hält nicht viel von Gesichtsbesamung – so nennt er es nämlich –, weil er findet, dass es Frauen herabsetzt. Außerdem ist er drei Stunden mit mir im Café Central gesessen und hat mir seine Ideen erklärt. Wir sollten uns auf Fetische spezialisieren, hat er gesagt.« »Geh bitte, du machst einen Pornokanal und kein Kuriositätenkabinett auf. Seine Vorschläge sind ja verrückt: Schwanensee. In Klammer: Zoophilie. Ich habe zwar keine Ahnung, was Zoophilie bedeutet, aber wenn es heißt, dass du einen Schwan fickst-« Entnervt fiel sie ihm ins Wort: »Ja, das heißt es. Vom bösen Zauberer in einen Schwan verwandelt, muss die Prinzessin die Liebe eines-« »Das ist mir wurscht. Du fickst sicher keinen Schwan. Am Ende kriegst du noch Windpocken oder AIDS.« »Mach dich nicht lächerlich. Wir würden ein Kuscheltier nehmen, dessen Kopf du mir dann halt da unten reinschiebst.« Tscherkov griff sich an den Kopf »So etwas Schwules mache ich sicher nicht. Oder das hier: Hamlet und Ophelia. Im Tode vereint.« »Hamlet entdeckt nach seiner Rückkehr die aufgebahrte Ophelia und fällt vor Liebesschmerz auf die Knie. Dadurch kann er einen Blick unter ihr Kleid werfen und merkst, dass sie keine Unterwäsche trägt. Vom Anblick der blutleeren Schamlippen erregt, holt-« »Danke. Ich weiß, was Nekrophilie ist. Aber nur weil du die Performance einer Leiche hast, heißt das noch lange nicht, dass ich auch so tun muss, als würde ich eine ficken.« 

»Wir könnten das hier machen.« Verginia Voluptuosa deutete mit ihrem zarten Zeigefinger auf den Vorschlag am Boden der Liste. »Rosenkranzmadonna. In Klammer: Religion, Bisexualität, Dreier.« »Und was soll mir das sagen?« »Die Rosenkranzmadonna ist ein Gemälde von Caravaggio.« »Ja und? Soll ich dir jetzt einen Bilderrahmen in die Fotze schieben oder was?« »Nein, aber das Bild soll parodiert werden: Der heilige Dominik bekommt von einem frommen Christen einen geblasen, deutet aber mit seinen Händen auf die Verzückungen der Heiligen Jungfrau, welche mit geöffnetem Schenkeln dahinter sitzt. Der Gläubige steht durch die Predigt des Heiligen erleuchtet auf und dringt in Maria ein, wodurch er erfährt, dass Geben auch erfüllend sein kann. Um zu zeigen, wie der richtig verstandene Glaube den frommen Christen selbst erfüllt, tritt der heilige Dominik hinter ihn und nimmt ihn von hinten. , in die er eindringt, die aber auch in ihn eindringen, erfährt er die alles verbindende Liebe der christlichen Gemeinschaft. Am Ende ejakulieren beide Männer auf Marias Gesicht, aber nichts bleibt picken, denn sie ist ja die unbefleckte Jungfrau.« 

Verginia brach an dieser Stelle ab, um dem Einwand ihres Drehpartners Raum zu geben, doch dieser schwieg, starrte von der Sprache verlassen und in seiner Konzeption von Pornographie als Fickfilme für Heterosexuelle mit offenen Hosen vollkommen überfordert ins Narrenkasterl. Keiner der Vorschläge ließ sich mit dem Gegensatzpaar geil-schwul gänzlich fassen, welches sua sententia den Kosmos pornographischer Inhalte strukturierte und begrenzte, sondern jeder einzelne schien dieses zu transzendieren, auf ein Ziel hinzueilen, dass jenseits von Schwänzen in Fotzen, jenseits von stupider manueller Stimulation der Geschlechtsorgane, nämlich gar nicht im Unterleib, sondern im Kopf lag. Dick Tscherkov war von existentieller Angst erfüllt, denn diese Liste drohte seine heile Welt der Kleinbürgerpornographie aus Gangbangs und Japanerinnen mit Pixelmösen zu zerstören. Verginia hatte eine solche Sorge nicht, da ihr als bisexuelle Frau kein solches Refugium offenstand, erkannte aber am erschlafften Penis ihres Gegenübers, dass die Vorschläge wohl ihre Wirkung verfehlten und gab daher nach:

Die Entstehungsgeschichte von Immanuel Cunts Anthropologie in pragmatischer Hinsicht
»Gut, dann wohl nicht die Rosenkranzmadonna.« »Was ist das überhaupt für eine depperte Liste. Ich sehe mir Fickfilme an, weil ich Leute ficken sehen will. Mir ist wurscht, wer dort durchgenommen wird, solange die Fotze rasiert, geil und volljährig ist. Was kümmert es mich, ob sie Tosca oder Horny McTittie heißt. Ist sie geil, reib ich mein Teil. Kommt es mir, so dank ich’s ihr. Ich spritz viel, weil sie gefiel.« »Du hast da was ausgelassen.« »Was denn?« »Diese Idee da: Die Entstehungsgeschichte von Immanuel Cunts Anthropologie in pragmatischer Hinsicht.« »Ich will’s gar nicht wissen. Schau, hinter diesen Vorschlägen steckt sicherlich viel intellektuelles Zeug, aber wenn ich beim Wichsen noch genügend Blut im Hirn habe, um mehr zu denken als: geil, dann ist der Porno scheiße. Selbst französische Fickfilme haben keinen tieferen Sinn; das und keinen Rasierer am Set.« »Und was machen wir jetzt?« »Das, was man halt in Pornos so macht. Wir ficken in Kostümen und reden davor irgendeinen Scheiß, damit wir einen Urheberrechtsanspruch haben.« Tscherkov hielt kurz inne, um seine Gedanken zu sammeln, dann fuhr er fort:

»Wir könnten das Religionsdings von der Rosenkranzmadonna verwerten. Ich habe nämlich meine Mönchskutte vom letzten Fasching mitgebracht. Du kommst zu mir, weil du irgendwas Sündiges getan hat; vielleicht eine Gurke oder Kruzifix in die Fotze geschoben, und ich spritz dir dann den heiligen Geist in die Fut.« »Aber was soll ich sagen?« »Mach einfach kein Hörbuch draus. Was genau du sagt, ist eigentlich wurscht; Hauptsache du stöhnst laut und verlangst am Ende artig nach der Ficksahne.« »Ich hasse diese Pornosprache.« »Ficksahne, Ficksahne, Ficksahne.« »Wenn du wenigstens Fickobers sagen würdest. Sahne klingt so bundesdeutsch.« »Als Mönch würde ich wohl eher vom Saft Christi sprechen,« überlegte der Hobbypornoforscher, nahm seine Kutte aus der Reisetasche und zog sie über, wobei es sich eigentlich um einen grobfasrigen Jutesack handelte, der durch das Schneiden einiger Löcher für Kopf, Arme und Penis nicht nur in der Hand, sondern auch am Körper getragen werden konnte. Ohne sich bei seiner Drehpartnerin zu erkundigen, ob diese schon bereit sei, setzte er die Kamera in Gang und fragte:

»Ich bin Bruder Schwanzhart Ewigsteif. Was führt dich zu mir, meine Tochter?« »Warte, ich bin jetzt deine Tochter?« »Sei nicht verwirrt, meine Tochter, wir sind alle Kinder Gottes. Wer bist du und was kann ich für dich tun?« »Also ich bin die Verg-, die Fotzetta Immerfeucht und-« An dieser Stelle brach die junge Frau ab und überlegte für einige Sekunden, was ihr Anliegen eigentlich sei, ehe sie fortfuhr: »Und ich habe mir da unten etwas reingeschoben.« »Da unten?« »Du weißt schon, Bruder Schwanzhart. Da unten, in die Scheide« Zur Illustration hob sie den Pullover an. »Aber meine Tochter, das ist eine schwere Sünde. Was hast du dir denn in die Fotze geschoben?« Hektisch ließ Verginia den Blick auf der Suche nach einem möglichen Gegenstand durchs Zimmer wandern: »Einen Tisch.« »Einen Tisch?« »Also ein Tischbein.« »Bereust du deine Tat?« »Äh…« »Es ist nichts Schändliches, dabei ein bisserl feucht zu sein. Auch unser Erlöser Jesus Fistus kannte die Versuchung.« Erregtes Staunen. »Jesus Fistus?« »Genau. Jesus Fistus, der ins Totenreich ging, um die Hure Babylon durchzuficken. Seine Wunder sind legendär. Er konnte Frauen durch bloßes Handauflegen zum Orgasmus bringen.« »Was für ein Mann!« »Genau. Schau, was für ein Mensch. Willst du Jesus Fistus als deinen Herrn und Besteiger anerkennen? Dann blas mir einen.« 

Ohne weitere Fragen zu stellen, als hätte sie tatsächlich eine religiöse Erleuchtung gehabt, nahm Verginia Voluptuosa den erigierten Penis des Mönchs in den Mund. Nach einigen Minuten des Oralverkehrs, währenddessen sie sich bemühte, eifrig und laut zu stöhnen, was jedoch so klang, als laufe sie ständig Gefahr am steifen Glied zu ersticken, wechselte man, übergeleitet durch Schwanzharts enthusiastisches: »Mit Getöse in die Möse« zur Missionarsstellung. Das Finale, eine private Eucharistiefeier, in der Fotzetta den Saft Fisti schluckt, kam bei diesem Versuch nicht zustande, da der Mönch in den Schoß der Sünderin ejakulierte.

Karl der Große ist bereit, Jesus Fistus als seinen Herrn und Besteiger anzuerkennen.
Trotz dieses kleinen Malheurs war die Stimmung gelöst, die Aggressionen der unrühmlichen Deepthroatszene und deren schauderhaften Postludiums vergessen. Man saß heiter schwätzend mit billigem Löskaffee in der Hand am Rand des aufgewühlten Bettes, sprach über den einer Gesichtsbesamung angemessenen Liturgietext, lobte Verginias lautes Gestöhne, das wenig an das lustvolle Girren einer befriedigten Frau erinnert, sondern vielmehr dem Gegrunze einer panischen Sau vor der Schlachtbank geglichen hatte, als es an der Tür klopfte. Aber erst als sich das Klopfen wiederholte, diesmal lauter, drängender, stand Dirk Tscherkov mit entnervtem Seufzen auf, gewillt den Störenfried mit einem barschen »Schleich dich, Trottel, aber fix« über den unpassenden Zeitpunkt aufzuklären, doch noch bevor die Tür zur Gänze geöffnet war, informierte eine strenge Stimme:

»Grüß Gott. Polizei. Wir haben-« Die junge Frau brach plötzlich ab und ein irritiertes Schweigen, nur von Jefferson Airplanes »It’s no secret« gestört, das dumpf aus dem Wohnzimmer ins Stiegenhaus drang, machte sich breit. Der Hobbypornoforscher griff den losen Faden auf: »Sie haben?« »Möchten Sie sich vielleicht etwas anderes anziehen?« »Seien Sie mir bitte nicht böse, aber nur weil die Polizei an der Tür klopft, schlüpfe ich sicherlich nicht ins Festtagsgewand.« »Der Jutesack, den sie tragen, hat ein Loch, durch das Ihr Penis rausfällt.« »Das Loch habe ich selbst gemacht. Wissen’S wie sehr dieser grobe Stoff an der Eichel scheuert? Wenn Sie einfach nur rumsitzen, ist es ja irgendwie ganz geil, als würde es Ihnen die grantige Ex mit der Hand besorgen, aber allein schon wenn Sie aufs Klo müssen, haben Sie das Gefühl, jemand würde Ihnen mit Schmirgelpapier über den Schwanz schleifen.« Die Polizistin schürzte die schmalen Lippen, dann schob eine Strähne ihres hellbraunen Haares betont langsam hinter das große Ohr, um zu zeigen, dass die Lochgeschichte keineswegs auf Interesse stieß. Nach weiteren Sekunden des Schweigens erläuterte sie:

»Ein gewisser Herr David Erhard rief bei uns an und sagte, dass in Ihrer Wohnung eine Frau misshandelt würde. Er habe lautes Geschrei gehört und sofort die Polizei gerufen.« »Du Vergi, wirst du misshandelt?« »Was? Ist das eine neue Szene? Machen wir nicht mehr den Mönch, der die Sünderin ins Himmelreich vögelt?« schrie Voluptuosa aus dem Wohnzimmer. »Hier ist die Polizei. David Erhard meldete, dass aus Ihrer Wohnung Geschrei zu hören sei.« »Der regt sich immer über etwas auf. Letztens hat er mir gesagt, der Ventilator in meinem Klo wäre zu laut, dabei bin ich am Tag vielleicht vier Mal am Klo.« »Könnten Sie dennoch zur Tür kommen? Und ziehen Sie sich bitte etwas an.« »Einen Augenblick bitte,« lautete die lakonische Antwort.

Als sich dieser etwas in die Länge zog, fragte die Polizistin Dirk Tscherkov: »Der Jutesack ist also eine Mönchskutte?« »Sie glauben gar nicht, wie die Frauen darauf stehen, wenn ihnen ein Jesuit ihre Sünden vorhält.« »Wenn ich mich recht erinnere, tragen Jesuiten keine Jutesäcke.« »Ist doch wurscht. Ich bin ja kein echter Mönch.« Es war ein Geständnis, das kein Erstaunen zur Folge hatte. Nachdem Verginia Voluptuosa erschienen war, erläuterte die Polizistin: »Hier liegt offensichtlich ein Irrtum vor. Bitte verziehen Sie die Störung, aber solche Hinweise sind selbstverständlich ernst zu nehmen, auch wenn es manchmal zum Glück falscher Alarm ist. Seien Sie in Zukunft einfach etwas ruhiger. Sie hätten ja auch keine Freude, wenn Erhard nagelt, mitten in der Nach an der Wand zu ihrer Wohnung. Ich wünsche noch einen schönen Tag.« 

Doch als sie sich abwenden und gehen wollte, stürmte Erhard aus seinem Versteck hinter dem Türspion ins Stiegenhaus und ereiferte sich mit vollem Körpereinsatz, sodass sein Geifer über den schmutzigen PVC-Boden spritzte: »Sie gehen schon? Sie haben den Nichtsnutzen doch kaum die Leviten gelesen. Die brauchen dringend einen Schuss vor den Bug. Wissen’S wie laut die Klolüftung von denen ist?« »Es liegt offensichtlich kein Vergehen vor. Meine Arbeit hier ist getan. Sudern können Sie auch bei Ihrem Wirten,« erklärte die Polizistin und verabschiedete sich mit einem Kopfnicken. Nur für den Elektriker war die Angelegenheit noch nicht ausgehandelt. Er keifte weiter:


Der Einbruch von Recht und Ordnung verzögerte die Dreharbeiten.
»Da haben Sie noch einmal Glück gehabt, Voluptuosa, aber Sie werden damit nicht durchkommen. Wo kämen wir da hin, wenn jeder am helligten Tage herumbrüllen würde wie eine gebärende Kuh. Nur, dass Sie es wissen: Ich werde Sie melden. Ihre Klolüftung, Ihre depperte Türglocke, die viel zu laut ist, Ihre losen Laminatlatten, die klacken, wenn Sie nachts Lulu gehen; sogar, dass Sie mit Drogendealern schnackseln. Gell, da schauen Sie jetzt blöd. Glauben Sie, ich hab den Neger nicht gesehen, der bei Ihnen ein- und ausgegangen ist? Das werde ich alles melden. Das geht bis ganz nach oben. Ich hab sie am Genick Voluptuosa. Vorbei ist die Narrenfreiheit. Ich werde alles melden, sogar ihr Gspusi mit dem Nikolaussackerl dort drüben.« 

An dieser Stelle brach das Gezeter unvermittelt ab. Als hätte er sich wie ein überlasteter Rechner einfach aufgehängt, starrte Erhard mit leerem Blick und offenem Mund auf Dick Tscherkov und dessen halbsteifen Penis. Unbekanntes Begehren stieg in ihm auf. Mit wachsender Lust betrachtete er jenen Mann im Jutesack, imaginierte mangels erweiternder Erfahrung Szenen schaler Enthemmung. Die Starre von David Erhard wurde so offenkundig, dass sich Verginia Voluptuosa besorg erkundigte: »Ist alles in Ordnung? Geht es Ihnen gut?« »Es geht, danke. Schauen’S vielleicht finden wir ja eine Lösung, die alle befriedigt,« begann Erhard, der seine Stimme wiedergefunden hatte.

So entstand gefilmt vor blumigen Plastikvorhängen in einer anonymen Plattenbauwohnung und musikalisch gehoben durch Norman Greenbaums »Spirit in the Sky« eine Pornoadaption von Caravaggios Rosenkranzmadonna, die jedoch auf die Gesichtsbesamung der Heiligen Jungfrau verzichten musste, da David Erhard von Lust und Dick Tscherkovs Penis gleichermaßen erfüllt spontan in Verginia Voluptuosas Schoß ejakulierte, was allerlei Unmut hervorrief, brach dieser archaische Akt doch mit der Pornoillusion des kontext- und folgenlosen Herumgefickes, erinnerte die Beteiligten daran, dass Sexualität eine Dimension besaß, die sich nicht auf Zelluloid, dafür aber bisweilen in medizinischen Tests festhalten ließ.

Der Welt blieb dieser Beitrag zur Caravaggiorezeption verborgen, denn plötzlicher Wandel im Leben der Darsteller machte eine Veröffentlichung obsolet. Verginia Voluptuosa erhielt noch am gleichen Abend von ihrer gewesen Liebschaft Josef Horvarth, der sich wieder nach gemeinsamen, durch Chopins Nachtstücke gesteigerte Stunden auf dem mit türkisem Brokatstoff bespannten Divan sehnte, eine Einladung ins Burgtheater. Dick Tscherkov lernte zwei Tage später die russische Nymphomanin Olga Analowa kennen. Und David Erhard? Der Elektriker starb drei Wochen nach den Dreharbeiten an den Folgen eines Masturbationsunfalls, dessen Aufnahmen und deren widerrechtliche Veröffentlichung ihn posthum als Protagonist des Schockvideos »One Guy one jar – The encore« zum Internetstar machte.
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