Bordell
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Ein Bordell (auch Bude der tausend Schlampen, Puff, Rammelbude, Bumshaus, Freudenhaus oder Haus der 1000 Dinge genannt) ist ein Dienstleistungsbetrieb, in dem das Angebot die Nachfrage regelt. Die Bundesfamilienministerin, Frau Ursula van der Leyen, übernahm 2009 für alle deutschen Bordelle die Schirmherrschaft und forderte ihre Kollegin, Frau Ulla Schmidt, umgehend auf, die längst fällige Bundesbordellreform zügig abzuschließen. So sollen Bordellbesucher, laut nicht bestätigten Informationen aus dem privaten Umkreis der Bundesgesundheitsministerin, ab dem 1. Januar 2010 von den Krankenkassen 66,6 % ihrer Ausgaben zurück erstattet bekommen.
Inhaltsverzeichnis
Bordellhistorie
Die kulturgeschichtlichen Vorläufer der Bordelle
Schon der antike Schwerenöter Sextus Erekticus berichtete von freizügigen Tempeldienerinnen der Ägypter, von Venusfesten in Anatolien und von Bräuchen germanischer Völker, die ihre Großmütter den herumstreuenden Legionen von Welteroberern als Liebesdienerinnen feilboten. In diesen Traditionen, die schon das Bordell als Kulturgut des christlichen Abendlandes erkennen lassen, steht die „blonde Uschi“, die mit ihrer oben aufgeführten Initiative eine Renaissance unseres Wertesystems nachhaltig einleiten wird.
Der Bordellbetrieb verzeichnete im Mittelalter eine bis dahin und seit dieser Zeit nicht mehr erlebte Blütezeit. Die mittelalterlichen Bordelle, häufig Frauenklöster genannt, erfreuten sich hoher Beliebtheit bei jungen Gärtnern, Stallknechten oder Bischöfen, die als Einzige die nimmersatten Frauen – sogenannte Nonnen - sexuell befriedigen durften und mussten. Dies bedeutete aber auch, dass alle Männer, die das 30. Lebensjahr erlebten und nicht den Beruf eines Gärtners, eines Stallknechtes oder eines Bischofs erlernt hatten, den mittelalterlichen Bordellbetrieb nie kennen lernten. Sie wurden jedoch, im Gegensatz zu den rasch wechselnden Bordellbesuchern, mit einem arbeitsreichen und langen Leben im Ziegenstall, auf dem Rübenfeld oder auf einem wackligen Königsthron entschädigt.
Eine bizarre Sonderform des Frauenklosters war das Männerkloster, das heute von der Forschung als kulturgeschichtliche Urzelle des Darkrooms anerkannt wird. Wer sich für diese Banalitäten interessieren sollte, möchte ab jetzt in Guido Zasterkralles Autobiografie „Fanal für anal“ schmökern.
Das moderne Bordell
Giacomo Casanova, der weder den Beruf eines Gärtners, Stallknechts oder Bischofs erlernen durfte, sondern nur als Ritter im Orden der Heiligen Vagina diente, beschloss am 14. Juli 1789, das Mittelalter abzuschaffen und durch die Moderne zu ersetzen. Dies nannte er „Französische Revolution“ und deren Slogan „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“ schallte bald von den Vogesen bis zu den Pyrenäen. Deshalb wurden alle französischen Klöster aufgelöst und alle französischen Gärtner, Stallknechte und Bischöfe weinten ihren Poppprivilegien hemmungslos nach.
Nur der Zierpflanzengärtner Bougainville weinte nicht. Er hatte eine Geschäftsidee und begann bald, diese umzusetzen. Voller Energie kaufte der umtriebige Geschäftsmann alle nicht mehr benötigten Zierpflanzen der ehemaligen Klöster auf, um diese dann nach Tahiti zu exportieren. Die davon völlig überraschten Tahitianer waren Bougainville so dankbar, dass sie die Zierpflanzen ihm zu Ehren „Bougainvillea“ nannten und ihm eine große Hütte zeigten, die sie ehrfürchtig als „Boradelal Boradelalahaha“ bezeichneten.
Diesen Zungenbrecher “Boradelal Boradelalahaha“, den die kichernden Hula-Mädchen breitbeinig mit „Große Hütte, in der du die Frauen des Häuptlings vögeln kannst“ übersetzten, verballhornte bald der kokosschnapssüchtige Bougainville in den heute bekannten Begriff „Bordell“. Diese soziale Errungenschaft der Großen Tahitischen Revolution von 1666, in der sich die tahitischen Männer das Recht erkämpften, an jedem Ort zu jeder Zeit mit jeder Frau zu pimpern, was bis dahin nur der Häuptling durfte, begeisterte den ehemaligen klösterlichen Zierpflanzengärtner sofort. Er erkannte, dass der Moment, als der kleinste Palmenwedler erstmalig die Häuptlingsfrau für einen geringen Betrag von drei Kokosnüssen beglückte, ein großer Fick für die Menschheit war.
Das Ende der Geschichte ist kurz. Bougainville kehrte nach Paris zurück und gründete viele Bordelle, denen er lustige Namen wie „Moulin Rouge“ (Rote Mühle), „Notre Dame“ (Unsere Frau), „Sacre Coeur“ (Heiliges Herz) oder „Crazy Horse“ (Verrücktes Pferd) gab. Frankreich glich bald einem großen Bordell und ein von den Liebesdiensten zahlreicher Damen aufgegeilter korsischer Gefreiter eroberte schließlich die ganze Welt. Und so verbreitete sich der Bordellbetrieb auf dem gesamten Erdenball. Im 20. Jahrhundert erfand es Franz Joseph Fuchsberger neu.
Die User der Bordelle
Die User der Bordelle wollen eigentlich nur bumsen, ficken, vögeln, schnackseln, poppen, pimpern oder einfach Geschlechtsverkehr haben. Sie sind zu 99,985 % männlichen Geschlechtes, die zu 91,753 % von weiblicher Software – den sogenannten Dreilochstuten – bedient werden möchten. Weitere 8,034 % der User bevorzugen die als Zweilochstuten bezeichnete nicht weibliche Software. Über diese User kann sich der interessierte Leser ebenfalls in Zasterkralles Autobiografie umfangreich informieren. Den Rest der User nennt man zoophil und diese Klientel sollte sich vertrauensvoll an Frau Ulla Schmidt wenden. Ihnen kann geholfen werden.
Der bekannte Sexualforscher Asphalt-Kalle klassifiziert die Bordelluser in folgende Spezies:
- Der omnipotente Satyr muss, will und kann immer poppen und würde zur Finanzierung seines Triebes auch die Sparbüchse seiner Tochter plündern.
- Der Sportwagenfahrer liebt eigentlich nur seinen Porsche oder Ferrari, dessen einziges Manko, die fehlende Vagina, durch Bordellbesuche kompensiert wird. Er hat viel Geld, wenig Zeit und häufig Erektionsschwierigkeiten.
- Der arme Wicht betrachtet den monatlichen Bordellbesuch als erträgliche Alternative seines Lebens. Sonst müsste er die Wohnung renovieren, sich bei der Schwiegermutter entschuldigen und sich endlich um eine Festanstellung bemühen. Er hat wenig Geld und viele Probleme.
Die Bordelluser sind meistens verheiratet oder leben in festen Partnerschaften. Singles gehen - statistisch gesehen - seltener in Bordelle. Sie gehen häufiger in Kneipen, Bars oder Discos, sprechen dort das erstbeste Rasseweib an und poppen es fünf Minuten später auf der Damentoilette. So macht es jedenfalls der Verfasser dieses Textes.
Die Hardware der Bordelle
Als Hardware der Bordelle bezeichnet man die Räumlichkeiten, in denen die Bordellsoftware mit den Usern arbeitet. Um diese wieder zu verlassen, benutzt man am besten den Auspuff.
Die Absteige
Eine Absteige ist ein Zimmer, in dem Schneewittchen, Chrystal oder Christiane F. lustlos versuchen, ihren männlichen Opfern Spermien zu rauben, um diese später gegen Heroin umzutauschen (oder so ähnlich). Die besonderen Kennzeichen der Absteige sind schmutzige Bettwäsche, tropfende Wasserhähne und herumstreunende Hunde und Nagetiere. Die Absteige ist nur für User zu empfehlen, die erstens gonorrhöresistent sind, zweitens nicht wirklich Sex haben wollen oder drittens ihre altruistischen Neigungen ausleben möchten.
Das Wohnungsbordell
Das Wohnungsbordell ist ein unscheinbares Wohnhaus, in dem der Vermieter - meist ein Anwalt - einen Luden - meist kein Anwalt - gestattet, ein Bordell zu betreiben.
Das Problem der Wohnungsbordelle ist, niemand kennt deren Standorte. Sollte man seinen Studienrat gerade aus einem solchen kommen sehen, so wird er die Frage nach dem Wohnungsbordell nur entrüstet und kopfschüttelnd mit „..., so was gibt es hier nicht“ beantworten. Ebenso wird der Klempner, der seit zwei Stunden die Straße auf und ab läuft und der dabei ständig auf die Uhr schauend und nervös die zwölfte Zigarette raucht, diese Frage nicht beantworten können. Er wartet nämlich nur auf seinen Kollegen.
Doch wie soll der potentielle User das gut versteckte Wohnungsbordell finden? Zum Glück schaltet der Lude gezielt viele Anzeigen in große Tageszeitungen und er stellt eine aufschlussreiche Homepage ins Internet. Dort erfahren die zukünftigen User die Telefonnummern ihrer Traumfrauen, sie können mit diesem Wissen endlich Termine vereinbaren und sollten dabei nicht vergessen, ihre Auserwählte nach ihrer Adresse und, wenn nötig, nach dem Weg dorthin zu fragen. Hat der samenstaugepeinigte Zeitgenosse endlich nach stundenlangem Herumfahren das Wohnungsbordell erspäht, sollte er sich nicht von Namensschildern mit männlichen Vornamen wie „Jakob“, „Ernst“ oder „Ulrich“ abschrecken lassen und mutig den Klingelknopf ein- oder zweimal kurz drücken. Der Türsummer erklingt dann in Sekundenschnelle und wie von unsichtbarer Hand geleitet, öffnet sich eine Tür zum schwachbeleuchteten Treppenhaus. Der tapfere und unerschrockene User überwindet dann auch diese letzte Hürde mit Bravour und wird mit dem Einlass ins Vorzimmer des Paradieses belohnt.
Das Paradies ist ein "Spielwiese" genanntes Doppelbett, über dem ein rotes Herz, eine neunriemige Peitsche oder eine billige Kopie der „Mona Lisa“ aufgehängt wurde und auf dem der User die weibliche Software drei Minuten beglücken darf.
Achtung! Beachte unbedingt Asphalt-Kalles 5-Punkte-Programm:
- Man sollte seinen Manta nicht vor dem Wohnungsbordell parken, denn alle Studienräte und Klempner kennen den Wagen.
- Man sollte nicht die Dienste der Damen mit einem 500-Euro-Schein bezahlen wollen, denn diese verfügen zwar über Einnahmen, aber nicht über Wechselgeld.
- Man sollte nicht betrunken oder bekifft sein. Es läuft dann eh nichts.
- Man sollte sich gewaschen haben, obwohl es noch nicht Weihnachten ist.
- Man sollte mindestens einmal mit Worten wie „Hallo“ oder „Tschüss“ kommunizieren.
Irgendwann wird sich der erfahrene Wohnungsbordellbesucher zum Besuch eines Eros-Centers entschließen.
Das Eros-Center
Das Eros-Center ist ein großer, von Weitem sichtbarer, im Neonlicht funkelnder Wolkenkratzer, in dem der Vermieter - häufig die katholische Kirche oder die Bundeswehr - dem Mieter - meist eine kommunale Institution oder ein unbekannter Philanthrop - erlaubt, ein Luxusbordell zu führen. Dieses Luxusbordell unterscheidet sich vom Wohnungsbordell im Wesentlichen nur durch die höhere Preiskategorie der Getränke und garantiert vielen Gemeinden die einzigen Einnahmen.
Diese Eros-Center tragen oft Namen mit präzisen Standortangaben, wie „Haus am See“, „Haus am Wasserturm“ oder „Haus am Goethe-Gymnasium“. Etwas seltener sind Bezeichnungen aus dem orientalischen Kulturkreis, beispielsweise „Pascha“, „Fatimas Paradies“ oder „Kalif Storch“. Diese Namen sollen in den zukünftigen Usern aus dem Ruhrgebietskleinstädtekonglomerat, aus der letzten Industrieansiedlung von Sachsen-Anhalt oder aus dem Klagenfurter Jörg Haider-Kegelverein die kostspielige Illusion entfachen, als Sultan eines großen Harems abwechslungsreiche 1001 Nächte zu erleben und infolgedessen den grauen Alltag zu vergessen. Auch Firmierungen nach griechischen Göttinnen, wie „Haus Aphrodite“, „Club Artemis“ oder „Bei Hera Lind“ sind nicht unüblich und bezwecken gleichfalls Illusionen zu suggerieren.
Ein Eros-Center ist mindestens sechzehn Stockwerke hoch und somit das größte Gebäude in der Stadt. In den neuen Bundesländern haben die Luxusbordelle – dank Klein-Wessis Solidaritätszuschlag - die gleiche demografische Häufigkeit wie Einkaufscenter und sind neben diesen die größten Arbeitgeber für die weibliche Bevölkerung. Die Bordelle werden von privaten Sicherheitsdiensten rund um die Uhr bewacht, sodass der potentielle User laut hupend mit seinem neuen BMW auf deren Gelände fahren kann, um dann seinen Wagen gut sichtbar auf dem Gästeparkplatz abzustellen. Der Besitzer eines schrottreifen Kleinwagens sollte jedoch ausnahmsweise einen Mietwagen chartern oder die Dienstleistungen der Taxiunternehmen nutzen, die oft einen gut funktionierenden Linienbetrieb zum Eros-Center betreiben. Umweltfreunde gehen einfach zu Fuß, das höchste Gebäude der Stadt ist von überall sichtbar.
Das Licht des Luxusbordells wird dezent in schummrigen, warmen Rot- oder Lilatönen ausgestrahlt, sodass der Bordelluser seine Geldscheine nicht mehr exakt zu unterscheiden braucht und diese sorglos verteilen kann. Die sexuellen Dienstleistungen werden kostengünstig für 3,50 Euro gewährt, sind jedoch mit der freundlichen, aber obligaten Aufforderung verbunden, zwei Gläser Sekt für einen Preis von 1.500 Euro zu bestellen.
Die Räume des Eros-Centers sind sauber und mit einem großen Doppelbett, einem Nachtschrank, einem Tisch, zwei Korbstühlen, einem Fernseher, einem CD-Player und einem Papierkorb ausgestattet. Auf dem Nachtschrank liegen Zellstoff, eine aufgerissene Packung Kondome, eventuell Gleitcremes und ein weißes oder dunkelblaues Frotteetuch. Hochklassige Luxusbordelle bieten außerdem den Usern fußpilzfreie Badelatschen und einen enganliegenden Bademantel an. Die so gekleideten Helden der permanenten Ejakulation können dann modisch gekleidet zum zentralen Whirlpool schlendern, um dort beim gemeinsamen Planschen, die Damen ihres Beuteschemas zu umwerben.
Die Software der Bordelle
Die weibliche Bordellsoftware (volkstümlich Prostituierte oder Hure genannt), ist in einem Gebrauchsalter zwischen 18 und 88 Jahren auf dem deutschen Markt und zeichnet sich durch abwechselnd zickiges und freundliches Verhalten aus, wobei letzteres im Sympathieempfinden der launigen Diva gegenüber dem User begründet wird. Sie kann schlank oder vollschlank, ziemlich jung oder ziemlich alt, dumm wie Brot oder superintelligent, stockhässlich oder wunderschön, preiswert oder exklusiv teuer sein und es besteht die allergrößte Gefahr, sich zu verlieben und infolgedessen in wenigen Wochen bettelarm zu sterben.
Sie unterteilen sich in folgende Gattungen:
Die Osteuropäerin
Als Osteuropäerinnen werden Frauen bezeichnet, die häufig einen vier- oder fünfbuchstabigen, auf „a“ endenden, Vornamen tragen und die im ehemaligen Ostblock geboren oder dort sozialisiert wurden. Ihr Verbreitungsgebiet endet im Norden am Südufer der Ostsee, im Osten in Sibirien, im Süden am Nordostufer der Adria und im Westen am ehemaligen „Eisernen Vorhang“. Die osteuropäischen Prostituierten werden außerdem in eine nicht deutsch sprechende und eine deutsch sprechende Unterart differenziert.
- Die nicht deutsch sprechende Osteuropäerinnen wurden in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion, in Bulgarien, in Rumänien, in Ungarn oder in Tschechien geboren und kamen irgendwann mit einem freundlichen Mädchenhändler nach Deutschland, in der irrigen Hoffnung, dort als Model, Popstar, Blumenverkäuferin, Kellnerin oder Kindergärtnerin zu arbeiten. Diese Jobs wurden gerade nicht verteilt und so opferte sich häufig ein selbstloser Freund des Mädchenhändlers, der den Osteuropäerinnen Visum, Wohnung und viel Arbeit beschaffte. Dieser Mann, den meist schlagkräftige Fäuste, Tätowierungen und Erfahrungen in der Kampfhundhaltung kennzeichnen, betrieb dummerweise kein Kino und so kamen die naiven Osteuropäerinnen ins nächste Bordell, wo sie von ihren Gönnern feinfühlig und liebevoll eingearbeitet wurden. Bald beherrschten die armen Mädchen Wortfolgen wie “blasen 50, ficken 80, nicht lecken, nicht Popo“ fehlerfrei und erfüllten somit ihre kommunikativen Aufgaben im Sinne ihres aufopferungsvollen Zuhälters. Sie werden sich irgendwann ihrem Schicksal fügen und den Job in Offenbach oder Köthen als lebenswerte Alternative zum Schulbesuch in Minsk betrachten.
- Die deutsch sprechenden Osteuropäerinnen stammen häufig aus Polen und verfügen laut eigenen Aussagen reichliche Erfahrungen in der Pornobranche. Sie behaupten außerdem, im Bordell nur wegen der Finanzierung ihres Studiums in Kunstgeschichte oder Wirtschaftsmarketing zu arbeiten und bitten den User deshalb oft um einen kleinen Aufschlag. Die Polinnen sind meist charmant, investieren ihr hart verdientes Geld sinnvoll in Schönheitsoperationen oder Brustvergrößerungen und neigen dazu, sich als deutsche Huren auszugeben. Allerdings wird letzteres von Usern polarisierend und kontrovers bewertet. Die Pro-Fraktion unterstützt dieses Ansinnen, weil ihre eigenen Großeltern ebenfalls aus Danzig, Hirschberg oder Breslau stammten und damit fast Agnieszkas Nachbarn geworden wären. Dagegen unterstellt die Contra-Fraktion den Polinnen, ihre Autos zu stehlen und lehnen deren Ansinnen nach dem orgastischen Erklimmen ihres Alabasterkörpers energisch ab.
Eine wundersame Sondergattung der Osteuropäerinnen ist die vom Aussterben bedrohte ostdeutsche Hure, früher DDR-Frau, genannt. Diese Hornbrillenschönheit ist inzwischen über vierzig Jahre alt, beherrscht die deutsche Sprache fast fehlerfrei, trägt häufig zur salopp getragenen Schürze Strapse oder zu enge Leggings und ist im Intimbereich nicht rasiert. Ostdeutsche Huren bumsen gern und führen ihre Arbeit mit der gleichen Sorgfalt aus, wie sie es einst als Steineklopferinnen, BMSR-Technikerinnen oder Lehrerinnen für Marxismus-Leninismus gelehrt bekamen. Sie sind verträglich, schwatzen viel dummes Zeug und haben zu Hause einen alkoholabhängigen Hartz-IV-Empfänger, dessen Freunde und den Schäferhund zu versorgen. Die Töchter der ostdeutschen Huren heißen Cindy, Mandy oder Nancy und haben den Aufstieg zur deutschen Hure geschafft, deren marihuanasüchtigen Brüder Kevin, Raik oder Nico erhalten Hartz IV und ein großzügiges Taschengeld von Mama.
Die Thai
Als Thai (oder Filipina) werden alle mandeläugige Frauen bezeichnet, die ursprünglich in Südost- oder Ostasien beheimatet waren und nun im Bordell arbeiten. Mandeläugige Frauen, die ebenfalls in Südost- oder Ostasien beheimatet waren, aber nicht im Bordell arbeiten, werden als Vietnamesin, Koreanerin oder Chinesin bezeichnet, wobei dies abhängig von ihrer ausgeübten Tätigkeit ist. So arbeitet die Vietnamesin als Gemüsehändlerin, die Koreanerin als Programmiererin und die Chinesin als Näherin. Das bedeutet aber auch, dass eine junge Frau, die tagsüber lustlos frische Möhren verkauft und nachts lustvoll auf vergammelten Möhren reitet, eben am Tag eine Vietnamesin und in der Nacht eine Thai ist.
Eine Thai badet gern, beherrscht die deutsche Sprache ausreichend und praktiziert die meisten Stellungen des Kamasutras in hoher Vollkommenheit. Sie kann außerdem präzise rechnen und achtet auf ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis zu Lasten ihres Kunden, der rasch der niedlichen Schönheit verfällt und aufgrund seines ausgeprägten Suchtverhaltens nach ihr ein von Peter Hartz versorgter Pflegefall werden kann.
Eine Sonderform der Thai ist die Japanerin, auch Geisha genannt. Diese hochgebildeten, kunstsinnigen und in allen Sextechniken bewanderten Frauen bevorzugen gern Ehemänner europäischer Herkunft, wie Liverpooler Beatles oder Leipziger Gewandhausdirigenten, deren Karrieren sie zielstrebig zu fördern wissen. Die Karriere des Schreibers, der zwar ein europäischer Hampelmann ist, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr von einer Geisha gefördert werden können. Bei ihm ist, wie der Volksmund so schön sagt, Hopfen und Malz verloren.
Das Karibikgirl
Das Karibikgirl (weniger gebräuchlich: Brasiliengirl) ist dunkelhäutig - in den Farbschattierungen von Kaffeeschwarz bis Kakaobraun - und in der Region zwischen Costa-Rica und Ruanda beheimatet. Diese Girls verdanken ihre marketingwirksame Bezeichnung den guten Ruf der Karibik, den diese aufgrund von Fidel Castro, Bob Marley oder Raffael Trujillo als Sonnen-, Reggae- und Rumparadies in Deutschland genießt.
Die Karibikmädels verlebten in den Hütten der Nuba, auf den Straßen von Lagos oder in der Landauer Kaserne der US Army eine kurze und glückliche Kindheit im Kreis ihrer Familie. Doch sie wurden im Alter von zwölf Jahren von arabischen Sklavenjägern (alternativ von Mitarbeitern des örtlichen Jugendamtes) ihren Eltern geraubt und verbrachten danach eine furchtbare Zeit bei fremden Leuten, wo sie unentgeltlich arbeiten und viel lernen mussten. Glücklicherweise gelingt es den meisten dieser Mädchen als Mittzwanzigerin, dieser Misere zu entfliehen und sich im Bordell eine hoffnungsvolle und selbstbestimmte Zukunft aufzubauen.
Das religiöse, gutmütige Karibikgirl mit dem großen Herzen mag Cola, Chips sowie afroamerikanische Popmusik und neigt zur Melancholie. Sie achtet auf Reinlichkeit, besitzt den Baedeker „Karibik“ und hasst es, als „blöde Negerin“ beschimpft oder mit Bananen beworfen zu werden. Deswegen liebt sie jeden User mit aufopferungsvoller Hingabe, der keine rassistischen Vorurteile gegen sie zu hegen scheint. Letztere sind zu 75 % Ethnologen, die entweder mit einer Stadträtin der Grünen, einer vertrockneten Soziologin der Linken oder einer PETA-Veganerin verheiratet sind. Seltsamerweise sind diese weltverbessernden Ehefrauen nicht sehr glücklich darüber, das Karibikgirl bei der nächsten Gartenparty begrüßen zu dürfen. So kehrt das Karibikgirl irgendwann zum heimatlichen Stamm zurück, der sich nun um einen neuen Goldesel bemühen muss.
Die Latina
Die Latina stammt aus dem Gebiet zwischen Kalifornien und Patagonien und wird häufig mit dem Karibikgirl verwechselt. Sie ist eine in Deutschland und Österreich eher selten anzutreffende Prostituierte, die sehr gut spanisch spricht und bevorzugt von Militär- und Polizeiangehörigen aufgesucht wird. Der erfahrene User erkennt die Latina an ihren drallen Formen, an ihren langen schwarzen Haaren, an ihrem stark aufgetragenen Rouge, an ihrer charmanten Schlampigkeit und an ihrem hitzigen Temperament. Sie trägt gern geschmackvolle Dessous, mag Salsa oder Tango tanzen und bevorzugt süßliche Mixgetränke. Sie neigt zu devoten Verhalten, öffnet bereitwillig ihr Hintertürchen und zählt nach eigenen Aussagen zu den allerbesten Freundinnen von Salma Hayek, Jennifer Lopez oder Shakira.
Das Bundeskriminalamt nutzt diese Exotinnen mit großem Erfolg als Indikator für die wechselnden Machtverhältnisse auf den US-amerikanischen Drogenmarkt. Momentan erkennen die pfiffigen Kriminalisten anhand der bei den Chemnitzer Lovemäusen werkelnden sieben Mexikanerinnen die absehbare Verdrängung des kolumbianischen Medellin-Kartells durch eine aus Ciudad Juarez stammende Dealerbande. Und sie werden irgendwann herausbekommen, warum im Münchener Freudenhaus „Flamingo“ so viele Frauen aus El Salvador aus den Fenstern schauen.
Die deutsche Hure
Deutsche Huren (in Österreich „österreichische Huren“ genannt) sind rare Exemplare und nur in Deutschland und Österreich verbreitet. Sie sind Luxusweibchen, die einen Kleinwagen fahren und diesen auch beulenfrei einparken können. Sie gaben Asphalt-Kalle bei dessen Forschung folgende Gründe für ihr Gewerbe an:
- „Ich shoppe so gern bei Prada in Düsseldorf und Ibiza ist immer sooo super.“ Diese blonde Frau braucht dringend die Kohle, sie ist lustlos bei der Arbeit und an ihrem gekünstelten Stöhnen leicht zu erkennen.
- „Ich bumse gern.“ Diese dunkelhaarige Frau hat jetzt die Kohle, um zum Einkaufen nach Düsseldorf oder zum Sonnenbaden nach Ibiza zu düsen. Sie arbeitet mit Freude und ist daran erkennbar, dass man als satter User neue Spielarten der Liebe kennen lernen kann. Erfolgreiche User werden von dieser Hurengattung auch als Kurzurlaubsbegleitung bevorzugt und ausgehalten!
- „Ich emanzipiere mich gegen die Bevormundung durch Feministinnen wie Alice Schwarzer!“ Diese rothaarige Frau leidet unter dem Trauma einer übermächtigen Mutter und eines sie verlassenden Vaters. Sie ist hauptsächlich an ihren mit Problemen belastenden Gesprächen und an ihrem Zärtlichkeitsbedürfnis zu erkennen. In ihrer knapp bemessenen Freizeit ruft sie meist die Telefonfürsorge oder den Nachttalker Jürgen Domian an.
Achtung: Deutsche Huren sind nur vom Fachmann von deutschen Hausfrauen zu unterscheiden! Zum Glück geben sich Petra, Kerstin oder Heike fremdländische Namen wie Chantal, Penelope oder Mercedes, die den erfahrenen User erkennen lassen, dass die Damen französisch, griechisch oder spanisch mögen und vielleicht auch sprechen.
Scheiße, ich muss jetzt Schluss machen
- Es ist inzwischen 3 Uhr in der Früh geworden und meine asoziale, nach Knoblauch stinkende Hauptmieterin, die 65-jährige Inge, kommt vom Straßenstrich nach Hause. Die alte, fette Pissnelke grölt im Treppenhaus herum und hämmert wie besessen an den Türen meiner Nachbarn. Die blöde Kuh wird sich in wenigen Minuten auf meiner fleckigen Matratze wälzen, mir ihre ausgeleierten Schamlappen dummgeil entgegenstrecken und dann fordernd von „Ficken“ faseln.
- Sorry, ich muss jetzt wirklich aufhören! Die wenigen Minuten, die mir jetzt noch verbleiben, muss ich zum zügigen Reinkippen zweier Flaschen „Goldkrone“ nutzen, damit ich beim Bumsen annähernd Eve Angel unter mir liegen sehe. Gott sei Dank kann ich mir in vier Stunden meinen ersten Six-Pack des leckeren Oettinger Gebräus bei EDEKA holen und einen weiteren schönen Tag auf Kosten des deutschen Steuerzahlers erleben.