Prex feminae pulcherrimae

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Ist sie vielleicht verflucht?
Als Prex feminae pulcherrimae (zu deutsch: Fluch der schönsten Frauen) bezeichnet man eine Theorie, deren Titel auf einen Aphorismus des mexicanischen Psychologen Mixtli Zoanacochtzin zurückgeht und die scherzhaft die charakterlichen Defizite attraktiver, junger Frauen aus höheren gesellschaftlichen Schichten und deren Einfluss auf das Leben der Männer thematisiert. In den 80er-Jahren wandelte sich jedoch im Zuge der Frauenbewegung die Bedeutung und bezeichnet seit her den Umstand, dass attraktive Frauen aufgrund ihres guten Aussehens benachteiligt würden. Dies ist natürlich verständlich, denn welcher gesunde Mensch würde es nicht als Fluch ansehen, wenn er im beruflichen und privaten Umfeld besser behandelt wird.

Begriff

Beim Begriff handelt es sich um eine Wortgruppe, die sich aus den Worten prex, -cis (Bitte, Ersuchen, Fluch), femina, -ae (Frau) und pulcher, -chra, -chrum (schön, im Superlativ verwendet) zusammensetzt. Trotzdem lässt sich keine eindeutige, deutsche Übersetzung formulieren. Das liegt aber nicht daran, dass Altphilologen in Wahrheit gar kein Latein verstehen und nur so tun als ob, – diese Behauptung ist nur ein von gekränkten Schülern in die Welt gesetztes Gerücht –, sondern daran, dass die grammatikalische Konstruktion – feminae pulcherrimae kann sowohl als genitivus subiectivus als auch als genitivus obiectivus aufgefasst werden – und die Mehrdeutigkeit der verwendeten Vokabeln der Wortgruppe mehrere Bedeutungen schenken: So kann mit prex feminae pulcherrimae die Bitte um sehr schöne Frauen aber auch der Fluch, der von den schönsten Frauen ausgeht, gemeint sein.

Aussage

Die allgemeine Bedeutung des Ausspruches hat sich über die Jahre verändert. Je nachdem was gerade modern war, und wer gerade ein klug wirkendes Schlagwort brauchte, das zumindest im ersten Moment gehaltvoller als Weil Baum klang, wurde diejenige Übersetzung rausgepickt, die am besten zur eigenen Idee passte. Es haben sich jedoch zwei Hauptbedeutungen herauskristallisiert.

Zoanacochtzin’scher Wortwitz

Ursprünglich stammt die Wortgruppe vom Professor und Hobbyaltphilologen – ja auch solche Leute gibt es, Mixtli Zoanacochtzin – , der sich, vor allem im höheren Alter, etwas genervt zeigte von den Allüren seiner junger Betthäschen, die er meistens wegwarf wie Einwegunterhosen. Weshalb sich in seinen Aufzeichnungen der Ausspruch auch zum ersten Mal im gleichnamigen Aphorismus „prex feminae pulcherrimae“ findet.
Sie ist verdammt ................ hübsch
Der Professor spielte gekonnt mit der Doppelbedeutung des Wortes „prex“ und beklagte sich über die Hirnlosigkeit seiner Sexualpartnerinnen. Er schrieb über endlose Einkäufe, die nur zum Schauen dienten, über langweilige Geschichten vom Hund der besten Freundin, die er sich anhören musste, über die Klagen, dass der Kofferraum seines Maserati 3500 GTs zu klein für die riesigen Mengen an gekaufter Kleidung sei. Noch am Sterbebett soll Zoanacochtzin gesagt haben, dass ihn nicht die Zigarren oder der Alkohol, sondern die Frauen ins Grab gebracht hätten; diese und der Lungenkrebs. Aber erst durch seinen Tod und der damit verbundenen Publikation des Systema Iudicationis de Figura Feminae kam der Ausspruch in alle Munde und wurde zum Ausdruck des Leids zahlreicher älterer, vermögender Herren in der ganzen Welt, die das Problem hatten, dass die junge, hübsche Geliebte zwar Brüste, aber quasi kein Hirn hatte. Bis heute versteht man in der Frauenattraktivitätsforschung unter prex feminae pulcherrimae den Umstand, dass die durch Schönheit bedingte Charaktereinschätzung und der tatsächliche Charakter stark auseinanderklaffen. Im Alltag wird dieses Phänomen meist so beschrieben: Titten, aber nichts im Hirn. Wobei die Erwartungsabweichung nicht zwingend mit dem Intellekt zu tun haben muss, sondern auch andere Eigenschaften wie Humor, Bescheidenheit oder Warmherzigkeit betreffen kann. So ist es durchaus angebracht vom prex feminae pulcherrimae zu reden, wenn die attraktive, weibliche Person mit der man verkehrt, nicht der Lage ist, über die Witze von Monty Python zu lachen, oder glaubt, Autos seien nur Ausdruck des männlichen Geltungsbedürfnisses.

Feministische Viktimisierung

Der prex feminae pulcherrimae erfuhr in den 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts eine Umdeutung, als das Systema Iudicationis de Figura Feminae zunehmend als frauenfeindlich angesehen wurde. Ironischerweise bestand diese darin, dass der aktive Part der Frau gegen einen passiven eingetauscht wurde: Nun war die Frau nicht mehr Ursache des Fluchs, sondern dessen Opfer. Dieser Wandel, von den Kritikern spöttisch als feministische Viktimisierung bezeichnet, wurde durch die Kunststudentin und selbsternannte Feministin Salomé Brick initiiert, die nicht wahrhaben wollte, dass niemand sie leiden konnte, weil sie ein Arschloch war und die daher ihrer Schönheit die Schuld gab, obwohl sie aussah wie ein Eichhörnchen, das drei- bis viermal unter die Räder eines Schwertransporters gekommen ist. Sie sprach von einem Fluch, der durch ihre Schönheit bedingt sei und den Neid anderer Leute heraufbeschwöre.

Aber die Idee, dass man verflucht sei, weil man auf Grund der eigenen Schönheit mehr Aufmerksamkeit erhält, höhere soziale Kompetenz zugesprochen bekommt und intelligenter eingeschätzt wird, wollte sich selbst in den reaktivsten Kreisen der feministischen Bewegung nicht wirklich durchsetzten. Salomé Brick versank ihn der Vergessenheit, wenn man von einem Vorfall absieht, als sie zusammen mit anderen Feministinnen und Feministen Zoanacochtzins Grab verwüstete; doch die Ausgeburt ihres gekränkten Verstandes, die nun schon offiziell "feministische Viktimisierung des prex feminae pulcherrimae" genannt wurde, hielt sich in den populärwissenschaftlichen Populationen und tut dies bis heute. Ab und zu, wenn sich eine Schönheit auf den Schlips getreten fühlt, holt sie diese Deutung des prex feminae pulcherrimae aus den Schubladen hervor und lässt sie in den Medien verbreiten, sodass auch eine andere Übersetzung und Deutung von Professor Zoanacochtzin Gültigkeit besitzt, und zwar, dass Schönheit ihre Versprechen nicht immer halten kann.