Fliegerführer Nord (Ost)

Fliegerführer Nord (Ost)
Fliegerführer Eismeer
Fliegerführer 3

AktivDezember 1941 bis Dezember 1944
StaatDeutsches Reich NS Deutsches Reich
StreitkräfteWehrmacht
Teilstreitkraft Luftwaffe
TypKommandobehörde
GliederungUnterstellte Verbände
StandortRovaniemi[1] (Dezember 1941 bis Januar 1942)
Kirkenes[2] (Februar 1942 bis Oktober 1944)
Altagård[3] (November 1944)
Bardufoss[4] (November bis Dezember 1944)
Führung
Erster FliegerführerOberst Hermann Busch
Letzter FliegerführerOberst Hermann Busch

Fliegerführer Nord (Ost) war ab Dezember 1941 die Bezeichnung einer Dienststellung bzw. einer Kommandobehörde auf Brigadeebene der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Sie wurde ab März 1944 in Fliegerführer Eismeer und ab Juni 1944 in Fliegerführer 3 umbenannt.

Geschichte

Ihre Etatisierung erfolgte im Dezember 1941 aus Teilen des Stabes des Fliegerführers Nord. Gefechtsstand war zunächst Rovaniemi in Finnland, später Kirkenes in Norwegen. Im März 1944 änderte sich die Bezeichnung in Fliegerführer Eismeer und ab Juni 1944 in Fliegerführer 3. Bis August 1944 war die Dienststelle der Luftflotte 5 und anschließend dem Kommandierenden General der Deutschen Luftwaffe in Finnland unterstellt. Im Dezember 1944 wurde sie aufgelöst.

Dem Fliegerführer unterlag die Führung der ihm unterstellten Verbände der Luftwaffe. Schwerpunkte der Einsätze waren die Unterstützung des deutschen Angriffs auf Murmansk 1941 und der 20. Gebirgsarmee ab 1942, sowie die Bekämpfung der Nordmeergeleitzüge im Nordmeer und der Barentssee von 1942 bis 1944.

Fliegerführer

DienstgradNameDatum
OberstHermann BuschDezember 1941 bis 28. Februar 1943[5]
GeneralmajorAlexander Holle1. März 1943 bis 30. Juli 1943[6]
OberstErnst Kühl8. August 1943 bis 28. Februar 1944[7]
OberstHermann Busch1. März 1944 bis Juni 1944[8]

Unterstellung

Unterstellungvonbis
Luftflotte 5Dezember 194120. September 1944
Kommandierender General der Deutschen Luftwaffe in Finnland20. September 1944Dezember 1944

Unterstellte Verbände

Verbände am 1. Juni 1942[9][A 1]FlugzeugeFlugzeugtypenLiegeplatzLage
Soll[A 2]Ist[A 3]
I./Kampfgeschwader 303728Junkers Ju 88A-4BanakLage
II./Kampfgeschwader 303726
3./Kampfgeschwader 2612?Heinkel He 111H-6 LTBardufossLage
I./Sturzkampfgeschwader 53736Junkers Ju 87RAlakurttiLage
II./Jagdgeschwader 53743Messerschmitt Bf 109E-7PetsamoLage
13.(Z)/Jagdgeschwader 51213Messerschmitt Bf 110F-2KirkenesLage
1./Fernaufklärungsgruppe 1241211Junkers Ju 88D-5
1./Aufklärungsgruppe (See) 12512?Blohm & Voss BV 138BillefjordLage
1./Fernaufklärungsgruppe 221211Junkers Ju 88D-1BanakLage
Insgesamt208168+
Verbände am 1. Juli 1943[10]FlugzeugeFlugzeugtypenLiegeplatzLage
SollIst
I./Kampfgeschwader 303749Junkers Ju 88A-4KemiLage
1./Küstenfliegergruppe 4061213Heinkel He 115 LTTromsö-SeeLage
3./Küstenfliegergruppe 406128Blohm & Voss Bv 138CTromsö-See
Banak
Lage
Lage
I./Sturzkampfgeschwader 53736Junkers Ju 87D-3AlakurttiLage
II./Jagdgeschwader 53732Messerschmitt Bf 109G-2
III./Jagdgeschwader 53729Messerschmitt Bf 109F-4PetsamoLage
11./Jagdgeschwader 512?Messerschmitt Bf 110G-2, Focke-Wulf Fw 190A-3AltaLage
13.(Z)/Jagdgeschwader 51213Messerschmitt Bf 110G-2KirkenesLage
14.(Jabo)/Jagdgeschwader 51211Focke-Wulf Fw 190A-3PetsamoLage
1./Fernaufklärungsgruppe 1241213Junkers Ju 88D-1KirkenesLage
1./Fernaufklärungsgruppe 22128BanakLage
1./Nahauflärungsgruppe 32129Focke-Wulf Fw 189A-3AlakurttiLage
Insgesamt232221+
Verbände am 17. Juni 1944[11]FlugzeugeFlugzeugtypenLiegeplatzLage
SollIst
III./Jagdgeschwader 53726Messerschmitt Bf 109G-6PetsamoLage
1./Fernaufklärungsgruppe 1241211Junkers Ju 88D-1, Messerschmitt Bf 109GKirkenesLage
3./Seeaufklärungsgruppe 130128Blohm & Voss BV 138BillefjordLage
Insgesamt6145

Anmerkungen

  1. Bedeutung der Abkürzungen, siehe Organisation der Geschwader
  2. Sollstärke nach Kriegsausrüstungsnachweis
  3. Iststärke (die tatsächlich in der Einheit vorhandenen Flugzeuge)

Literatur

  • John Pimlott: Die Luftwaffe – Die Geschichte der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Neuer Kaiser Verlag, 2010, ISBN 978-3704360403

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–45 Finland, S. 9, abgerufen am 1. Oktober 2023
  2. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Norway, S. , abgerufen am 29. September 2023.
  3. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Norway, S. 3, abgerufen am 29. September 2023.
  4. Henry L. deZeng IV: Luftwaffe Airfields 1935–1945, Norway, S. 6, abgerufen am 29. September 2023.
  5. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 683–684, abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch).
  6. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 629, abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch).
  7. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section G–K. (PDF) 2017, S. 1251–1252, abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch).
  8. Henry L. deZeng IV, Douglas G. Stankey: Luftwaffe Officer Career Summaries, Section A–F. (PDF) 2017, S. 683–684, abgerufen am 3. Juli 2023 (englisch).
  9. Leo Niehorster:German Airforce, Order of Battle 5th. Air Fleet 1 June 1942, abgerufen am 5. Mai 2015.
  10. Olve Dybvig: Special Interest Group, Luftwaffe in Norway, Truppengliederung des Luftflottenkommandos 5, Stand vom 01.07.1943. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. September 2016; abgerufen am 22. Juni 2023.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luftwaffe.no
  11. Olve Dybvig: Special Interest Group, Luftwaffe in Norway 1944, Luftwaffe units in Norway and Finland at 17.6.44. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 17. August 2007; abgerufen am 22. Juni 2023 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.luftwaffe.no

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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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