Amapá

Amapá
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Lage
Symbole
Flagge
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Wappen
Wappen
Basisdaten
StaatBrasilien
HauptstadtMacapá
Fläche142.470,8 km²
Einwohner877.613 (Schätzung zum 1. Juli 2021)
Dichte6,2 Einwohner pro km²
ISO 3166-2BR-AP
Politik
GouverneurWaldez Góes
Clécio Luís Amtsübernahme 1. Januar 2023
ParteiPDT
Wirtschaft
BIP15.480 Mio. R$
19.405 R$ pro Kopf
(2017[1])
Oiapoque, Grenzstadt nach Französisch-Guayana
Oiapoque, Grenzstadt nach Französisch-Guayana
Koordinaten: 1° 23′ N, 51° 55′ W

Amapá, amtlich portugiesisch Estado do Amapá, ist ein Bundesstaat im Norden Brasiliens mit der Hauptstadt Macapá. Die Bevölkerung wurde zum 1. Juli 2021 auf 877.613 Einwohner auf einer Fläche von 142.470,8 km² geschätzt.[2]

Geografie

Amapá liegt an der nördlichen Atlantikküste und grenzt im Norden an Frankreich (Französisch-Guayana) und Suriname, im Westen und Süden an den brasilianischen Bundesstaat Pará.

Nur fünf Kilometer südlich der Hauptstadt Macapá verläuft der Äquator. Die Stelle ist durch einen Stein gekennzeichnet.

Den äußersten Norden nimmt der bis an die Grenze zu Französisch-Guayana reichende, 619.000 Hektar große Parque Nacional Cabo Orange ein, der seit 1980 unter Naturschutz steht.

Die Atlantikküste ist von Mangrovenvegetation gekennzeichnet, der Rest des Bundesstaates von tropischem Regenwald, aus dem sich einige Härtlinge erheben, wie der Monte Carupina.

Hydrografie

Wasserfall Cachoeira do Desespero, Rio Jari.

Rund 39 % des Staates liegen im Einflussbereich des Amazonasbeckens. Das hydrografische Netz von Amapá besteht aus Flüssen, die in der Region eine große wirtschaftliche Rolle spielen, von der Fischerei bis zum Wasserstraßentransport. Die meisten Flüsse in Amapá münden in den Amazonas oder direkt in den Atlantik. Die Hauptflüsse sind:[3][4]

  • Rio Amapá Grande
  • Rio Amapari
  • Rio Amazonas
  • Rio Apurema
  • Rio Araguari
  • Rio Caciporé
  • Rio Calçoene
  • Rio Flexal
  • Rio Gurijuba
  • Rio Jari
  • Rio Matapi
  • Rio Maracá
  • Rio Maracapi
  • Rio Mutuacá
  • Rio Oiapoque
  • Rio Pedreira
  • Rio Tartarugal Grande
  • Rio Tartarugalzinho
  • Rio Vila Nova
  • Rio Tajauí
  • Rio Mutum
  • Rio Laranjeira
  • Rio Cunani

Geschichte

Die Grenze Brasiliens zu Französisch-Guayana war bis zu einem Schiedsspruch im Jahre 1900 umstritten. Im Jahre 1943 wurde Amapá zu einem Bundesterritorium erklärt. Am 5. Oktober 1988 wurde es mit dem Inkrafttreten der neuen brasilianischen Verfassung Bundesstaat.

Politik

Gouverneur ist seit 1. Januar 2023 Clécio Luís des Partido Socialismo e Liberdade (PSOL), der den Vorgänger Waldez Góes des Partido Democrático Trabalhista (PDT) ablöste. Er hatte bei den Gouverneurswahlen in Brasilien 2022 53,69 % der Stimmen bekommen.

Die Legislative liegt bei der Legislativversammlung von Amapá aus 24 gewählten Abgeordneten.

Größere Städte

Die größten der 16 Städte Amapás, municípios mit einer Einwohnerzahl von über 20.000, sind mit Stand 2010 und Schätzungen von 2019:

Bevölkerungsentwicklung

JahrEinwohnerStadtLand
1991289.397234.13155.266
2000477.032424.68352.349
2010669.526601.03668.490
2021877.613??
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Quelle: IBGE (2011)[5]

Ethnische Zusammensetzung

Ethnische Gruppen nach der statistischen Einteilung des IBGE (Stand 2000 mit 477.032 Einwohnern, Stand 2010 mit 669.526 Einwohnern):

GruppeAnteil
2000
Anteil
2010
Anmerkung
Brancos126.850  159.161Weiße, Nachfahren von Europäern
Pardos313.519  439.762Mischrassige, Mulatten, Mestizen
Pretos25.543  56.205Schwarze
Amarelos796  7.050Asiaten
Indígenas4.972  7.344indigene Bevölkerung
ohne Angabe5.3543

Quelle: SIDRA[6]

Wirtschaft

Amapás Wirtschaft basiert unter anderem auf Krabbenfischerei (camarão-rosa) an der Küste und Manganabbau im Landesinneren.[7]

In Monte Dourado befinden sich die Überreste des 14.000 Quadratkilometer großen Jari-Projekts, des in den 1980er-Jahren missglückten Versuchs des amerikanischen Milliardärs Daniel K. Ludwig, den Naturwald am Rio Jari für die Zellstoff-Produktion durch schnell wachsende Eukalyptus-Plantagen zu ersetzen.

Archäologie

Archäologen haben in einer entlegenen Gegend des Bundesstaates bei Calçoene einen Steinkomplex entdeckt und erforscht, der mit dem englischen Stonehenge verglichen wird. Der Komplex Parque Arqueológico do Solstício[8] besteht aus 127 Steinstelen, die eine Höhe von bis zu 3 Metern haben. Die Granitstelen sind so platziert, dass sie astronomische Kardinalpunkte fixieren; dank dieser Konstruktion konnten zum Beispiel die Sonnenwenden genau bestimmt werden, was für die Definition der Erntezyklen von Bedeutung ist. Man ist sich über das Alter der Anlage noch nicht im Klaren; Keramikscherben, die am Ort gefunden wurden, werden jedoch auf ein Alter von 2000 Jahren datiert.

Umwelt

Waldbrände

Amapá ist durch Waldbrände bedroht, sie treten gehäuft von Oktober bis Dezember auf.

Die Angaben beruhen auf Satellitenbeobachtungen und werden täglich erneuert.[9][10]

JahrBrände in Amapá
20152936
20162595
20171946
20181206
20191277
2020750
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Siehe auch

Literatur

  • Antonio Sérgio Monteiro Filocreão (Hrsg.): Amapá 2000–2013. Editora Fundação Perseu Abramo, São Paulo 2015, ISBN 978-85-7643-232-6 (brasilianisches Portugiesisch, org.br [PDF]).

Weblinks

Commons: Amapá – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Amapá – Reiseführer
Wiktionary: Amapá – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Contas Regionais 2017: apenas Rio de Janeiro, Sergipe e Paraíba tiveram queda de volume no PIB. In: gov.br. agenciadenoticias.ibge.gov.br, abgerufen am 23. April 2020 (brasilianisches Portugiesisch).
  2. Instituto Brasileiro de Geografia e Estatística (IBGE): Amapá – Panorama. Abgerufen am 10. Mai 2022 (brasilianisches Portugiesisch).
  3. Hidrografia. In: Amapá em destaque. Abgerufen am 23. April 2020.
  4. Principais rios do estado do Amapá. (Nicht mehr online verfügbar.) In: SuaPesquisa. Archiviert vom Original am 6. August 2020; abgerufen am 23. April 2020.
  5. Atlas do desenvolvimento humano no Brasil – Amapá. Abgerufen am 17. Juni 2021 (brasilianisches Portugiesisch).
  6. IBGE: Sistema IBGE de Recuperação Automática – SIDRA: Tabela 2093. Abgerufen am 24. April 2020 (portugiesisch, Datenbankabfrage, Suchbegriffe Amapá und Cor ou raça).
  7. José Augusto Drummond, Mariângela de Araújo Pereira: O Amapá nos tempos do manganês. O estudo sobre o desenvolvimento de um estado amazônico – 1943–2000. Garamond, Rio de Janeiro 2007, ISBN 978-85-7617-118-8 (brasilianisches Portugiesisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  8. Calçoene megalithic observatory – Amazon Stonehenge. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Wondermondo. Archiviert vom Original am 17. Juli 2010; abgerufen am 3. Juli 2014 (englisch).
  9. Situação atual – Programa Queimadas. In: inpe.br. Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais, abgerufen am 13. Januar 2021.
  10. Monitoramento dos Focos Ativos por Estado, Região ou Bioma – Programa Queimadas. In: inpe.br. Instituto Nacional de Pesquisas Espaciais, abgerufen am 13. Januar 2021.

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En descendant vers les quais. 2005.
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Rio Jari, Cachoeira do Desespero, Amapá
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