Kamelhaar

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Viel Kamel, wenig Haar: Kalle bildet sein Kamelhaar heran.

Als Kamelhaar bezeichnet man die äußerste Schicht eines Kamels, deren hauptsächliche Aufgabe es ist, das Wüstenschiff frei von Wüstensand zu halten.

Erfindung

In grauer Urzeit, als die Welt noch schwarz-weiß und nicht global erwärmt war, waren alle Kamele nackt. So sahen sie zwar aus wie frisch eingecremt, aber trotzdem gingen ihnen die Probleme, die ihre Blöße mit sich brachte, nach einiger Zeit gehörig auf die Höcker: Weil Kamele meistens in besonders heißen Gebieten leben (zum Beispiel Wüsten), sind ihre Schweißdrüsen auch besonders groß. Durch die Verdunstungskälte können die Wüstenschiffe so für eine ausgeglichene Körpertemperaturen auch unter sehr widrigen Bedingungen sorgen. Die Größe der Drüsen allein wäre noch kein Problem, wäre da nicht die Tatsache, dass in ihnen keine eingebaut sind. Sie können also nicht nur vom kühlenden Schweiß als Aus-, sondern auch vom garstigen Wüstensand als Eingang genutzt werden. Auf die Dauer führt das zu großen Mengen von der Kamele.

So machte sich das Kamel Kalle eines sonnigen Sahara-Samstags daran, eine - so der Arbeitstitel - "komplexe Sicherheitsschicht für Kamele" (KSK) gegen den garstigen Sand zu entwickeln. Nachdem erste Versuche mit gelben Säcken und Marmor gescheitert waren, wurde Kalle klar, dass die gesuchte Schicht bei Bedarf durchlässig sein musste - sie musste sich also aus kleinen Untereinheiten zusammensetzen. (Aus diesem Gedanken ist auch die entstanden, ob Kalle das beabsichtigte, steht jedoch in den afrikanischen Sternen und ist nicht mehr zu entziffern.) Auch eine Lieferung Platten aus Ostdeutschland konnte Kalle nicht zufrieden stellen: Schwerkraft wirkt in Verbindung mit einer halben Tonne Platten auf den Höckern sehr schädigend auf Kamelgelenke. Schließlich aber hatte Kalle die zündende Idee und rupfte die Borsten hunderter Pinsel aus um sie sich in den Körper zu stecken.

Nach vielen langen und schmerzhaften Experimenten nahm Kalles Genom die Pinselborsten auf und wegen Survival of the Fittest verbreitete sich das Borstenkamel innerhalb kürzester Zeit, während die Nacktkamele ausstarben.

Moderne Anwendungsgebiete durch Menschen

Die originale Gestaltung der Camel-Packungen. (Interessant wird es, wenn man es vergrößert.)

Drogen

Der erste Mensch, der Kamelhaar in die Finger bekam, stammte aus dem und hieß Gökan. Gökan hatte die herkömmlichen Rauschgifte (Wasserpfeifen, LSD, Kinderpornos etc.) satt, trotzdem allerdings ständig nur den nächsten Kick im Kopf. Fasziniert von der Widerstandsfähigkeit von Kamelhaaren war er sich sicher, was ihr eigentlicher Zweck ist: zusammengerollt und geraucht zu werden. In Kamelhaar begriffen, prägte Gökan den inzwischen legendären Ausruf „Sigara içmek öldürür“ und erhoffte sich vom Kamelhaarkonsum nicht nur einen Rauschzustand sondern obendrein auch eine erhöhte Potenz. Als er seine Kamelhaarzigaretten kommerzialisierte, ließ er all diese Überlegungen in die Gestaltung der Packungen mit einfließen (s. Bild rechts). Noch heute steht in Gedenken an Gökan auf jeder türkischen Zigarettenpackung in großes Lettern „Sigara içmek öldürür“.

Kleidung

Kein Kamel, aber 50% Fell.

Der Mensch - in Tierkreisen auch „die nackte Rasse genannt“ - ist natürlich auch aufgrund der isolierend-wärmenden Wirkung von Kamelhaar auf dessen Träger neidisch geworden. Im Laufe der Jahre entstanden Kamelhaarmützen, Kamelhaarmützenfabriken, Kamelhaarmützenfabrikbesitzer und - denn der Mensch ist nunmal auch die depperte Rasse - kamelhaarmützenfabrikbesitzererpresser. Ähnliches geschah in der Branche der Kamelhaarunterwäsche. Als Reaktion auf die Entwicklung hin zur industriellen Produktion von Kleidungsstücken aus Kamelhaar entstand auch der sog. "HaofCajufosm", der "Hair-of-Camels-just-for-smoking"-Widerstand. Nach erbitterten Kämpfen mit den Fabrikbesitzern wurde schließlich eine friedliche Lösung gefunden: Die Fabrikenbosse durften keine Stoffe mehr in ihre Kleidung einbringen, die ebendiese feuerfest machte, damit die Mitglieder der HaofCajufosm stets genug neuen Stoff bei Pelzhändlern erwerben konnten.

Immer weiter expandierten beide Branchen und töteten Unmengen unschuldiger Kamele nur wegen ihres Fells. Um diesem Quatsch ein Ende zu bereiten, sind die Kamele noch auf der Suche nach einer Lösung.

Warnung vor dem Kamel
Kuriositäten aus der Wüstenei: Die Welt der Kamele

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