Schlacht von Belchite

Schlacht von Belchite
Teil von: Spanischer Bürgerkrieg

Lageplan der Schlacht von Belchite
Datum24. August bis 7. September 1937
OrtNahe Belchite, Spanien
AusgangRepublikanischer Sieg
FolgenZerstörung der Stadt Belchite
Konfliktparteien

Spanien Zweite Republik Spanische Republik

Nationalspanien

Befehlshaber

Enrique Líster

Alfonso Trallero †

Truppenstärke

80.000 Infanteristen
105 Panzer
90 Flugzeuge

ca. 50.000–100.000 Infanteristen

Verluste

unbekannt

unbekannt

Interbrigadisten der XI. Internationalen Brigade aufseiten der Spanischen Republik während der Schlacht von Belchite, T-26

Die Schlacht von Belchite fand während des Spanischen Bürgerkrieges zwischen dem 24. August und dem 7. September 1937 in der Nähe und in der Stadt Belchite statt, die dabei fast vollständig zerstört wurde.

Vorgeschichte

Nach der Schlacht von Brunete und dem gescheiterten Versuch der Republikaner, den nationalistischen Frontbogen vor Madrid abzuschnüren, beschloss der republikanische Generalstab eine Reihe von kleineren Offensiven in Aragonien, um den Vormarsch der Nationalisten im Norden aufzuhalten. Es waren nicht nur rein militärische Gründe, die zu diesem Entschluss führten. Die republikanische Zentralregierung sah darin auch eine Möglichkeit, den Einfluss der CNT-FAI und der POUM in der Region zurückzudrängen. Dazu wurden kommunistische Truppen und die drei anarchistischen Divisionen in der neu aufgestellten Armee des Nordens unter dem Kommando von General Sebastián Pozas zusammengefasst.

Ein weiteres Ziel der Offensive war die Eroberung der Provinzhauptstadt Saragossa, die nur einige Kilometer hinter der Front lag. Die Einnahme der Stadt wäre nicht nur ein symbolischer Akt gewesen, sondern die Stadt war auch das Kommunikationszentrum der nationalistischen Stellungen in der Region. Das erste Jahr des Bürgerkriegs hatte gezeigt, dass die Kontrolle der Städte viel wichtiger war als große Landstriche zu besetzen. Die Nationalisten hatten nur drei Divisionen (51., 52. und 105. Division) zur Verfügung, die auch noch auf einer Frontlinie von 300 km Länge verteilt waren und sich in den Städten konzentrierten.

General Pozas und sein Generalstabschef Antonio Cordón schlugen ihr Hauptquartier in Bujaraloz auf. Der Plan sah vor, an acht verschiedenen Punkten auf einer Frontlänge von 100 km zwischen Zuera und Belchite durch die nationalistischen Stellungen durchzubrechen. Der Grund für die Aufteilung der angreifenden Truppen bestand darin, dass man davon ausging, mit dieser Taktik auch die nationalistischen Kräfte aufzusplittern und ihnen somit die Möglichkeit zu Gegenangriffen zu nehmen. Des Weiteren boten die kleineren republikanischen Einheiten schlechtere Ziele für die Luftangriffe als bei Brunete.

Republikanische Offensive

Die republikanische Armee des Ostens und die XI. und XV. internationalen Brigaden begannen die Offensive mit 80.000 Soldaten, drei Flugzeugstaffeln aus insgesamt 90 Polikarpow I-15 (Chatos) und I-16 (Moscas) und 105 T-26 Panzern. Der Angriff erfolgte gestaffelt in drei Haupt- und fünf Nebenstoßrichtungen auf einer Breite von 100 km. Im Norden und im Zentrum konnten die Republikaner nur kleine Geländegewinne erzielen. Im südlichen Frontabschnitt gelang es ihnen, die Dörfer Mediana und Quinto zu erobern. Im Dorf Codo hatten sich drei carlistische Kompanien verschanzt, die zwei ganze republikanische Brigaden aufhielten. Am heftigsten war der Widerstand in Belchite, wo 7.000 Verteidiger bis zum 7. September die eingekesselte Stadt verteidigten. Unter Einsatz von Kanonen, Dynamit und Bajonetten wurde um jedes Haus, um jeden Meter gekämpft. Gefangene wurden nicht gemacht. Am 6. September 1937 war Belchite vollkommen zerstört. Diese Verzögerung gab Franco Zeit, Verstärkungen heranzuführen und somit ein Vorstoßen der Republikaner auf Saragossa zu verhindern.

Nationalistische Gegenoffensive

Die Nationalisten begannen ihre Gegenoffensive am 30. August mit fünf Divisionen, von denen zwei von der Front bei Madrid abgezogen werden mussten, Artillerie und 65 Fiat CR.32, Heinkel He 46, Savoia-Marchetti SM.79 und Messerschmitt Bf 109 Kampfflugzeugen. Der Gegenangriff wurde am 6. September abgebrochen, da es nicht gelang, die republikanischen Stellungen zu durchbrechen.

Folgen

Belchite: Ruinen des ehemaligen Dorfes

Obwohl es der republikanischen Seite gelang, bis zu 10 km Geländegewinn zu erzielen, war die Offensive ein Fehlschlag. Die Nationalisten verschoben ihre Offensive im Norden nicht, so wie sie dies vor der Schlacht von Brunete tun mussten, und Saragossa konnte nicht eingenommen werden.

Die gesamte Stadt Belchite wurde während der Kämpfe vollkommen zerstört. Franco befahl, dass die Ruinen unberührt bleiben sollten, als Monument des Krieges. Eine neue Stadt wurde für die Bewohner in der Nähe errichtet.

Literatur

  • Antony Beevor: The Battle for Spain. The Spanish Civil War 1936–1939. Weidenfeld & Nicolson, London 2006, ISBN 0-297-84832-1.
  • Walther L. Bernecker, Sören Brinkmann: Kampf der Erinnerungen. Der Spanische Bürgerkrieg in Politik und Gesellschaft 1936–2006. Verlag Graswurzelrevolution, Nettersheim 2006, ISBN 3-939045-02-0.
  • Isaías Lafuente: Esclavos por la patria. La explotación de los presos bajo el franquismo. Temas de Hoy, Madrid 2002, ISBN 84-8460-183-8.
  • Javier Rodrigo: Cautivos. Campos de concentración en la España franquista, 1936–1947. Editorial Crítica, Barcelona 2005, ISBN 84-8432-632-2.
  • Hugh Thomas: The Spanish Civil War. Revised and updated edition. Modern Library, New York NY 2001, ISBN 0-375-75515-2.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Bandera del bando nacional 1936-1938.svg
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Flag of the Bando Nacional (Nationalist faction) during the Spanish Civil War, 1936 - 1938
Испанская 11 интербригада в бою под Бельчите. 1937-edit.jpg
Interbrigadisten der XI. Internationalen Brigade aufseiten der Spanischen Republik während der Schlacht von Belchite (1937).
Batalla de Belchite.png
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Map of the Battle of Belchite in Spanish Civil War (24-8-1937 to 6-9-1937)
Belchite - Vista general01.JPG
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Belchite, Aragon, Spanien - Schwer Zerstörte Stadt (1937) die als Mahnmal als Ruine gelassen wurde