Brandenburger Traktorenwerke

VEB Traktorenwerk Brandenburg
RechtsformVolkseigener Betrieb
Gründung10. August 1948
SitzBrandenburg an der Havel, Deutschland
BrancheLandtechnikhersteller
(c) Bundesarchiv, Bild 183-23816-0004 / CC-BY-SA 3.0
KS07 „Rübezahl“ (1954)
(c) Bundesarchiv, Bild 183-10408-0004 / CC-BY-SA 3.0
RS03 „Aktivist“ beim Anlassen (1951)
(c) Bundesarchiv, Bild 183-41535-0002 / CC-BY-SA 3.0
KS30 „Urtrak“ bei der Vorbereitung für die Aussaat (1956)

Die Brandenburger Traktorenwerke waren ein Landmaschinenhersteller der DDR in Brandenburg an der Havel.

Geschichte

Am 10. August 1948 wurde auf dem Gelände der weitgehend demontierten Brennabor AG mit dem Aufbau einer Traktorenproduktion begonnen. Die Fertigung begann 1949 mit einem Radtraktor, ab 1952 folgten Kettentraktoren.

Das Unternehmen gehörte als Volkseigener Betrieb zunächst zum zentral geleiteten Fahrzeugbau der DDR. 1956 wurde es zusammen mit den anderen Traktorenwerken der Industrieverwaltung Landmaschinenbau zugeordnet. Anfang der 1960er Jahre wurde eine Profilierung dieser Traktorenwerke auf Endfertigung (Traktorenwerk Schönebeck), Motorenfertigung (Schlepperwerk Nordhausen) und Getriebefertigung (Brandenburger Traktorenwerke) eingeleitet.

Durch den starken Bedarfsrückgang bei Kettentraktoren ab Ende der 1950er Jahre begann diese Profilierung für die Brandenburger Traktorenwerke schon etwas früher. Bereits ab 1960 wurde die Getriebefertigung für die Famulus-Traktoren vom Schlepperwerk Nordhausen übernommen. Das Unternehmen firmierte nun als VEB Getriebewerk Brandenburg, das zusammen mit den anderen Traktorenherstellern ab 1964 wieder dem Fahrzeugbau zugeordnet war.

Erzeugnisse

Grundlage des ersten Traktors war ein 2-Zylinder-Diesel-V-Motor mit 30 PS, der von der Firma Orenstein & Koppel Ende der 1930er Jahre entwickelt worden war. Der damit ausgestattete Traktor RS03 „Aktivist“ wurde von 1949 bis 1952 produziert.

1952 begann die Produktion des Kettentraktors KS62 „Rübezahl“ mit 60 PS, einem Erzeugnis der FAMO-Werke, das bereits in den 1930er Jahren produziert wurde. Der Traktor erhielt 1954 die Typenbezeichnung KS07 und hatte nun 63 PS. Weiterentwicklungsmaßnahmen wurden 1954 wirksam.

Weiterentwicklung des KS07 zum KS30 „Urtrak“ ab 1956 mit ebenfalls 63 PS. Planierraupen auf Basis des KS07 und des KS30. Letztere lief unter der Typenbezeichnung KT50.

Ab 1957 erfolgte die Produktion des im VEB Verlade- und Transportanlagenbau Leipzig entwickelten Elektrogabelstaplers EFG 1000.

Literatur

  • Kirchberg, P.: Plaste, Blech und Planwirtschaft – Die Geschichte des Automobilbaus in der DDR. Nicolaische Verlagsbuchhandlung, Berlin 2000, ISBN 3-87584-027-5.
  • Krombholz, K.: Landmaschinenbau der DDR – Licht und Schatten. DLG-Verlag, Frankfurt/Main 2008, ISBN 978-3-7690-0717-6.
  • Pavel, B. u. a.: Von „Brennabor“ bis ZF Brandenburg – Eine Industriegeschichte. Brandenburg/Havel 1996.

Weblinks

Commons: Brandenburger Traktorenwerke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
LPG Jahna, Begutachtung der Arbeitsleistung Zentralbild Siegert-1954 LPG "Walter Ulbricht" in Jahna beendete Frühjahrsaussaat. Die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft "Walter Ulbricht" in Jahna konnte am 17.3.1954 melden, dass sie die Frühjahrsaussaat vorfritstig abgeschlossen hat. Damit ist die Genossenschaft die erste im Bezirk Dresden, die diese Arbeiten beendet hat. Auf die Frage, warum die Genossenschaftsbauern so vorbildlich arbeiten kommten, antwortete der Arbeitsorganisator Kottmus: "Wir haben vor allen Dingen im Winter eine gute Planung durchgeführt, die wir nun in die Tat umsetzten. Besonders wesentlich war dabei die gute Zusammenarbeit mit unserer MTS in Schletta, die uns in jeder Weise vorbildlich unterstützte". UBz: Der Agronom der MTS Schletta, Koll. Rasser, überzeugt sich persönlich, ob dieser Schlag der LPG auch termingemäss fertig gedrillt wird. vlnr Arbeitsorganisator Kottmus, Genossenschaftsbauer Biegel, Brigadier und Genossenschaftsbauer Pohl, Agronim Rasser und Traktorist Roßberg von der MTS Schletta.
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