Winterreifen
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Winterreifen sind im Grunde genommen lustige, schwarze, runde Gummidinger, die man theoretisch unter jegliche Art von Fahrzeug montieren kann, das Räder hat. Sie sollen dem Fahrzeugbesitzer das Fahren unter schlechten Wetterbedingungen erleichtern, jedoch nerven Sie einen Großteil der Autofahrer nur, weil sie teuer sind und auch noch irgendwie am Fahrzeug befestigt werden müssen, was wiederum Mühe und Geld kostet.
Inhaltsverzeichnis
Der erste Winterreifen
Während der letzten Eiszeit, die dadurch entstand, weil alle Bürger des Planeten gleichzeitig vergaßen, ihren Kühlschrank zu schließen, wurde es einigen Kautschukbäumen schlagartig so kalt, das Sie aus Protest die Roh-Kautschukproduktion einstellen und nur noch schwarze runde Gummiringe produzierten um ihren Stamm zu schützen und so dem Austerben zu entgehen. Ursprünglich wollten Sie damit einen Kontrast zum sinnlos herumliegenden Eis und Schnee (der ja bekanntlich weiß (oder manchmal auch gelb) ist) bilden.
Die Reifen lagen also in der Gegend herum, genauer gesagt auf dem Schnee. Manche lagen dort so lange auf überdimensional großen Schneekristallen, dass diese sich in die Seitenwand des Reifens einprägten. Man findet diesen Abdruck traditionell auch heute noch auf industriell hergestellten Winterreifen. Nun begab es sich, dass sich ein fahrender Händler im tiefgekühlten Kautschukwald mit seiner Kutsche verfuhr und gnadenlos im Schnee stecken blieb. In seiner montierte er vier von den Dingern unter seine Kutsche. Zu seiner Verwunderung musste er feststellen, das sich die Kutsche im Schnee nun besser fahren ließ. In der Tat ging sie ab, wie ein von der Tarantel gestochener Lamborghini. Die Gerüchte verbreiteten sich wie ein Lauffeuer, und bald wollte jeder diese neuen Dinger haben. Erst als die industrielle Produktion und die damit einhergehende, gnadenlose, Ausbeutung der Autofahrer begann, sank auch die Akzeptanz der Winterreifen wieder.
StVo
Paragraph 139837 Absatz 4 der Straßenverblödungsverordnung sagt:
- "Ein Fahrzeughalter hat für das möglichst bescheuerte Aussehen seines Fahrzeuges passend zur Wetterlage zu sorgen."
Mit Winterreifen kein Problem: ein tiefer gelegter, aufgemotzter 5er BMW mit Niederquerschnittsreifen und Alufelgen sieht im Winter mit Winterreifen auf Stahlfelgen richtig Kacke aus. Das Ganze lässt sich auf die Spitze treiben, in dem man nun auch noch die Zierradkappen weg lässt. Alternativ kann man die Zierradkappen auch während der Fahrt verlieren. Dazu eignen sich besonders Verkehrsinseln, die einfach mit Vollgas zu überfahren sind.
Pünktlich zum Weihnachtsfest 2010 hat der Bundesrat eine allgemeine Winterreifen in Deutschland beschlossen und damit den Reifenproduzenten ein schönes Geschenk unter den Baum gelegt. Seit der Einführung der Winterreifenpflicht in Österreich konnte eine deutliche Abnahme der Unfallrate verzeichnet werden. Die Regierung war so vom Erfolg des Programms angetan, dass sie sogleich beschloss, die Winterreifenpflicht auch auf den Sommer auszudehnen.
Funktionsweise und Aussehen
Die Funktionsweise ist denkbar einfach: Der sonst immer zu fiesen Scherzen aufgelegte Schnee hat gar keinen Bock mehr ein durch Winterreifen entstelltes Fahrzeug zum Schleudern zu bringen und lässt es einfach bleiben. Der Schnee wartet dann lieber auf nachlässige Verkehrsteilnehmer, die sich keine Winterreifen leisten können oder schlicht und einfach noch keine Zeit hatten, diese auf Ihr Gefährt zu schrauben. Experten vermuten allerdings eine andere Ursache. Ihnen zufolge lässt sich der bessere Grip mit der hohen Anzahl Lamellen im Profil der Lauffläche eines Winterreifen erklären. Wirklich bewiesen ist dies allerdings nicht, da der Schnee zu diesem Thema nicht sehr gesprächig ist.
Im Zuge der industriellen Produktion bekamen Winterreifen bunte Streifen, an welchen man erkennen kann das der Reifen neu ist. Wenn die Streifen abgefahren sind, ist der Winterreifen untauglich für den Straßenverkehr und muss ausgetauscht werden. Dies ist durchschnittlich nach 40-50 Kilometern der Fall. Ein Kostenfaktor, der Autofahrer richtig stresst. Am besten tauscht man alle Räder gleichzeitig, besonders die vorderen.
Akzeptanz
Der Staat und die Reifenproduzenten haben erkannt, das man mit dem Winter und den Winterreifen einen ganzen Haufen Kohle machen kann. Der Winter wurde standardmäßig eingeführt, er passiert nun jedes Jahr ein bis zweimal. Diese Tatsache führt zu einer stetig sinkenden Akzeptanz seitens der Autofahrer, da man die Reifen nun zwingend braucht, aber niemand Geld hat sich welche zu kaufen. Noch dazu wird es richtig teuer wenn man ohne erwischt wird, da der Gesetzgeber die Winterreifen einfach mal zur Pflicht gemacht hat. Eine staatlich geförderte Werbekampagne soll nun den Coolnessfaktor von Winterreifen steigern. Auf großformatigen Werbeplakaten sieht man jetzt überall coole junge Typen, die "natürlich" mit Winterpneus unterwegs sind. Die BZgA hat jetzt sogar einen Fotowettbewerb ausgeschrieben - Macht alle mit!
Gründe der sinkenden Akzeptanz:
- Erhöhter Spritverbrauch (ließe sich durch Umrüstung auf Esprit vermeiden).
- Fahrspaß sinkt durch verbesserten Grip. Die Sendung Grip lässt sich nicht verbessern.
- Wenn man vergisst, die Reifen im Frühjahr zu wechseln dauert das Bremsen länger.
- Das ständige wechseln von Sommer- auf Winterreifen kostet Geld und nervt.