Golb

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Die Farbe Golb (goldgelb; nicht zu verwechseln mit Geld [gelbgold]) ist eine beliebte Farbe unter allen, denen Ocker zu langweilig ist. Sie wird hauptsächlich zum Sprühen verwendet, damit Vanilleschoten als Safran und Eisen als Goldbarren verkauft werden können.

Die Überlegenheit des Golb

Trotz seines nach Frosch mit Husten klingenden Namens und dem unauffälligen Farbcode #FFD700 ist Golb sehr begehrt. Psychoanalytische Versuchsreihen mit Probanden zeigten erstaunliche Ergebnisse: Nach dem Schauen von Filmen wie "Goldfinger" oder "The Italian Job" wählte der Großteil der Versuchskaninchen aus 17 unterschiedlich gefärbten Puddings den golben aus, obwohl die Farbe nicht als appetitanregend bekannt ist. Das Faible für Golb scheint angeboren zu sein und tief in den meisten Menschen zu schlummern. Nach der Ursache dafür sucht bereits eine Hamburger Forschergruppe, die sich daneben auch der Suche nach dem Fotogen verschrieben haben, bisher erfolglos. Diese Entdeckung führte allerdings dazu, dass ausgebuffte Wirtschaftsstrategen den Weg für das Golb in die Konsumkultur ebneten, Golbringe sind im Trend, die Golbpreise für den Liter Wandfarbe steigen und der Golbliebhaber kann nun sogar Golbbarren erwerben. So setzt sich Golb gegen andere gelbe Konkurrenzfarben wie Zitronengelb (Zelb) oder Schwefelgelb (Schwelb) durch.

Golb in der Geschichte

Golb spielte aufgrund der Verdrängung durch das reinere glänzende Gold, das zugleich auch Rohstoff sowie Element ist, in der Geschichte fast keine Rolle. Als "Gold für Arme" belächelt und nur als Farbe zu gebrauchen wurden, während aus Gold legendäre Schätze gefertigt werden sollten, allenfalls Latrinen golb angemalt, der Gelbton war der Unterschicht zugeordnet.
Nach Ende des Mittelalters erlebte Golb unter kuriosen Umständen ein temporäres Hoch. Als eine westliche Adlige nach dem Tee mit der Zarenfamilie vor der Eremitage in Sankt Petersburg ein goldbesticktes Taschentuch fallen ließ und dieses leicht verdreckte, sodass die Farbe golbähnlich war, glaubte die Frau des Zaren beim Auffinden des Tuchs einem mitteleuropäischen Trend auf die Spur gekommen zu sein. Prompt ordnete sie an, Unmengen an Golbfarbe zu produzieren, um mehr golbe Kleider herzustellen, was zum wenig bekannten Golbrush in Sibirien führte. Tausende kämpften unter harschen Bedingungen am Fuße des Flusses Lena um die besten Plätze fürs Golbschürfen. Als zwei Jahre später eine ganz in Golb gekleidete Zarengattin bei einem Ball nur abfällige Blicke auf sich zog, endete der Golbrausch abrupt und ein paar Sündenböcke wurden geköpft.
Eine ähnliche Bewegung scheint aktuell stattzufinden (wenn auch mit ungewissem Ausgang): Dank des Interesses an der Farbe ist Golb bei Großhändlern gefragt, jeder buhlt um den besten Einkaufspreis, dies wird unterstützt von schwerem Marketing wie den "Golb zu Geld"-Werbespots die mit Sicherheit und ihrem angeblichen Umfärbeversprechen locken.

Bunt
auch bunt.