Diverses:Tagebuch einer Wolke
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Als ich gestern Abend von einem Gewitterschauer getroffen wurde, fand ich neben Golfball großen ein Tagebuch einer Wolke. Natürlich wollte ich das Leben einer Wolke mal genauer betrachten.
Inhaltsverzeichnis
6:00 Uhr
Ich existiere eigentlich noch nicht, da die Sonne noch nicht scheint und ich daher keine Wärmeenergie bekomme, die ich für meinen Wolkenkörper brauche. In ein paar Stunden kann ich endlich hochquellen und den Menschen unten den Tag mit bewölktem Himmel und Gewittern vermiesen. Über mir sind leider noch Stratocumulos castellanus- Reste von der Nacht, die noch von der Sonne weggebraten werden müssen. Der Himmel ist noch fast wolkenlos.
10:00 Uhr
Jetzt bekomme ich durch die Sonne endlich meine lebenswichtige Wärmeenergie mit Feuchtigkeit. Jetzt kann ich meinen Wolkenkörper bilden und ich kann jetzt aufquellen und unten am Boden für schlechte Laune sorgen. Auch meine Konkurrenz entsteht auch langsam. Als kleine Cumulus humilis- Wolke sind meine größten Feinde Wolken, die über mir in höheren Luftschichten entstehen wie Altocumulos oder Cirrostratus. Diese würden die Sonne abschirmen und mir würde der Saft abgedreht und ich würde abkratzen. Dies ist aber (noch) nicht der Fall und ich kann immer weiter in die Höhe schießen. Andere Wolken neben mir versuchen schneller nach oben zu kommen als ich, daher muss ich mich beeilen, denn wenn die Sonne untergeht, löse ich mich auf und sterbe dadurch.
13:00 Uhr
In der Zwischenzeit konnte ich mich weiter entwickeln und bin jetzt schon eine Cumulos mediocris- Wolke. Ich habe jetzt schon große Wassermengen aufgenommen und mein Energienachschub verstärkt sich durch die jetzt hoch stehende Sonne stetig. Aber jetzt bilden sich über mir Stratocumulos , die mich in meinem Höhenrausch aufhalten wollen. Jetzt will der Stratocumulos sich mit mir anlegen, indem er mich nicht durch lässt. Ich muss ihn aber durchquellen da ich sonst keine Gewitterwolke werden kann. Inversionsschichten machen mir das Leben schwer. Es kostet viel Kraft sie zu durchstoßen. Über meinen Wolkengipfeln entstehen dabei Pileus- Hauben, ein weißer Schleier. Wenn ich diese Inversionen geschafft habe, bin ich eine Cumulus congestus- Wolke.
16:00 Uhr
Jetzt habe ich gegen die Inversionen gewonnen und bin ein Cumulos congestus. Oben werde ich schon faserig und kann jetzt schon Niederschlag fallen lassen. Mit der Cirrostratus Schicht mach ich kurzen Prozess und weg ist sie. Ich drehe anderen Wolken in meiner unmittelbaren Umgebung den Saft ab und dann können sie nicht mehr mit mir konkurrieren. Ich quelle jetzt weiter bis ans Ende der Troposphäre und dann bekomme ich einen Amboss verpasst. Um aber soweit zu kommen muss ich noch die letzte Inversion durch. Jetzt kann ich auch schöne Blitze produzieren und vielen Leuten da unten Angst machen.
18:00 Uhr
Nun bin ich am Ende meiner Entwicklung angekommen. Mein Energienachschub lässt langsam nach, weil die Sonne schon tief steht. Ich habe jetzt aber den typischen Amboss erhalten, der mich als Gewitter markiert. Ich lasse es nun richtig krachen und zerstöre jetzt mit meinem Sturmfeld viele Sachen von Leuten. Meine Böenwalze habe ich geschenkt bekommen. Ich gebe so viele Blitze wie es nur geht ab und elektrisiere so manchen Meteorologen da unten. Jetzt kann ich auch meine aufgestaute Wut wegen den bösen Stratocumulos- Wolken und den Inversionen ablassen, indem ich die Welt unter mir mit golfball großen bombadiere. Ich bin jetzt der King der Wolken: Cumulonimbus. Die anderen Wolken beginnen sich bereits aufzulösen.
21:00 Uhr
Ich habe jetzt meine besten Zeiten hinter mir und beginne zu sterben. Der Energienachschub kommt komplett zum Er. Mein Amboss löst sich ab und zieht als eigene spissatus- Wolke weiter. Die klar definierte Wolkenuntergrenze von mir lutscht aus und besteht nur noch aus Wolkenfetzen. Mein Niederschlag wird schwächer und nur noch wenige Blitze bekomme ich zu Stande. Nun bin ich allein am sonst wolkenlosen Abendhimmel da die anderen sich schon aufgelöst haben und somit tot sind. Dieses Schicksal wird mir auch passieren.
22:30 Uhr
Mein Amboss ist weg und ich bin fast tot. Meine letzten Blitze sind schon eine Weile her und mein Niederschlag wird immer schwächer. Nun bin ich eine bis ich tot bin. Aus meinem mittleren Teil sind Altocumulus und Altostratus Wolken geworden die sich aber schnell auflösen.
23:00 Uhr
Jetzt bin ich tot... Aber morgen werden andere Wolken mich ersetzten.