Einparkkünstler

Der Einparkkünstler ist ein wissenschaftliches Phänomen, eine ganz besondere Spezies und gehört der Gruppe der Künstler an. Er kommt in allen Ländern der Welt vor, die schon Straßen haben.

Zu den Werken des Einparkkünstlers zählen vor allem:

• Das "Mitnehmen" von Randsteinen
  
• Das Parken auf drei oder vier Parkplätzen gleichzeitig
  
• Das Anfahren an unschuldigen Bäumen und Niedermähen von harmlosen Fußgängern
  
• Das Landen in Schaufenstern, Burggräben und anderen Autos, obwohl man eigentlich auf einem Parkplatz aus war
  
• Das Parken auf privaten Grundstücken oder privaten Park-, und Stellplätzen
  

Symptome

• Noch bevor Sie langsam in die gewünschte Parklücke einbiegen können, haben Sie zwei schreiende Fahrradfahrer auf der Motorhaube.
  
• Ihr brandneues Auto hat mindestens hunderttausend Dellen und Kratzer im Lack.
  
• Jedes Mal, wenn Sie in eine seitliche Parklücke fahren wollen, hören sie ein metallisches Kreischen.
  
• Sie haben ein Sammelalbum voller Knüllchen wegen "Falschparkens".
  
• Andere Autofahrer hupen und beschimpfen Sie, während Sie Ihr Fahrzeug abstellen.
  
• Jeder Schaltvorgang nimmt mindestens 20 Sekunden in Anspruch.
  
• Kinder lachen, wenn Sie dabei sind, einzuparken.
  
• Ihre Einparkversuche sind DER Renner auf YouTube.
  
• Im Umkreis ihres Parkplatzes werden die neben/vor/hinter der Straße liegende Flora und Fauna stark in Mitleidenschaft gezogen.
  
• Wenn Sie mit dem Parken fertig sind, gibt es immer noch einen kontrollierenden Blick bei offener Fahrertür über den Zustand des Bodens bevor nach weiteren zehn Sekunden der Motor abgestellt werden kann.

Diagnostik

Einparkkünstler werden normalerweise anhand ihres eigenartigen Parkverhaltens identifiziert. Schweißgebadet oder absolut ruhig begeben sie sich auf den Weg zu einem Parkplätzchen. Mit scharfen Augen, oft so gerade eben über das Lenkrad guckend, setzen sie behutsam in die Lücke. Dies ist ein ganz wichtiger Akt, für den sich die Einparkkünstler meist besonders viel Zeit lassen. Wenn einem Einparkkünstler mal etwas nicht passt, setzt er zurück und führt sofort einen neuen Versuch durch. Oftmals ist der Einparkkünstler nur schwer lernfähig und führt den Vorgang mehrmals in exakt derselben Art und Weise durch, ohne jedoch ein abweichendes Ergebnis zu erzielen.

Risikogruppen

• Menschen, die ein Auto besitzen, vor allem, wenn es so ein großes wie ein Smart ist.
  
• Menschen, die erst vor kurzem ihren Führerschein im Lotto gewonnen haben.
  
• Menschen, die so alt sind, dass ihr grüner Star die halbe Straße verdeckt.
  
• Menschen mit doppeltem X-Chromosom - also hauptsächlich Frauen.
  
• Menschen, die abhängig von Kaffee, Alkohol oder RTL sind.
  
• Menschen ohne Freunde, auch MOF genannt.
  
• Menschen, deren IQ irgendwo zwischen fünf Metern Feldweg und SpongeBob Schwammkopf liegt.
  
• Menschen, die unter dem Einfluss von Justin Bieber stehen.
  
• Menschen, die sich kein leisten können und wissen, wie man ein Auto stiehlt.
  
• Menschen, denen es völlig egal ist, dass sie ihre Umwelt verärgern, oder die dies sogar aus unerfindlichen Gründen absichtlich machen (siehe: Punks).
  
• Menschen, die gerne mehr Aufmerksamkeit von der Polizei wünschen oder im Internet berühmt werden wollen (siehe Youtube).

Therapie

Die Anderen, die das Verhalten des Einparkkünstlers live miterleben, können in zwei Gruppen eingeteilt werden: Diejenigen, die sein Verhalten beobachten und diejenigen, die sein Verhalten ertragen müssen. Letztere werden oft schnell aggressiv und bringen dem Einparkkünstler wenig Verständnis entgegen. Diese Ungeduld führt meist dazu, dass dem Einparkkünstler immer mehr der Einparkraum genommen wird. Die Beobachter amüsieren sich in der Regel über diese Interaktionen. In manchen Situationen hilft es sogar, dass einer der Ertragenden sich dem Einparkkünstler näherte und ihm bei der Parkung half.

Im Grunde werden Einparkkünstler aber wie viele andere Probleme in der EU auch behandelt: Es gibt keine richtigen Lösungsansätze, aber wenn es möglich ist, versucht man Kapital mit den Einparkkünstlern zu machen, indem man für ihnen für ihre abstrakten und kreativen Schöpfungen auferlegt.