Wassiliy Gawrilow
Wassiliy Gawrilow, auch Wassily Gawrilow (* 1785; † 14. Februar 1813 in Vahrenwald vor Hannover), Sohn des Gawrilow, war ein russischer Kosake und Offizier.[1] Sein Grab befindet sich auf dem Neustädter Friedhof in Hannover.[2]
Leben
Über das Leben des im Alter von 28 Jahren gefallenen Kosaken ist derzeit kaum mehr bekannt als die Inschriften auf der Vor- und Rückseite des russisch-orthodoxen Kreuzes und einer 1946 von sowjetischen Soldaten hinzugefügten Grabplatte.[2] Die deutschsprachige Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes bezeichnet „Wasili Gawrilow’s Sohn“ als „Lieutenent des donschen Regiments“.[3]
Die deutsche Inschrift auf der Grabplatte lautet:
„Dem russischen Offizier
gefallen bei der Befreiung Europas
von der Herrschaft Napoleons
Don-Kosaken Sotnik
Wassiliy Gawrilow
von sowjetischen Kriegern
1946[4]“
Besonderheiten
Namensänderung bei der Übersetzung
Die russische Inschrift auf dem orthodoxen Kreuz ist in altrussischer, genauer „zaristischer“ Schreibweise eingraviert. Sie benennt Wassiliy, Gawrilows Sohn.[5] Die russische Schrift auf der Grabplatte entspricht derjenigen der neurussischen Schreibweise. Dabei kam es jedoch zu einer Neuschreibung des Namens: Nunmehr wurde ein Wassiliy Gawrilow genannt anstelle des vorherigen Wassiliy, Sohn des Gawrilow.[4]
Befreiung Europas
Das Grab dokumentiert in außergewöhnlicher Weise zwei große europäische Ereignisse;
- den Russlandfeldzug 1812 durch die Truppen Napoleons, sowie
- den Überfall auf die Sowjetunion durch die Truppen Adolf Hitlers.
Literatur
- Dieter Brosius: Die Befreiung. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Band 2 – Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 282f.
- Dieter Brosius: 1813. In: Hannover Chronik, S. 112
- Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof. (PDF) Stadt Hannover, FB Umwelt und Stadtgrün, Text von Henrike Schwarz, bebildert, Broschüre
- 1813. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, passim
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ deutschsprachige Inschrift auf der Rückseite des orthodoxen Kreuzes
- ↑ a b Der St. Nikolai-Friedhof und der Neustädter Friedhof, pdf-Broschüre der Stadt Hannover
- ↑ Obere Inschrift auf der Rückseite des Kreuzes
- ↑ a b Foto der Grabplatte
- ↑ „altrussische“ Inschrift
Koordinaten: 52° 22′ 40,2″ N, 9° 43′ 35,1″ O
Personendaten | |
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NAME | Gawrilow, Wassiliy |
ALTERNATIVNAMEN | Gawrilow, Wassily |
KURZBESCHREIBUNG | russischer Kosake und Offizier |
GEBURTSDATUM | 1785 |
STERBEDATUM | 14. Februar 1813 |
STERBEORT | Vahrenwald vor Hannover |
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Autor/Urheber: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY 3.0
Die 1946 von russischen Soldaten dem orthodoxen Grabkreuz zugefügte Grabplatte mit russischer und deutscher Inschrift. Abschrift der deutschen Inschrift: „Dem russischen Offizier / gefallen bei der Befreiung Europas / von der Herrschaft Napoleons / Don-Kosaken Sotnik [?] / Wassiliy Gawrilow / von sowjetischen Kriegern / 1946“
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Inschrift in altrussischer (genauer: zarististischer) Schreibweise über den Tod von Gawriliy, Sohn des Gawriil (Gawriil, Gavriil) auf dem (russisch-)orthodoxem Kreuz. Ganz oben ein Stern als Auszeichnung/Abzeichen als russischer Offizier. Die schlechte Fotoqualität bitte ich höflich zu entschuldigen. Hier ging es heute weniger um Ästhetik, sondern um Schnelligkeit, um einen Kenner der altrussischen Schreibweise, die 1918 in die neurussische geändert wurde, zusagegemäß zur Übersetzung ins Russische einzuladen.
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Die Grabstätte von Wassiliy (Wassily) Gawrilow; der russische Offizier und Kosake fiel 1813 in einer Schlacht gegen die französischen Truppen in Vahrenwald.