Stein

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Begründung: Einzelnachweise fehlen bis auf einen zur Etymologie völlig, im Artikel steht derzeit falsch, der "Mount Augustus in Australien" sei "der größte freiliegende Stein der Erde", im Lemma "Mount Augustus" steht aber, dies sei ein Tafelberg, die Externsteine sind unter "Einige bekannte Steine" gelistet, widersprechen aber der Definition von Stein im Artikel, die Pflanzengattung Lithops ist unter "Sonstige Steinbildungen" aufgelistet, Pflanzen sind jedoch keine Steinbildungen,...

Bachsteine in Vorpommern

Ein Stein ist ein kompaktes Objekt aus Mineralien oder Gestein. Alemannische Dialekte und bairische Dialekte verwenden „Stein“ noch in alten Orts- und Flurnamen.

Etymologie

Das gemeingermanische Substantiv stein (althochdeutsch und mittelhochdeutsch) beruht wie die slawische Sippe von russisch стенаstena „Wand, Mauer“ auf einer Bildung zu der indogermanischen Wurzel stāi-, stī̌- „[sich] verdichten, gerinnen“.[1]

Stein und Fels

Steinbalance am Schwedeneck

Im Unterschied zum Felsen haben Steine keine feste Verbindung mehr zu der Gesteinseinheit, der sie ursprünglich angehört haben, unabhängig davon, ob sie noch am originalen Platz stehen (gewachsenes, anstehendes Gestein) oder nicht (disloziert).

Geowissenschaften

Die Geologie und Petrologie verwenden als präzise Begrifflichkeiten:

  • Nach DIN 4022 sind „Steine“ nur Objekte über 63 mm (siehe Korngrößenklassifikation) – Schutt und Geröll sind freiliegende Steine als Bruchstein oder Rundling, Kies ist größer als 2 mm, Stein im eigentlichen Sinne nach DIN zwischen 6,3 und 20 cm, aber ein Block, wenn größer als 20 cm (siehe etwa Blockhalde, Blockgletscher)
  • Sand sind Gesteinsteile unter 2 mm
  • Silt oder Schluff: feinste Steinchen (Körnungen) unter 0,063 mm

Sonderformen von Steinen sind:

  • Lesestein, das sind die Steine des Bodens (der Pedosphäre)
  • Talus, die Schutthalde oder Geröllhalde
  • Blockhalde, durch Erosion freigelegte Lesesteine als Landschaftsform
  • Geschiebe, Steine im Strombett der Gewässer, auch in fossilen, nicht mehr bewegten Abschnitten, etwa als Gesteinseinheit in einer Sedimentfolge einer Moräne
  • Moräne für das Geschiebe wie auch die Ablagerungen eines Gletschers
  • Findling, das sind von Gletschern verschleppte Steine, unabhängig ob freiliegend oder in der Tiefe
  • Inklusion, Steine, die in anderem Gestein verfestigt sind, etwa bei Konglomerat (Rundlinge) und Breccie (kantig), und Xenolithe
  • Schmuckstein (Edelstein), besondere Steine, meist mehr oder minder reine Minerale, selten Gestein: Hierbei bezeichnet der Begriff Stein allgemein ein Stück eines Minerals, einen einzelnen Kristall oder eine Kristallagglomeration.
  • Geode, ein Stein, der sich im Gestein in Hohlräumen bilden (und oft noch innen Hohlräume mit Kristallen aufweisen, die Druse)
  • Oolith (Erbsenstein oder Rogenstein), ein Stein, der durch Wellenbildung entsteht
  • Konkretion, ein durch Fällung (Sinterung) entstandener Stein, etwa Raseneisenstein oder Höhlenperlen
  • Felsblock, ein großer Stein in der Natur, mit Durchmesser bis zu einigen Metern

Gestein gibt es nicht nur auf der Erde, sondern auch auf dem Mond, den drei terrestrischen Planeten und den meisten Asteroiden. Vom Mond wurden schon Steine auf die Erde gebracht (Mondgestein). Weitere nichtirdische Steinbrocken finden sich als Meteoriten. Im Sonnensystem bilden sie auch die Partikel der Planetenringe. Im weitesten Sinne sind alle Himmelskörper, die keinerlei eigene Tektonik aufweisen, Steine (also auch der Mond, nicht aber die Erde mit ihrem heißen, hochaktiven Kern oder die Gasplaneten).

Bauwesen

Im Bauwesen unterscheidet man prinzipiell:

  • Rundstein, Rundling, wenn er schon im Geschiebe der Flüsse abgestoßen ist, oder maschinell durch Rollieren
  • Bruchstein, der aus den Gestein gebrochen ist, ob natürlich oder im Steinbruch
  • Gebrochene Mineralstoffe, künstlich zerkleinerte Steine

Nach der Größe (Sieblinie) unterscheidet man in:

  • Gesteinsmehl, Steine unter 0,063 mm
  • Sand unter 2 mm, als Bruchsand oder Rundsand
  • Kies (Rundstein) und Bruchstein mit Korngrößen von 2 bis 32 mm
  • Schotter, Geröllablagerungen oder gebrochene Mineralstoffe mit einer Korngröße zwischen 32 und 63 mm, Rundmaterial dieser Größe heißt Grobkies
  • Schroppen, Material über 63 mm, Felszersatz bis zur maximal transportierbaren Größe

Nach der Verwendung unterscheidet man:

Gesteinskörnung ist der Zuschlag für Beton oder Asphalt mit diversen Korngrößen, Rollsplitt ist zum nachträglichen Einwalzen in Asphalt.

Daneben existieren etliche Fachnamen für spezielle Formate diverser Zwecke.

Einige bekannte Steine

Hoodoos: Love Valley in Kappadokien bei Göreme, Türkei – Felsturm mit Deckstein

Berufe

Normen

  • DIN 4022 Geotechnische Berechnungen für bautechnische Zwecke
  • DIN 18196 Erd- und Grundbau – Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke

Sonstige Steinbildungen

Markierungsstein auf der Rax, Österreich
Steinmanderl – Ammer

Siehe auch

Literatur

  • Wolfhard Wimmenauer: Petrographie der magmatischen Gesteine und metamorphen Gesteine. Enke, Stuttgart 1985, ISBN 3-432-94671-6.
  • Hans Murawski, Wilhelm Meyer: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Spektrum-Akademischer Verlag, München 2004, ISBN 3-8274-1445-8.
  • Roland Vinx: Gesteinsbestimmung im Gelände. Elsevier, München 2005, ISBN 3-8274-1513-6.

Weblinks

Commons: Steine – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Stein – Zitate
Wiktionary: Stein – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Das Herkunftswörterbuch (= Der Duden in zwölf Bänden. Band 7). 5. Auflage. Dudenverlag, Berlin 2014. Siehe auch DWDS (Lemma „Stein“) und Friedrich Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 7. Auflage. Trübner, Straßburg 1910 (Digitalisat, S. 441).

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Tal der Liebe (engl.: "Love Valley") bei Göreme (Türkei).
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Steinmanderl an der Ammer (Nähe Schleierfälle)
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Burial Chamber near Abercastle, Wales (along the Pembrokeshire Coast Path)
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Blockhalde an der Łysa Góra im Heiligkreuzgebirge
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Steinturm am Ostseeufer von Schwedeneck
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Markierungsstein auf der Rax, Österreich
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Bemooste Bachsteine in Burgtal bei Rambow
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Steine am Strand
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Findling bei Blandow auf der Insel Rügen
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Strassenbelag in der 79 n.Chr. vom Vulkanausbruch des Vesuvs verschütteten Stadt Herculaneum
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The Devils Marbles
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