Rosa Arbeiter auf goldener Straße

Film
TitelRosa Arbeiter auf goldener Straße
ProduktionslandBR Deutschland
OriginalspracheDeutsch
Erscheinungsjahre1968 (Teil 1), 1969 (Teil 2)
Länge23 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieRosa von Praunheim
DrehbuchRosa von Praunheim
ProduktionRosa von Praunheim
KameraRosa von Praunheim
SchnittRosa von Praunheim
Besetzung

Rosa Arbeiter auf goldener Straße ist ein aus zwei (nicht verbundenen) Teilen bestehender deutscher Avantgardefilm aus den Jahren 1968 und 1969 von Rosa von Praunheim.

Handlung

Die Protagonistin verliebt sich in einen durch Feuer entstellten Mann und versucht, ihn mit ekstatischem Sex aus seinem Lebensunmut und seinen dunklen Gedanken herauszuholen. Aber seine sexuelle Besessenheit von ihr wird schon bald zu einer neuen Qual für ihn.

Im zweiten Teil lässt von Praunheim die Protagonistin aus politischer Haft in der DDR fliehen und im bourgeois-bohèmen Milieu West-Berlins unterkommen. Dort verliebt sie sich unglücklich in einen schwulen Schauspieler. Um ihm zu gefallen, schließt sie sich einer Gruppe von homosexuellen Revolutionären an.

Notizen

Der erste Teil hatte seine Uraufführung 1968 bei den Internationalen Filmfestspielen von Berlin, der zweite Teil 1969 bei der Hamburger Filmschau und wurde unter anderem im selben Jahr bei den Internationalen Kurzfilmtagen Oberhausen gezeigt. Die erste Fernsehausstrahlung erfolgte 1969 im ZDF.[1][2][3]

Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen im Jahr 2004 wurde der zweite Teil im Rahmen der Jubiläums-Retrospektive wiederholt bei dem Festival aufgeführt.[4]

Im Jahr 2012 war der Film Namens- und Impulsgeber für eine Ausstellung in der Akademie der bildenden Künste Wien.[5]

Auszeichnungen

Der zweite Teil wurde 1969 mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet.[6]

Rezeption

Im Kontext der damaligen Zeit wurde von Praunheims Film von den progressiven Medien als mutig, avantgardistisch und emanzipatorisch bewertet: „Die Provokation, die von seinem Film ausging, war groß. [...] Es ist der Film eines, der sich nicht schämt, Minderheit zu sein. [...] Praunheim hatte einen Freiraum innerhalb der offiziellen Fernsehkultur gefunden und stärkte allüberall im Sendegebiet die Vielfalt der Minderheiten.“ (Filmzentrale)[7][8] Von Praunheim hätte schon zuvor mit anderen Filmen wirkungsvoll auf sich aufmerksam gemacht und setze mit Rosa Arbeiter auf goldener Straße (Teil 2) seine Erfolgsserie fort, schrieben Kay Hoffmann und Erika Wottrich (später erschienen in Protest – Film – Bewegung, edition text + kritik, 2015).[9]

Auch in der Rückschau wird von Praunheims filmischer Vorstoss gewürdigt: „Der bemerkenswerte Film liefert ein Paradebeispiel dafür, dass die einseitige Ausrichtung von Geschlechterrollen und Sexualität widersinnig ist.“ (Kunst-Aspekte, 2012)[10] Ein „Plädoyer für die Vielfalt der Minderheiten“, bekundete der Standard (2002).[11]

Einzelnachweise

  1. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. 1. Teil. filmportal.de, abgerufen am 21. März 2022.
  2. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. 2. Teil. filmportal.de, abgerufen am 21. März 2022.
  3. Rosa Arbeiter auf Goldener Straße. Rosa von Praunheim Filmproduktion, abgerufen am 21. März 2022.
  4. Rosa Arbeiter auf goldener Straße II. Festivalkatalog der 50. Internationalen Kurzfilmtage Oberhausen, S. 108, abgerufen am 9. April 2022.
  5. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. Kunst Aspekte, abgerufen am 21. März 2022.
  6. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. University of California, Berkeley, abgerufen am 21. März 2022.
  7. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. 1. Teil. Filmzentrale, 1969, abgerufen am 5. April 2022.
  8. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. 2. Teil. Filmzentrale, 1969, abgerufen am 5. April 2022.
  9. Protest - Film - Bewegung. edition text + kritik, 2015, abgerufen am 28. März 2022.
  10. Rosa Arbeiter auf goldener Straße. Kunst-Aspekte, November 2012, abgerufen am 27. März 2022.
  11. Donnerstag: Kampfname Rosa - Rosa von Praunheim zum 60. Geburtstag. Der Standard, 20. November 2002, abgerufen am 21. März 2022.