Schweigen = Tod
Film | |
Titel | Schweigen = Tod |
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Produktionsland | Deutschland/USA |
Originalsprache | Deutsch/Englisch |
Erscheinungsjahr | 1990 |
Länge | 45 Minuten |
Altersfreigabe |
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Produktionsunternehmen | Süddeutscher Rundfunk |
Stab | |
Regie | Rosa von Praunheim |
Drehbuch | Rosa von Praunheim |
Produktion | Rosa von Praunheim, Phil Zwickler |
Musik | Diamanda Galás |
Kamera | Mike Kuchar, Even Estern |
Schnitt | Mike Shephard, Rosa von Praunheim |
Besetzung | |
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Schweigen = Tod (englischer Titel: Silence = Death) ist ein Dokumentarfilm aus dem Jahr 1990 von Rosa von Praunheim.
Handlung
Schweigen = Tod handelt von Künstlern in New York City, die für AIDS-Aufklärung und die Rechte von Infizierten und Erkrankten kämpfen. Zu den Protagonisten des Films gehören unter anderem Keith Haring, David Wojnarowicz und Allen Ginsberg.[1]
Notizen
Schweigen = Tod ist der zweite Teil von Rosa von Praunheims Aids-Trilogie. Zuerst erschien Positiv (1990), der Titel des dritten Teils lautet Feuer unterm Arsch (1991).[2]
Der TV- und Kinofilm wurde international ausgewertet und ging vor allem in den USA in den akademischen und gesellschaftspolitischen Diskurs über HIV/AIDS ein.[3][4][5][6][7]
Auszeichnungen
1990: Teddy Award der Berlinale – „Bester Dokumentarfilm“ (zusammen mit Positiv)[8]
Rezeption
Die Brisanz des Films wurde unter anderem von der New York Times aufgegriffen: „Eine brandheiße Insider-Geschichte der AIDS-Bewegung.“[9] Das Dokumentarfilm-Department der Universität von Chicago stellte das Anliegen des Films voran, das sich gegen das Versagen der Reagan-Regierung während der AIDS-Krise richtete: „Der Film und die von Aktivisten inspirierte Kunst, die er präsentiert, sind Aufrufe zum Handeln und Formen des Widerstands gegen das Schweigen.“[10] Die vor der Kamera handelnden Protagonisten waren entschlossen und schreckten auch nicht vor extremen Gesten beziehungsweise provokanter Symbolik zurück: „Mit einer Eröffnungsperformance von Emilio Cubeiro, der sich eine geladene Waffe in den Arsch schiebt, wissen Sie, dass Schweigen = Tod kein Spaziergang wird.“ (Plato Bernburg, Filmkritiker)[11]
Auch die Motivation des Regisseurs wurde von der Kritik gelobt: „Von Praunheim ist genau der richtige Mann für den Job, den er mit den Filmen Schweigen = Tod und Positiv übernommen hat: Er hat den Weitblick, das Mitgefühl und die Härte und, ja, auch den Humor, der nötig ist, um die AIDS-Epidemie erträglicher zu machen.“ (Los Angeles Times)[12] Der angesehene Kritiker Jerry Tallmer, Mitbegründer des Obie Award, bezeichnete Schweigen = Tod als „bahnbrechendes schwules Revolutionswerk“.[13] Die Guardian wies dem Film 1992 eine höchst anerkennende Bedeutung zu: Schweigen = Tod und Positiv seien die besten Filme über AIDS, die es geben würde, hieß es in der britischen Zeitung.[14]
Weblinks
- Schweigen = Tod bei IMDb
Einzelnachweise
- ↑ Silence = Death. Letterboxd, abgerufen am 8. März 2022.
- ↑ Aids-Trilogie. Goethe-Institut, abgerufen am 2. März 2024.
- ↑ Schweigen = Tod. filmportal.de, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Queer Series: SILENCE=DEATH. Framer Framed, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Close to the Knives: Art, Activism, and HIV/AIDS. Courtauld Institute of Art, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Film and AIDS: Early Queer Responses to the AIDS Epidemic. Universität von Chicago, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ AIDS Activist Film and Video and the Emergence of Queer Cinema. Harvard Universität, abgerufen am 25. März 2022.
- ↑ Silence = Death. Teddy Award, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Rosa Von Praunheim & Phil Zwickler, David Wojnarowicz, Silence = Death and Positive, Film Poster, 1990. Gallery98 (New York Times), 1990, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Film and AIDS: Early Queer Responses to the AIDS Epidemic. Doc Films - Universität von Chicago, Januar 2017, abgerufen am 27. März 2022.
- ↑ SILENCE = DEATH. Plato Bernburg, 7. Juni 2013, abgerufen am 27. März 2022.
- ↑ MOVIE REVIEW : Praunheim Trilogy Takes On the AIDS Crisis. Los Angeles Times, 25. Juli 1990, abgerufen am 3. März 2022.
- ↑ Playing the fool. Berkeley Art Museum (Universität von Kalifornien) - The Record, 1996, abgerufen am 20. April 2022.
- ↑ 16. Frameline Filmfestival, 1992. Frameline Filmfestival (Guardian), 1992, abgerufen am 27. März 2022.