Fischbach (Arnsdorf)

Fischbach
Gemeinde Arnsdorf
Koordinaten:51° 5′ N, 14° 1′ O
Höhe: 259 (255–263) m
Einwohner:1019 (31. Mai 2023)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1999
Postleitzahl:01477
Vorwahl:035200

Fischbach ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Arnsdorf im Landkreis Bautzen in Sachsen. Das ehemals eigenständige Dorf wurde im Jahr 1999 in die Gemeinde Arnsdorf eingegliedert.[2]

Geographie

(c) Norbert Kaiser, CC BY-SA 2.0
Pfarrkirche in Fischbach

Fischbach liegt in der gleichnamigen Gemarkung im Osten der Gemeinde Arnsdorf. Es ist umgeben von Arnsdorf selbst im Nordwesten, den Großharthauer Ortsteilen Seeligstadt und Schmiedefeld im Nordosten bzw. Osten, dem Stolpener Ortsteil Rennersdorf-Neudörfel im Südosten sowie dem Dürrröhrsdorf-Dittersbacher Ortsteil Wilschdorf im Süden.

Fischbach erstreckt sich in Nordwest-Südost-Richtung an einem linken Nebenbach der Schwarzen Röder. Westlich von Fischbach dehnt sich der Karswald aus. Das Dorf ist umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen. Ein Großteil der bebauten Fläche liegt innerhalb des jahrhundertealten Dorffriedens, also der Grenze, die Höfe und Gärten von den Feldern trennte. Einzig im Norden des Dorfes bildete sich eine Kleinsiedlung auf alter Feldflur heraus.

Durch Fischbach verläuft die Staatsstraße 159 unter dem Namen Stolpener Straße. An einem Kreisverkehr trifft sie auf die Bundesstraße 6, die als Bautzner Landstraße im Süden der Fischbacher Flur entlangführt. Weitere Ortsverbindungsstraßen sind die Seeligstädter und die Wilschdorfer Straße. Der Fischbacher Dorfkern liegt entlang der Haupt- und Mittel- sowie der Röderstraße. Weitere Straßen in Fischbach sind der Wiesen-, der Wirtschafts- und der Siedlungsweg sowie die Johann-Joachim-Kaendler-Straße.

An den ÖPNV ist Fischbach über die Buslinien 266 von Müller Busreisen und 310 des Regionalverkehrs Dresden angebunden. Im benachbarten Arnsdorf besteht Eisenbahnanschluss entlang der Bahnstrecken Görlitz–Dresden und Kamenz–Pirna.

Geschichte

(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Fischbach auf einer Karte aus dem 18. Jahrhundert
Fischbach um das Jahr 1830

Der Ortsname Fischbach fand 1241 erstmals Erwähnung in den Schreibweisen „Vispach“, „Visbac“, „Visbach“ und „Vischpach“. Er ist mittelhochdeutschen Ursprungs und trägt die naheliegende Bedeutung „Siedlung am fischreichen Bach“. Aus späteren Jahrhunderten sind unter anderem die Formen „Vyschbach“, „Vieschbach“ und „Fischpach“ überliefert. Die heutige Schreibweise war nachweislich bereits 1499 und um 1600 in Gebrauch.[3]

Das Waldhufendorf war im Jahre 1900 von einer 585 Hektar großen Waldhufenflur umgeben. Es entstand im Zuge der Deutschen Ostsiedlung durch Rodungen inmitten eines zusammenhängenden Waldgebiets, das unter anderem aus Friedewald, Karswald, Massenei, Dresdner, Laußnitzer und Königsbrücker Heide bestand. Die Lage des Ortes an der alten Landstraße von Radeberg über Arnsdorf nach Stolpen („Böhmische Glasstraße“) begünstigte seine Entwicklung. Die Bewohner Fischbachs lebten vorwiegend vom Fischfang und von der Landwirtschaft; sie bewirtschafteten 27 1/6 Hufen zu je 9 bis 12 Scheffel.

Bereits um 1500 bestand im Ort eine Pfarrkirche. Die Grundherrschaft in dem Amtsdorf Fischbach übte jahrhundertelang das Amt Stolpen aus. Im Jahre 1856 gehörte Fischbach – im Gegensatz zum nach Radeberg tendierenden Arnsdorf – zum Gerichtsamt Stolpen und kam danach zur Amtshauptmannschaft Pirna, dem späteren Landkreis Pirna. Auf Grundlage der Landgemeindeordnung von 1838 erlangte Fischbach seine Selbstständigkeit als Landgemeinde. Ab 1952 gehörte es zum Kreis Dresden-Land, nach dessen Auflösung dann zum Landkreis Kamenz und seit 2008 zum Landkreis Bautzen. Im Zuge der Gemeindereform am 1. Januar 1999 erfolgte die Eingliederung Fischbachs in die Gemeinde Arnsdorf.

Einwohnerentwicklung

JahrEinwohner[4]
155933 besessene Mann, 16 Häusler, 11 Inwohner
176435 besessene Mann, 22 Häusler
1834498
1871559
1890625
1910825
1925788
1939845
19461041
19501094
1964888
1990768
20111019
20191017
20231019

Persönlichkeiten

Gedenktafel am Geburtshaus Johann Joachim Kändlers

Sonstiges

Eine komplette Aufstellung der Kultur- und Baudenkmale ist auf der Liste der Kulturdenkmale in Fischbach zu finden, weitere Denkmale in der Liste von Denkmalen, Skulpturen und Ehrentafeln in Arnsdorf.

Literatur

  • Richard Steche: Fischbach. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 1. Heft: Amtshauptmannschaft Pirna. C. C. Meinhold, Dresden 1882, S. 21.
  • Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 27). 1. Auflage. Akademie Verlag, Berlin 1976.

Einzelnachweise

  1. Daten und Fakten zur Gemeinde Arnsdorf und den Ortsteilen Fischbach, Kleinwolmsdorf und Wallroda. Gemeinde Arnsdorf, abgerufen am 24. Oktober 2019.
  2. Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999. (PDF; 21 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, S. 10, abgerufen am 2. Januar 2013.
  3. Ernst Eichler, Hans Walther: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Bd. 1, Berlin 2001. S. 261f.
  4. Fischbach im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Weblinks

Wikisource: Fischbach – Quellen und Volltexte
Commons: Fischbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Fotothek df rp-d 0360013 Arnsdorf-Fischbach. Karte von einem Teil des Kurfürstentums Sachsen, Petri, nach.jpg
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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Arnsdorf-Fischbach. Karte von einem Teil des Kurfürstentums Sachsen, Petri, nach 1759 (Sign.: VII 63)
Fischbach Gedenktafel Geburtshaus Kaendler.jpg
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Gedenktafel für Johann Joachim Kändler an seinem Geburtshaus, dem Pfarrhaus in Fischbach.
Was die Heimat erzählt (Störzner) 071a.jpg
Beiträge zur Sächs. Volks- und Heimatkunde. Mit Zeichnungen von Professor O. Seyffert und Maler F. Rowland.
Fischbach - Blick auf die Dorfkirche - geo.hlipp.de - 10703.jpg
(c) Norbert Kaiser, CC BY-SA 2.0
Fischbach: Blick auf die Dorfkirche, 14 km from Pirna, Deutschland (Zone 33).